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Hausbesetzung in Dortmund: Es ist eine Kirche

magnus
Soeben wurde die Enscheder Straße 15 in der Dortmuner Nordstadt besetzt. Die ehemalige katholische Kirche ist in der Nähe des Borsigplatzes. Weitere Informationen folgen.

Update: Wir sind vor Ort und können sagen das Gebäude ist großartig. Die Albertus-Magnus-Kirche war von Seiten der Stadt schon mehrfach im Gespräch für eine Nutzung als kulturelles Zentrum. Die linken Hausbesetzer wollen so ein Projekt jetzt verwirklichen.

Auf einem Flugblatt kündigen sie an, in der Kirche Proberäume, ein Cafe und einen Umsonstladen einrichten zu wollen.

Von der Polizei ist derzeit noch nichts zu sehen.

Update: 02:30 Uhr

Wir hatten die Hausbesetzung jetzt eine ganze Zeit lang im Blick. Ein erstes Fazit. Die Besetzer machen auf existierende Probleme in der Nordstadt aufmerkam. Der Raum für selbstbestimmte Kultur wächst zwar im Norden, doch gerade Rund um den Borsigplatz herrscht da noch ein Mangel vor. Auch die Frage nach Wohnraum in der Nordstadt, steht täglich auf der Agenda. Die Albertus-Magnus-Kirche kann in dem Prozess der Wohnraumschaffung zwar  nur ein Puzzlestück sein, doch jedes Stück in diesem Puzzle hat eine Bedeutung. In und um die Kirche befanden sich heute vornehmlich linke Unterstützer, doch man sollte diesen die Chance zu einem eigenen Kultur- und Wohnprojekt lassen. Viel falsch zu machen gibt es im Dortmunder Norden sowieso nicht mehr.

hb-neu

Update 00:40 Uhr
Die Besetzer haben sich per Megafon an die Unterstützer gewandt. Sie freuen sich über den Support, und kündigen fùr morgen, soweit es möglich ist, ein Kulturprogramm und offene Türen an.

Update 23:40 Uhr
Die Polizei ist mit einem Presseteam vor Ort. Derzeit plant man von polizeilicher Seite keine Maßnahmen gegen die Besetzer. Sonst ist die Situatoin ruhig, es sind noch immer 30 Unterstützer vor der Kirche.

22:40Uhr
Die Polizei ist mittlerweile mit 10 Kräften vor Ort. Die Piraten MdL Birgit Rydlewski hat vor der Kirche eine Kundgebung angemeldet. Ungefähr 30 Unterstützer haben sich eingefunden.
Unter www.avantizentrum.noblogs.org informieren die Besetzer über ihre Forderungen.

 

 

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philter
philter
9 Jahre zuvor

geiler scheiß! aber warum dieses bild??? bei fb dachte ich: so ne schöne kirche haben wir in DO? und die wird nicht mehr genutzt? evangelisch? ich gebe zu: ich bin so atheistisch, ich musste google bemühen, um sicher zu sein, dass das der kölner dom ist…

dafür ist meine orthographie ziemlich gut…

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Keiner von der Autorengruppe konnte ein richtiges Bild dieser Kirche einbetten? Linke halt…

Hier richtige Links:
http://www.baukunst-nrw.de/bilder/full/1965_418177.jpg
http://nordstadtblogger.de/wp-content/uploads/2014/01/Albertus_00011.jpg

Karl
Karl
9 Jahre zuvor

Ich weiß nicht wie öffentlich die Aktion war, aber die Rechte wusste von der Besetzung schon um kurz vor 10, also gut ne Stunde vor den ersten Meldungen.
Ist zwar recht unwahrscheinlich, aber nicht, dass da wer ist, der da nicht sein sollte.

TeeJane
TeeJane
9 Jahre zuvor

Vielleicht geht es da ja gar nicht so sehr um die Kirche selbst, sondern viel mehr um die Botschaft an sich, die da lautet: Wir haben so viel ungenutzten Raum. Die meisten Kirchen verfallen. Wieso also noch bis dahin noch Leute darin $Dinge tun lassen?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#1 | philter: Um Groß-/Kleinschreibung ergänzt wird aus einem „ziemlich gut“ ein „gut“.

