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NewPark: Kleine Gedächtnisstütze für Reiner Priggen & Co

Der geplante NewPark in Datteln, ein riesiges Gewerbegebiet im Norden des Ruhrgebiets, soll in den nächsten Tagen, nach dem Willen der Planer, endgültig auf den Weg gebracht werden.

Die Zeit drängt für die Organisatoren, läuft eine Kaufoption für das notwendige Gelände doch Ende des Jahres 2012 aus.

Die Ruhrbarone haben in den letzten Jahren über das Geschehen immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet:

https://www.ruhrbarone.de/b474n-noch-nicht-im-bundesverkehrswegeplan-2015-projekt-newpark-in-datteln-unter-druck/

https://www.ruhrbarone.de/newpark-ist-ein-rot-gruenes-projekt/

https://www.ruhrbarone.de/newpark-gruene-in-waltrop-sind-sauer-auf-die-landesgruenen/

https://www.ruhrbarone.de/datteln-new-park-in-turmoil/

Ich bin in den letzten Tagen im Internet über einige Dokumente zum Thema NewPark ‚gestolpert‘, welche ich hier heute noch einmal, zur Gedächtnisauffrischung sozusagen, der Landtagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen, den Herrschaften um Reiner Priggen & Co, rasch in Erinnerung bringen möchte.

Vielleicht können die Landesgrünen sich dann so, wenn nun die Entscheidung über eine millionenschwere Bürgschaft aus Steuermitteln in Kürze ansteht, auch wieder besser an ihren eigenen Antrag aus März 2010 und die dazugehörige Rede von Reiner Priggen im Landtag erinnern.

Denn schon die Überschrift des damaligen Antrages zum Projekt NewPark ließ an Deutlichkeit  eigentlich nichts zu wünschen übrig:

„Ökologisch und ökonomisch verfehlt – Land muss das „newPark-Projekt“ unverzüglich stoppen“

Zur Erinnerung: Im März 2010 wurde NRW noch von ‚Schwarz-Gelb‘ regiert, die ‚Grünen‘ waren damals in der Opposition.

Hier nun einige Auszüge aus dem damaligen Antrag:

Drucksache 14/10741, 02.03.2010, LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 14. Wahlperiode

„…. Fazit der Analyse:

Bei Realisierung des „newPark“-Projektes würde eine ökologisch intakte Freifläche zerstört und in eklatanter Weise gegen elementare Ziele des Natur- und Landschaftsschutzes verstoßen. Zudem käme es zu grundlegend falschen regional-wirtschaftlichen Impulsen, da das bereits jetzt ausgesprochen umfangreiche Flächenangebot für industrielle Ansiedlungen, ohne dass dies durch eine entsprechende Nachfrage unterlegt wäre, deutlich aufgebläht würde.

Im Ergebnis würden die Kommunen so zum Schaden der gesamten Region in einen kontraproduktiven Vermarktungswettbewerb getrieben. Zusätzlich verschärfen könnte sich die Konkurrenzsituation zwischen den Kommunen, wenn, wovon angesichts der hohen Erschließungskosten auszugehen ist, die Verantwortlichen des „newPark“-Projektes bei ausbleibenden Ansiedlungserfolgen auf eine nochmalige Absenkung der Flächenmindestgrenze drängten.

Überdies liegt dem Projekt ein Organisationsmodell zugrunde, das in wesentlichen Elementen nicht mit dem kommunalen Haushaltsrecht kompatibel ist. Skeptisch zu betrachten ist in diesem Zusammenhang auch der Plan, den angesiedelten Unternehmen über einen vom Parkmanagement vorgehaltenen „Personal Service Pool“ auf der Basis von Leiharbeit und flexiblen Tarifstrukturen jederzeit Arbeitskräfte anbieten zu wollen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über den Missbrauch der Leiharbeit mutet diese Facette des Organisationsmodells wie ein Relikt aus der Zeit überbordender Deregulierung an und ist weit davon entfernt, einen Vertrauensbonus für die Qualität des Projektes und seiner Strukturen zu begründen.

Äußerst kritisch zu bewerten ist der bewusste Verzicht auf eine strategische Umweltprüfung (SUP). Die Nicht-Durchführung einer solchen Prüfung dürfte insbesondere vor dem Hintergrund der Entscheidung des OVG Münster vom 3. September 2009 einen klaren Verstoß gegen europäisches Umweltrecht darstellen.

