Werbung

Endlich TTIP!

Foto: marlidia/Pixabay
Foto: marlidia/Pixabay

Ein paar Gedanken zum Freihandelsabkommen mit den USA, von unserer Gastautorin Ronja Mercedes Nabert.

Willkommen in einer neuen Ära. Denn dieser Text wird Euer Leben verändern.

Das umstrittene TTIP tritt bald in Kraft. Einige Menschen empören sich über einen Mangel an Transparanz, der im Entstehungsprozess einer Veränderung aber immanent gegeben ist. Es ist schließlich auch keine große Sache. Einige Menschen haben Angst vor Veränderung, andere vor Wissenschaft; viele Menschen haben einen gesunden Antiamerikanismus und wieder andere sind einfach nur blöd.

Die Vereinigten Staaten Amerikas und die Europäische Union werden kontrahieren, wie man eine Freihandelspolitik zwischen den Parteien ermöglichen kann. Zweck des Vertrages soll eine stabilere Wirtschaft bzw. Wirtschaftswachstum auf beiden Seiten, durch ein verdoppeltes Handelsvolumen sein. „Wirtschaftsliberalismus“ klingt immer erstmal böse und kapitalistisch, ist in „diesen Dimensionen“ aber für niemanden von Nachteil. Wenn leichter und mehr exportiert werden kann, muss mehr produziert werden, wodurch Arbeitsplätze entstehen. Was den Import angeht, so darf man – befürchtet man nicht zufällig, dass Amerika vorhat, uns alle zu vergiften – weiterhin von einem Marktgleichgewicht ausgehen. Immerhin möchte niemand Verluste machen.

Schlecht informierte Ökos gegen die USA

Das ist jetzt auch gar nicht nennenswert simplifiziert; Es ist so einfach. Was ein Freihandelsabkommen nicht ist, ist z.B. eine Gefahr für die deutsche (repräsentative) Demokratie. Es wird weiterhin alle vier Jahre Wahlen geben. Unbetroffen bleiben auch deutsche Arbeitnehmerrechte, aber wenn Deutschland sich auf Drängen der Staatsbürger als einziger Staat gegen den Anbau von Genmais entschließen sollte, wäre dies ein Wettbewerbsnachteil, weil dieser weniger anfällig für Schädlinge ist. Außerdem konnte beim gentechnisch verändertem Mais keine höhere Wahrscheinlichkeit von Langzeitfolgen festgestellt werden, als bei natürlich mutierten Pflanzen.

Es ist vielleicht auch nicht ganz uninteressant, dass es kaum hygenischeres Geflügel als Chlorhühner gibt. Die Leidtragenden sind also schlecht informierte Ökos, die wahllos ablehnen, was aus Amerika kommt und ihnen neu ist. Sie dürften dies nicht lesen können und so erwarte ich auch keine Resonanz auf diesen Text. Sollte sich heraus stellen, dass ich in irgendeinem Punkt falsch lag, dann hat das nichts mit einem Freihandelsabkommen zu tun.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
29 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Andreas Lichte
9 Jahre zuvor

wie ist das mit dem transatlantischen Copyright geregelt?

wenn man z.B. den Artikel, oben, original wie er, ist als Comedy aufführte?

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor

Danke für diesen Artikel !

Nansy
Nansy
9 Jahre zuvor

Danke für die Aufklärung – mir war bisher nicht bewußt, wie einfach der Widerstand gegen das TTIP zu erklären ist: „Einige Menschen haben Angst vor Veränderung, andere vor Wissenschaft; viele Menschen haben einen gesunden Antiamerikanismus und wieder andere sind einfach nur blöd.“

Warum aber nur so halbherzig? „Blöd“ ist klar – wer nicht dafür ist, ist einfach nur blöd! Antiamerikanismus ist auch klar, diese einfache Erklärung ist unverzichtbar und findet viel Zustimmung in bekannten Kreisen. „Angst vor Veränderung“ ist ebenfalls ein unverzichtbarer Vorwurf – zumal man kaum in die prekäre Lage kommen wird, ihn beweisen zu müssen.