PS: „…informieren die Besetzer über ihre Forderungen“
Was für ein Bla. Wenn die Stadt oder die Kirche oder die Polizei nicht binnen 15 Stunden 6,8 Mio. Euro in kleinen Scheinen im Diesel-Benz bereitstellt, wird dieser hässliche Bunker gesprengt, oder was? Manche Menschen scheinen derart unkomfortabel zu hausen, dass sie freitagabends solche Hirnficks vorziehen und „Forderungen“ stellen müssen. Was rauchen die?

Sebastian Weiermann
9 Jahre zuvor

@Klaus: Sorry für die Bebilderung, gab kleine technische Probleme vor Ort.
mit dem Kommentar #5 übertreibst du, man kann auch Forderungen stellen ohne die RAF zu sein, dass passiert täglich und von allen (un-)möglichen Seiten.

Hubi
Hubi
9 Jahre zuvor

Find ich absolut nicht in Ordnung, Gotteshäuser sollte man nicht besetzen.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
9 Jahre zuvor

Ich kann diese Taten nicht nachvollziehen.

Was hindert Gruppen, die sich frei entfalten wollen, daran, sich entsprechende Räumlichkeiten zu mieten/kaufen?

In vielen Bereichen der Nordstadt gibt es Eigentum sehr günstig zu erwerben.


Wie Städte aussehen, wenn Mietpreise über Jahre fix sind bzw. sich Renovierungen nicht lohnen, kann man in vielen Städten sehen, die dies schon gemacht haben.

Ein städtisches Engagement durch Aufkauf von Immobilien sehe ich in Do eher kritisch, da hier oft erhebliche Summen für sehr wenig Wohnraum investiert werden. Natürlich wird das ganze dann mit sehr vielen „sozialen“ Projekten pressetauglich gemacht.

Hubi
Hubi
9 Jahre zuvor

Es ist übrigens eine katholische Kirche und steht unter Denkmalschutz:

http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/entwidmete-katholische-kirchen-in-dortmund-page2-id8844018.html

St. Albertus Magnus (kath.)

Enscheder Str. 15, Nordstadt
1943 gebaut — 2007 entwidmet
Denkmalschutz

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor

@Hubi: Danke für den Hinweis

Hank
Hank
9 Jahre zuvor

Ich finde es gut wenn Menschen Initiative zeigen, brauchen wir nicht solche Menschen im Revier, die sich ihren Raum erkämpfen.und ihn dann gestalten?
Und wieso solltean aus einer entweihten Kirche nicht etwas neues machen.
Meine Sympathie haben.die Besetzer

Thorsten Stumm
9 Jahre zuvor

Es gibt zu wenig freien Wohnraum in der Nordstadt…..was für ein Zeug rauchen die denn…davon will ich auch was…

Hubi
Hubi
9 Jahre zuvor

@#12 | Thorsten Stumm:

Dachte ich mir auch.

Wenn die 50 Besetzer einfach jeder 10-20 Euro im Monat zusammenschmeissen, könnte man auch ganz legal einen vernünftigen Freiraum in der Nordstadt bekommen.

Undine Dank
Undine Dank
9 Jahre zuvor

@Hubi Meines Wissens handelt es sich nicht mehr um „geweihten“ Boden, deswegen verstehe ich nicht, was gegen die Besetzung dieser „Kirche“ spricht, de facto handelt es sich eigentlich nicht mehr um eine Kirche, sondern schlicht um ein leerstehendes Gebäude, das unter Denkmalschutz steht.
http://www.erzbistum-paderborn.de/index.phtml?inh_id=6872

@KeineEigenverantwortung: Wen stört es, wenn Menschen die Verantwortung übernehmen, einen leerstehenden ungenutzten Raum mit Leben für die Allgemeinheit zu füllen? Das Land NRW hat sich unter dem Vorwand von angeblichen Instandhaltungskosten von knapp 7 Milllionen Euro entschlossen das Gebäude dem weiteren Verfall preiszugeben und entzieht sich hier eindeutig der Verantwortung.

