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Polizei Dortmund: „Gemeinsam gegen Extremismus!“

Kim Ben Freigang Foto: Polizei NRW
Kim Ben Freigang Foto: Polizei NRW

Der Kommunalwahlsonntag des 25. Mai 2014 wird vielen, nicht nur Dortmunderinnen und Dortmundern, in Erinnerung bleiben. Über 20 Rechtsextreme tauchen mit dem gewählten Ratsmitglied Siegfried Borchardt vor dem Rathaus auf, um an der Wahlparty „teilzunehmen“. Unser Gastautor Kim Ben Freigang ist Polizeioberkommissar und arbeitet im Leitungsstab der Pressestelle der Dortmunder Polizei.

Hier werden sie von über hundert Personen erwartet, die verhindern, dass Siegfried Borchardt und seine Begleiter das Rathaus betreten können. Es folgen körperliche Auseinandersetzungen, Flaschenwürfe und der Einsatz von Pfefferspray. Wenige Minuten nach Eingang der Notrufe stellen sich acht Polizeibeamte den Kontrahenten in den Weg und verhindern Schlimmeres!

Übrig blieben von diesem Wahlsonntag Vorwürfe gegen die Polizei. Hinzu kam ein enormer Imageschaden für unsere Stadt.

Fakt ist: Durch das demokratische Votum der Wähler sitzen Herr Borchardt und andere Vertreter der Partei „Die Rechte“ in den Bezirksvertretungen und im Stadtparlament der Stadt Dortmund. Und sie haben durch ihr Mandat das Recht, an diesen Sitzungen teilzunehmen.

Vertreter der demokratischen Parteien gaben noch am Sonntagabend und im Laufe der darauffolgenden Woche öffentlich bekannt, man habe dies alles schon viel früher gewusst. Nur die Polizei sei nicht informiert gewesen.

Eine Kritik die die Polizei aus verschiedenen Perspektiven heraus sehr ernst nimmt. Eine Perspektive ist die Selbstkritische: Warum hatten wir diese Information nicht? Wo müssen wir in der Informationsgewinnung besser werden, damit solche Ereignisse möglichst der Vergangenheit angehören?

Ein andere ist der Blick auf die Bürgerinnen und Bürger. Die Frage die uns umtreibt ist, warum niemand die Polizei informiert, wenn es doch Gerüchte oder gar Informationen gibt, die auf das Erscheinen der Rechten an diesem Abend hindeuten?

Nebenbei bemerkt: hätten wir diese Informationen nur 10 Minuten vorher bekommen, es  wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu dieser Art von Eskalation gekommen. Und die ersten acht Kollegen, die sich mit hohem Engagement und Eigenrisiko zwischen die streitenden Parteien gestellt haben, hätten sich eben nicht diesem Risiko aussetzen müssen.

Klar ist aber auch, dass Stadt, Polizei und Zivilgesellschaft jetzt mit dieser Situation umgehen müssen. Blockaden, die das Ziel haben, die demokratisch gewählten Vertreter der Rechten an der Sitzungsteilnahme zu hindern, können nicht das Mittel der Wahl sein. Gegen Gewalttäter wird und muss die Dortmunder Polizei entschieden vorgehen.

Ist es nicht eher ein urdemokratischer Vorteil, diesen Leuten argumentativ die Maske vom Gesicht zu reißen? Alle politischen Kräfte müssen darauf hin arbeiten, dass die Wählerschaft der Rechtsextremisten erkennt, dass es möglicherweise keine gute Wahl war.

Dortmunds Bürgerschaft ist stark genug, dieses Wählervotum auszuhalten.

Aus unserer Sicht haben die  Diskussionen nach diesem Wahlabend den Rechten auch genützt. Ihr provokantes Auftreten hat ihnen eine mediale Aufmerksamkeit verschafft, die sie eigentlich nicht verdient haben. Die öffentliche Aufmerksamkeit sollte sich nicht der Symptomatik, sondern den Ursachen zuwenden.

Wir sollten den Rechten in Dortmund nur den Raum zugestehen, der ihnen rechtlich zusteht. Keinen Millimeter mehr! Dafür braucht die Polizei die Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger Dortmunds. Wir brauchen die Augen und Ohren der Zivilgesellschaft. Jede verdächtige Beobachtung in Bezug auf Extremisten kann uns helfen, Straftaten, Bedrohungen oder Einschüchterungen zu verhindern. Widerstand gegen Extremismus und Engagement, kann auch bedeuten, sich als Zeuge einer Straftat zur Verfügung zu stellen.

