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‚Palais Vest‘: Zukunftsweisender Konsumtempel oder doch ‚Citykiller‘?

Das 'Palais Vest' in Recklinghausen. Foto(s): Robin Patzwaldt
Das ‚Palais Vest‘ in Recklinghausen. Foto(s): Robin Patzwaldt

Vor wenigen Tagen, am 16. September 2014, eröffnete in Recklinghausen das ‚Palais Vest‘. Das nagelneue Shoppingcenter, mit dem ungewöhnlichen Namen, welches auf seinen insgesamt rund 41.000 Quadratmetern mit geplanten 120 Shops um Käufer aus der Region wirbt und nach dem Vorbild aus Nordamerika bestens bekannter Malls errichtet wurde, spaltet seit Jahren bereits die Meinungen.

Die Einen reden von einem ‚Citykiller‘, die Anderen von einem zukünftigen Umsatzmagneten für die Vest-Metropole mit ihren 120.000 Einwohnern. Zeit also, sich einmal vor Ort einen Eindruck vom aktuellen Zustand in der Recklinghäuser City zu machen.

Nachdem ich bei meinem letzten Besuch dort im Februar recht ernüchtert, ob der riesigen Ausmaße und der damals auf mich abschreckend wirkenden Optik, heimkehrte, war ich bei meinem Besuch heute zunächst positiv überrascht.DSC00847 (580x435)

Nähert man sich vom historischen Rathaus aus dem neuen Einkaufszentrum, wirkt es von Außen durchaus attraktiv und freundlich. Allerdings überraschte ein erster Blick ins Innere mit ungewöhnlich viel Leerstand. Sowohl rund um den Food Court als auch in den ersten Geschäftszeilen im Inneren präsentiert sich der Palast mit ungewöhnlich vielen bisher noch immer nicht belegten Ladenlokalen. Leider darf ich hier davon jetzt keine Bilder zeigen, da mich der Sicherheitsdienst mit bestimmter Stimme darauf aufmerksam machte, dass das Fotografieren dieser Leerstände ohne eine ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Betreiber nicht erlaubt sei. Nachdem bereits mehrere Anfragen meinerseits im Vorfeld meines heutigen Besuchs an die MFI AG bisher unbeantwortet blieben, verzichte ich dementsprechend auf Aufnahmen aus dem Inneren des Konsumtempels. Ehrlich gesagt wären diese ohnehin austauschbar und recht beliebig ausgefallen, unterscheidet sich das ‚Palais Vest‘ im Inneren doch wenig bis gar nicht von den sicherlich ohnehin jedem Leser bereits bekannten Malls nach amerikanischem Vorbild. Kennt man eine, kennt man quasi alle.DSC00854 (580x435)..

Ähnliches gilt für die Auswahl der dort anzutreffenden Geschäfte. Besonderes sucht man leider vergeblich. Es erwartet den Besucher eine klinisch reine Konsumwelt. Wem so etwas gefällt, der kann dort ab sofort sicherlich auf seine Kosten kommen.

Wer aber schon im wesentlich größeren Centro Oberhausen oder auch in der Thier-Galerie Dortmund war, der kann sich einen Besuch im Recklinghäuser Palast eigentlich sparen. Ihn erwartet dort nichts, was er nicht so, oder zumindest so ähnlich, bereits kennen dürfte.

Viel interessanter erschien mir bei meinem Besuch in Recklinghausen heute ohnehin auch ein erneuter Blick durch die umliegenden Gassen der ehemals so schönen Recklinghäuser Altstadt, welche sich schon bei meinem letzten Besuch in einen ziemlich traurigen Zustand präsentiert hatten.DSC00858 (580x435)

Und leider wurden meine Vorahnungen hier auch heute wieder voll bestätigt. Bisher ist dort von der angekündigten Belebung noch überhaupt nichts zu erkennen. Ein echtes Trauerspiel!

