Der Lüpertz-Koloss oder Bedienung im Nordsternpark

Die Veranstaltungen der Ruhr2010 sollen groß sein. So groß, dass sogar der Direktor der Wohnungsfirma THS mit Sitz in der ehemaligen Gelsenkirchener Zeche Nordstern, Karl-Heinz Petzinka, mittun will. Der Mann ist nebenher künstlerischer Direktor der Ruhr2010. Und er hat eine Idee: Er will oben in der Nähe seiner Firmenzentrale auf den Zechenturm von Nordstern einen gläsernen Aufbau pappen. Darauf soll dann eine Figur vom Bildhauer Markus Lüpertz gepfählt werden. Als Signal 100 Meter hoch, als Tor zur Emscherinsel, dem zentralen Kunstort der Kulturhauptstadt. Und bezahlen sollen wir Steuerzahler das – zumindest das meiste davon.

Foto: Ruhr2010

Schöne Worte. Die Baukosten liegen bei 13,6 Millionen Euro. Als Projekt der Kulturhauptstadt wird der Nordsternturm von Bund und Land mit 7 Millionen gefördert. Die THS beteiligt sich mit 3 Mio am Bau. Die – Ironie an – reiche Stadt Gelsenkirchen – Ironie aus – gibt 700.000 Euro. Ein paar Etagen des Prestige-Leuchtturms von THS-Kulturhauptstadt-Direktor Petzinka sollen auch „privatwirtschaftlich“ genutzt werden, nämlich unter anderem von der THS. Ansonsten wahrscheinlich genauso privat, wie der Designbau in Essen Zollverein.

Seit langem gibt es Kritik an dem Vorhaben. Schon im vergangenen Frühjahr hatten die Direktoren von 18 Kunstmuseen im Ruhrgebiet einen gemeinsamen Brandbrief an die Ruhr 2010-GmbH geschrieben, als von den veranschlagten neun Millionen Euro für Gemeinschaftsprojekte im Kulturhauptstadtjahr gerade mal knapp 300.000 Euro zugesagt wurden. Diesen Museumsleuten muss es wie ein Hohn vorkommen, dass wieder Gigantonomie gefördert wird, diese Leuchttürme, die wie Denkmäler der untergegangenen Wolfgang Clement Zeit erstrahlen.

Aber egal, wird halt weiter Geld verballert. Ich möchte mal auf folgendes Hinweisen: Petzinka wurde erst im vergangenen Jahr von Lüpertz als Professor an die Düsseldorfer Kunstakademie geholt, als der dort noch Rektor war. Und da bedienen sich wohl die Herren Künstler gegenseitig aus den Töpfen der Ruhr2010-Firma. So könnte man es zumindest böswillig auslegen.

Was sagt denn die PR-Abteilung dazu? Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der RUHR2010, freut sich,

wie gelungen das Nordsternturm-Projekt gleich mehrere Programmstränge im Kulturhauptstadtjahr verbindet und so dem Anspruch an Nachhaltigkeit in besonderem Maße gerecht wird.

Und weiter heißt es, Lüpertz sei ein Künstler, der wie kaum ein anderer die Ikonografie eines kraftvollen Aufbruchs beherrsche. Die Monumentalplastik zeige die Kräfte, die an dem Förderturm gezogen hätten und denen standgehalten wurde – ein Sinnbild für die ganze Region.

Toll. Mir kommt das auch vor wie ein Sinnbild für die ganze Region.

In dem Prestige-Geleucht wird das "Nordstern VideoKunstZentrum" eingebaut. Obwohl es ein paar Kilometer weiter in Marl im „Skulpturenmuseum Glaskasten“ ein Zentrum für Videokunst gibt.

Nix gegen Lüpertz und Petzinka übrigens – ihre Sachen finde ich wirklich gut. Aber warum muss das so laufen? Und warum wird das Kulturgeld ausgerechnet so Kirchturmmäßig ausgegeben? Ich verstehe ja auch, dass die beiden stolz sind. Aber mir bleibt ein schaaler Geschmack im Mund. Förderkohle wird hier wie immer im Pott abgezwàckt für Prestigeideen von dem nur wenige etwas haben. Die Museen für Alle bekommen Krumen. Klar kann man das nicht vergleichen, weil das Geld aus verschiedenen Töpfen kommt. Aber ich finde man sollte das vergleichen.

