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Freude über Hass nach Angriff auf Rabbiner

Nach dem antisemitischen Angriff auf einen Rabbiner in Berlin herrscht in der “islamkritischen” Sekte im Netz Begeisterung vor. Man habe doch schon immer vor den judenfeindlichen Migranten gewarnt, tönt es nun. Viele Linke tun sich derweil mit der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus in der Migranten-Community schwer – und große islamische Verbände schweigen bislang. Von unserem Gastautor Patrick Gensing / Publikative

Viele Linke interessieren sich kaum für den Antisemitismus in der Migranten-Communiy. Jüngst berichteten wir über den Al-Kuds-Marsch in Berlin, in dem Beitrag bezeichnete der Autor die “junge Welt” als nationalbolschewistisch, worüber sich die meisten Kommentatoren mokierten. Die antisemitischen Inhalte der Demonstration spielen hingegen kaum eine Rolle. So lange deutsche Linke gemeinsam gegen Nazis auftreten, zeigt man sich entschlossen, bei Rassismus oder Antisemitismus in der Migranten-Community tut man sich bedeutend schwerer.

Dies dürfte mehrere Gründe haben, hier einige stichwortartig angerissen: Zum Einen die eigene Ideologie, die ein idealisiertes Bild von Migranten zeichnet, denen man nicht unterstellen möchte, ebenfalls menschenfeindliche Einstellungen mit sich rumzuschleppen, da sie doch selbst davon betroffen seien. Zum Zweiten sind antisemitische Organisationen im antiimperialistischen Kampf zu Bündnispartnern geworden und zum Dritten ist da noch die aggressive islamfeindliche Internet-Sekte, die über jeden dokumentierten Angriff auf Juden aus der Migranten-Community geradezu jubelt, um den eigenen Rassismus zu legitimieren.

Bei PI-News beispielsweise strömten innerhalb von 24 Stunden weit mehr als 100 Kommentare zu dem Überfall ein, einer schreibt: “so leid es mir für die Tochter und den Rabbiner tut, es könnte uns ungemein helfen, wenn die Öffentlichkeit mal was davon erfährt.” oder so: “Die Araber kennen doch das Gastrecht? Was machen die mit einem Gast, der sich permanent schlecht benimmt und dann auch noch Mitbewohner angreift dort wo er zu Gast ist? Richtig: sofort rausschmeißen! Und bitte kein Genuschel von wegen: Aber er ist doch hier geboren … Das genau ist ja das Problem.”

“Leider sind es meist junge Migranten”

Kurzum: Es geht mal wieder um Ideologie. Glücklicherweise gibt es beispielsweise die Amadeu-Antonio-Stiftung, deren Arbeit sich nicht auf die Auseinandersetzung mit einer Hass-Ideologie beschränkt. So warnt AAS-Vorsitzende Anetta Kahane eindringlich vor dem Antisemitismus in der Migranten-Community: „Es gibt in letzter Zeit mehr körperliche Attacken gegen Juden als in den vergangenen Jahren – vor allem in Ballungsgebieten und Großstädten“, sagte Kahane der dpa. „Und leider sind es meist junge Migranten.“ Antisemitische Schmierereien und Beschimpfungen sowie Sachbeschädigungen kämen dagegen eher von Rechtsextremen oder aus der Mitte der Gesellschaft. Diese machten die Mehrzahl der antisemitischen Fälle aus.

Im Jahr 2009 veröffentlichte die Stiftung die lesenswerte Broschüre “Die Juden sind schuld”- Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft am Beispiel muslimisch sozialisierter Milieus, die hier heruntergeladen werden kann.

Fast jede Woche ein Friedhof geschändet

Grass-Debatte und islamistische Propaganda dürften den Antisemitismus derweil weiter gestärkt haben, so dass wir nun die Früchte ernten in Form von anwachsender Gewalt gegen Juden. Anschläge und Schändungen von jüdischen Einrichtungen oder Friedhöfen sind in Deutschland ohnehin Alltag.

Zur einer Anfrage nach der Zahl der Schändungen jüdischer Friedhöfe in Deutschland seit dem Jahr 2000verwies die Bundesregierung im Oktober 2009 darauf, dass dies im Strafgesetzbuch kein eigenständiges Delikt darstellt. Daher seien zur Beantwortung bei den im Rahmen kriminalpolizeilicher Meldedienste erfassten Daten die antisemitischen Straftaten herausgefiltert worden, ”bei denen Friedhöfe als Angriffsziel genannt worden waren“. Soweit für den Zeitraum der Jahre 2000 bis 2008 noch Datenbestände verfügbar gewesen seien, habe die so vorgenommene Recherche ergeben, dass von den Polizeibehörden insgesamt 471 antisemitische Straftaten ”mit dem Angriffsziel Friedhof“ registriert und insoweit 170 Täter beziehungsweise Tatverdächtige festgestellt wurden – also fast jede Woche ein Angriff.

