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Musikpiraten adden Terrorpaten

Die Musikpiraten e.V., ein der Piratenpartei nahestehender Verein zur „Förderung freier Kultur mit Schwerpunkt Musik als künstlerischem Ausdrucksmittel“ möchte dieses Ziel zusammen mit dem DKP-nahen Deutschen Freidenker-Verband („Lang lebe die Libysch-Arabische Dschamahirija!“) und der in linken Kreisen als „nationalbolschewistisch“ bezeichneten „junge Welt“ umsetzen.  Ein Gastbeitrag von Haskala-Bayern.

1. Vorsitzender der Musikpiraten e.V. ist Christian Hufgard, ebenfalls Mitglied der Piratenpartei. Mittel zum Zweck ist im August ein Konzert in Frankfurt a.M., bei dem der US-amerikanischen Sänger und Liedermacher David Rovics auftreten soll.

Rovics, der in einem Interview mit der „Tehran Times“ (eine regimetreue Zeitung im Iran) für „strong anti-Zionist, anti-Imperialist feelings“ gelobt wird, unterstützt Terrororganisationen wie die „Volksfront zur Befreiung Palästinas“, die keineswegs so erheiternd unfähig ist, wie im „Life of Brian“ geschildert.  Die EU führt die Organisation auf ihrer Liste der Terrororganisationen. Rovics tritt auf Veranstaltungen auf, bei denen “ durch T-Shirt-Verkauf Gelder für die Befreiungsbewegung gesammelt werden.“

Wie schnell gerade im Musikbereich zwischen „rinks und lechtst“ gewechselt werden kann, machte unlängst der ex-linke Rapper Makss („Ich leite Giftgas lyrisch in Siedlungen die jüdisch sind“) Damage klar, als er als antizionistischer, antiimperialistischer SDAJ-Kämpfer den Zug nach rechts nahm, und dort nun als antizionistischer, antiimperialistischer Kämpfer tätig ist.

Gleichfalls problematisch ist der nächste antizionistische Schlagerstern, die Band „Die Bandbreite“. Vor wenigen Wochen, am 10. Juni erst, war „Die Bandbreite“ Gaststar auf einer Veranstaltung die vom Jugendverband der rechtspopulistischen Schweizer Volkspar tei (SVP) unterstützt wurde. Sie lieferte den musikalischen Rahmen für die Vorträge der Schweizer Nationalräte Pirmin Schwander und Lukas Reimann (beide SVP). Die SVP machte mit der sogenannten „Ausschaffungsinitiative“ und anderen ausländerfeindlichen Aktionen von sich reden.

Nach heftigen Protesten durch die Antifa, die den Texten der Band „sexistische, antisemitische und NS-relativierende Inhalte“ bescheinigt, wurde der Auftritt auf dem DKP-Pressefest aus Furcht vor öffentlichen Protesten aus linken Kreisen schweren Herzens abgesagt. Ein Vorgang, der wiederum den „Freidenkern“ nicht gefällt:

Erst einladen, dann dem Druck der zionistischen Radaubrüder nachgeben, das ist ein fatales Signal.“

Bezeichnenderweise kommt hinzu, dass im Januar 2011 Wolfgang Dudda, Mitglied des Bundesvorstands der Piratenpartei und aktiv bei „Piraten gegen Rechts„, seinen vorläufigen Rückzug aus dem Bundesvorstand verkündete. Grund: „seit über einem Jahr ausstehende Parteiausschlusverfahren gegen den Rechtspopulisten und Holocaustleugner Bodo T.“ Gnade für Gedankenverbrecher, heißt es dann.

Diesen Vorgang Parteischädigend zu nennen, ist schon sehr diplomatisch ausgedrückt. Die Satzung besagt:  „Totalitäre, diktatorische und faschistische Bestrebungen jeder Art lehnt die Piratenpartei Deutschland entschieden ab.“  Dass weder DKP (noch der ihnen nahestehende Freidenkerverband) oder Terrororganisationen wie PFLP und deren Supporter wie Rovics auch nur im Entferntesten mit den Idealen der Piratenpartei  kompatibel sind, dürfte wohl ausser Frage stehen.