Der Leerstand scheint sich noch immer deutlich zu vermehren. Bitter zu sehen für Besucher, die wie ich, mit Recklinghausen noch immer diese für Ruhrgebietsverhältnisse beschaulicher und gepflegte Altstadt verbinden. Von deren Flair ist aktuell nicht mehr viel übrig.

Bereits direkt gegenüber dem ‚Palais Vest‘ stehen immer noch etliche Ladenlokale leer, tummeln sich Spielhallen und Goldankäufer. Nichts wo man unbedingt als Besucher aus der Ferne hin müsste.

Es wird spannend sein in den nächsten Monaten und Jahren zu beobachten ob das aktuell noch immer wie ein protziger Fremdkörper in die Stadt gestellte ‚Palais‘ auch die Fußgängerzone wieder mit Leben füllt, oder aber, da es ja selbst in der Mall aktuell noch Leerstände gibt, zur einer weiteren Verödung der City beitragen wird.

Recklinghausen hat sein Schicksal, was die City betrifft, mit dem Investor MFI, dem Betreiber des Palais Vest, verknüpft. Der Ausgang dieser neuen Partnerschaft erscheint aktuell noch völlig offen…Sowohl für die MFI AG, als auch für die Stadt Recklinghausen.

Passend zum Thema:  https://www.ruhrbarone.de/recklinghausen-arcaden-fluch-oder-segen/73638

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RockCityRuhr
9 Jahre zuvor

Was soll uns das Bild vom Jack Wolfskin Store sagen? Dass die gerade sale haben?

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Robin,
ich bin gespannt, was sich in der Innenstadt Recklinghausens tut, sollte Karstadt „dicht machen“. Es läßt sich trefflich darüber diskutieren, ob der neue „Palais Vest“ dem Karstadtstandort Recklinghausen, einem traditinoellen Standort, dazu beigetragen hat, die ohnehin schlechten Prognosen für „Karstadt Recklinghausen“ zusätzlich zu verschlechtern.

Ich finde die sog.Altstadt in Recklinghausen weiterhin reizvoll, sowohl optisch als auch bezüglich dessen, was dort den Kunden angeboten wird.

Und wir im kleinen Waltrop?
Kein „Waltrop Palais“, aber im Innenstadtbereich -am Rande?- eine angeblich sehr große Edeka-Filiale. Ich gehöre zu denjenigen, die a.)aus mehreren Gründen Edeka an diesem Standort -Eingangsbereich zum Stadtpark-nicht für wünschenswert halten und b.)die Begründung für die Ansiedlung eines solchen großflächigen Edeka-Ladens in der Innenstadt nciht teilen: „Frequenzsbringer“ für die Fußgängerzone“.

Ich verbinde nie -weder in Waltrop noch in der Nachbarschaft- den Einkauf in einem großflächigen Einzelhandelsgeschäft -REWE,EDEKA,LKIDL pp.- mit einem Stadtbummel und dem Besuch diverser kleinerer Geschäfteds, Restaurants pp. Ich schließe nicht aus, daß das Einkaufsverhalten vieler Bürger ein ähnliches ist.

der, der auszog
der, der auszog
9 Jahre zuvor

Die vielen Leerstände in Recklinghausen sind sicherlich bedauerlich. Wer diese Gebäude noch ohne Leerstände kennt, wird allerdings feststellen müssen, dass sie auch gefüllt grottenhässlich sind. Insofern mag ich nicht ganz folgen, wenn von „der ehemals so schönen Recklinghäuser Altstadt“ geredet wird.
Recklinghausen hatte den zweiten Weltkrieg relativ glimpflich überstanden. Lediglich 15% seiner Altstadt sind zerstört worden. Die billige Nachkriegsarchitektur, die auf den Bildern ersichtlich ist, hat sicherlich nochmal genauso viel kaputt gemacht, wie die Bomben im März 1945.
Im direkten Vergleich finde ich das neue Palais optisch wesentlich einladender und einen weitaus gelungeneren Beitrag zu einem „schönen“ Stadtbild, als die auf den Fotos abgebildeten Betonklötze, die in den 1960er bis 1980er Jahren in die Recklinghäuser Innenstadt geknallt wurden.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Der,Der….
„die schöne Altstadt“, das sind für mich die Quartiere, in denen es nicht die unstrittig häßlich Betonklötze der 1950er-1970 Jahre gibt bzw. in denen sie nicht dominieren.