Zur Abrundung hätte aber unbedingt noch der Hinweis auf „Verschwörungsideologien“ gehört, dann wäre die Beweisführung unangreifbar gewesen…..

bochumer
bochumer
9 Jahre zuvor

Ttip tritt bald in kraft? Warum finden dann noch verhandlungen statt? Wer muss der vertrag den ratifizieren?nur die eu oder auch die mitgliedsstaaten. Nichts gegen eine meinung pro-ttip. Aber von sachkenntnis ist das textchen nicht durchsetzt.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

„..Genmais…ein Wettbewerbsnachteil, weil dieser weniger anfällig für Schädlinge ist“ – Falsch, lieber unbekannter Gastautor. Der Vorwurf der Ahnunslosigkeit im Thema muss wohl zutreffen:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/genmais-gifte-resistente-schaedlinge-breiten-sich-aus-a-959316.html

Die Zulassung von in Europa angebautem Genmais steht übrigens kurz bevor, deshalb sehen die Amis ja auch *ihre* Felle wegschwimmen.

Und es geht auch noch hygienischer als mit Chlorhähnchen – einfach kurz vor dem Verzehr den Gockel 10 Min. in Salzsäure einlegen, da schmeckt man später nix mehr von….

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Ok, unbenannt ist die Gastautorin doch nicht, hatte den Anreißer übersehen:-(

Nando Grujic
Nando Grujic
9 Jahre zuvor

Wer hat euch allen denn ins Gehirn gehustet???
Und was sol denn bitte „schlecht informierte Ökos gegen die USA“ heißen?
Der einzige der hier schlecht informiert und leicht zu beeinflussen ist, ist anscheinend der Verfasser des Artikels.
Dieses Freihandelsabkommen unterhöhlt jede Rechtsstaatlichkeit.
Falls es in Kraft tritt, können Unternehmen Staaten vor unrepräsentativen Schiedsgerichten verklagen, in denen keine gewählten Leute sitzen, wenn Staaten aufgrund von Gesetzen die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens einschränken. Erinnert euch an Vattenfall, nach dem Atomausstieg.
Es gibt leider noch unzähliges mehr was an diesem Freihandelsabkommen, welches von rund 600 Wirtschaftslobbyisten ausgearbeitet wird, zu kritisieren ist.
Also bitte informiert euch und glaubt nicht alles was eure Politiker euch sagen!

https://www.campact.de/ttip/appell/teilnehmen/?utm_term=inside-flow&utm_medium=recommendation&utm_campaign=%2Fttip%2Fappell&utm_source=rec-fb&utm_content=random-b

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor

@Nando Grujic: „Falls es in Kraft tritt, können Unternehmen Staaten vor unrepräsentativen Schiedsgerichten verklagen, in denen keine gewählten Leute sitzen,“ Interessant. Ich hab da mal zwei Fragen: Wann hast Du zuletzt in Deutschland einen Richter gewählt und nach welchen repräsentativen Kriterien sind in Deutschland die Gerichte besetzt?
Ansonsten: German Angst, Öko-Hysterie und Antiamerikanismus feiern in der TTIP-Debatte fröhliche Urständ. Und mitten dabei natürlich die Berufsbetroffenen von campact.

Ronja Mercedes Nabert
Ronja Mercedes Nabert
9 Jahre zuvor

Ich habe vergessen, darauf hinzuweisen, dass es sich bei den meisten „Argumenten“ gegen das Abkommen um Verschwörungsideologien handelt. Vielen Dank an Nansy.

Jürgen Segger
Jürgen Segger
9 Jahre zuvor

Ist das jetzt eine Satire, oder wirklich ernst gemeint?
Falls letzteres, dann ist es unterstes Stammtisch-Niveau, diffamierend und nicht diskussionswürdig. Langsam wird eure Seite für jeden eigenständig denkenden Menschen unerträglich.

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor
Reply to  Jürgen Segger

@Jürgen Segger: Das die Seite langsam unerträglich wird, hören wir seit dem ersten Tag. Hat unserem Erfolg nicht geschadet 🙂

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#9 | Ronja: Du hast zuallererst vergessen, uns zu sagen, woher Deine dollen Primitiv-Argumente pro TTIP stammen und warum Du nicht selbst recherchiert hattest.