Es ist an der Zeit, das Stadt, Polizei und Bevölkerung einen engen Schulterschluss gegen Extremismus üben. Es ist an der Zeit, anders zu denken!

 

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JoS
JoS
9 Jahre zuvor

Dieser Beitrag ist unerträglich. Grade Menschen, die sich aktiv gegen rechtsradikales Gedankengut und dessen praktische Folgen engagieren wissen, warum sie sich nicht als Zeugen zur Verfügung stellen: Die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst aus fadenscheinigen Gründen Opfer kriminalistischer Verfolgung werden ist deutlich zu groß.

Dass hier wieder rumgejammert wird, weil die Aufgaben der Polizei nicht von der Zivilgesellschaft übernommen werden, ist ebenso peinlich, wie erschreckend. Dass es zu dieser Eskalation kommen konnte ist auch behördlichem Versagen geschuldet. Dass danach noch engagierte Antifaschist*innen polizeilich verfolgt und ein gewaltsamer Angriff auf eine staatliche Institution als ‚Aufeinandertreffen zweier Gruppen‘ bezeichnet werden, zeigt das ganze Ausmaß der polizeilichen Unfähigkeit.

Da helfen auch solche sonnigen Wörter nichts, vor allem, wenn man am Ende nur noch von Extremismus spricht und die reaktionäre Extremismuskeule wieder reinholt um eine vermeintliche Mitte gegen die Bedrohungen von Außen zu schützen.

Richtig ist: Es ist Zeit anders zu denken. Dafür wäre eine Entschuldigung der Polizei für die permanente Protektion neonazistischer Umtriebe ein erster Schritt. Hier wird das Gegenteil getan. Solange sich die Dortmunder Polizei so verhält, hilft sie nur den Neofaschist*innen – und ist entsprechend kein adäquater Partner im Kampf gegen rechts.

Chris
Chris
9 Jahre zuvor

Ich kann da JoS (#1) nur voll und ganz zustimmen. Aber vielleicht ist es ja auch einfach vermessen und unangebracht, von einem Pressesprecher der Polizei Selbstkritik zu erwarten. Die fehlt nämlich leider vollständig in dem Beitrag, was ihn völlig unglaubwürdig und in meinen Augen auch überflüssig macht. Schade, dass so einer Selbstbeweihräucherung und so einem Selbstmitleid hier eine Plattform geboten wird. Bei allen (teilweise auch berechtigten) Kritikpunkten, die Herr Freigang im Artikel anführt, blendet er völlig aus, wie die Dortmunder Polizei mit antifaschistischem Protest und Engangement gegen Nazis umgeht. Schön daherreden ist die eine Sache, die Kriminalisierung von Gegenprotest um jeden Preis eine andere.

Sehr „gut“ ist auch die Annahme, dass die mediale Aufmerksam zu groß wäre und diese den Rechten nur nutzen würde. Entschuldigung, aber da wird mir schlecht. Der Dortmunder Polizei wäre es also lieber, die Straftaten und gewaltätigen Ausschreitungen von Rechten bewusst medial kleinzuhalten und am besten nicht zu thematisieren? Natürlich muss sich auch und gerade den Ursachen zugewendet werden, aber die gewaltbereiten Neonazis sind doch schon längst da. Dann bei gewalttätigen Ausschreitung wegsehen? Ignorieren? Irgendwann haben sie bestimmt keine Lust mehr, die Jungs und Mädels. Die hören dann schon auf, wenn man nur brav wegsieht. Sie haben aus der Geschichte wohl nichts gelernt.