Da aber die Musikpiraten e.V. ein eigenständiger Verein sind, besteht seitens der Partei nur die Möglichkeit, entsprechend auf ihre Mitgliedschaft einzuwirken um diesen Vorgang zu überdenken. Sehr bedenklich ist die Entwicklung, dass offenbar linke und rechte Antizionisten nun in der gleichen Partei eine Heimat gefunden haben, und damit die Anschlussmöglichkeiten an beide extreme Ränder vorhanden sind.

Die Parteibasis und auch die Führung ist hier gefordert, in beiden Fällen klare Kante zu zeigen. Dass Schweigen nicht funktionieren wird, zeigt aktuell die fast existentielle Krise der Partei DIE LINKE, die mit  identischen Problemen zu kämpfen hat.

 

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19 Comments
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SDAJ-Wiesbaden
SDAJ-Wiesbaden
12 Jahre zuvor

Generell würde ich eigentlich das Trackback erlauben, jedoch ist die Behauptung gegenüber „SDAJ-Kämpfer“ schlichtweg polemisch und unreflekiert. In der SDAJ-Gruppe Gadebusch in der er „tätig“ war, war seine „Arbeit“ wie folgt : Jedes Jahr 1-2 mal auf das Gruppentreffen kommen, für ein Jahr im Vorraus bezahlen, gehen. Die SDAJ hatte sich schon von Anfang an von MaKss & seinen Texten distanziert. Ihn & seine Texte in direkte Verbindung zur SDAJ zu bringen um diese zu verunglimpfen, bringt die Intention dieses Blog’s wohl doch zum Vorschein.

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  SDAJ-Wiesbaden

@SDAJ Wiesbaden: Wir werden es verkraften, wenn stalinistische Kindergruppen keine Trackbacks zu uns zulassen.

Bert
Bert
12 Jahre zuvor

Was steckt eigentlich genau hinter den Bilderbergern ?

Gibt es dazu ein paar VT-freie Links ?

Haskala
Haskala
12 Jahre zuvor

Update 1:
Hinweis von Elke: „Die Piratenpartei Hessen und der Culex-Verlag, in dem unter anderem das Bandbreite-Buch „Die Wahrheit sitzt im Backstage“ erschienen ist (https://www.culex-verlag.de/lyrik-verlag.html) betreiben gemeinsam die – wenn auch mittlerweile leicht eingeschlafene Aktion „Freiheitsgedanken“ (https://www.freiheitsgedanken.net/)…

Hinweis von Martin: „Die im Artikel benannte Ausladung der Band „Die Bandbreite“ vom „UZ-Pressefest“ war gar keine wirkliche Ausladung. Statt des Auftritts wird es nämlich, an gleicher Stelle, eine Diskussionsrunde mit der Band geben. In einer Erklärung des Parteivorstandes wird von einer „‚antideutschen‘ Kampagne“ schwadroniert und die Band in Schutz genommen: https://reflexion.blogsport.de/2011/06/23/verschwoerungsrapper-auf-dem-pressefest-ii/

Danke dafür!

inkorrupt
12 Jahre zuvor

update:

Die PIRATEN und Christian Hufgard sehen das alles ganz anders:
https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=56490

Der notorische Holocaustrelativierer Bodo Thiesen wurde heute zum 2.Mal ins Parteitagspräsidium gewählt – ohne Gegenstimme.
LPT 2011.1
https://wiki.piratenpartei.de/wiki/images/a/a7/RP_Protokoll_LPT_2010_3.pdf
LPT 2011.2
https://twitter.com/#!/inforrupt/status/84216988615979008

Das gegen Bodo T. seit 2009 anhängige Parteiausschlußverfahren wird unterdessen trotz Rüge gegen das Landesschiedsgericht
https://wiki.piratenpartei.de/RP:2011_LPT_1_2011_Rheinland-Pfalz/Protokoll#SOA-2_R.C3.BCge_gegen_das_Landesschiedsgericht
und ungeachtet solcher Äußerungen weiter verschleppt.
https://tarzun.de/archives/360-Was-macht-eigentlich…Bodo-Thiesen.html

Haskala
Haskala
12 Jahre zuvor

@ SDAJ,

auf eurer Seite kündigt ihr ja intensive interne Diskussionen an.
Das hat es allerdings schon öfters gegeben.

„Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“ (Karl Marx, Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte)

„Gerd Albartus ist tot. Er wurde bereits im Dezember 1987 erschossen, nachdem er von einer Gruppierung, die sich dem palästinensischen Widerstand zurechnet und für die er gearbeitet hat, vor ein Tribunal gestellt und zum Tode verurteilt worden war. … Es gehört zu den makaberen Parodien dieser Geschichte, daß Gerd, in dessen politischer Biographie die praktische Unterstützung des palästinensischen Widerstandes durchgängig eine zentrale Rolle eingenommen hat, ausgerechnet einer jener Gruppen zum Opfer gefallen ist, die sich als Teil dieses Widerstandes begreift.“

Quelle:https://www.freilassung.de/div/texte/rz/zorn/Zorn04.htm

hinweis
12 Jahre zuvor

„Unser Auftritt auf dem UZ Pressefest war ein voller Erfolg! Dank an all den Leuten, die sich für uns stark gemacht haben. Solidarische Grüße“

https://www.facebook.com/diebandbreite/posts/10150278286213162

trackback

[…] Musikpiraten: adden Terrorpaten … ruhrbarone […]

Boomel
12 Jahre zuvor

Zitat:
„Sehr bedenklich ist die Entwicklung, dass offenbar linke und rechte Antizionisten nun in der gleichen Partei eine Heimat gefunden haben, und damit die Anschlussmöglichkeiten an beide extreme Ränder vorhanden sind.“

Oh du meine Güte,

jetzt sind also linke und rechte Antizionisten kuschlig bei den Piraten vereint? Vor 2 Jahren waren es Kinderficker und jetzt auch noch das…

Das Niveau des Artikels sucht gerade verzweifelt den Boden der Realität!

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  Boomel

@Boomel: Dann folg doch mal den Links im Kommentar von Inkorrupt.

Boomel
12 Jahre zuvor

@stefan

Ich bin kein Verteidiger von Bodo Thiessen. Der Inforupt (Mirco) hat auch Recht hier nachhaltig zu berichten damit hier ein ordentliches Schiedsgericht ihn ggf. der Partei verweisen kann. (Hier hat er zwar mittlerweile pathologische Züge, aber so ist das halt).

Aber das BLÖD-Zeitungsniveau in dem Artikel, dass wieder einmal die Arbeit von hunderten Piraten unter diesen Scheffel stellt, muss man als das bezeichnen können , was es ist: BULLSHIT

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  Boomel

@Boomel: Was ich mich immer frage ist: Wieso tut ihr Euch mit solchen Leute so schwer? Ihr erscheint mir – mal ein ganz anderes Thema – sehr konturenlos. Nicht greifbar. Wenn man bedenkt, welche Grundsympathien ihr habt, wie groß Euer Wählerpotential vor allem bei den jüngeren ist – man hat nicht das Gefühl, dass ihr Eure Chancen gut nutzt. Ihr könntet weiter sein, wenn ihr Eich nicht immer selbst im Weg stehen würdet. Und klarer erkennbar sein würdet. Dann wäre auch ein Thiessen innerhalb von Minuten Geschichte. Das ist doch nur eine Wurst. Den bekommt man doch raus, wenn man will.

Haskala
Haskala
12 Jahre zuvor

@Boomel

Warum gehen Sie nicht auf den Inhalt des Artikels ein?

– Was ist mit Rovics und seiner PFLP-Unterstützung?
– Was ist mit den Neostalinisten vom Freidenkerverband und „junge Welt“?
– was ist mit dem Schweigen der Piraten zu Bodo T. und dem Rücktritt von
W.Dudda?
– Was ist mit der „Bandbreite“?

Da könnten Sie durchaus die „Arbeit von hunderten Piraten“ öffentlich wahrnehmbar darstellen. Ohne Verbalinjurien.

Boomel
12 Jahre zuvor

Jo die eine Wurst ist mir auch sehr egal 🙂

Nur das Resümee mit „Piratenpartei Hort der Antizionisten egal ob scheiss Nazi oder Dorfdepp-Linker“ will und kann ich nicht so stehen lassen…

Boomel
12 Jahre zuvor

Na dann wollen wir mal 🙂

„Warum gehen Sie nicht auf den Inhalt des Artikels ein?
–> Ich gehe auf den Teil ein der mir sauer aufgestossen ist.