“Starke Selbstentlastungstendenz”

Große islamische Organisationen, über deren brechtigte Kritik an einer Plakataktion des BMI wir vor wenigen Tagen berichteten, schweigen bislang zu dem Angriff auf den Rabbiner in Berlin. UPDATE Die DITIB hat mittlerweile auf den Anfriff reagiert. UPDATE ENDE Dabei sollten sie daran interessiert sein, mögliche menschenfeindliche Einstellungen “in den eigenen Reihen” zu thematisieren. Dabei geht es auch um Glaubwürdigkeit.

Aber der Angriff ist auch kein Problem von islamischen Verbänden, er geht uns alle an. “Die deutsche Gesellschaft darf sich nun aber nicht zurücklehnen und sagen: Das waren wieder einmal die Migranten, nicht wir”, betonte Kahane. Es gebe derzeit eine starke Selbstentlastungstendenz – etwa in Anbetracht der Morde der Neonazi-Terrorzelle NSU. Die Expertin warnte davor, nun so zu tun, als sei der Vorfall ein Problem der Anderen. “Schuldzuweisungen bringen nichts. Wir müssen uns mit dem Problem Antisemitismus als Gesellschaft auseinandersetzen – und dazu gehören auch Migranten.”

Der Artikel von Patrick Gensing erschien bereits auf Pubklikative.org

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Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

@ Patrick Gensing

Rabbiner Daniel Alter sagt selber über den jugendlichen Angreifer: „Er hat ein Opfer gebraucht“. Und ein bekennender – Kippa tragender – Jude war das „Feindbild par excellence“.

Mir fällt es da schwer, zu beurteilen, wie gross jeweils der Anteil an jugendlicher Aggressivität und Antisemitismus war. Wie oft kommt es es in Berlin bei Jugendlichen zu Übergriffen, Körperverletzungen?

Ihr Artikel nennt jedenfalls keine gewichtigen Gründe dafür, dass der Antisemitismus bei Migranten gewachsen sein soll.

https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13895

„(…) Jüdische Allgemeine: Hat es Sie nicht überrascht, ausgerechnet vor der eigenen Haustür zusammengeschlagen zu werden?

Rabbiner Daniel Alter: Nein, ich bin, seit ich da wohne, immer wieder mal von jungen Menschen mit Migrationshintergrund doof angequatscht oder antisemitisch angepöbelt worden. Dass ich mir fiese Sprüche anhören musste, wenn ich als Jude identifiziert wurde, war nicht neu für mich – weder in diesem Stadtteil noch irgendwo sonst in Deutschland. Ich habe es bisher immer geschafft, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Aber diesmal ging das nicht, denn der junge Mann war, aus welchem Grund auch immer, fürchterlich aggressiv und hat ein Opfer gebraucht. Da lief ihm ein Jude über den Weg – für ihn ein Feindbild par excellence (…)

Jüdische Allgemeine: Sie waren über Jahre im jüdisch-muslimischen Dialog aktiv. Wie wird sich der Angriff auf Ihr Engagement auswirken?

Rabbiner Daniel Alter: Es gibt für mich keine kollektive Schuld. Für das, was ein einzelner Araber getan hat, kann ich nicht den ganzen Islam verantwortlich machen (…)“

Roman
11 Jahre zuvor

Mir hätte es besser gefallen, der Rabbiner hätte (admin: Gewaltverherrlichung gelöscht. Können Sie woanders betreiben). Wann lernen Juden sich selbst zu verteidigen? In Israel geht es doch auch, also warum nicht auch hier?

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Ich gestatte mir ‚mal, hier jetzt alle einschlägigen Debatten über Grundwerte, über Antisemitismus, über Islamimus, über Urteile/Vorurteile, über Kollektivschul/Einzelschuld, über die Verantwortung der Gesellschaft u.ä. auszuklammern, um stattdessen an etwas an sich Triviales zu erinnern:

„Jeder, der in Deutwschland lebt, ist an Gesetz und Recht gebunden. Die Exekutive, u.a.die Polizei, muß -nicht kann- präventiv und repressiv tätig werden, wenn gesetzeswidrig/rechtswidrig gehandelt wird. Und Gerichte haben Rechtsbrecher zu bestrafen.“

Mir scheint, daß diese Selbstverständlichkeiten eben nicht mehr als solche „ohne Wenn und Aber“, vor allem ohne Ansehen der Person-ihrer Herkunft,ihrer Religion, ihres sozialen Status- staatlicherseits beachtet und konsequent praktiziert, folglich als solche auch nicht in hinreichendem allen Menschen tagtäglich bewußt sind.
Der aktuelle Fall und die öffentliche Diskussion darüber scheinen das zu bestätigen.