Vormaliges Vorhaben (hier übrigens Bilder, die einen guten Überblick geben): http://www.baukunst-nrw.de/objekte/St-Albertus-Magnus-Kirche-Dortmund–1965.htm

Aktueller Stand: http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/stadterneuerung_nordstadt/projekte_sn/albertus_magnus_kirch/

Thorsten Stumm
9 Jahre zuvor

„Viel falsch zu machen gibt es im Dortmunder Norden sowieso nicht mehr.“

Also, da ich selbst ein Ruhrbaron bin, in der Nordstadt lebe kann ich diesen Satz nicht nachvollziehen und betrachte in auch als Beleidigung aller Menschen die in der Nordstadt leben und dort ihre Kinder grossziehen. Es gibt im Norden die anerkannt beste Grundschule, mit Schulpreisen überhäuft, jede Menge soziale Projekt von Saufraum bis zum Urban Gardening. Und ein freie Fahrradwerkstätte gibt es auch schon die VeloKitchen im Schüchtermannkarree….

Linke Spinner die glauben ihre eigene Bedürftigkeit und Hirnlosigkeit alles gesellschaftliches Problem sozialisieren zu müssen, ahndeln weder selbstlos oder engagiert sondern bemänteln mit ideologischen Worthülsen nur ihre Egozentrik.

Arnold Voss
9 Jahre zuvor

Kirchen sind, zumindest was den Hauptraum betrifft, schlecht zu beheizen, und der Winter steht vor der Tür. Bei genauer Betrachtung hat er eigentlich schon angefangen.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

Ist der angesprochene Saufraum das, was ich vermute, oder eine mir unbekannte Abkürzung?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#6 | Sebastian: Ich find’s weder übertrieben noch als Vergleich mit der RAF, wenn ich frage, auf welcher Basis man „Forderungen“ stellen will – Vertraglich? Weil man irgendwas geleistet hat? Weil man irgendwo bei der Stadt noch was offen hat? Weil man so geil ist?

Nichts davon sehe ich hier, aber Du klärst mich bestimmt auf und sei es mit der albernen Begründung, man hätte die höchst baufällige Schrott-Immmobilie schließlich „entführt“.

Thorsten Stumm
9 Jahre zuvor

@Thomas Weigle
Der Saufraum ist das Cafe Berta an der Nordstrasse. Er ist ein mit EU-Mittel gefördertes Projekt und wird im öffentlichen Sprachgebrauch, auch von den politischen Parteien die ihn unterstützten, so genannt.

Sebastian Weiermann
9 Jahre zuvor

@Thorsten Stumm:

Die Dinge die du schreibst sind richtig, und habe ich dann wohl in der späten Nacht nicht bedacht. Sorry dafür!

Trotzdem gibt es ja auch die andere Seite der Nordstadt, die mit viel Elend zusammenhängt.

Ich bin gespannt, was die Besetzer aus ihrer Kirche machen, wenn man sie denn lässt. Wichtig wäre aus meiner Sicht, dass die Besetzer ihr Zentrum für die Leute rund um den Borsigplatz öffnen, dann kann das ein guter Ort abseits von Kulturfesten und Quartiersmanagment werden.

Willi
Willi
9 Jahre zuvor

Es ist so unfassbar typisch deutsch was hier abgeht.
Da steht ein Gebäude ewig lange leer und kein Mensch interessiert sich dafür, ein paar Personen sehen diesen Zustand nicht ein und wollen etwas daraus machen…

und als Reaktion kommt „warum mieten die sich nichts? Das wäre legal“

„Linke Spinner die glauben ihre eigene Bedürftigkeit und Hirnlosigkeit alles gesellschaftliches Problem sozialisieren zu müssen, ahndeln weder selbstlos oder engagiert sondern bemänteln mit ideologischen Worthülsen nur ihre Egozentrik.“

So ein Bullshit.

Und Dortmund ist ne potthässliche Stadt. Leb damit.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
9 Jahre zuvor

Dortmund ist keine „potthässliche Stadt“, und insbesondere die Nordstadt hat viele schöne alte Gebäude mit vielen Strassenbäumen. Eigentlich wäre das in Boom-Towns eine Spitzeninnenstadtlage. Leider ist das aktuelle Umfeld wenig dazu geeignet viele Personen anzulocken, die gut verdienen. Spätestens, wenn Kinder da sind, würde ich wegziehen.

Wir haben Gesetze und politische Prozesse. Wer möchte, kann sich einbringen. Hier bekomme ich zeitweise den Eindruck, dass den Menschen erklärt werden soll, was kulturell zu tun ist, und dass dass dann auch noch von Menschen, die oft nur wenig Geld haben, finanziert werden soll.