Ich stimme Dir bezüglich Deiner Meinung zur Architektur des „Palais Vest“ zu.

der, der auszog
der, der auszog
9 Jahre zuvor

@Walter

Karstadt gibt es in Recklinghausen bereits seit 1893, nur dass das Kaufhaus damals noch Althoff hieß und dem Dülmener Unternehmer Theodor Althoff gehörte, dessen Aktiengesellschaft nach dem ersten Weltkrieg dann mit der Rudolph Karstadt AG fusionierte. Damit ist Karstadt Recklinghausen eines der Warenhäuser aus der 1. Generation und gehört zur Stadt wie seine Zechen König Ludwig und Recklinghausen I/II, die auch nicht viel älter sind, die aber soviele Menschen nach Recklinghausen holten, dass es sich lohnte, dort ein relativ großes Warenhaus zu eröffnen. Darüber hinaus war Recklinghausen in den 1960ern sogar Sitz der Karstadt Zentralverwaltung. „Traditioneller Standort“ trifft daher den Nagel auf den Kopf. Für Recklinghausen wäre der Verlust eine weitere bittere Pille.

Ich habe das Stichwort Karstadt mal genutzt um ein wenig im Internet zu surfen und bin auf der Homepage eines Recklinghäuser Heimatvereines auf zwei schöne Aufnahmen des Markts in Recklinghausen gestoßen.

Bild 1 zeigt den Markt vor 1909, als dort, wo sich heute Hetlage befindet, noch das alte Gerichtsgebäude stand und Althoff, das spätere Karstadt noch ein relativ kleines Kaufhaus war:
http://geschichte-recklinghausen.de/wp-content/gallery/re-gestern/bild-4-seite-9.jpg
Bild 2 zeigt den Markt dann nach der Errichtung des ’neuen‘ Karstadt Gebäudes 1930:
http://geschichte-recklinghausen.de/wp-content/gallery/re-gestern/bild-5-seite-9.jpg

Als erstes fällt auf beiden Fotos auf, dass Recklinghausen immer schon eine sehr schöne Innenstadt hatte. Als zweites fällt auf, dass der Karstadtneubau von 1930 ein richtig mächtiger Klotz ist, genauso wie das neue Hetlage Gebäude dahinter. Trotzdem ist es dem Architekt Philipp Schaefer gelungen den gigantischen Baukörper, dessen Fassadengestaltung an die moderne Hochhausarchitektur New Yorks und Chicagos anspielen soll, so zu arangieren, dass er die anderen Gebäude rund um den Markt nicht erschlägt, obwohl er sie von der Höhe her ein wenig überragt. Damals hat neben der Funktion auch die Ästhetik noch eine sehr große Rolle gespielt, was in der Nachkriegszeit jahrzehntelang bedauerlicherweise nicht mehr der Fall war.

