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Burbach #2: Presseschau

Die Geschädigte im Interview mit der WDR-Kamera und unserer Autorin. Foto: Jana Klein
Die Geschädigte im Interview mit der WDR-Kamera und unserer Autorin. Foto: Jana Klein

 

Seit über einem Monat treiben die Ruhrbarone die Aufklärung in den Skandalen, die bei Presse und Staatsanwaltschaft mittlerweile „Burbach #2“ getauft wurden, voran. Seit Freitag letzter Woche erschienen nun Film-, Print-, Online- und Radiobeiträge zum Thema. Eine kurze Übersicht und eine kleine Presseschau (siehe unten)

Seit dem gestrigen Dienstag erhält die Erstaufnahmeeinrichtung Burbach wieder große mediale Aufmerksamkeit. Dabei teilt sich die öffentliche Darstellung bislang in zwei Komplexe, die noch zusammengeführt werden müssten: einerseits die Beweise, dass in der eingesetzten Sicherheitsfirma BEWA ein rechter Geist vorherrscht, den unter anderem eine gepostete SS-Losung untermauert – andererseits der Vorfall von Anfang 2016, bei dem Sicherheitsmitarbeiter mutmaßlich eine alleinstehende Frau aus dem Heim mit K.O.-Tropfen betäubt und für zwei Tage entführt hatten.

Ein weiterer, noch zu vertiefender Komplex besteht in den auffälligen Überschneidungen insbesondere zwischen dem DRK-Landesverband und der Firma BEWA, die in der Region mehrere Heime mit nach unserem Kenntnisstand vergleichbaren Zuständen betreiben. Den Screenshot mit der SS-Losung haben die Ruhrbarone der Staatsanwaltschaft Siegen übergeben, sie ermittelt nun wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Seit Anfang des Monats liegt zudem eine Aussage der Geschädigten bei der Staatsanwaltschaft vor, ermittelt wird seitdem gegen mehrere Tatverdächtigte.

Das DRK erklärt in einer Stellungnahme vom 22. Juli, keinen Anlass zu sehen, die Zusammenarbeit mit der BEWA aufzukündigen. Bei zwei verurteilten Tätern aus dem Herbst 2014, die bis vor kurzem immer noch in der Unterkunft in Bad Berleburg tätig waren, habe es sich um Einzeltäter gehandelt. Doch vor Kurzem stellte die zuständige Bezirksregierung Arnsberg als Reaktion auf die Veröffentlichungen der Ruhrbarone und dem Bericht des WDR in Aussicht, das Vertrauen in die BEWA Security aufzukündigen, sollten sich die Vorwürfe einer rechten Gesinnung in der Firma bestätigen. Innenminister Jäger verkündete gestern in Reaktion auf die Berichte, für ihn sei klar, dass Leute, die im Netz gegen Ausländer hetzen, nichts in Flüchtlingsunterkünften zu suchen hätten. Vonseiten der CDU-Opposition wurde bezugnehmend auf den ersten Burbach-Skandal von 2014 kritisiert, in Jägers Ressort sei „der alte Schlendrian“ wieder eingekehrt.

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Burbach Anonym
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7 Jahre zuvor

785 786 WDR-Text Mo 22.08. 15:41:29

REGIONAL WDR
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SIEGEN .

Burbach: Zweifel an Missbrauchsvorwurf

Zum möglichen Missbrauch einer Flücht lingsfrau in der Burbacher Unterkunft haben das DRK und der Sicherheitsdienst BEWA nun selbst ermittelt. Nach zahl reichen Befragungen seien Zweifel auf- gekommen, ob die albanische Frau tat- sächlich entführt und möglicherweise sexuell missbraucht wurde. Dies hatte sie in einem Interview mit dem WDR aus- gesagt und einen Security-Mitarbeiter beschuldigt. Das DRK ermittelte jetzt, dass die Frau zum fraglichen Zeitpunkt möglicherweise gar nicht in der Burbach untergebracht war. Alle Erkenntnisse werden der Staatsanwaltschaft Siegen übermittelt.

trackback

[…] Anfang Juni diesen Jahres durch einen Mitarbeiter der Bezirksregierung Anzeige erstattet worden ist, arbeitet die Bezirksregierung Arnsberg laut Eigenangaben die Vorfälle in einer „Task […]

trackback

[…] der Arbeitsrechtssache beklagt worden war, wusste entsprechend über die Vorgänge bescheid. Auch im bisherigen Skandal um das nahe gelegene Burbach wurdem dem DRK-Verband Vorwürfe gemacht. Nach Berichten des WDR habe ein Sozialbetreuer bei seinem […]

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