Danke an Louis

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Opel: Betriebsrat befürchtet Insolvenz…Ruhr Nachrichten

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Geld: LWL braucht Geld von den Städten…Ruhr Nachrichten

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Presseschau Migration/Integration im Sept. 09

Foto: Beate Moser

Das Ruhrgebiet ist die größte Einwanderungsregion Europas. Da kann es nichts schaden manchmal über den Tellerrand zu schauen, wie es in der Einwanderungs-, Integrations- und Flüchtlingspolitik zugeht. An dieser Stelle erscheint ca. einmal im Monat eine Presseschau zu diesem Thema. Sie erhebt keinen Anspruch auf enzyklopädische Vollständigkeit, sie enthält Texte, die aus meiner Sicht für – die oftmals kontroverse – Debatte in diesem Themenbereich von Interesse sind. Die Aufnahme von Texten bedeutet keine Identifikation mit ihren inhaltlichen Aussagen. Auf den Link klicken führt zum Text.

Rumänien: 12-Stunden-Schicht für weniger als 300 Euro im Monat – eine Reportage für Arbeiterführer Rüttgers (Berl. Zt.)

Saudi-Arabien, das Königreich des Jugendfrusts und Heimat der meisten 9/11-Terroristen (Berl. Zt.)

Ekkehard Sieker berichtet über merkwürdige "Fährtenleser des Terrors", die erfolgreichen Eingang in hiesige Medien finden (hintergrund.de)

Mustermigranten verlassen Deutschland (Sp-on)

Wie sich die Türkei im großen Spiel um die Energiereserven positioniert: Die neue Mitte (Zeit)

Ein anrührender Briefaustausch zwischen Sechstklässlern aus Kreuzberg und Anatolien (Tagesspiegel)

Türkei: die Aziz-Nesin-Stiftung ist durch die jüngsten Überschwemmungskatastrophen bedroht (taz)

USA: das Big Money hinter Obama (Junge Welt)

Der Kampf um eine US-Krankenversicherung zeigt, dass die postrassistische Gesellschaft eine Illusion ist, meint Eva C. Schweitzer (Berl. Zt.)

Instrumentalisierung von Obama-Kopisten in Russland (Tagesspiegel)

London: Monica Ali ("Brick Lane") hat ihr neues Buch fertig (Tagesspiegel)

Italien: Anzeichen für Berlusconis Ende? (Jungle World)

Iran: Charlotte Wiedemann berichtet kontinuierlich über die iranische Opposition (Zeit)

Iran: Interview mit Nobelpreisträgerin Ebadi (taz)

Ägyptens Squash-Weltmeisterinnen sind auch Balance-Künstlerinnen (taz)

Tel Aviv: Am Strand treffen sich Heilige, Homos, Hedonisten (Berl. Zt.)

Elfenbeinküste: europäischer Giftmüll bringt ivorische Menschen um (FAZ)

Gabun: Nach dem Tod Omar Bongos sichern sich Frankreichs Freunde weiterhin die Macht (Jungle World)

Marokko: ein Frauenhaus hilft ledigen Müttern (Berl. Zt.)

Rassismus im Inland: wie Nadja Benaissa versucht wieder auf die Beine zu kommen (Berl. Zt.)

Rassismus im Inland: Analyse des Wahlerfolges von "Pro Köln" (Jungle World)

Der Essener Lokalteil der WAZ berichtet über multikulturelle Massenschlägereien im Amateufußball (derwesten.de), zum gleichen Thema auch ein Bericht im Rhein-Ruhr-Teil (derwesten.de); derwesten.de sah sich bei diesen Themen genötigt, die Kommentarfunktion abzuschalten

Interview mit dem Kurator der Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" (Telepolis), und welches Problem die Berliner Werkstatt der Kulturen damit hatte (Jungle World)

Ein Buch über Europa vor dem 1. Weltkrieg und heute: "Die Zukunft für uns ist nur noch Bedrohung" (Telepolis)

 

Financial Times bezeichnet S04 als „fast pleite“

Die "Financial Times Deutschland" beschreibt seit gestern abend 23:16 h ihre Sicht der "drohenden Zahlungsunfähigkeit" des größten Arbeitgebers auf dem Gebiet der Stadt Gelsenkirchen, des FC Schalke 04. Kern des Problems sei Schalkes Großgläubiger Stephen Schechter, der seinerzeit den Bau des Gebäudes "former known as Arena Auf Schalke" vorfinanziert, und dem S04 bereits seine Zuschauereinnahmen verpfändet habe.