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

@ Walter Stach #3

Die Strafverfolgungsbehörden können meines Erachtens nur tätig werden, wenn eine Straftat begangen wurde, bzw. der Verdacht einer Straftat besteht: https://de.wikipedia.org/wiki/Strafverfolgungsbehörde

Im Falle des Angriffs auf den Rabbiner konnten die Täter flüchten. Bleibt zu hoffen, dass die Täter noch gefasst werden, insbesondere um zu klären, inwieweit tatsächlich Antisemitismus eine entscheidende Rolle spielte.

Prävention könnte im Falle eines Rabbiners Personenschutz sein, was natürlich das normale Leben einschränkt. Welche anderen Präventionsmassnahmen Sie sich vorstellen, ist mir unklar.

Dass, wie Sie suggerieren, Körperverletzung und andere Übergriffe gesellschaftlich toleriert würden, kann ich nicht nachvollziehen.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Andreas Lichte:

Gesellschaftliche Tolerieren von……? Das war nicht mein Ansatz.

( Gleichwohl könte es sich lohnen, darüber nachzudenken, wie gleichgültig -nicht tolerant- Menschen bei Körperverletzungen und anderen „Übergriffen“ reagieren, auch -und vor allem(?)-dann, wenn sie vor ihren Augen stattfinden. War kein Mensch anwesend, um zu helfenbzw. sich zumindest um Hilfe zu bemühen, den Angriff auf den Rabbiner und seine Tochter abzuwehren?)

Mir ging es um etwas anderes, nämlich darum, l daran zu erinnern, daß es zu den staatswesentlichen Aufgaben gehört, gestützt auf das staatliche Gewaltmonopol, exekutiv und judikativ allen Vergehen/Verbrechen vorzubeugen und auf sie „ohne Wenn und Aber, selbstverständlich auch ohne Rücksicht auf Herkunft,Geschlecht,Religion der Akteure“ zu reagieren, ja, konsequent reagieren zu müssen. Und da scheint mir in Exekutive,Judikative, möglicherweise auch in der Legislative Grund zu bestehen, über Defizite nachzudenken. Insofern (nur insofern) sollte es egal sein, wo die Motive für die Straftat(en?) liegen könnten. Es gilt völlig unabhängig von den Motiven darum, weil es für jeden Rechtsstaat selbstverständlich zu sein hat, jede Straftat mit allen staatlich verfügbaren Mitteln aufzuklären und im Regelfall mittels Ausschöpfung des zulässigen Strafmaßes gerichtlich zu ahnden, auch im konkreten Falle.

Ich habe zunehmend den Eindruck, daß pontentielle Rechtsbrecher für sich oft – zu oft- Anlaß haben, Defizite in Exekutive und Judikative bei der Verbrechensvorbeugung, Verbrechensaufklärung, Verbrechenverfolgung, Verbrechensbestrafung zu erkennen und ihr Tun darauf auszurichten.

Wenn das so ist, ist das für mich Staatsversagen!

(So manche Körperverletzung in unseren Innenstädten -auch im vorl.Falle(??)- ließe sich vermeiden, wenn es eine größe Präsenz uniformierte Polizeibeamter geben würde;simpel, aber so ist es!)

Nachtrag:
Damit kein weiters Mißverständnis entsteht:
Für mich unstrittig ist, daß Staat und Gesellschaft -mithin wir alle- zunehmend Anlaß haben, über wachsenden Antisemitismus in seinen vielfältigen Ausprägungen in allen sozialen Schichten und Bevölkerungsgruppen nachzudenken; über seine Ursachen und über den Kampf /den Widerstand dagegen. Ich registriere insofern erhebliche Defizite in Staat und Gesellschaft, die sich mir auch im konkreten Falle zeigen in der für mich absolut unbefriedigenden Quantität und Qualität der öffentlichen Reaktionen -Politik/Medien- und in der von mir im täglichen Umgang mit anderen Menschen dazu überhaupt nicht wahrzunehmenden Betroffenheit, geschweige denn Nachdenklichkeit.

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

@ Walter Stach #5

„(So manche Körperverletzung in unseren Innenstädten -auch im vorl.Falle(??)- ließe sich vermeiden, wenn es eine größe Präsenz uniformierte Polizeibeamter geben würde;simpel, aber so ist es!)“

„Kontaktbereichsbeamte“ gibt es in Berlin, ich sehe sie dauernd. Und Körperverletzung etc. wird sich nie vollständig verhindern lassen, es sei denn, Sie wollen den totalen Überwachungsstaat?

„… über wachsenden Antisemitismus in seinen vielfältigen Ausprägungen in allen sozialen Schichten und Bevölkerungsgruppen nachzudenken …“

Weil Patrick Gensing & Co. immer wieder die gleiche Platte auflegen, gibt es plötzlich „wachsenden Antisemitismus“?