Wenn es Gruppen gibt, die sich engagieren wollen, können wie schon beschrieben wurde, Geld zusammenschmeissen und Räume etc. mieten. Wenn das, was sie machen interessiert oder wenn es wieder eine Förderung gibt, gibt es auch noch Geld dafür.

Wir sind hier doch nicht in Berlin, und das ist gut so.

Es ist natürlich auch notwendig, dass für die vielen kirchlichen Baudenkmäler, die nicht mehr benötigt werden, städtebauliche Konzepte entwickelt werden müssen. Hier sind natürlich die Kirchen gefragt, die es ja nicht schaffen, ihre Gläubigen zu motivieren. Bisher kam das Geld ja auch so.

Undine Dank
Undine Dank
9 Jahre zuvor

Übrigens an anderer Stelle in Dortmund scheint genug Geld vorhanden zu sein, um heute eine Kulturkirche zu eröffnen. Schön für Dorstfeld. Es sei den Menschen dort von Herzen gegönnt: http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/nord-west/kulturkirche-elias-island-in-dorstfeld-oeffnet-id9730242.html

Doch warum schlecht machen, dass in der Nordstadt etwas passiert und Menschen Selbstinitiative ergreifen, warum? Ich kann über diese destruktive Einstellung nur den Kopfschütteln. Die Nordstadt lebt und zwar nicht nur durch künstliche Beatmung uns darüber gibt es tatsächlich einen Grund zur Freude!

Und für all die sogenannten „Nordstadt-KennerInnen“. Es gibt in der Dortmunder Nordstadt schon einige selbstorganisierte Initiativen auf Grundlage von eigener Finanzierung, wie bspw. den Nordpol: http://www.nrdpl.org/
Und nur zur Info, auch bei der Velokitchen handelt es sich nicht um ein städtisches sondern um ein selbstorganisiertes Projekt.

Stefan @Keineeigenverantwortung
Stefan @Keineeigenverantwortung
9 Jahre zuvor

„Was hindert Gruppen, die sich frei entfalten wollen, daran, sich entsprechende Räumlichkeiten zu mieten/kaufen?“

„Kaufen“: Das Geld? Zumal die gängige Praxis eigentlich ist, dass Kulturzentren vom Staat gefördert werden. Das dürfte bei diesen Besetzern nicht der Fall sein, solche Projekte tragen sich in der Regel selbst.
Und wenn man den Menschen, die das Gebäude als Kulturzentrum nutzen wollen, nicht schenkt, sondern vermietet, würde das doch auch i. O. gehen, oder?
Zumal es bei dem Aufbau nicht nur um „eine Gruppe“ gehen dürfte, „die sich frei entfalten will“, sondern das Zentrum soll allen Menschen offenstehen. Allein durch diesen Umstand leisten die Besetzer einen größeren Beitrag zum Gemeinwohl als so mancher Hausbesitzer!
Außerdem ist das Gebäude ja schon seit einiger Zeit im Gespräch als Kulturzentrum- nur passiert ist bisher nichts.

„Wie Städte aussehen, wenn Mietpreise über Jahre fix sind bzw. sich Renovierungen nicht lohnen, kann man in vielen Städten sehen, die dies schon gemacht haben.“

Und wie Städte aussehen, in denen die Mietpreise explodieren, kann man auch in vielen Städten sehen. Und diese Entwicklung ist weitaus verheerender.
Ich spreche aus Erfahrung, ich wohne in Hamburg-Altona. Hier in HH gibt es schon seit einigen jahren die Entwicklung, dass sogar die Mittelklasse sich Wohnungen im Innenstadtbereich nicht mehr leisten kann oder 4-Köpfige Familien in 1- oder 2 Zimmer Wohnungen leben müssen, weil sie sich nichts anderes leisten können.
Vor allem:
Wem bringt es denn was, wenn Mietpreise nicht mehr „fix“ sind? Den Bewohnern solcher Häuser bestimmt nicht. Was nützt mir eine Sanierung, wenn ich anschließend ausziehen muss, weil ich mir die Miete nicht mehr leisten kann?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#22 | Willi: Es gab seit der Entwidmung 2007 immer wieder Ideen und konkrete Gespräche, aus diesem unansehnlichen Ex“Jesus-Bunker“ was zu machen, u.A. eine Waldorf-Schule und auch soziale Begegnungszentren. Um aber solche öffentlichen Einrichtungen zu initialisieren, wären – soweit mir bekannt ist – heftige Investitionen in die marode Bausubstanz fällig (deswegen wurde die Kirche ja auch aufgegeben, da noch nicht mal das Erzbistum Paderborn dafür genügend Kohle hatte). Insofern zielt Dein Gepöbel ins Leere.