Nach Informationen der FTD fordere Schechter nun die Entlassung von S04-Geschäftsführer Peters. Der habe ihm vor kurzem gebeichtet, "dass drei der vier Sicherheitskonten, über die zahlreiche Kredite des klammen Klubs bedient werden, ‚kein Guthaben aufweisen‘." Diese Konten sollen normalerweise jeweils mit 8 Mio. Euro gedeckt sein, als Sicherheit für die vielen S04-Gläubiger. Doch nur das, das für Schechter gedacht sei, ist nach Recherchen der FTD noch gefüllt.

Es wird also immer enger für S04. Ausgerechnet hier in Gelsenkirchen, der Stadt des deutschen Fußballmeisters von 1958, fuhr die untergegangene SPD am Sonntag noch ihr bundesweit bestes Wahlkreisergebnis ein. Das letzte gallische Dorf. Doch wer ist Asterix? Und wo ist der Zaubertrank?

Update: Der Verein erklärte zur FTD-Story: "Die in einem Artikel der FTD thematisierten Sicherheitskonten der Schechter-Anleihe sind vertragsgemäß gefüllt. Alle bislang fälligen Raten der Anleihe sind vom FC Schalke 04 pünktlich bedient worden."

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60 Jahre Kitsch für einen Menschenfresser

Ich halte nicht viel von Diktaturen. Nicht zuletzt weil sie zu viel Kitsch produzieren. Die Volksrepublik China feiert jetzt ihren sechzigsten.

Die Bilder der Feiern haben dieses gewohnt nippeshafte.

Mir fällt bei der ganzen Sache immer wieder ein, dass ich vor ein paar Jahren das Buch von Jung Chang und ihres Ehemannes Jon Halliday gelesen habe. Das Buch heißt: Mao, das Schicksal eines Mannes, das Schicksdal eines Volkes. Die  wunderbare Recherche zeigt das abstoßende, ekelige Gesicht des Diktators Mao Tzetung. Der Menschenfresser hat in seinem Staat zu Friedenzeiten mehr Menschen in den Tod getrieben als Stalin und Hitler. Mir ist eine Szene in Erinnerung geblieben, in der dieser Machtgeile Wolf seine Offiziere gezwungen hat, ihre Familien verhungern zu lassen. Mir ist diese unstillbare Eitelkeit in Erinnerung geblieben. Mir ist diese Verachtung alles Schönen und Guten in Erinnerung geblieben. Mir ist dieser geile, alte Sack in Erinnerung geblieben, der sich junge Mädchen zuführen läßt.

Erschreckend, dass sich hier in Deutschland damals so viele von diesem Ekel täuschen ließen.

Die Sowjets haben 70 Jahren durchgehalten. Hoffen wir, dass die chinesischen Diktatoren diesen Rekord nicht brechen.

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NRW: Linke nicht regierungsfähig…Der Westen

Duisburg: Neues Millionenloch nach der Wahl…Der Westen

Dortmund: CDU reicht Beschwerde gegen Sierau-Wahl ein…Der Westen

SPD I: Gabriel soll rocken…Taz

SPD II: So zerlegt das Wahldesaster die Partei…Welt

Krise I: Zahl der Arbeitslosen sinkt überraschend stark…Spiegel

Krise II: Weltwirtschaft erholt sich in erstaunlichem Tempo…Welt

3 FÜR 7 – Ausgehtipps, immer noch wöchentlich

Zunächst: Nein, der Autor dieser Zeilen nimmt kein Geld oder (natürlich total indirekte) Spenden für das Schreiben dieser. Vielleicht kommt nächstes Jahr mal was von der VG Wort rein, wenn alles technisch klappt. Und er kennt die vorgestellten Künstler in der Regel auch nicht persönlich. Und selbstverständlich gilt auch für ihn die GOLDENE REGEL, dass ja ALLES, ALLES letztlich natüüüürlich Geschmackssache ist, dass jedeR eh nur das heraus liest was eh schon Gedachtes bestätigt und … so weiter. ALSO IST DOCH EH EGAL WORÜBER MAN WIE SCHREIBT, NE? DAS GLEICHT SICH DOCH ALLES IRGENDWIE AUS! DIE KONKURRENZ MACHT ES, DIE FREIE PRESSE!! Und alle haben genug Stoff zum Bequatschen, regen sich auf und ab, und gut is. Und wer schreibt, was die Mehrheit interessiert, kann auch gleich für den Mainstream schreiben. Denn sonst ist es ja kein Pop und nicht diskurswürdig und letztlich glauben eh alle nur, was das Staatsfernsehen sagt. ES IST DEUTSCHLAND HIER! Letzten Samstag jedoch meinte ein Bekannter: "Wenn Du echt nur so wenig bekommst für diese tolle Arbeit und über mich schreiben willst, und wo Du das so gut machst, dann könnte ich (!) Dich doch dafür bezahlen." Und der Autor dieser Zeilen antwortete: "Ach nö, auch davon möchte ich nicht abhängig sein. Ab und zu ein Eis wie jetzt gerade reicht völlig." Und jetzt denkt er sich: Ja, das ist doch das Modell, wie Filz zunächst von unten nach oben und dann, wenn es "geschafft" ist, top-down funktioniert. Heute ist es das Eis, und morgen doch wieder Koks im Loft von Herrn und Frau F. oder G. Und dabei fallen bestimmt ein paar Brotkrumen ab, mit denen man sich dann eine neue Krawatte kaufen kann. Oder jemandem ein Eis ausgeben. Äh, homefucking is killing prostitution (Oder holt es sie ins Heim? Hm). Diesmal: PoesiePalast, The Ex, Freakatronic.