BKay
BKay
11 Jahre zuvor

Traurig aber wahr:

https://www.derwesten.de/politik/gewalt-gegen-juden-geht-meist-von-jugendlichen-migranten-aus-id7043861.html

„Gewalt gegen Juden geht meist von jugendlichen Migranten aus“

Paul
Paul
11 Jahre zuvor

@ Andreas Lichte

Du schreibst:

„Bleibt zu hoffen, dass die Täter noch gefasst werden, insbesondere um zu klären, inwieweit tatsächlich Antisemitismus eine entscheidende Rolle spielte.“

Und:

„Weil Patrick Gensing & Co. immer wieder die gleiche Platte auflegen, gibt es plötzlich “wachsenden Antisemitismus”?“

Was ist damit gemeint? Dass Antisemitismus gar keine oder nur eine nebensächliche Rolle für die Attacke gespielt haben könnte? Haben die Täter sich nicht mit Worten und Schlägen deutlich genug ausgedrückt? Wer ist „& Co“ und welche Platte wird von diesen zusammen mit Herrn Gensing immer wieder aufgelegt, die was verzerrt? Gibt es gar keinen nennenswerten Antisemitismus, der zu gewaltsamen Übergriffen führt? Alles Quatsch?

Ulli
Ulli
11 Jahre zuvor
Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Andreas Lichte:

1.
Wachsender Antisemitismus in unserem Lande ist meines Wissens -leider- hinreichend begründet. Das hat nicht das Geringste mit Patrick Gensing u.Co. zu tun.
Ich habe allerdings Anlaß -auch auf Grund der Anmerkung zu 6. im letzten Satz- darüber nachzudenken, warum trotz hinreichender Begründung wachsender Antisemitismus in Frage gestellt wird. Oder soll damit klar gemacht werden, daß es in unserem Lande stets einen latenten Antisemitismus gegeben hat, gibt und weiterhin geben wird, dieser sich lediglich immer ungenierter, ungebremster, radikaler öffentlich gebärdet, auch in Gewaltakten, und nur insofern von „wachsendem“ Antisemitismus zu reden wäre?

2.
Sind in den Bezirken Berlins tatsächlich regelmäßig uniformierte Polizeibeamte so zalreich zu Fuß unterwegs, daß durch sie nicht nur das subkejtive Sicherheitsempfinden der Bürger gestärkt wird, sondern auch objektiv Überfälle auf den Straßen zurückgegangen sind? Ich nehme bei meinen regelmäßigen Besuchen in Berlin nicht nennenwerte viele, jedermann auffällende Polizeibeamte in Uniform auf „Fuss -streife“ wahr. Mir istzudem nicht bekannt, daß u.a.deshalb Überfälle zurückgegangen sind. Und wie ist es über Berlin hinaus mit der durch die Polzei zu garantierenden öffentlichen Sicherheit auf den Straßen zahlreicher ostdeutscher Kommunen angesichts der beinahe täglichen Meldungen über Überfälle durch Neo-Nazis bestellt? Ich denke, in Berlin und in den anderen Bundesländern, nicht nur in Ostdeutschland, gibt es zumindest für Diskussionen darüber hinreichenden Anlaß, ob die Polizei ihre Aufgabe, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, z.B.Straßenüberfälle nach Möglichkeit auszuschließen, hinreichend wahrnimmt bzw. aufgrund ihres Personalbestandes hinreichend wahrnehmen kann.

3.
Ich will keinen „Überwachungsstaat“.
Im übrigen ein Begriff, der so allgemein ist, daß er für mich nicht taugt, um eine fundierte , stets notwendige Debatte über bürgerliche Freiheiten einerseits und dem staatlichen Tun andererseits zu führen,welches der Staat dem Sicherheitsbedürfnisse seiner Bürger zu schulden meint.
Ich erwarte allerdings von „meinem“ Staat, daß er exekutiv die Achtung „seiner“ Gesetze gewährleistet, z.B.im Polizei- und Ordnungsrecht, und daß er judikativ Gesetzesverstöße „ohne Wenn und Aber“ sanktoniert. Wenn er das nicht kann oder gar nicht will, stellt er sich, seine Staatlichkeit in Frage.

4.
Erfreulicherweise kann ich mich heute in einer meiner Auffassungen -sh.5.letzter Absatz -teilweise korrigieren. Wenn ich gestern eine für mich unzureichende öffentliche Reaktion wegen des Überfalles auf den Rabbiner in Berlin beklagt habe, erfahre ich heute in der TAZ das Gegenteil -sh.Kommentar auf S.1 (!!)-, sh.Artikel auf S.5-. Und aus dem Artikel erfahre ich zudem, daß es jedenfalls in Berlin aktive Reaktionen in der Bürgerschaft aufgrund des Überfalles gibt;u.a.Bildung einer Bürgerinitiative.