– Was ist mit Rovics und seiner PFLP-Unterstützung?
–> Rovics kenne ich nur durch ein einziges Lied, das hat 2009 super gepasst ( https://www.youtube.com/watch?v=vHRkI8Ga9oA ) und sonst beschäftige ich mich mit dem Herrn nicht. Das er hier derart gepolt, sprich einseitig gegen Juden ist mir komplett neu. Aber haben Sie ihn schon selbst mal darauf angesprochen was er dazu sagt? https://www.facebook.com/davidrovicsmusic – ich mach das einfach mal , vielleicht antwortet er ja… ( https://www.facebook.com/davidrovicsmusic/posts/159988650737804 )

– Was ist mit den Neostalinisten vom Freidenkerverband und “junge Welt”?
–>Neostalinisten? Einen Massenmörder als Vorbild zu haben ist hmm ja , wie andere Neoxxx , kein weiteres Wort. Die „Junge Welt“ ist ein linkslastiges Medium, dass kann man aber wissen. Zu Gute halten muss ich aber den Berichten, dass sie Sachen aufgreifen die in den Massenmedien eher totgeschwiegen werden.

– was ist mit dem Schweigen der Piraten zu Bodo T. und dem Rücktritt von
W.Dudda?
–> Die Piratenpartei schweigt zu Bodo Thiessen????? Dann frag ich mich aber mal ernsthaft woher der ganze Zoff dann kommen soll. Der Kollege oben mit den Links zu BT ist selbst Pirat! Ich schweige auch nicht dazu. Und Wolfgang Dudda hat ein gutes Zeichen gesetzt und ist trotzdem noch Pirat, aus Überzeugung wie ich meine. Aber am besten recherchiert man und frägt ihn selbst, er ist aktiv auf twitter ( http://www.gidf.de ).
Die Satzung wurde zitiert, da steht alles drinn was eine FDGO voraussetzt und genau diese ist bei den Piraten sehr hoch im Kurs.

– Was ist mit der “Bandbreite”?
–> Ich mag die Texte ( nicht ausnahmslos!) aber schade das sie sich selbst als Genossen sehen. Ich hatte sie auch schon gefragt ob sie am Politischen Aschermittwoch der Piratenpartei mal auftreten wollen, da waren sie aber leider schon ausgebucht: )

Da könnten Sie durchaus die “Arbeit von hunderten Piraten” öffentlich wahrnehmbar darstellen. Ohne Verbalinjurien.

–> Das Wort „bullshit“ zu einem Text der impliziert , dass ich als Pirat ein Antizionist bin oder solchen Leuten eine Partei mit bereitstelle ist und bleibt genau richtig!

Guten Abend – falls noch Nachfragen sind, gerne ab morgen Abend wieder da ich morgen auf Dienstreise unterwegs bin.

Haskala
Haskala
12 Jahre zuvor

»Bandbreite« zu groß bemessen

„Hip-Hop-Band rockte erst bei Schweizer Rechtspopulisten, dann beim UZ-Pressefest
Einladung, halbe Ausladung, Diskussion, Tumulte, dann doch Konzert: Gestern rappte die wegen verschwörungstheoretischer Texte und eines Auftritts bei der rechtspopulistischen »Schweizer Volkspartei« umstrittene Band »Die Bandbreite« auf dem DKP-Pressefest.“

https://www.neues-deutschland.de/artikel/200683.bandbreite-zu-gross-bemessen.html?sstr=pressefest

trackback

[…] ist Wojna ohnehin ein wenig dadurch ins Gerede gekommen, dass er zwei Wochen vor dem UZ-Fest, nämlich am 10. Juni, auf einer Veranstaltung der – wie man […]

trackback

[…] einzige Bericht, der ein wenig Aufmerksamkeit erregte, war der bei den Ruhrbaronen. Musikpirat Christian Hufgard macht sich gar im internen Piratenforum lustig: "Ich war vorgewarnt […]

Frank Heinze
Frank Heinze
12 Jahre zuvor

„Einfach mal Danke sagen: Musikpiraten und der „antifaschistische Schutzwall“ “

https://blog-der-wendungen.blogspot.com/2011/08/einfach-mal-danke-sagen-musikpiraten.html

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