Die letzten beiden Sätze sind dann wirklich die Krönung des Ganzen – Schuld ist der Extremismus (im Allgemeinen, versteht sich). Kein Wort mehr von „rechts“ oder von Neonazis (überhaupt fällt dieser Begriff im ganzen Artikel kein mal, klingt so gemein, oder?). Die Extremismustheorie lässt grüßen. Herzlichen Glückwunsch. Sechs, setzen.

politchaos
politchaos
9 Jahre zuvor

Lieber Herr Freigang: Warum hat niemand die Polizei angerufen? Ganz einfach: Weil sich keiner vorstellen konnte, dass der Staatsschutz so blind oder faul ist, nicht mitzukriegen, dass sích am Rathaus was zusammenbraut. Schließlich war im Vorfeld immer wieder die Rede davon, dass Stadt und Polizei für eventuelle Einsätze vorbereitet sind. Wären die Staatsschutz-Beamten noch vor Ort im Rathaus gewesen, hätten sie die Unruhe, die gegen 22 Uhr ausbrach mitbekommen müssen. Jetzt die Schuld bei anderen zu suchen, ist billig. Stattdessen sollte man dem Staatsschutz mal Beine machen.

Hannes
Hannes
9 Jahre zuvor

Einige Informationen

Meine Dortmunder Bekannten von der SPD erzählten mir, dass die Nazis angetrunken aus einer ihrer WGs am Tusneldaweg in Dorstfeld gekommen seien, um dann als Gruppe mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln Richtung Rathaus zu fahren. Die Polizei sollen sie im Schlepptau gehabt haben.
Weitere Dortmunder Bekannte erzählten, dass der Oberbürgermeister Herr Sierau persönlich Mitglieder der Piraten-Partei und andere Anwesende davon informierte, dass die Nazis im Anmarsch wären.

Pyrotechnik is not a crime (?)

Was der Pressesprecher der Dortmunder Polzei hier macht ist Nebelkerzen in die Öffentliche Debatte um ein weiteres Versagen der Dortmunder Pollizei im „Kampf gegen Rechts“ zu zünden. Er will die engagierten BürgerInnen für das Versagen der eigenen Behörden verantwortlich machen. Und erklärt die Polizeikritischen Medienberichte zu Motoren der Nazimobilisierung.

Wess` Brot ich ess, des Lied ich sing

Er hat wahrlich seine Hausarbeiten gemacht, der Herr Freigang. Kennt sein Handwerk und setzt hier sein journalistisches Rüstzeug im Sinne seines Brötchengebers ein. Aber eins hat er anscheined aus lauter Opportunität außen vorgelassen. Seine Vereidigung als Beamter bezieht sich auf eine Demokratie und somit auf deren Werte.

Alles muss man selber machen

Gerade an demokratischen PolizeibeamtInnen und einer solcher Art aufgestellten Polizeiführung scheint es in Dortmund zu mangeln. Deswegen die breite Kritik an die Adresse der Polizei. Und deswegen vielleicht auch der Umstand, dass selbst Parteimitglieder und RatsvertreterInnen mehr auf ihr Eigenengagement, denn auf die Polizei vertrauen.

Es bleibt wie es ist und wie es war:
Antifaschismus – do it yourself

Ronny
Ronny
9 Jahre zuvor

Ist das ernst? Das hier ein Polizist aus der hiesigen Pressestelle schreibt?
Reichen nicht die ganzen PM´s welche RN und co. oftmals 1zu1 kopieren!?

Nun klar jedeR darf hier unter bestimmten Voraussetzungen was schreiben, was gut und wichtig ist, aber bitte doch mit etwas mehr Interesse an kritischer Berichterstattung solange es ebend keine copy&paste Nummern sind.

Zum Bericht selber, klar hätten Leute die Polizei früher rufen können, klar haben die da nen „engagierten“ Job gemacht ABER klar hat die Dortmunder Polizei wieder mal Versagt, das rum Geheule von eben genau diesen und das rufen das andere ihren Job machen sollen nervt einfach nur noch. Die Dortmunder Polizei mit allen Stäben und Ebenen ist dafür verantwortlich das Veranstaltungen geschützt werden und nicht Parteien oder Autonome. Aber eben diese müßen immer wieder den Job der Polizei machen.
Und das die 8 Polizisten die dann irgendwann ankamen ihren Job gemacht haben ist doch wohl das mindeste! Erwartet man dafür jetzt einen Orden? Polizisten haben sich bewusst für ihren Job entschieden, mit allen möglicherweise auftretenden Problemen. Das unsere Gesellschaft ohne diese nicht Funktioniert ist auch klar, aber dafür bekommen sie auch div. Vorteile wie z.B. Beamten-Status etc.
Also bitte hören sie auf hier Respekt einzufordern für etwas was selbstverständlich ist. Und wenn die Dortmunder Polizei so selbstkritisch ist warum dann so ein Text.
Ekelhaft ist die unterschwellige Schuldzuweisung an mögliche Opfer rechter Gewalt da diese nicht „Aussagen“ würden. DA frag ich mich was bei aussagen rumkommt wenn die Prozesse 2-4 Jahre später erst statt finden. Dazu hat die Dortmunder Polizei lange genug einfach nichts getan und so maßiv am vertrauen der Dortmunder Bürgerschaft einbüßen müßen. Man könnte das alles noch mehr ausführen, doch damit würde diesem Artikel dann vllt. doch etwas zu viel Aufmerksamkeit zu gute kommen.