Aber ansonsten? Bundeweite Reaktionen, gar auf S.1 überregionaler Zeitungen?-Fehlanzeige;vielleicht habe ich allerdings insofern etwas verpaßt.

la

Schinken
Schinken
11 Jahre zuvor

Wie schreibt der Autor so schön: „Viele Linke tun sich derweil mit der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus in der Migranten-Community schwer“

Ich würde gern noch einen Schritt weiter gehen und behaupte: Viele Linke tun sich mit der Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus in der eigenen Community schwer

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

Statt gemeinsam für die inhumane Tradition der Beschneidung zu demonstrieren sollten Juden und Muslime zusammen gegen den zunehmenden Antisemitismus auf die Straße gehen. Aber genau das wird nicht geschehen, denn bei allen religiösen Gemeinsamkeiten, die auch der DITIB betont, sitzt der Antisemitimus auf Seiten der Muslime ziemlich tief und ist dort auch keineswegs ein Minderheitenproblem.Deswegen wird das auch nicht der letzte religiös motivierte Angriff auf einen Juden in Deutschland sein, der sich auch als solcher deutlich zu erkennen gibt.

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

@ Arnold Voss #12

„Deswegen wird das auch nicht der letzte religiös motivierte Angriff auf einen Juden in Deutschland sein, der sich auch als solcher deutlich zu erkennen gibt.“

Kennst du einen entsprechenden Angriff, der in den letzten 2 Jahren passiert ist?

Ich kann mich an nichts derartiges erinnern, und die Reaktion der Medien im aktuellen Fall zeigt doch deutlich, dass immer und überall darüber berichtet wird …

(warum zählt Patrick Gensing in seinem Artikel eigentlich geschändete Grabsteine?)

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

@ Arnold Voss #12

ich möchte dich auch noch darauf hinweisen, dass du mit deinen Äusserungen zur „Beschneidungsdebatte“ laut Patrick Gensing den „Antisemitismus gestärkt“ hast.

Die Formulierung im Original-Artikel bei „Publikative“ lautet nämlich so:

https://www.publikative.org/2012/08/31/freude-uber-den-hass/

„Grass-und Beschneidungsdebatte sowie israelfeindliche Propaganda (beispielsweise Al Kuds-Tag) dürften den Antisemitismus derweil weiter gestärkt haben …“

Patrick Gensing, bzw. die „Amadeu-Antonio-Stiftung“, arbeitet mit Cem Özdemir zusammen:

https://www.welt.de/print/wams/article108407625/Oezdemir-sagt-Ja-zur-Beschneidung.html

„Özdemir sagt Ja zur Beschneidung

Grünen-Chef Cem Özdemir will die religiös begründete Beschneidung bei kleinen Jungen zulassen und lehnt es ab, den Eingriff erst bei Jugendlichen ab zwölf Jahren zu erlauben. „Für die Juden, die die Beschneidung kurz nach der Geburt durchführen lassen, wäre eine Altersgrenze katastrophal“, sagte Özdemir der „Welt am Sonntag“. Die Juden „könnten damit in Deutschland de facto ihre Religion nicht mehr ausüben. Das kann niemand ernsthaft wollen.“ Eine Strafbarkeit würde dazu führen, dass Eltern das Ritual „im Ausland oder in der Illegalität durch Quacksalber durchführen lassen“. Damit, so Özdemir, würde man „die Kinder gefährden“ und „die Eltern auch noch kriminalisieren“.“

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Andreas # 13 + 14

Meine Aussage ist prognostischer Natur, Andreas. Ich hoffe allerdings, dass ich nicht recht behalte. Und was die Zitate von Cem Özdemir betriff, ist das schlicht wahlstimmenorientierte Anbiederung an eine Religionsgemeinschaft wie sie in diesem Lande von politischer Seite immer wieder passiert.

Dass die jüdische Religion ohne Beschneidung im Kleinkindalter de facto nicht ausgeübt werden kann ist Unsinn. Was soll das für eine Religion sein, die ohne Kindesmisshandlung nicht existieren kann? Deswegen gibt es ja auch eine jüdische Initiative gegen die Beschneidung.

Vor allem aber biedert sich Özdemir an seine eigene religiöse Community an, als deren aufgeklärter und moderner politischer Vertreter er sich ja auch gerne selbst sieht. Auf Kosten der Aufklärung und der Menschenrechte allerdings. Aber wenn es um Wählerstimmen geht, ist das manchen Politikern ziemlich egal. Mir allerdings nicht.

Es tut mir leid, dass ich mit meiner humanistischen Position das in Frage stelle, was sich die Religionsvertreter von Juden und Muslimen immer gwünscht habe: Ein Thema wo sie sich mal nicht gegenseitig bekämpfen sondern einen gemeinsamen Feind. Aber für mich stehen die Menschenrechte nun mal über der Religion und das gilt glücklicherweise auch für die deutsche Gesetzgebung.