Sicherlich aber – und deshalb hole ich eigentlich so weit aus – werden auch einige Schneider, Ausstatter, Krämer, Kleinwarenhändler etc. den Einzug von Karstadt in Recklinghausen verflucht haben, weil man in dem Neubau vieles unter einem Dach bekam, wofür man sonst noch in die eine oder andere Seitengasse flitzen mußte und bei entsprechender Wetterlage das Fell nass bekam und für einige Läden sicherlich das Ende bedeutete. Internet gab es damals noch nicht, dafür aber wesentlich mehr Kneipen, in denen 1930 vermutlich über Karstadt ähnlich diskutiert wurde, wie wir gegenwärtig das Palais Vest diskutieren. Vergleichbare Diskussionen gab es auch, als der Siegeszug der Discounter begann und Rewe, Edeka, Lidl pp. die es ja mittlerweile auch in den Größen XL, XXL und SuperXXL gibt, den Tante Emma Läden das Genick brach. Allerdings bezweifele ich ebenfalls, dass ein großer Discounter als Pubikumsmagnet eine Innenstädte wiederbeleben kann.

@Robin

Woolworth gehört über die HH Holding mittlerweile zu kik, die hin und wieder in den Medien sind, weil ihnen die Produktionsstätten in Bangladesh einstürzen und bei diesen Tragödien publik wird, unter welch erbärmlichen Umständen die Arbeiter dort ausgebeutet werden. Seit Tengelmann 2012 bei Woolworth ausgestiegen ist, geht es der Kette allerdings schon wieder besser.
In Dorsten, was ja auch im Kreis Recklinghausen liegt, gab es nie eine Karstadtfliliale oder ein vergleichbares Einkaufshaus, das als Magnet in der Innenstadt hätte fungieren können. Das wußten die Dorstener Kaufleute immer zu verhindern, zumindest solange der Bürgermeister Schürholz hieß und der Schürholz-Clan selber ein Interesse hatte, seine Mode und seine Kleinwaren in den Geschäften rund um den Dorstener Markt an den Mann zu bringen. Allerdings fuhren viele Dorstener Bürger damals schon gerne nach Recklinghausen, Buer oder Gladbeck um einzukaufen, weil es in diesen Städten Karstadt gab. Nachdem Schürholz dann Anfang der 70er das Zeitliche segnete, wollte man doch sowas wie Karstadt auch in Dorsten, aber da wollte Karstadt nicht. Dafür zeigte sich Woolworth interessiert. So entstand dann in Dorsten Mitte der 70er das größte Woolworth-Haus Deutschlands mit 6000 m² Fläche, von den Dorstenern liebevoll Wolli genannt. Das war Woolworth nur im Karstadt-Look, aber einem ähnlich großen Sortiment. Für diesen hässlichen Klotz, den man da errichtet hatte, wurde das alte und wirklich schöne Franziskanerkloster abgerissen, wofür man Schürholz’s Nachfolger als Bürgermeister Hans Lampen, so wie den damaligen Dorstener Stadtrat, der dem Abriss zugestimmt hatte, geteert und gefedert durch die Innenstadt jagen müsste… aber das nur am Rande.
Das Dorstener Woolworth war dann 2009 eines der ersten, das im Rahmen der Insolvenz dicht gemacht wurde, weil es von seinem Angebot und seiner Größe völlig aus der Rolle fiel. In dem Laden ist jetzt ein Bekleidungshaus und ein wenig Kleinkram untergebracht. Seit gut einem Jahr sucht Woolworth in Dorsten allerdings wieder einen neuen Standort mit 1000 m² Fläche u.U. auch größer. Insofern glaube ich, dass Woolworth überm Berg ist. Für Karstadt sieht es da wohl wesentlich dusterer aus.

Wenn wir schon mal in Dorsten sind. In Sachen Einkaufszentrum äffen die Dorstener gerne den Recklinghäusern nach. Nachdem Recklinghausen sein Löhrhof Center hatte, brauchte Dorsten ein ähnliches Ding und so enstand Anfang der 1980er Jahre das sogenannte Lippetor Center. Das lief aber nie wirklich und stand die letzten Jahre leer. Jetzt hat Recklinghausen seine Akarden bekommen und jetzt brauchen die Dorstener natürlich auch was neues. Das Teil wird Galerie Lippe heißen, hat die Stadt gerade in eine Riesenbaustelle verwandelt, und soll, wenn es mal fertig ist, so aussehen:
http://www.dorstenerzeitung.de/storage/pic/mdhl/artikelbilder/lokales/dz-hz/dorsten/dnlo/2689188_3_1124dn-lippegalerie1.jpg?version=1387241125
Herzlichen Glückwunsch.