Nicht unproblematisch erscheint das „newPark“-Projekt auch mit Blick auf das europäische Beihilferecht. So ist geplant, dass gegenüber dem aktuellen Eigentümer, die RWE AG, nicht die „newPark“-GmbH, sondern die vormals landeseigene LEG (bzw. die NRW.Urban oder der Grundstücksfonds NRW) als Erwerber auftritt und dabei nicht nur die für den „newPark“ benötigte Fläche von 330 ha, sondern das gesamte Areal der LEP VI Fläche in einer Größenordnung von 1.066 ha übernimmt. Inoffiziellen Äußerungen von regional involvierten Akteuren zufolge soll der vereinbarte Kaufpreis zwischen 40 und 60 Mio EUR liegen. Damit könnte RWE einen Veräußerungserlös generieren, der sich bei getrennten Veräußerungen nicht oder zumindest nicht zeitnah erzielen ließe. Der hierbei entstehende Zinsvorteil dürfte aus Sicht der EU-Kommission Beihilferelevanz besitzen.

Ein rechtliches Risiko für das „newPark“ Projekt besteht im Übrigen auch an anderer Stelle. So werden Städten und Gemeinden, die sich am „newPark“-Projekt aktiv beteiligen, die dort dargestellten Gewerbeflächen nach Aussage der Landesregierung (Drucksache 14/8979 des Landtags NRW) nicht entsprechend der Vorgaben im LEP anteilig auf ihre originären kommunalen  Flächenkontingente angerechnet. Dies jedoch könnte eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes darstellen, da die Landesregierung eine solche Anrechnung in Verbindung mit anderen interkommunalen Gewerbegebieten (wie z. B. dem Airportpark am Flughafen Münster/Osnabrück) sehr wohl verlangt.

IV. Beschluss

Der Landtag Nordrhein-Westfalen stellt fest, dass das „newPark“-Projekt auf den Rieselfeldern

im Bereich der Städte Datteln und Waltrop ökologisch und ökonomisch verfehlt, kommunalhaushaltsrechtlich fragwürdig und in punkto Arbeitsmarktpolitik und EU-Beihilferechtmit einer Vielzahl von rechtlichen und politischen Unwägbarkeiten behaftet ist. Ein Projekt,das in dieser Weise durch Fehlanreize und Mängel geprägt wird, ist nicht dazu geeignet, den Standort NRW zu stärken.

Deshalb spricht sich der Landtag Nordrhein-Westfalen eindeutig gegen eine Realisierungdes „newPark“-Projektes aus und fordert die Landesregierung auf, dieses Projekt unverzüglich zu stoppen.

Sylvia Löhrmann, Johannes Remmel, Reiner Priggen, Barbara Steffens, Horst Becker und Fraktion“

Quelle:

http://mario-krueger.com/cms/upload/PDF/Antrag_Gruene_Landtagsfraktion_vom_Maerz_2010.pdf

 

Im Plenum vertrat dann Reiner Priggen den Antrag mit folgender Rede (zu finden über die Homepage des Landtags):

 

Drucksache 14/10741 Landtag 11.03.2010 Nordrhein-Westfalen 17086 Plenarprotokoll 14/146

Reiner Priggen (GRÜNE):

„Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Im Kreis Recklinghausen auf den Gebieten der Gemeinden Datteln und Waltrop soll ein neues industrielles Gewerbegebiet errichtet werden, der newPark.

Dort sollen Betriebe der Energie- und Umwelttechnik, der Haus- und Gebäudetechnik auf einer Größe von insgesamt perspektivisch 330 ha angesiedelt werden. Die erste Teilfläche auf Dattelner Gebiet – insgesamt 68 ha – soll als Erstes erschlossen werden.

Die Planungen für das Gebiet laufen schon fast zehn Jahre. Die Grundfrage für mich heißt: Gibt es dort diesen Bedarf eigentlich, in eine neue, bisher nicht genutzte Grünfläche hineinzugehen. Das Gebiet war ursprünglich für industrielle Großansiedlungen vorgesehen. Die letzte in der Art in Nordrhein-Westfalen war die Diskussion um die BMWAnsiedlung.

Es leuchtet durchaus ein, dass man im Land ein, zwei Reserveflächen hat, falls ein derartiger industriepolitischer Jumbo landet.

