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4:0 – Schalke glückt gegen Mönchengladbach der dringend benötigte Befreiungsschlag

Hier fällt gerade das vielumjubelte 1:0 für Schalke. Foto: Michael Kamps
Hier fällt gerade das vielumjubelte 1:0 für Schalke. Foto: Michael Kamps

Wie sehr Fußball einerseits Kopfsache ist, aber andererseits eben auch immer wieder von Zufällen geprägt wird, das konnten die Zuschauer in der Fußballarena in Gelsenkirchen an diesem Abend miterleben. Da hielten die Gäste aus Mönchengladbach lange mehr als gut mit, merkte man den Gastgebern des FC Schalke 04 den überaus großen Druck in der Fußball-Bundesliga endlich auch die ersten Punkte sammeln zu müssen bis zur 50. Minute deutlich an, doch dann reichten den Hausherren sechs spektakuläre Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit um das Spiel mit drei Treffern vorzuentscheiden, den aufgestauten Frust und die Selbstzweifel binnen Sekunden vollständig zu verlieren, vor den eigenen Fans ein wahres Fußballfest zu zelebrieren.

Eric Maxim Choupo-Moting (52., per Foulelfmeter), Breel Embolo (56.) und Leon Goretzka (58.) beendeten mit Macht die Schalker Selbstzweifel an diesem ungemütlichen Oktoberabend überraschend frühzeitig und starteten so einen über halbstündigen Jubelsturm auf den Rängen in Gelsenkirchen. Am Ende stand dann ein in dieser Höhe nicht zu erwartendes 4:0 für S04.

Nicht vergessen sollten die Anhänger der Königsblauen allerdings auch die Minuten vor dem ersten Treffer, als es eigentlich noch eher nach einer Gästeführung aussah, als Borussia Mönchengladbach das Spiel über weite Phasen zu kontrollieren vermochte.

Aber so geht es halt manchmal zu in der Bundesliga, nicht immer ist das Geschehen auf dem Platz wirklich logisch nachzuvollziehen. Nach dem vorentscheidenden 3:0 waren die Königsblauen jedenfalls endgültig nicht mehr wiederzuerkennen, lief die Kugel in ihren Reihen traumwandlerisch sicher. Alles schien plötzlich gleich um ein Vielfaches leichter zu fallen.

Das 4:0 durch Embolo (83.) war dann nur noch die logische Konsequenz. Doch darauf kam es dann längst schon nicht mehr an. Der spürichwörtliche Drops war schon zuvor gelutscht. Schalke war längst wieder in der Spur, und in Gladbach wurde man sich der zuletzt schwachen Auswärtsquote erneut schmerzlich sehr bewusst.

Und in Anbetracht der nun folgenden zweiwöchigen Bundesligapause war dieser erste Saisonsieg für die Gelsenkirchener natürlich immens wichtig, fast egal wie er zustande gekommen ist. Der Anfang ist geschafft, auch der FC Schalke 04 ist inzwischen nicht nur in der Europa League, sondern eben auch in der heimischen Liga wieder mitten im Geschäft.

Markus Weinzierl und Christian Heidel können, ebenso wie die Millionen von Schalke-Fans im Lande, nun erst einmal durchpusten.

Ob es schon Grund zu mehr ist, ob dies mehr als ein erster  Erfolg im Oberhaus war, vielleicht schon der herbeigesehnte Beginn einer Trendwende, dass muss das Team dann ab Mitte Oktober beweisen, wenn der nächste Block voller ‚englischer Wochen‘ folgt, wenn es gilt möglichst rasch die schon erschreckend große Lücke hin zu den europäischen Plätzen wieder zu schließen.

Denn, machen wir uns nun auch noch nichts vor, nur drei von 18 möglichen Punkten in der Liga zu holen,  das ist schon noch immer ein unglaublich schwaches Ergebnis der Schalker bisher. Bei aller berechtigter Freude über die jüngsten beiden Erfolge in dieser Woche…

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Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Robin,
ein sehr, sehr wichtiger Sieg für S04 ;unbestritten.
Aber….
ob S04 damit aus der ebenso unbestrittenen Krise herausgefunden hat? Ich denke, erst nach weiteren 2 bis 3 Spielen wird "man" erkennen können, ob…………….
Der Sieg gegen Gladbach dürfte der Mannschaft Selbstbewußtsein und Selbsicherheit geben , an denen es auch im Spiel gegen Gladbach bis zum 1:0 offensichtlich magnelte.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Robin,
ja, es spricht Einiges dafür -u.a. die überdurchschnittliche Qualität der Mannschaft-, daß S04 des Schlimmste überstanden haben könnte.

Und "unser" BVB?

Mängel, die zu den Niederlagen in Leipzig und in Leverkusen geführt haben, halte ich zu diesem Zeitpunkt in der Spielzeit 2o16/2o17 für naheliegend. Noch ist nicht alles so zusammengewachsen, wie man sich das als Fan wünscht.
Wir sind Dritter; und wenn es dabei bleibt……….
Wir sind in der Champ.lig noch "im Rennen"

Ich sehe keinen Anlaß zur Unzufriedenheit, obwohl ich diese im Bekanntenkreis vernehmen mußte.
Vielleicht waren die Erwartungen u.a. nach dem Spiel gegen Madrid zu hoch.