Und was den möglichen Antisemitismusvorwurf auf Grund meiner humanstischen Position zur Beschneidung betrifft:Wenn ich hier immer wieder das Existenzrecht Israels und seine diesebzüglichen Schutzmaßnahmen verteidige, dann werde ich auch schon mal als Agent des Mossad bezeichnet. So gleicht sich dann alles wieder aus. 😉

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

@ Arnold Voß

meine Frage nach mit dem aktuellen Übergriff vergleichbaren Straftaten war eine Frage zur Vorgeschichte:

kram doch bitte noch mal ganz tief in deinem Gedächtnis, ob da nicht doch irgendetwas war. Mir fällt nichts ein.

Wenn da wirklich nichts war, kann ich Patrick Gensings Artikel nur als „unseriös“ und als „Scharfmacherei“ lesen.

„Scharfmacherei“ ist es für mich auch, die „Beschneidungsdebatte“ als „antisemitisch“ zu diffamieren, wie Patrick Gensing es tut. Dass ich dich persönlich angesprochen habe, hatte das Ziel, dir das Thema wirklich „nahe“ zu bringen …

Mir gegenüber musst du dich nicht verteidigen: dass wir beide das Existenzrecht Israels anerkennen, steht ausser Frage. Genauso klar ist für mich, dass wenn es WIRKLICH Antisemitismus gibt, wir uns beide zu Wort melden werden.

Wirklich spannend finde ich die Frage, was für Interessen Patrick Gensing eigentlich vertritt … frag ihn doch mal !

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Andreas

https://www.morgenpost.de/berlin/article108865280/Attacke-auf-Rabbiner-in-Berlin-Ein-boesartiger-Angriff.html

Dort steht unter anderem:

„Vor einem Jahr wurde in Prenzlauer Berg ein 13-Jähriger geschlagen, weil er eine Kippa auf dem Kopf trug. Vor einigen Jahren schlugen arabischstämmige Jugendliche an der Fasanenstraße in Charlottenburg orthodoxe Juden zusammen.“

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

@ Arnold Voss #17

dein link ist zahlungspflichtig – ich glaub‘s dir mal ungelesen: die wenigen Fälle rechtfertigen aber keinesfalls den Gensing‘schen Alarmismus. Aber Patrick Gensing ist ja nicht der einzige, der jetzt überall Antisemiten sieht und sich „solidarisch“ erklärt … jetzt tragen Nichtjuden einfach mal Kippa. Wie mutig!

https://www.bz-berlin.de/bezirk/charlottenburg/kippa-flashmob-gegen-antisemitismus-article1533245.html

Und natürlich kann man auch noch anders Zeichen setzen: „Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) rief die Berliner zur Teilnahme an der Langen Nacht der Religionen am Samstag auf, um damit ein Zeichen gegen Intoleranz zu setzen.“

Hast du den Gastbeitrag von Dieter Graumannn, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, im Tagesspiegel von Samstag gelesen?

https://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/gastbeitrag-judentum-in-hinterzimmern-niemals/7081894.html

Irgendwie schleicht sich der Gedanke ein, der Überfall auf den Rabbiner kam gerade richtig, um den intoleranten Deutschen mal klar zu machen, dass die „Beschneidungsdebatte“ sofort einzustellen ist …

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

Soweit geht Graumann dann doch nicht.Der letzte Satz in seinem Gastbeitrag lautet:

„Lasst uns über Beschneidung reden – aber im Dialog und nicht durch einseitige, besserwisserische Vorhaltungen, die zwei Weltreligionen zu kriminalisieren versuchen.“

Aber er vermischt im Artikel zwei Debatten so, dass man leicht in die antisemitische Ecke gedrückt werden kann, wenn man Beschneidungsgegner ist. Ok. das ist halt Religionspolitik und wenn man die Kommentare zu seinem Beitrag liest, dann fällt das auch einigen der Leser auf, und das keineswegs positiv.

Was die Debatte um die Beschneidung an Kindern betrifft, habe ich hier an anderer Stelle schon mal betont, dass die Eltern zumindest subjektiv nicht als Kriminelle bezeichnet werden können und auch nicht sollten. Sie nehmen die Beschneidung in der Regel nicht in böser Absicht vor.

Aber das verändert nichts an der Tatsache der Körperverletzung und der Verletzung der Religionsfreiheit. Kinder religiös für ihr ganzes Leben zu markieren, ist das Gegenteil von Religionsfreiheit. Was spricht dagegen, die Beschneidung erst im Erwachsenenalter vor zu nehmen. Sofern dies der Betroffene aus religiöser (oder sonst welcher) Überzeugung mit sich machen lässt, ist das dann eben genau keine Menschrechtsverletzung mehr sondern ultimatives Menschenrecht.

Wie du siehst, befinde ich mich schon seit längerem in dem vom Graumann geforderten Dialog. Und bislang ist mir als Antwort nur die von ihm so gescholtene Besserwisserei begegnet:

Machen wir schon immer so…. Unsere Religion geht nicht ohne…dass das gerade ein Deutscher sagen muss…Ungläubige haben keine Recht Gläubige zu kritisieren…Wir sind beleidigt…. usw. usw.