Der PoesiePalast Ruhr beherbergt Lesungen und haha schlägt seine Zelte in Duisburg, Dortmund, Essen, Gladbeck, Oberhausen und Gelsenkirchen auf. Innerhalb dieser Zelte des Palastes lesen dann Schauspielvolk und Bücherschreibende aus Werken von z.B. Erich Fried und Rainer Maria Rilke vor, Georg Kreisler liest Mitte November im Consol Theater aus seiner Autobiographie, und ab und an wird auch mit Musik untermalt oder kontrastiert.

The Ex sind die exemplarischen ehemaligen Hausbesetzer aus den Niederlanden, die herkömmlicher angefangen haben als Crass z.B., aber auf ihrem Weg der Auseinandersetzung mit allen möglichen Musiken der Erde anscheinend nur wenig an Anfangsquerköpfigkeit verloren haben. Eine gewisse Altersmilde gibt es wohl, na klar. Im Rahmen der Tour zum 30-jährigen Bestehen der Band wird auch im FZW gehalten (das anscheinend derzeit ein Abo auf Erwähnung hier hat, aber… – s.o.).

Freakatronic – Foto von der Band 🙂 – und auch Emma dazu, das ergibt diesmal eine Releaseparty sogenannter "Singles", wobei gleich das Label ITD mitpräsentiert wird. Was würde ein Promotexte schreibender Mensch dazu sagen? Vielleicht "Fantasie voller und gleichzeitig erdig-abgründiger Electropop mit HipHop-Einflüssen, der zwischen Rebellentum und Glam-Slacker den Weg auf die nächste Party sucht und dabei gerne die Kumpels aus der Nachbarschaft mitnimmt". Aber so schreiben doch keine Menschen, oder?

PoesiePalast Ruhr noch bis zum 19. November.
The Ex am Donnerstag ab 20 Uhr.
ITD zeigt sich am Samstag ab 21 Uhr im Goethebunker.

Ruhrpilot

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Bundestagswahl: Müntefering ohne Rückhalt…FAZ

Bundestagswahl II: Der Niedergang der SPD…Zeit

Bundetagswahl III: Angst vor sozialer Kälte ist unbegründet…Welt

Bundestagswahl IV: Schwarz-Gelbes Regierungsprogramm…Weissgarnix

Bundestagswahl V: Frust im Norden…Hometown Glory

Bundestagswahl VI: Haushaltskrise spielte in Dortmund keine Rolle…Ruhr Nachrichten

Bundestagswahl VII: Piraten haben Zenit hinter sich…FIXMBR

Bundestagswahl VIII: Grüne wollen nicht ins linke Lager…Spiegel

Ruhr2010: Denkmal auf Nordstern…Bild

Krise: Weniger Kurzarbeit…FAZ

Nazis: Prozess in Dortmund…Der Westen

 

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Borchert verlässt den Westen

Katharina Borchert verlässt das WAZ-Portal Der Westen. Künftig wird sie Geschäftsführerin von Spiegel-Online.