Aber klar – woanders ist auch Scheiße.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#24 | Undine Dank: Die Dorstfelder Kirche an der Hochstraße wurde nicht wegen teurer Bausubstanzmängel, sondern wegen der zu geringen Zahl von noch vorhandenen Gläubigen in Dorstfeld zugunsten einer „Gesundschrumpfung“ aufgegeben. Und anders als die Albertus-Magnus-Kirche steht sie unter Denkmalschutz.

Hank
Hank
9 Jahre zuvor

@Willi
Ich kann deine Kritik verstehen aber was soll immer dieser Begriff „typisch Deutsch“? Schau mal in Foren anderer Länder und du wirst sehen das diese recht ähnlich verlaufen. In amerimanischen Foren hätte es ebenfalls ordentlich kontra gegeben. Vielleicht ist typisch Deutsch typisch Deutsch.
Nicht mißverstehen, meine Sympathie liegt bei den
Besetzern.
Vielleicht bewegt sich ja.mal.was.

Arnold Voss
9 Jahre zuvor

Wenn ich das jetzt richtig sehe, ist das Ding mehr oder weniger baufällig und – wie schon gesagt – schlecht zu beheizen. Wie wollen die Besetzer denn diese Nummer ohne massive Fremdhilfe stemmen?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#29 | Arnold Voss: In dem jetzt oben verlinkten Besetzerpamphlet wird neben den üblichen Antikapi-Parolen viel von „Wohnraum zurückholen, Freiräume erkämpfen“ erzählt, also nehme ich mal an, dass da Niemand Ahnung hat, wo es in der Nordstadt lang leerstehenden Wohnraum mit entspr. gierigen Besitzer-Ar…löchern gibt und *was* da grad besetzt wurde – also auch keine Ahnung von den Kosten. Aber die Aktion, die ist ja wichtig…

Interessierter_Anwohner
Interessierter_Anwohner
9 Jahre zuvor

Welche Mängel bestehen dort konkret? Genügen ein „paar Eimer Farbe“ oder besteht eher Unfallgefahr wegen durchgehend maroder Bausubstanz?

Ich kenne als jahrzehntelanger Anwohner das Gebäude noch von innen. Damals gab es im „linken“ Turm einen kleinen Jugendtreff direkt unter dem Dach – inklusive Billard, Kicker und Tischtennisplatte auf dem Dachboden. Im rechten Turm war eine winzige Bücherei und ein kleines Besprechungszimmer untergebracht. Und vom Innenhof gab es einen Zugang zu einem recht großen Gemeindekeller, der gelegentlich für Feiern genutzt wurde. Außerdem war im Erdgeschoß nebenan die Dienstwohnung? des Pfarrers. Die steht glaube ich auch leer.

Was davon nach über 30 Jahren noch übriggeblieben ist, ist mir nicht bekannt.

Eine Nutzung des eigentlichen Hauptgebäudes mit der typischerweise sehr hohen Decke stelle ich mir – abgesehen von den Energiekosten – schwierig vor. Andererseits dürfte es einige ehemalige Kirchengebäude geben, die in den vergangenen Jahrzehnten von den Gemeinden aufgegeben wurden und nun anderweitig genutzt werden. Ich bin auf jeden Fall irgendwie neugierig, wie es dort nun weitergeht.

@HuWutze
@HuWutze
9 Jahre zuvor

Ja warum eigentlich nicht? Schade solch ein Gebäude ungenutzt stehen zu lassen. Warum auch nicht eine solche „Alternative Nutzung“? Wenn ich jedoch lese was die da alles suchen (oder auch nicht), wird mir Angst und Bange.

Feuershows?
Graffiti?
Dekoration?

Sicher noch ganz viele Aufkleber. Dazu noch viel rote und schwarze Farbe, völlig unprofessionell an die Wand geschmiert. Ab jetzt wird es sicher ein hübscher Schandfleck.

Wobei, ich würde mich gern eines anderen belehren lassen. Ich glaube aber nicht an die Vernunft dieser Leute da ..