Mit Gläubigen ist es halt schwer eine rationale Diskussion zu führen. Erst recht wenn sie einer Religion angehören. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Für mich ist es irre, wenn ein brutaler Überfall in Berlin, da der Betroffener Rabbiner ist, dazu führt, über „wirklichen“ Antisemitimus -was ist “ unwirklicher“ Antisemitismus?- zu resonieren, über die sog.Beschneidungsdebatte, einschl.des Gedankens „……der Überfall auf den Rabbiner kam gerade richtig…..“.

Es gab, wieder einmal, einen brutalen Überfall auf einen (Mit-)Menschen, offensichtlich kein Raubüberfall, augenscheinlich begangen durch junge Leute.

Das allein muß genügen, wie ich es versucht habe -sh.3-, mehr denn je darüber nachzudenken, ob und wie der Staat jetzt und in Zukunft mit allen seinen Mitteln gegen solche Straftaten vorzugehen hat, wenn er nicht der Eindruck von Staatsversagen bestärken will, sobald die Sicherheit der Büger ojektiv gefährdet ist oder subjektiv bedroht erscheint.

Es kann doch primär nicht darum gehen, daß ein Überfallener Jude,Muslime,Christ,Atheist, Farbiger oder Weißer, Armer oder Reicher ist und der Überfall deshalb zu etwas Besonderem , ansonsten aber als Alltagsselbstverständlichkeit hingenommen -geduldet(?)- wird.

Es geht in jedem Falle um einen vorsätzlich rechtwidrigen Angriff auf die körperliche Unversehrheit eines Menschen.
Reicht das allein nicht aus, erschrocken zu sein, nachdenklich zu werden, Mitleid zu haben, Bedauern zu äußern, zu diskutieren über diesbezügliche Mängel,Unzulänglichkeiten in Staat und Gesellschaft und über deren Versagen?

Das Strafrecht, das Polizeirecht differenzieren hier zurecht nicht nach diversen Eigenschaften eines Menschen, nach seiner Religion,seiner Herkunft seiner Rasse.

Und wir sollten uns in der Gesellschaft mehr denn je darauf besinnen, daß es für uns alle eine ethische Pflicht, ein selbstverständliches Gebot ist, uns mit der wachsenden Zahl vorsätzlich Verletzungen der körperlichen Unversehrheit von Menschen auseinanderzusetzen und ihnen präventiv/repressiv begegnen;ggfls.auch körperlich.

Und dann, aber erst dann, mag es in der gesellschaftlichen Diskussion bei der Suche nach Motiven interessieren, ob der verletzte Mensch Jude,Muslime,Farbiger oder was auch immer ist.

Was mag wohl der überfallene Rabbiner empfinden, wenn er Diskussionen verfolgt, wie teilweise auch diese, in deren Mittelpunkt nicht der vorsätzlich und rechtswidrig verletzte Mensch steht, sondern die Frage nach Antisemitismus,Beschneidungsdebatte, und sogar über den Gedanken resoniert wird, ob der Überfall auf ihn „gerade richtig kam“, um………..

Arnold Voss
Arnold Voss
11 Jahre zuvor

Aber Walter, es steht doch außer Frage, dass der brutale Überfall auf den Rabbiner zu verurteilen ist. Aber da diese Tat eindeutig religiös motiviert war, ist es unvermeidlich dass daraus auch religiös-politisches Kapital zu schlagen versucht wird.Am klügsten und friedfertigsten hat sich dabei bislang der Rabbiner selbst verhalten. Empörung ist übrigens eine Sache. Wirklich etwas gegen die Ursachen solcher Gewaltdelikte zu tun eine ganz andere. Und da gibt es in Deutschland einigen Nachholbedarf. Auch bei den Religionen selbst und ganz besonders innerhalb der muslimischen Community.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Arnold, einverstanden.
Was mich gedanklich, unabhängig vom konkreten Fall, aber im Zusammenhang mit ihm problematisiert, beschäftigt:

Ursächlich für alle einschlägigen Gewaltakte ist, daß das Menschenbild der Gewalttäter inhuman, ihr Handeln menschenverachtend/menschenunwürdig ist,, jedenfalls nach unserer Auffassung vom Wesen des Menschen und deren Verankerungung in der Verfassung.
Und darüber ist mehr denn je nachzudenken.Über Ursachen und Folgen, und insofern dann z.B auch über Gewaltakte ,die im Antisemitismus eine -oberflächliche(?)- Erklärung zu finden scheinen.

Und ‚mal bei der Gelegenheit nachgefragt:
Warum reden wir von antisemtisch und nicht von antijüdisch?
Antijüdisch ist m.E. sprachlich zutreffender und macht vor allem in der alltäglichen Kommunikation jedermann klar worum es geht.