Nansy
Nansy
9 Jahre zuvor

@Ronja Mercedes Nabert #9:
Aber gern… 😉 ich helfe doch gern dabei, Vorurteile zu verfestigen!
Dabei kritisiere ich noch nicht einmal ihren Versuch, mittels Chlorhühnchen von den eigentlichen Problemen des Abkommens (Bspsw. den Investitionsschutz) abzulenken und den Protest ins Lächerliche zu ziehen – dieses „Ei“ haben sich die Gegner des TTIP selbst ins Nest gelegt.

Eine in die Tiefe gehende Diskussion über das TTIP soll offenbar unmöglich gemacht werden – sonst wäre allein schon die Frage zu stellen, was das Nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta in zwanzig Jahren gebracht hat (der Handel zwischen den Mitgliedern hat sich zwar verdreifacht – für Mexiko bedeutete die plötzliche Überschwemmung mit hochsubventioniertem US-Mais den Ruin vieler Kleinbauern. Für die USA wiederum ging Nafta mit der Abwanderung von Industriejobs und einem rasch anwachsenden Handelsdefizit einher. Gewinner waren die Konzerne. Neben dem Abbau von Zöllen und anderen Handelsbarrieren wardas Ziel des Abkommens auch der Schutz der Auslandsinvestoren vor Enteignungen und anderen Willkürakten des jeweiligen Gastlandes: Das US-Unternehmen Ethyl Corporation zum Beispiel hatte die kanadische Regierung 1997 vor einem Nafta-Schiedsgericht auf Schadenersatz verklagt, weil das kanadische Importverbot von Benzin mit dem giftigen Zusatzstoff MMT einer Enteignung gleichkomme. Kanada hob darauf das Verbot auf und zahlte im Rahmen eines Vergleichs eine Millionenentschädigung.)

Aber um eine Diskussion auch darüber zu vermeiden, ist der Vorwurf blöd, Antiamerikanismus und Angst wohl hervorragend geeignet…

68er
68er
9 Jahre zuvor

Selten wurde der Begriff „Gedanken“ in so belangloser Weise missbraucht.

FrankN.Stein
FrankN.Stein
9 Jahre zuvor

Na klar. Wenn das erste Mal europäische Steuerzahler zur Kasse gebeten werden, weil ein amerikanisches Unternehmen von einem aus Lobbyisten zusammengewürfelten Schiedsgericht Entschädigungen zugestandenen bekommt, (Stichwort Investorschutz) weil er durch europäischen Verbraucher-/Arbeitnehmerschutz niedrigere Gewinne mach und danach unsere Richtlinien aufweicht werden, werden wir uns noch wünschen, das Chlorhühnchen das größte TTIP Problem wären.
Aber passiert ja bestimmt nicht. Ist ja ganz harmlos, das alles. Und das würden wir auch einsehen, wenn wir wüssten, wie die Verhandlungen laufen. Was – wir aber leider nicht erfahren dürfen, weil streng geheim. Mangel an Transparenz ist halt normal. Ist aber alles ganz harmlos.

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor
Reply to  FrankN.Stein

@FrankN.Stein: Wenn Du verhandelst – machst Du dann Deine ganze Strategie öffentlich? Beim Autokauf zum Beispiel? Am Ende wird über das Gesamtwerk abgestimmt.

Ronja Mercedes Nabert
Ronja Mercedes Nabert
9 Jahre zuvor

Ernst gemeinte Frage, Leute: Macht die Autorin auf Euch, in irgendeiner Art und Weise, den Eindruck, sie hätte großartig Lust auf weitere Endlosdiskussionen zu diesem Thema? *,*

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Ich habe zahlreiche Beiträge in diveresen Printmedien zu TTIP gelesen befwürwortende, ablehnde, abwägende oder ganz einfach nur solche zur Information in der Sache. Alle diese Beiträge haben mir “ zu denken“ gegeben.

Der Beitrag von Ronja Mercedes Nabert liefert mir dazu, also „zum Denken“, nichts.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#18 | Ronja: Ernste Antwort: Nö, denn die selbsternannte „Autorin“ wollte per se nicht mit Inhalten glänzen, über die das Diskutieren lohnt.