PS
Wenn Tuchel sich über die Härte der Leverkusen beklagt hat, dann m.E. völlig zu recht. Ich erinnere daran, was bereits in der Saison 2o15/2o16 an m.E. brutal zu nennender Härte in Leverkusen gegen den BVB durch die Mannschaft von Trainer Schmidt praktiziert wurde. Das offenkundige Einfordern brutaler Härte gegen den Gegner durch Trainer Schmid und seine Reaktion auf die diesbezügliche Tuchel-Kritik offenbaren seine schon mehrfach gezeigten negativen Charaktereigenschaften, die ihn deutlich von allen anderen Bundeligatrainern unterscheiden.
Wie wird Schmid reagieren, wenn seine Mannschaft demnächst auf einen Gegner trifft, der dank der Anweisungen seines Trainers ähnlich rücksichtslos mit der Gesundheit der Leverkusener – Spieler umgeht wie die das gestern gegen der BVB prakiziert hat?
Eine sog. harte Zweikampführung, wie sie z.B. Athletiko Madrid gegen des FCB prakiziert hat -fair und regelkonform-, hat nichts, gar nichts mit dem brutalen Einsatz einiger Leverkusener-Spieler zu tun!

b
b
7 Jahre zuvor

Die (etwas alberne) Diskussion, die Tuchel da unbedingt anstossen wollte, hat den anderen, von Schmidt angesprochenen Aspekt, nun etwas verdrängt, vielleicht war das aber auch sein Ziel. In beiden Spielen war das erfolgreichere Team nicht das mit dem hohen Ballbesitz, sondern die mit der effektiven Defensivleistung. Diese ging jeweils von den vordersten Reihen aus, die, im Falle von Leverkusen, mit 2 von 4 Mann die 6er zustellten, Schalke benötigte hier nur 3, und etwas weniger Körperbetonung. Der Ballbesitz und die hohe Passsquote beschränkte sich dann doch arg auf die IVer. Sokratis, der die komplette Spielzeit machte, war bei einem Drittel aller Pässe Sender oder Empfänger, Vestergaard brachte es während seiner Zeit auf dem Platz sogar auf fast 50%. Tuchel konnte da etwas besser reagieren, indem er die variabler über die Außenbahnen spielen liess, Schubert sah sich gezwungen, noch mehr Risiko zu fahren, mit dem bekannten Ergebnis. In sofern sind zwar die ersten 7 Minuten der zweiten Halbzeit auf Schalke klar das Ergebnis dieser Umstellung, aber die 6 Minuten danach halt eben auch, und zwar auch betont inklusive des Foulspiels. Dieses selber sieht zwar natürlich bei einer Statur von Choupo-Moteng nicht dramatisch aus, war aber von der selben Sorte wie ca. 90% der Fouls von Leverkusen, halt einfach ne Hundertstel zu spät dagewesen. Daher nochmal zu dem nun doch wohl auch in Dortmund bis in die oberen Etagen durchgegangen Thema, mit dem ich hier eingestiegen bin: TT hätte sich mit seiner Kritik nach dem Spiel nur konkret auf Aranguiz beziehen müssen, der war wirklich hart angezählt, auch wenn man selbst ihm bei den späteren Aktionen kaum Absicht unterstellen konnte. In den anderen Fällen hatte Schmidt, so unsympathisch er wohl sein mag, allerdings recht, grade im ersten Durchgang hatte der hohe Druck auf die 6er in Kombination mit den eher Aufbauspiel-Schwachen Verteidigern der Dortmunder zur Folge, dass die Pässe in Richtung Mittelfeld von den Empfängern meist verlangten, sich da so reinzustellen, dass man das Foul zieht, um nicht den Ball gegen 2 in der eigenen Hälfte zu verlieren. Auch hier war Tuchel fleissig damit beschäftigt, auf seinem Zettel einen Strich zu machen, anstatt sich mal früher eine Lösung für den armen Weigl auszudenken, der sich da mit seinen gefühlten 50kg so gar nicht behaupten konnte. Das Problem war also hausgemacht, man sah, wie auch gegen Leipzig, in diesem Spiel ganz gut, wie man die Dortmunder Offensive in den Griff bekommt, nämlich indem man ihre "Versorger" abstellt. Apropos Leipzig, da wurde ähnlich eng auf und in den Mann gegangen, aber grade zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte sich dann auch "Fair-Play-Pokal"-Dortmund kaum noch halten, und da waren auch ein paar offensichtliche Frustfouls dabei, die eindeutig auf die Knochen gezielt haben. Aber jammern geht halt immer.

Insgesamt also ein ganz interessantes Wochenende, auch das Unentschieden "für" Köln hat, neben dem Spiel gegen Schalke, dann doch gezeigt, dass da gegen den FCB was drin sein kann, auch wenn man das hier ja schon nach nur zwei Spieltagen als unmöglich deklariert hat. Die Hertha und der BVB können dann am nächsten Spieltag unter sich ausmachen, wer neben Köln weiter Verfolger sein möchte. Alles sehr spannend!

b
b
7 Jahre zuvor

Ich habe nur gelesen, dass Aki Watzke sich dem Thema nun angenommen hatte, der Verein macht da also auch selber weiter mit. Ich würde das gar nich so auf "die Medien" schieben, die haben da alle nur von der PK berichtet, und auch da hats TT aktiv hingetragen. Der Kicker hatte sich für seine Print-Ausgabe eh eigentlich eher das Thema TT und Mislintat ausgesucht. Es geht mir eigentlich aber auch kaum um die Fouls, es geht mir, wie gesagt, eher darum, was Schmidt bezüglich Dominanz gesagt hatte, da gab es nämlich genau diese schöne Parallele zu dem Spiel in Gelsenkirchen, wo BMG auch jenseits der 70%-Marke stand, und bis Ende der ersten Halbzeit kaum über die Mittellinie kam, in der zweiten zwar mehr, aber auch nur, weil man nun nach vorne anstoßen darf 😉

b
b
7 Jahre zuvor

Vielleicht muss man einfach die Löcher stopfen, die man für Schalke reserviert hatte 😉

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