Aber wir sehen jetzt, dass diese Fläche nicht für eine großindustrielle Ansiedlung genutzt, sondern zerstückelt wird. Der Mindestbedarf, um den es nachher geht, liegt bei 3 ha. Es geht also nicht mehr um eine industrielle Großansiedlung, sondern ein gewöhnliches Industrie- und Gewerbegebiet.

Im Gegensatz dazu, eine neue Fläche zu nehmen, steht eine aktuelle RVR-Analyse, die uns sagt: Im Umkreis von 30 km haben wir rund 370 ha nutzbare Brachflächen direkt verfügbar. Ich war vor wenigen Monaten bei der Montan-Grundstücksgesellschaft der RAG. Die haben im Ruhrgebiet rund 11.000 ha und bemühen sich, alte Bergbaubrachen in die Nutzung zu bringen. Die haben alleine in der Gemeinde Datteln 625 ha.

Aus meiner Sicht gibt es also überhaupt keine Notwendigkeiten, in einen solchen wertvollen, offenen Grünbereich reinzugehen, sondern es gibt gerade für diese kleinteiligen Ansiedlungen im Ruhrgebiet ausreichende nutzbare Gewerbeflächen auch mit einer guten Erschließung aus den verschiedenen bisherigen Nutzungen.

Die Landesregierung macht auf der einen Seite eine „Allianz für die Fläche“ und hat ambitionierte Ziele bei der Flächeneinsparung. Dabei ist es wie bei vielen Umweltzielen der Landesregierung: Das, was dabei herauskommt, ist das Papier nicht wert, auf dem es steht. Hier wird bei der Einsparung von Flächen nichts geschafft, sondern man geht in Datteln, in Waltrop in die Rieselfelder, eine sehr schöne große Naturfläche, teilweise bis in die Lippeaue hineinreichend.

Die Flächen haben eine wichtige Klimafunktion für den Ballungsraum südliches Ruhrgebiet, weil sie eine Kaltluftschneise sind, die an den heißen Sommertagen Kaltluft in das Ruhrgebiet bringt. Das wird im Zuge des Klimawandels immer wichtiger werden.

Diese Schneise wird natürlich, wenn dort 300 ha Gewerbe hinkommen, in ihrer Funktion beeinträchtigt.

Wenn man sich das wunderschöne Gebiet ansieht, hat es auch eine Naherholungsfunktion. Das ist im südlichen Bereich Münsterland und im nördlichen Bereich des Ruhrgebietes eine sehr, sehr schöne Landschaft, die man nutzen kann.

Ökonomisch muss man auch ganz klar sagen: Bei einer Kleinteiligkeit mit 3 ha ist das im Prinzip noch einmal so etwas wie das CentrO Oberhausen für Gewerbeflächen. Das heißt, es wird Kannibalisierungs- und Abzugseffekte aus den umliegenden Kommunen geben. Was letztlich arbeitsplatzmäßig damit gewonnen wird, steht auch sehr infrage. Unklar ist auch, ob es sich wirtschaftlich trägt.

Wir möchten an der Stelle nur noch einmal festhalten:

Das, was hier gemacht wird, steht in einem ganz eindeutigen Widerspruch zu anderen Zielen der Landesregierung. Es gibt ausreichende zur Verfügung stehende Flächen im Umland. Hier wird ohne Rücksicht auf die Landschaft und auf die wichtigen Erholungsfunktionen in wertvolle Grünbereiche hineingegangen, ohne dass es nötig wäre.

Deswegen lehnen wir das Projekt ab. – Danke.

(Beifall von den GRÜNEN) „

Landtag NRW 11.03.2010

Der Antrag der Fraktion ‚Bündnis 90 /Die Grünen‘ wurde damals übrigens gegen die Stimmen von CDU, SPD und FDP abgelehnt.

Ich bin wirklich schon gespannt auf den Ausgang der Geschichte, und ob die Grünen, jetzt selber in Regierungsverantwortung, sich in den nächsten Tagen denn tatsächlich noch an ihre eigenen Aussagen aus dem März 2010 erinnern werden.

Werden die Grünen eine Landesbürgschaft in Höhe von ca. 17,5 Mio. Euro für das Projekt nun akzeptieren, trotz Ihrer sehr deutlichen Aussagen zu der Sinnhaftigkeit der Planungen aus dem Jahre 2010? Ohne diese Landesbürgschaft wird das Projekt nicht zu realisieren sein.