Undine Dank
Undine Dank
9 Jahre zuvor

Das ganze Gift, das hier versprüht wird, ist äußerst irritierend. Klingt ganz so als ob es den meisten nicht um die Sache, sondern um irgendwelche Grabenkämpfe geht, die es gilt auszutragen. Aber bitte, das kann ich auch: Ich lebe schon seit zwanzig Jahren in diesem Viertel und habe in dieser Zeit leider mit ansehen müssen, wie hier viel kaputt gegangen ist. In den letzten 4 Jahren ist es jedoch rapide bergab gegangen und die Nordstadt hat sich tatsächlich dem negativ Bild angenähert, welches immer von ihr gemalt wurde. Und so gibt es allen Grund sich darüber zu freuen, dass es seit einiger Zeit Menschen gibt, die sich einfach nicht mit dieser Situation abfinden wollen und selbst die Initiative ergreifen, statt sich über Sperrzonen, die in diesem Viertel errichtet werden, zu freuen und die Hände in den Schoß zu legen. Denn die Sperrzone am Nordmarkt ist nach der Schließung des Straßenstrichs die Antwort der sozialdemokratischen Politik auf die Probleme in diesem Viertel. Bin mal gespannt, was denen demnächst noch so einfällt. Welcome to the Ghetto!

Lebst du schon oder wählst du nur?

Undine Dank
Undine Dank
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann: Die besetzte Kirche steht ebenfalls unter Denkmalschutz und ist außerdem aufgrund der Einstellung einer kroatischen Mission geschlossen und entweiht worden. In den Medien ist tatsächlich die Rede von Mängeln in der Bausubstanz, die auch die Landesregierung als Grund für ihre Entscheidung gegen ein kulturelles Zentrum angibt (aufgrund zu hoher Kosten). Doch nirgendwo finden sich genaue Angabe über diese Mängel. Also Hände in den Schoß legen?

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#34 | Undine Dank:

http://www.erzbistum-paderborn.de/index.phtml?inh_id=6872

„Am Ende des Gottesdienstes verlas Pastor Jörg Haselhorst das erzbischöfliche Profanierungsdekret: „Aufgrund des baulichen Zustandes des Kirchengebäudes und der Aufgabe der Nutzung der Kirche durch die Kroatische Mission, hat sich die Pfarrgemeinde Heilige Dreifaltigkeit entschlossen, die Filialkirche St. Albertus Magnus aufzugeben““

http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/stadterneuerung_nordstadt/projekte_sn/albertus_magnus_kirch/

„Neue Begutachtungen der baulichen Substanz ergaben, dass die ursprünglich geplanten 2,2 Mio. Euro für eine Sanierung bei weitem nicht ausreichen. Aus diesem Grund sollen keine weiteren Finanzmittel für baufachliche Untersuchungen in die sanierungsbedürftige Albertus-Magnus-Kirche an der Enscheder Straße durch die Stadt Dortmund investiert werden und verabschiedet sich von dem Projekt. Nach aktueller Beurteilung des Bauwerkzustandes ergäbe sich ein Finanzbedarf von mindestens 6,7 Millionen Euro für die Dach- und Fachsanierung, die auf Grund der aktuellen Haushaltslage nicht zur Verfügung stehen. Das in 2008 geplante Stadtteilzentrum für das Quartier Borsigplatz ist somit in diesen Räumlichkeiten nicht umsetzbar.“

Beides, Bauzustand und Aufgabe der Mission, sind also die Gründe und das Urteil des „Owners“, des Erzbistums, willst Du ja hoffentlich nicht anzweifeln;-))

Wenn das Dach saniert werden muss (explizit *saniert*, nicht renoviert), dann ist da Essig mit jedweder Nutzung in den Innenräumen. Aber ein paar Aktionisten ersetzten die 7 Mios und mehr ja bestimmt mit links…
Wirklich, Undine, ich frage mich ernsthaft, wie man bei der Auswahl solch einer Bruchbude – die ja noch nicht einmal ein von der Struktur passendes Wohn- oder Behördengebäude ist – derart in die Grütze greifen konnte. Noch nie in einer Kirche aus den 30ern gewesen?

Thorsten Stumm
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann
Das wir mal einer Meinung sind….