mery
mery
9 Jahre zuvor

Den Bericht finde ich ziemlich unverschämt und Realitätsfern!
Grund 1:
Ich versteghe absolut nicht, warum der Schreiber dem Leser suggeriert, im Palais Vest gäbe es – viele – leerstehende Läden. Das stimmt nicht. Im Palais Vest gibt es bereits ein gutes Angebot. Viele Läden sind dort anzutreffen. Teilweise auch Läden, die man nicht kennt. Man wird positiv überrascht. Zudem liefert Olymp & Hades durch den Dj sehr viel Stimmung.
Dass noch nicht alle Läden belegt sind, finde ich schade, aber vielleicht sind einige potenzielle Läden abgesprungen weil hier durchweg schlechte Stimmung gemacht wird.

Grund 2.
Ja, Recklinghausen hat eine Altstadt. Aber so toll wie es hier dargestellt wird, ist es nicht. Für Ruhrgebietsverhältnisse ist es vielleicht ein Highlight, aber verglichen mit Nürnberg, München, Augsburg, Heidelberg, Dresden etc. kann die Recklinghäuser-Altstadt nichts, zumal auch wesentliche Elemente fehlen, zb. ist das Stadtmobiliar überhaupt nicht Altstadtgerecht, die Straßengestaltung auch nicht. Ein paar Häuser sind noch damals erhaltenen geblieben. Das war’s.
Warum also ist durch das Palais Vest dieser Altstadt-Flair kaputt?

Witzig finde ich, dass der Schreiber vom Rathaus spricht…. Da ist ja in der ganzen Umgebung nichts historisches, außer das Rathaus. Und dass der Schreiber versucht deswegen das Palais Vest schlecht zu machen, ist schon ein dickes Ding! Denn architektonisch gesehen, ist das Palais Vest mit dem Rathaus zusammen einer der sehr wenigen Highlights im Ruhrgebiet. Rund um das Palais Vest und das Rathaus gibt es unbeschreiblich hässliche Gebäude! Aber der Schreiber sucht sich das Palais Vest. Interessant.

Müller
Müller
9 Jahre zuvor

Sollte mit Karstadt Recklinghausen noch eine Filiale dieser Kette schließen, dann ist die Ursache nicht im „Palais Vest“ sondern in der Firmenpolitik von Karstadt zu suchen, die die letzten beiden Jahrzehnte die geänderten Ansprüche der Kunden nicht erkannt hat und sich damit selbst ins Abseits gestellt hat.

mery
mery
9 Jahre zuvor

Grund 3.
Die Fassade des Palais Vest ist niveauvoll und wertet die umliegende Umgebung teilweise auf und lässt wirklich historische Gebäude glänzen, das sind tolle Kontraste! Durch diesen riesen Gebäudekomplex und der Arbeiten im Außenbereich, wurden die Straßen verschönert und man bekommt einen leichten Großstadt-Flair, was ebenfalls ein toller Kontrast zur kleinen Altstadt ist. Warum redet der Schreiber schlecht über das Palais Vest, wenn viele umliegende Gebäude (s. Fotos) wirklich hässlich sind, heruntergekommen und optisch eine Beleidigung darstellen?
Mir tut es im Auge und im Kopf weh, wenn ich sehe dass es Menschen gibt, die sowas hässliches bauen und auch noch stolz drauf sind.