Oder wird die Kaufoption doch noch einmal verlängert, die Entscheidung erneut vertagt?

Bald werden wir es alle wissen…

 

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Brilano
Brilano
11 Jahre zuvor

Das ist Sprengstoff für die Rot-grüne Koalition, genauso, wie das Kraftwerk Dattel IV!
Die Bürgschaft soll genehmigt werden, damit der Startschuss für den newpark gegeben werden kann.
Die Grünen positionieren sich im Vorfeld gegen beide Projekte und beim ersten Gegenwind fallen sie um!
Ich gebe nichts mehr auf Aussagen der Grünen oder ihre Beschlüsse, denn sie sind das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben wurden!
Ich vermisse bis heute die Umsetzung der großen Sprüche in Sachen Kraftwerksbau Datteln IV. Verantwortung hat von den Grünen niemand übernommen und den Planungs- und Baustopp voran getrieben. „Nein! Wir reißen keine Kraftwerk ab“! Was in diesem Fall auch gar nicht nötig gewesen wäre! Die Gerichte hatten bereits alles nötige veranlasst, wofür die Anwohner über Jahre gekämpft hatten. Doch Mithilfe der Grünen werden dann neue Verfahren zur Genehmigung im RVR eingeleitet, obwohl der Privatinvestor hierauf keinen Anspruch hat. Das finde ich einfach respekt- und verantwortungslos! So wird denjenigen, die wegen des Standortes in der Wohnsiedlung Datteln gekämpft haben in den Rücken gefallen. Ich hatte letztens dazu einen passenden Bericht gelesen: https://www.waltroper-zeitung.de/lokales/datteln/leserbriefe-stellungnahmen/-Dieses-Szenario-ist-auch-im-Kraftwerk-Datteln-IV-moeglich;art1884,881598,A
Zitat: Am 8. Nov. 2012 ereignete sich eine Explosion im Kohlekraftwerk Nimwegen. Das Kraftwerks-Gebäude wurde schwer beschädigt. Dieses Szenario ist genau so auch im Kraftwerk Datteln IV, an dem geplanten Standort neben Wohnhäusern, Krankenhaus, Einkaufszentrum und Schule, möglich und ob das dann auch so gut aus geht wie in dem o.g. Fall, kann und darf doch stark bezweifelt werden. Der „Dennoch-Störfall“, den viele Kraftwerk-Befürworter immer ausgeschlossen haben, ist eingetreten. Viele Politiker der CDU, FDP und SPD, aber auch die Funktionäre der Gewerkschaften und insbesondere die IHK haben sich beim Investor des Kraftwerks die Klinke in die Hand gegeben, um den Bau im Nachhinein zu legitimeren. Verantwortung? Scheinbar kennen die Politiker und Gewerkschaftsfunktionäre den Begriff nicht. Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, innerhalb des vorgeschriebenen Sicherheitsabstandes von 1 500 m das größte Monoblock-Kraftwerk Europas zu platzieren. Um dennoch den Kraftwerksbau rechts- und gefahrensicher zu ermöglichen, hätten der Investor und die Politik die benötigten Flächen im Vorfeld und sozialverträglich erwerben müssen, um diesen Mindest-Sicherheitsabstand zu ermöglichen. Ich habe zwischenzeitlich mit vielen Politikern gesprochen und es gibt sehr viele darunter, die behaupteten: „Ja, aber unter bestimmten Umständen ist die Unterschreitung des Sicherheitsabstandes möglich!“ Beim größten Monoblock Kraftwerk Europas? Zudem gebaut mit nicht geeigneten T24 Stahl der schon x-mal nachgearbeitet wurde und den einige andere Kraftwerksbetreiber ausgetauscht haben? Zitat ende*
Erschreckend für mich ist, dass die Grünen auch meinen , dass man das größte Monoblock-Kohlekraftwerk Europas dort ruhig stehen lassen kann, denn nach den erstellten Gutachten im RVR ist die UNTERSCHREITUNG des Sicherheitsabstandes, auch nach Meinung der Grünen kein Problem und deshalb machen sie einfach mal im RVR weiter, als wenn nicht gewesen wäre.
Die Verantwortung um den Kampf Datteln IV wurde wieder auf die Anwohner abgeschoben, die sich weitere Jahre und erneut mit den Gerichten streiten können. Wo bleibt eigentlich die Unterstützung der Grünen in diesem Verfahren! Bislang hat man in Datteln niemanden mehr gesehen, der sich klar gegen das Kraftwerk Datteln IV positioniert hätte. Was ist eigentlich los bei den Grünen? Haben sie sich selbst einen Maulkorb verpasst?
Scheinbar lassen sie sich aus Angst um ihre Pöstchen nicht mehr blicken. Schade, ich vermute, dass sie auch in Sachen newpark umfallen werden. Warum sollten sie den o. g. Sprengstoff selbst anzünden, wo sie doch so an ihren Stühlen kleben.
Ich erwarte auch in Sachen newpark nichts mehr von den Grünen. Allein in Datteln gibt es über 625 ha Industrieflächen der RAG, wenn ich den Bericht und die Stellungnahme von Hr. Priggen richtig gelesen habe. Ruhr-Zink kommt mit über 13 ha hinzu. Also was? Zerschneidung und Zersiedlung großer Grün-Flächen? Mit welchem Ziel? Wo sollen eigentlich die tausende neuen Arbeitsplätze herkommen? M. E. werden Unternehmen aus den Nachbarkommunen auf die schöne, freie und unbelastete Fläche ziehen und so wie derzeit Ruhr-Zink, ein „Kontaminiertes-Grundstück“ zurück lassen, was dann auch niemand mehr haben will.
Auf die Antwort in Sachen Bürgschaft bin ich sehr gespannt und auch darauf, ob die Grünen der FDP in Sachen UMFALLER der Nation den Rang Ablaufen werden.