Ziga
Ziga
11 Jahre zuvor

Leider gibt es schon wieder einen neuen Fall:

https://www.bz-berlin.de/tatorte/gruppe-juedischer-schuelerinnen-beleidigt-article1534835.html

Gruppe jüdischer Schülerinnen beleidigt

Am Montag wurde eine Gruppe jüdischer Schülerinnen in Charlottenburg von Jugendlichen verbal angegriffen. Wie die Polizei am Abend nach ersten Ermittlungen bestätigte, ist die Mädchengruppe der jüdisch-orthodoxen Schule Or Avner gegen 10 Uhr auf dem Weg zum Turnunterricht an der Oppenheim-Oberschule gewesen. Kurz vor Ankunft seien die Schülerinnen von einer vierköpfigen Gruppe Mädchen südländischen Aussehens angepöbelt und mit antisemitischen Sprüchen beleidigt worden, berichtet die Polizei.

Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Walter Stach 22#

Das ist ein interessanter Gedanke. Wobei ich vermute, dass für die Täter antisemitisch und antijüdisch das gleiche ist, bzw. ihnen der Unterschied gar nicht klar zu machen ist.

Aber die ganze Scheisse geht ja (siehe z.B. # 23)gerade erst richtig los, bzw. kommt sie zunehmend vom latenten in den manifesten Zustand. Ich bin gespannt wie die muslismische Community und ihrer führenden Vertreter damit umgehen werden. Offizielle Empörung hilft da wohl nicht mehr weiter.

Es ist nämlich schon seltsam, dass trotz der behaupteten großen Abscheu in der muslimischen Gemeinschaft bislang noch keine Spur zu den Tätern zu finden ist.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Arnold, bezogen auf diese und einschlägig gleiche Täter dürftest Du mit Deiner Annahme richtig liegen.

Mein Überlegung zu der Begrifflichkeit -antisemtisch/antijüdisch- bezieht sich nicht auf diese Täter, sondern auf meinungsmachende Äußerungen in den Medien, der Politik und den so beeinflußten Alltagsgesprächen. Und darauf bezogen frage ich mich, ob bewußt der Begriff antijüdisch vermieden und stattdessen von antisemtisch gesprochen wird, weil Viele mit semitisch/ antisemtisch -verständlicherweise- nichts Konkretes anfangen können, weder rational noch emotional, wohl aber, zumindest emotional mit jüdisch/ antijüdisch.
Und läßt sich eine solche Nachdenklichkeit bei vielen Menschen über jüdisch/antijüdisch nicht bewußt und gezielt vermeiden, wenn stattdessen von semitisch/antisemtisch die Rede ist?

Für sog. radikale Islamisten, für sog. radikal-orthodoxe Juden, für sog. radikale Christen -sh.u.a.die sog.Evangelisten, z.B.in den USA- gilt: -sh.meine vorstehenden Anmerkungen unter 22 im 2.Absatz- :
„Ihr Menschenbild widerspricht eklatant dem unserem. Ihr darauf fußendes Verhalten widerspricht dem Grundkonsens einer freiheitlichen Gesellschaft und ist absolut unvereinbar mit dem Grundprinzipien unserer Verfassung“.

Und das ist nicht nur immer wieder zu erklären, z.B. in den Schulen, vor allem auch im jüdischen, im muslimischen,im christlichen Religionsunterricht, und Gegenteiliges ist nicht nur immer wieder durch die Medien anzuprangern, sondern dementsprechendem Verhalten, das dem Grundkonsens einer freiheitlichen Gesellschaft und den Grundprinzipien unserer Verfassungi widerspricht,ist staatlicherseits exekutiv konsequent zu begegenen , und es ist judikativ „ohne Wenn und Aber“ zu sanktionieren -das geltende Recht, vor allem das Strafrecht, bietet dafür eine hinreichende Grundlage (sh.dazu auch meine grundsätzlichen Anmerkungen vorstehend unter 2.im 2.Absatz.)

Im übrigen habe ich festgestellt, daß in der Bevölkerung -bei 90 oder mehr Prozent der Menschen?- weder die aktuellen Gewaltakte gegenüber jüdischen Bürgern noch die seinerzeitige Aufdeckung der Morde der Neonazigruppe an alltäglichen Gesprächen, geschweige denn zu spürbarer Betroffenheit geführt haben, was mich mindestens so nachdenklich stimmt, wie die von Dir angesprochene Zurückhaltung der sog.muslimischen Community im aktuellen Fall.

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Redaktionelle Berichtigung -25,letzter Absatz-:

„…..weder die aktuellen Gewaltakte gegenüber jüdischen Bürgern noch die seinerzeitige Aufdeckung der Morde der Neonazigruppe an muslimischen Bürger über die Aktuallität der Ereignisse hinaus in den alltäglichen Gesprächen von Belang waren bzw. von Belang sind, geschweige denn………..“

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