Das Palais Vest sollte andere Gebäudebesitzer dazu animieren, ihre hässlichen Bauten aufzuwerten oder sogar abzureißen. Eine Steinfassade (wie in Nürnberg) , Natursteinfassade., Renaissance-Architektur, sowas braucht Recklinghausen. Jeder sollte sich mal Gedanken machen, wie er ein Highlight erschaffen kann, wie er Flair in die Stadt bringen kann. Jeder der Geschäftsleute und auch die Stadt selbst sind hier jetzt gefragt und gefordert über den Tellerrand hinaus zu blicken, sich evtl. von – erfolgreichen – Städten wie Nürnberg, München, Paris etc. inspirieren zu lassen und für die eigene Stadt anzuwenden. Grenzen existieren nur im Kopf! Recklinghausen war nie wirklich interessant und durch das Palais Vest werden vielleicht neue Denkanstöße bei den Verantwortlichen frei gelegt.

Das Palais Vest zieht täglich 60.000 Kunden an.
Und zum Innendesign kann ich nur sagen, dass es nicht wie anderes Center ist. Im innenbereich ähneln sich Limbecker platz und thier-Galerie! Ich habe alles schon gesehen. Essenstechnisch punktet das Limbecker weil es dort leckere Thai-Küche und einr Sushi-Bar gibt. Im Center selbst gibt es kein Zara etc und individuelle Kunst ist dort auch nicht anzutreffen. Die Läden sind dort Standard! Im Palais Vest gibt es individuelle Kunst, die Läden sind modern edel. Ich kann jetzt nur noch hoffen dass Zara und Görtz kommt, vllt noch ein leckerer Thai-Sushi-Imbiss. Eines kann man bemängeln, dass die Gänge etwas klein und dunkel erscheinen. Das war’s.

der, der auszog
der, der auszog
9 Jahre zuvor

@Robin

In Waltrop bin ich nicht so bewandert wie Du, aber ich kann mir vorstellen, dass es dort ähnlich wie in Dorsten kein größeres Warenhaus gab und Woolworth in diese Lücke geschlüpft ist; das Warenangebot dementsprechend über ein größeres Sortiment und teilweise auch über gehobenere Qualtät verfügte.
Von der Idee her war Woolworth aber immer so etwas wie ein 1-Euro-Shop, nur dass es den Euro früher noch nicht gab. Die damals revolutionäre Idee seines Gründers Franklin Winfield Woolworth vor 135 Jahren bestand darin, das kompellte Warensortiment offen auf Ladentischen zu präsentieren und zu einem festen Preis von 5 bzw. 10 Cent zu verkaufen, weshalb man bis heute im englischsprachigen Raum von ‚Five and Ten Cent Stores‘ bzw. ‚Five and Dime Stores spricht‘. Die 1 Euro Shops funktionieren nach genau diesem Prinzip.

Was Du derzeit bei Woolworth in Waltrop erlebst, ist die Rückbesinnung auf das Kerngeschäft, was sicherlich Teil des Sanierungskonzeptes ist, um den Laden wieder auf Vordermann zu bringen, nämlich den überwiegenden Teil der Waren zu einem Spottpreis anzubieten, dessen obere Grenze durch den „magischen“ Wert von 1, 2 oder 5 Euro definiert ist.

Übrigens hat Brian Adams in so nem Laden seine erste Gitarre gekauft, zumindest wenn man den Texten seiner Musik glauben schenken darf… I got my first real six-string bought it at the five-and-dime
http://www.youtube.com/watch?v=9f06QZCVUHg