Skatbruder
Skatbruder
11 Jahre zuvor

man muss das immer im gesamtzusammenhang sehen. newpark und datteln sind trümpfe in der hand von grün. damit kann man schachern und dem koalitionPartner zugestandnisse abringen.
passt mal auf, wenn man denkt, warum konnte die spd nur dazu ja sagen, wird einem klar warum die grünen damals zu newpark und datteln ja gesagt haben. alles geschachere

Ingrid
Ingrid
11 Jahre zuvor

Newpark oder die Sozialisierung des Misserfolges

Das hochtrabend „newpark“ genannte Projekt ist eine veraltete Vision einiger verantwortungsloser Kommunalpolitiker, die sich davon anscheinend fette Beute erwarten. Wird das Ding ein Misserfolg haftet wie auch schon bei vielen Projekten- siehe Stuttgart 21, der neue Flughafen Berlin, der Freizeitpark Nürburgring,das Gewerbegebiet Avantis bei Aachen, Trianel Lünen usw.- der dumme Steuerzahler. Es ist einfach unglaublich wie die Industrielobbyisten der Landes SPD mit dem schwer verdienten Geld der Steuerzahler umgehen und gebetsmühlenartig immer das Arbeitsplatzargument anführen. Zudem wird alles dann noch mit einem Gutachten untermauert, das allerdings nur auf Zwischenergebnisse verweisen kann und Aussagen bzw. Prognosen über Entwicklungen für einen Zeitraum von bis zu 27 Jahren macht, was sehr unrealistisch ist, außer die Prognos AG kann in einer Wunderkugel in die Zukunft sehen. Es ist schon sehr unseriös, dass bei der Flächenbedarfsaussage und den Vermarktungsangaben im Gutachten nur exakt lineare Schätzungen der Nachfrage als Basis dienen. Denn wenn diese Schätzungen nicht eintreffen, fällt das ganze Zahlenwerk in sich zusammen und das Land NRW sprich seine Steuerzahler bleiben auf der Bürgschaft hängen. Denn keiner der politisch oder geschäftsführend Tätigen trägt Verantwortung oder hat persönliche Auswirkungen zu fürchten- nur wir die dummen Steuerzahler.
Genauso eklatant: Ein ökologisch wichtiges Gebiet (Lippeauen als FFH Gebiet) soll dem Größenwahn einiger Politiker geopfert werden, obwohl es im Ruhrgebiet genügend Industriebrachen gibt – ach ja, die sind ja so kontaminiert, dass es den Firmen nicht zugemutet werden kann, diese zu säubern und nutzbar zu machen- auch dies wird auf den Steuerzahler abgewälzt. Auch an die vielen landwirtschaftlichen Arbeitsplätze (bei Realisierung des newpark werden die Landwirte ihrer Existenzgrundlage beraubt) muss ja nicht gedacht werden, auf diese paar Wähler kann frohgemut verzichtet werden.