Borchert hat das WAZ-Portal "Der Westen" aufgebaut. Zuvor war sie als Journalistin (FAZ, Welt ct´) und Bloggerin (Lyssas-Lounge) tätig.Die Position der Geschäftsführerin, so meedia.de, sei extra für Borchert geschaffen worden. WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach in einer Erklärung: "„Katharina Borchert hat bei unserem Online-Dienst großartige Aufbauarbeit geleistet. DerWesten ist mit ihr gewachsen und Katharina Borchert mit und bei uns. Ihr Karrieresprung ist logische Folge dieser positiven Entwicklung. Dass sie nun das Team wechselt, sehe ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Mit einem weinenden, weil sie eine Lücke hinterlässt, die gefüllt werden muss. Mit einem lachenden, weil ich ihr nach der großen Leistung bei uns persönlich eine optimale Entwicklung wünsche. Wir waren mit ihr ein gutes Team und werden nun beweisen, dass es in neuer Zusammensetzung mit DerWesten weiter aufwärts geht. Glückauf für Katharina Borchert und unser Team bei DerWesten.“

Das Projekt "Der Westen" wird bislang kontrovers diskutiert. Vor allem Don Alphonso hat es immer wieder stark kritisiert. Einen guten Überblick über die Entwicklung des WAZ-Portals findet man bei Jens vom Pottblog.

2010lab: Von Scouts und Autoren

Mit meinem Artikel über das 2010lab habe ich gegen den journalistischen Kodex verstossen. Meint die Ruhr2010 GmbH in einem Brief an die Teilnehmer des Treffens am vergangenem Montag.

Liebe Teilnehmer des 2010lab Scout-Meetings,

vielen Dank für Ihre Teilnahme an unserem ersten Scout-Treffen – und Ihr Interesse am 2010lab.

Das interne Treffen richtete sich an all diejenigen, die als Scout für das 2010lab tätig werden wollen und im Vorhinein bereits über die Bedingungen und Aufgaben eines Scouts informiert waren. Es war uns ein Anliegen Sie einmal gemeinsam kennenzulernen und Ihnen Rede-und-Antwort zu stehen, auf Details einzugehen und den Stand der Entwicklung des 2010labs zu präsentieren. Wir hatten den Eindruck, dass es ganz unterschiedliche Erwartungen und Motivationsgrundlagen Ihrerseits gab. Aufgrund des Briefings im Vorfeld kam es wohl zu Missverständnissen, die wir sehr bedauern und als Anlass nehmen, Ihnen direkt zu schreiben. Möglicherweise ist der Unterschied zwischen Scouts und Autoren nicht genug konkretisiert worden bei unserer Sitzung, was wir hiermit nachholen möchten.

Was macht ein Scout?

Scouts bewegen sich in ihrer jeweiligen Szene (geographisch/ thematisch) und wissen, welche Akteure, Veranstaltungen und Orte wichtig sind, aber oft in den gängigen Medien zu kurz kommen. Genau diese Informationen sind für uns elementar. Scouts liefern Underground-Informationen zu Themen und Veranstaltungen, die sie für publikationswürdig erachten, bloggen diese als Ankündigung und, wenn ohnehin vor Ort, auch gerne als kurzen Bericht.

Was macht ein Autor?

Autoren schreiben zu einem bestimmten Themenbereich Beiträge. Diese unterscheiden sich in Länge und Umfang von denen eines Scouts. Da es bei Autorenbeiträgen nicht um Veranstaltungsankündigungen geht, sondern thematisch und/oder gezielt zu einer Veranstaltung (z.B. Buchmesse) ein recherchierter Beitrag verfasst wird, unterscheiden sich die Konditionen entsprechend.

Aus gegebenem Anlass – der Veröffentlichung von Details des Treffens auf der Ruhrbarone Seite – möchten wir daran erinnern, dass unsere Sitzungen und Besprechungen mit Ihnen nicht öffentlich sind. Hiermit weisen wir darauf hin, dass Herr Laurin mit seiner Veröffentlichung gegen den journalistischen Kodex verstoßen hat – ganz unabhängig von der geäußerten kritischen Meinung.

Wie in unserer Sitzung mehrfach erwähnt, rufen wir zum Meinungsstreit mit und im 2010lab auf und begrüßen kritische Stimmen – der Bruch journalistischer Regeln jedoch ist etwas anderes.

Wir freuen uns über Ihr Feedback und sind selbstverständlich offen für jede Kritik und Anregung. Der Aufbau eines dezentralen und offenen Redaktionsnetzwerkes liegt uns am Herzen und soll gemeinsam mit Ihnen entwickelt werden, wenn Sie mögen!

Mit besten Grüßen,
Bernd F. – Projektmanagement
Anja D. – Redaktionsleitung
Christine B. – Projektmanagement und Produktionsleitung
Michael K. – Leitung Content und Technik

Anja D.