Aber weder Brian Adams noch 1 Euro Shops sind wirklich mein Ding 😎

mery
mery
9 Jahre zuvor

Nachdem ich Städte wie Nürnberg, München, Dresden, Paris etc gesehen habe, sind meine Erwartungen an eine Altstadt sehr hoch. Jeder der oben genannten Städte wird den Vorstellungen einer Altstadt mehr als gerecht. Ich kann in der Recklinghäuser-Altstadt nichts bewundernswertes erkennen. Es gibt Gebäude, die sind toll, z.b. das Gymnasium, wenige Cafés (deren Gebäude wirklich Charme besitzen), die wenigen Fachwerkhäuser, St. Peter und andere kirchliche Gebäude, das Rathaus, Karstadt (wenn man die Fensterfront modernisieren würde), die Apotheke am Rathaus. Das ist keine Altstadt wie ich sie aus anderen Städten kenne. Besonders schön finde ich Nürnberg und niemand findet diese Stadt hässlich! Man könnte viel mehr Flair, mehr Charme, mehr Konstraste in Recklinghausen rein bringen. Ich würde sogar so weit gehen und einige Gebäude runterreißen um etwas neues zu schaffen. Der Marktplatz ist viel zu klein, die Innenstadt könnte schöneres und Altstadtgerechtes Stadtmobiliar gebrauchen. Die Bodengestaltung ist sehr schlecht ausgewählt. Es gibt etliche Ideen, um es schöner zu machen, mehr Charme rein zu bringen, Highlights zu erschaffen die es in anderen Ruhrgebietsst!dem oder gar in Deutschland nicht gibt (stichwoet Amsterdam dort haben Radfahrer teils einen abgetrennten fahrbereich). Das Palais Vest kann nix dafür wenn die Verantwortlich der Stadt und die Geschäftsleute in der Innenstadt keine Ahnung haben wie man’s macht.

mery
mery
9 Jahre zuvor

Ich finde übrigens dass Städte/Dörfer wie Waltrop, Herten, Dorsten, Marl etc aufhören sollten mit Recklinghausen zu konstruieren. Recklinghausen sollte das Zentrum des Kreises werden und Städte wie Herten sollten vllt ein komplettes neues konzept erarbeiten. Sie sollten in meinen Augen Etwas für den Tourismus tun. Sich so ändern, dass daraus Erholungsgebiete werden, wo man eventuell auch Reha machen könnte etc. Der Kreis braucht ein neues Konzept und Recklinghausen sollte als Zentrum weiter ausgebaut und vllt. vergrößert werden. Davon profitieren auch umliegende Städte. Man könnte hier in RE auch auf dem Universitätssektor mehr machen. Nichts ist unmöglich. Es kommt auf die Gedanken der Verantwortlichen an.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Mery
Waltrop hatte nie die Absicht, mit Recklinghausen zu konkurrieren und wird diese auch nie haben (können).
Waltrop hat -noch-ein eigenes Profil. Und das zu erhalten -„zu optimieren“- ist Aufgabe der hiesigen Bürgerschaft.

Im übrigen sollten die Recklinhausen-Fans (Recklinghaussen „Kreishaupstadt“, Zentrum des Kreises Recklinghausen, an dem sich die anderen kreisangehörigen Kommunen gefälligst auszurichten haben), stets bedenken, daß Waltrop wirtschaftlich, sozial, kulturell, sportlich, auch im Einkaufsverhalten primär nicht nach Recklinghausen ausgerichtet ist, sondern nach Dortmund und die ebenfalls kreisangehöirge Stadt Gladbeck z.B. nach Essen und nicht nach Recklinghausen.

Und die nächstgelegenen Wettbewerber für Recklinghausen, die es dort zu beachten gilt, heißen nicht Herten oder Waltrop, sondern DO, BO,GE,Essen und etwas entfernt Münster,Düsseldorf…..!

Mery,
wir Waltroer werden über Ihren Rat nachzudenken haben: „Zur Erholung demnächst in das „Bad Waltrop; mit diversen REHA-Einrichtungen“.

der, der auszog
der, der auszog
9 Jahre zuvor

@mery

wie wäre es mit einer Rückeroberung Buers, Bottrops und Oberhausen-Osterfelds, damit Recklinghausen seine alte Größe wiedererlangt und Gelsenkirchen, Dortmund und der Rest des Ruhrgebietes endlich begreift, wo der Hammer hängt?