Nikolaus Blohme
Nikolaus Blohme
9 Jahre zuvor

TTIP, TISA und weitere „Reformen“ in „Neuland“ beenden den letzten Rest an „sozialer“ Marktwirtschaft und Demokratie zugunsten einer in den USA, in China und in Russland weitgehend umgesetzten „Korpokratie“.
Erstaunlich ist das Schweigen der kleineren Unternehmen und es Mittelstandes, die in absehbarer Zeit von internationalen Mega-Konzernen aus den Märkten gefegt werden. Das Handelsblatt berichtet heute von ersten Klagen deutscher Verlage, weil sie von amazon nicht gelistet oder verspätet ausgeliefert werden. Wacht man da langsam doch noch auf?

maria anna dewes
maria anna dewes
9 Jahre zuvor

Gott sei Dank ein Irrtum: Es wird kein CETA, TTIP, und TISA -Abkommen geben und somit wird auch nichts in Kraft treten.
Begründung: Die Mehrheit der Bevölkerung in Europa hat mehr als nur zwei funktionierende Gehirnzellen, kann somit Schlussfolgerungen ziehen und hat nicht nötig, den Kleinmädchentraum von Ronja Mercedes mit zu träumen. Auch für die Gastautoren des Ruhrbarone sollte gelten: Erst recherchieren, dann denken, danach schreiben

maria anna dewes
maria anna dewes
9 Jahre zuvor

#8 | Stefan Laurin:
in Schiedsgerichten wie Uncitral oder ICSID sitzen GAR KEINE ausgebildeten Richter. Ein Schiedsgerichtsverfahren wird von Schiedsrichtern, die sich aus international operierenden Anwaltskanzleien rekrutieren, entschieden. Es sind Anwälte, die unabhängig von den rechtlichen Vorgaben des jeweilig verklagten Landes, entscheiden. Da die jeweiligen Länder in möglichen Handelsabkommen die dort benannten Schiedsgerichte anerkennen, oder sich schon zuvor deren Konvention unterworfen haben, ist der Schiedsspruch bindend. Erst recherchieren, dann denken, dann schreiben!

ChrisMiss
ChrisMiss
9 Jahre zuvor

Könnte es sein, dass ausschließlich Neurechte und Putin-Versteher gegen das TTIP sind? Macht für mich persönlich den starken Eindruck als ob dem so wäre.

Alreech
Alreech
9 Jahre zuvor

NaJa, Gesundheitsgefahren drohen auch den amerikanischen Verbrauchern.
So kann z.B. verschimmelter französischer Käse oder mumifiziertes Schweinefleisch aus Spanien & Italien viel einfacher in die USA exportiert werden.

Juliane
Juliane
9 Jahre zuvor

@20: Ist es wirklich nötig despektierlich zu werden? Der Sinn davon Autorin in Anführungszeichen zu setzen ist auch unklar, denn sprachbedeutend gesehen sind auch Sie ein Autor (ihres polemischen und ansonsten inhaltlich wertlosen Kommentares).

Nansy
Nansy
9 Jahre zuvor

@Alreech #25:

Zitat: „NaJa, Gesundheitsgefahren drohen auch den amerikanischen Verbrauchern.“

Richtig! Aber wie wir von der “Autorin” selbst erfahren durften (siehe: #18), ging es ihr gar nicht um Inhalte, oder um eine Diskussion darüber – sie wollte offenbar nur mal ihrem Unmut über die Kritiker des TTIP freien Lauf lassen…
Es scheint so, dass für eine Diskussion über das TTIP eine anderer Beitrag gesucht werden muss….

LandisLove
LandisLove
9 Jahre zuvor

Ich lese immer „Genmais“ und „Chlorhühnchen.“
Es gibt einen viel wesentlicheren Kritikpunkt, der gegen das Freihandelsabkommen spricht, nämlich das U.S.-Produkthaftungsrecht, dass sogar einen gut aufgestellten Mittelständler unverschuldet in den Ruin treiben kann. Es ist daher nur für große Unternehmen wirklich attraktiv in den USA Fuß zu fassen, da diese die finanziellen Mittel haben,derartige Streitfälle schnell beizulegen; unsere Wirtschaft beruht aber nun mal auf dem Mittelstand. Solange es hier seitens der USA keine Änderungen gibt, kann man dem TTIP m.E. nicht zustimmen.

Werbung