Undine Dank
Undine Dank
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann: Wie gesagt die baulichen Mängel bestreite ich ja gar nicht (oben habe ich auch schon auf die von dir genannte Summe hingewiesen), wobei mich das Gutachten da mal näher interessieren würde. Denn der von der Landesregierung in Auftrag gegebenen Berechnung mag ich nicht so recht trauen, da es hier ggf. ein gehobenes Anspruchsdenken an das Gebäude gibt bzw. eventuell Kosten künstlich hochgeschraubt wurden, um letztlich die geringeren Kosten einsparen zu können (traue keinem Gutachten, das du nicht selbst…). Wenn es möglich ist ganze Stadien selbstverwaltet zu sanieren, warum soll dies nicht auch bei einer alten Kirche möglich sein. Wenn sich genug Freiwillige oder auch Ehrenamtliche finden, um mit anzupacken, ist vieles möglich. Das neue domicil ist hier ein gutes Beispiel, wie eine Sanierung mit Hilfe von Freiwilligen gut bewältigt werden kann, wenn natürlich auch an der einen oder anderen Stelle Facharbeit und finanzielle Förderung von Nöten ist. Hier könnte durch eine Sanierung in der Beteiligung der gesamten Nachbarschaft viel erreicht werden: ein interkulturelles säkulares Gemeindezentrum. Das wäre doch mal was, oder nicht?

Außerdem ist der Symbolcharakter der Aktion nicht außer Acht zu lassen. Worauf auch schon TeeJane #4 hingewiesen hat. Eine Besetzung ist auch dazu gut auf Missstände hinzuweisen und die Diskussion darüber zu eröffnen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#37 | Undine:

Hier skizzieren die Architekten, die im Rahmen der Machbarkeitsstudie eine Schadenskartierung gemacht hatten, die einzelnen Schäden bzw. notwendigen Baumaßnahmen (ist leider nur als verkleinerte Skizze abrufbar, evt. nimmst Du mit denen selbst Kontakt auf?):

http://architekten-xxl.de/index.php?id=19&tx_ttnews%5Btt_news%5D=192&cHash=fccbba2df010345e40ae46a2ac7f201b

Natürlich ist eine solche Sanierung immer im Rahmen der geplanten, späteren Nutzung zu sehen, aber grundsätzliche Substanzmängel wie z.B. am Dach müssten auch ohne jegliche Nutzungsplanung behoben werden, solange da Menschen öffentlich zusammenkommen sollen. Ohne viel Geld ist da nix zu machen – übrigens hat das Domicil nicht gerade wenig Fördergeld abgeschnappt, da gibt’s ja heuer immer noch Ärger drum.

Ansonsten könntet ihr für ein euch genehmes, niedriges „Anspruchdenken“ ja auch ein paar Zelte auf den Feldern an der Uni oder auf den alten Rieselfeldern aufstellen, das wäre aber nicht so schön plakativ-aktionistisch und käme nur quälend in die Medien, gelle?

Sebastian Weiermann
9 Jahre zuvor

Hey, mal zu den baulichen Mängeln. Ich hatte vor einigen Jahren gute Freunde in Potsdam, diese lebten mitten in der Innenstadt, in einem schönen, alten Haus. Dieses hatten sie per Erbbaupacht bekommen. Ein Vertrag über, ich glaube 80 Jahre, oder so, der Einschloß, das Haus auf eigene Faust renovieren zu müssen.
Das Haus war zu Beginn in einem bedauernswerten Zustand, nach und nach wurde es aber komplett renoviert und mit Leben gefüllt.

Vielleicht ist die Kirche für so ein Projekt zu groß, aber vielleicht ist es auch möglich. Die Besetzer werden den Ist-Zustand wohl kaum verschlechtern, und Abreißen kann man die Hütte (-Denkmalgeschützter Fassade) auch noch in zwei Jahren, wenn sich die Besetzung als kontraproduktiv erweist.

Undine Dank
Undine Dank
9 Jahre zuvor

Klaus Lohmann: Okay bei dem „[E]uch“ steige ich aus der Diskussion aus. Schönen Verharrungsabend noch.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Undine: Das mit dem „Anspruchsdenken“ und der damit verknüpften Verschwörungstheorie war Deine Idee. Und jetzt einen auf mimimi machen?

@#39 | Sebastian Weiermann: Wenn man sich die Bilder und Grundrisse der Kirche ansieht, hat das nix mehr mit einem schönen, alten Haus zu tun. Für das rein private Bewohnen könnte man evt. einen kleinen Teil des Ensembles so hinbekommen, dass Jeder selbst entscheiden kann, ob er da einzieht und Unmengen an Heizkosten auf sich nimmt, denn Stahlbetonwände benötigen sehr viel Heizenergie – außer sie haben Bunkerdicke.