FriseurRE
FriseurRE
9 Jahre zuvor

13 leere Ladenlokale im Center und wohl einiges mehr, lassen beim Center-Management schon die Nerven blank liegen!
Nicht nur, dass es MFI nicht mag wenn leere Ladenlokale photografiert werden, auch Kundenbefragungen durch Schüler auf öffentlichem Grund lässt den Sicherheitsdienst anrücken!
Wobei einzig und allein die Fragestellung war: Haben Sie im Palais etwas gekauft und wenn ja in welchem Geschäft?
In der Nachbetrachtung lag es wohl daran, das gerade die vielen kleinen Geschäfte bei den befragten keine Erwähnung fanden.
Spätestens nachdem die große amerikanische Burgerkette abgesprungen ist und keinen Mietvertrag im Palais unterzeichnet hat muß jedem klar geworden sein, das wohl im Bereich Kosten und Nutzen etwas im Argen liegen muß!
Trotzdem hoffe ich für Recklinghausen, dass das Palais nicht den gleichen Weg nimmt wie sein Vorgänger an dieser Stelle!

Benedikt
Benedikt
9 Jahre zuvor

Die Mieter dürften 10 Jahresmietverträge unterschrieben haben und in dieser Zeit dürfte auch eine Belegung gesichert sein. Pleiten von kleineren Geschäften gibt es immer. Fraglich ist nur, ob MFI damit jemals seine über 200 Mio. Kosten für die Mall wieder rein bekommt. Nach 10 Jahren dürften schon die ersten Renovierungen wieder anstehen. Wenn rund um die Mall schon der Leerstand grassiert, dürfte das mit den Mietverhandlungen auch nicht so einfach werden. Man fragt sich bei so etwas, wie die Investoren wohl den Markt analysiert haben. Da geht es wohl mehr um Expansion als um Konservativer Risikoabschätzung.

Benedikt
Benedikt
9 Jahre zuvor

Hier noch ein Artikel über Palais Vest

http://www.dorsten-transparent.de/2014/09/%E2%80%9Epalais-vest%E2%80%9C-alle-haben-denselben-plan-kaufkraft-aus-den-nachbarstadten-absaugen/

„Nun hat auch Recklinghausen eine Einkaufsgalerie. Es ist Sinnbild auch für den Konkurrenzkampf um Käufer in den Städten im Revier. Seit 2008 hat das Ruhrgebiet allein an Einkaufsgalerien 350.000 Quadratmeter Einkaufsfläche hinzugewonnen. Zu viel? „

Dorsten bekommt in einen Jahr auch ein Einkaufszentrum mit 12.500 qm. Bei den Investoren muss echt Anlagenotstand herrschen. Die neuen Verkaufsflächen dürften ein Teil der alten aus dem Markt drängen. Danach dürfte der Leerstand die Mieten weiter nach unten drücken. Am Ende machen alle mit ihren Investments nur Verluste.

Alex
Alex
9 Jahre zuvor

In Oberhausen oder Dortmund habe ich helle freundliche Atmosphäre.
In Recklinghausen habe ich düsteres Braun, dunkelgrau und beige Töne.
Dort macht das Einkaufen keinen Spaß. Die ganze Atmossphäre wirkt depressiv.
Dort kaufe ich nicht ein, fahre lieber in die Thier Galerie.
Gruß, Alex

Herbert
Herbert
8 Jahre zuvor

Die angespannte wirtschaftliche Lage ist im Palais Vest zu spüren.
Viele Läden sind noch nicht bezogen, obwohl die Mall schon länger geöffnet ist.
Außerdem herrscht in den Läden eine gähnende Leere.
Auf der Webseite wird immer noch mit einem Sushi-Bild für asiatisches Essen geworben. Allerdings hat sich der Sushi-Imbiss bereits verabschiedet. Bis jetzt ist dort nichts neues hinzugekommen. Man kann also beim Essen auf den leeren Stand schauen und sich seinen Teil denken.

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