Ich, als Bürgerin fordere die Landesregierung- sprich SPD und GRÜNE- dazu auf: keine Landesbürgschaft für den newpark.

Brilano
Brilano
11 Jahre zuvor

Sprengstoff für die Rot-grüne Koalition, die CDU kann die Lunte zünden!

Welche Kompromisse werden denn die Grünen der SPD abringen, um das Kraftwerk Datteln IV weiterhin durchzuwinken und dem newpark die Bürgschaft zu geben? Auf die Kompromisse und ander Zugeständnisse der SPD bin ich dann aber mal gespannt…..

Recklinghäuser
Recklinghäuser
11 Jahre zuvor

Zur Kenntnis:

https://www.recklinghaeuser-zeitung.de/nachrichten/region/Kungelei-um-den-newPark;art999,884578

Die Recklinghäuser Zeitung deutet ein Kungelgeschäft an:

„Das brisanteste Gerücht: In der rot-grünen Koalition gibt es Streit über den geplanten Industriepark in den Dattelner Rieselfeldern. Die SPD ist dafür, die Grünen sind dagegen. Die Rede ist von einem Kungelgeschäft: Geht das E.ON-Steinkohlekraftwerk Datteln 4 ans Netz, bleiben die Rieselfelder Acker- und Grünland. Damit wäre die Chance auf 8.000 bis 10.000 Arbeitsplätze, die die Prognos AG dem newPark zutraut, zunichte gemacht.“

Ingrid
Ingrid
11 Jahre zuvor

Kungelei!!! Darum haben wir Bürger auch die Schnauze voll von den Politikern. Das eine- Datteln IV- ist und bleibt rechtswidrig, wie kann man da ein Tauschgeschäft sprich Kungelei machen. Klar, Politik besteht aus Kompromissen- doch das wäre ein sehr!!!fauler Kompromiss, denn wenn die Kohle- und Industriepartei SPD den Grünen so etwas vorschlägt sollten alle Alarmglocken schrill läuten. Die wissen doch sehr genau, dass Datteln IV noch Jahre nicht ans Netz gehen kann- vielleicht auch nie und für E.ON wird das immer unrentabler. Ich kann nur hoffen, dass die Grünen diesen Trick- denn wo ist die Verhandlungsmasse- durchschauen. Außerdem heißt es doch immer: dies – Datteln IV- ist keine politische Entscheidung sondern eine gerichtliche!! Also was soll denn dann letztendlich getauscht werden?

Thomas Auer
11 Jahre zuvor

Ich bin da nicht in der Thematik,
allerdings – so nach dem ersten Lesen – vermute ich da auch nichts gutes hinter.
Aus Grüner Basissicht.
Bei den Koalitionen mit den infrastrukturgeil SPDlern möchte sich unsere Spitze
gerne irgendwie rausnehmen, kann es aber de facto nicht. Dabei raus kommt Geschwurbel.
Da wird dann auf Gerichte verwiesen (Datteln) oder sonstwas, hauptsache man hat die Ka… nicht am Arsch.
Eine Vorgehensweise, die uns (stellvertretend) vor Ort – insbesondere bei Großprojekten – als Deppen dastehen läßt.

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Ingrid
Ingrid
11 Jahre zuvor

Ja, die so hochgepriesene Basis mitsamt der Basisdemokratie, Transparenz und ähnlichen Worthülsen damit tun sich die GRÜNEN schwer, das ist meine leidvolle Erfahrung mit einem Herrn Priggen- aber nicht nur mit ihm- von den Landesgrünen. Und so wird wertvolles Vertrauen verspielt, was letztendlich die Ortsverbände ganz gemein trifft. Die stehen vor einem Scherbenhaufen, den andere – die da Oben- verbrochen haben.

Recklinghäuser
Recklinghäuser
11 Jahre zuvor

Hier das neuste aus der Presse.

https://www.derwesten.de/staedte/unser-vest/haengepartie-um-buergschaft-fuer-den-newpark-geht-weiter-id7331863.html

Leider wird die Zone hier ein bißchen vernachlässigt.

(Emscherlippezone)

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[…] zum Jahre 2012 unregelmäßig über die Themen, die mich damals besonders bewegten. Neben meinen politischen Erfahrungen in den Reihen der ‚Grünen‘ waren das vor allem Texte über meine großen Hobbys Eishockey und […]

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