Aber als öffentlicher Raum, als Zentrum mit öffentlichen Veranstaltungen etc. pp. verlangt das ganz andere Sanierungsmaßnahmen und selbst wenn die Stadt oder die Kirche sowas genehmigen würde, reichen ein paar Euro und Selbsthilfe hinten und vorne nicht.

Wenn die Besetzer ein paar engagierte Architekten/Bauingenieure auftreiben können, die neue konkrete Pläne machen und den Besitzern vorlegen (evt. auch dem Land/Brüssel wegen URBAN 2-Fördergeldern), lässt sich die eingeschlafene Nutzungsdiskussion vielleicht wiederbeleben.

Hubi
Hubi
9 Jahre zuvor

Meine Sympathie mit den Besetzern hat sich mit dieser Aktion erledigt. Pflastersteine auf Polizisten zu werfen ist ist ja wohl menschenverachtend hoch 10:

http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/4971/2814014/pol-do-abschlussmeldung-veranstaltungen-in-dortmund-am-23-08-2014-13-polizeibeamte-durch

Im Bereich der Enscheder Straße schließlich wurden aus dem besetzten Haus Steine auf Polizeibeamte und Rechtsextremisten geworfen. Die Steine hatten eine solche Größe, dass sie geeignet waren, schwerste Verletzungen hervorzurufen. Entsprechende Strafverfahren wurden eingeleitet.

keineEigenverantwortung
keineEigenverantwortung
9 Jahre zuvor

Es bliebt zu hoffen, dass die Steinewerfer gefasst werden.

Was soll das alles nur?
Falsche Zeit, falsche Stadt, aber viel „_innen“ auf der Web-Seite.
Ich mag diesen Schreibstil nicht und finde ihn absolut unleserlich.

Da es zurzeit in der Nacht kalt wird, kann ja schon geprüft werden, wie gut das Gebäude isoliert ist.

Frollein von und zu
Frollein von und zu
9 Jahre zuvor

Ganz besonders sympathisch an den Hausbesetzern und ihren „Gästen“ finde ich die Tatsache, dass sie auf die Anwohner drumherum absolut null Rücksicht nehmen.
Es wurde bis in die frühen Morgenstunden „gefeiert“, bis halb 2 Uhr nachts irgendwas gehämmert und auch sonst war da von Rücksichtnahme nicht wirklich viel zu erkennen.
Bravo, da freut man sich ab sofort auf jede Nacht in der unmittelbaren Umgebung der Kirche.

Hubi
Hubi
9 Jahre zuvor

Keine 2 Tage besetzt und die Kirche ist schon von innen vollgesprüht:

http://avantizentrum.noblogs.org/files/2014/08/IMG_6435.jpg

Genau deshalb finde ich eine Besetzung von Gotteshäusern nicht in Ordnung.

Warum schnappt man sich nicht eine alte Industrie-Ruine ?

philter
philter
9 Jahre zuvor

vollgesprüht!? da ist ein einziges graffito (ich musste extra googlen, um wegen des singulars sicherzugehen). das ist auf putz gesprüht und es sieht stark nach kellerraum aus. „vollgesprüht“ grenzt da schon an bewusste falschdarstellung… ein gotteshaus, das im übrigen von seinen gläubigen verlassen wurde, kann das denke ich verkraften…

Norbert
Norbert
9 Jahre zuvor

@ #15 | Thorsten Stumm

> Linke Spinner die glauben ihre eigene Bedürftigkeit und Hirnlosigkeit alles
> gesellschaftliches Problem sozialisieren zu müssen, ahndeln weder selbstlos
> oder engagiert sondern bemänteln mit ideologischen Worthülsen nur ihre
> Egozentrik.

Sehr schön auf den Punkt gebracht! Danke!

Norbert
Norbert
9 Jahre zuvor

@ #24 | Undine Dank

Was spricht dagegen, ersteinmal mit den Leuten zu reden, den das Gebäude gehört anstelle durch die Besetzung einen Graben aufzureißen?

Und was für eine Schlussfolgerung kann man daraus ziehe, das die genannten Projekte ohne Besetzung realisiert werden konnten?

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