Was das Wort Extremismus angeht, finde ich vollkommen ok das der Autor es nutzt, gehört halt für ihn dazu, hat er so gelernt, wird er so weiter machen, wird sich nicht ändern, ist ja auch egal.

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor
Reply to  Ronny

@Ronny: Wir haben Herrn Freigang gefragt, ob er einen Gastbeitrag verfassen möchte und freuen uns, dass er der Bitte nachgekommen ist.

Chris
Chris
9 Jahre zuvor

@Stefan Laurin: Was ja noch nicht heißt, das man ihn auch veröffentlichen muss. Da kann ich mir auch die (öffentlichen) Pressemitteilungen der Polizei zu dem Thema durchlesen und bin gleichermaßen informiert. Dieser Beitrag bringt null Mehrwert, ist dafür aber ein Schlag ins Gesicht für alle Dortmunder*innen, die sich seit Jahren aktiv gegen rechte Gewalt und Neonazis in Dortmund einsetzen.

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor
Reply to  Chris

: Bei einem Gastbeitrag geht es nicht um Information – es ist ein Debattenbeitrag. Und eine Debatte wird ja wohl gerade geführt.

Utz Kowalewski
Utz Kowalewski
9 Jahre zuvor

Was heißt hier, man würde nicht aussagen ? Ich war im Rathaus, ich war vor dem Rathaus, ich habe mich bei der Polizei als Zeuge zur Verfügung gestellt. Außer einem „Wir kommen noch auf Sie zu“ ist aber nichts passiert. Wenn sich Leute die dabei waren als Zeugen melden und sie dann nicht befragt werden, dann meckert gefälligst nicht, dass keine Zeugen da wären. Macht einfach mal Euren Job !

Chris
Chris
9 Jahre zuvor

@Stefan Laurin: Touché

JoS
JoS
9 Jahre zuvor

Wenn dies ein Debattenbeitrag sein soll und die folgenden Kommentare eine Debatte, so bin ich doch etwas irritiert. Eine Debatte umfasst für mich, ganz naiv, ein Für und Wider, eine Kontroverse. Hier hat ein Polizist, ziemlich stümperhaft, versucht behördliches Versagen zu apologetisieren, was im allgemeinen Gelächter der Kommentator*innen untergeht. Das ist keine Debatte. Im besten Falle ist das die Möglichkeit einer einseitigen Meinungsdemonstration – viel mehr erscheint es mir jedoch als eine Preisgabe zur Lächerlichkeit.

Lieber Stefan, wir sind höchst selten einer Meinung, aber beim Thema Antifaschismus und Rauchen waren wir uns immer recht einig. Ich glaube dementsprechend auch nicht, dass du dieses Geplapper dort oben als ernsthaften Debattenbeitrag begreifst – oder ist deine Liebe zur Polizei soweit fortgeschritten, dass Du dort nicht mehr reflektierst?

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor

@JoS: Es gab hier ja zu dem Thema schon mehrere Artikel – und das ist nun einmal die Haltung der Polizei. Ich sehe es anders als Kim Freigang, aber das habe ich ja auch mehrmals deutlich gemacht:
https://www.ruhrbarone.de/wir-werden-den-nationalsozialismus-vernichten/80180

Aber natürlich ist sein Artikel ein Debattenbeitrag.

Milo Posuhibe
Milo Posuhibe
9 Jahre zuvor

Woran es in Dortmund unter anderem fehlt ist eine Demokratisierung der Polizei.

Viele die in Dortmund schon einmal die Polizei gerufen haben, weil sie sich von Nazis bedroht gefühlt haben, werden sich dieses ein zweites mal genau überlegen. Wann immer man in Dortmund mit Menschen spricht, die sich kontinuierlich gegen rechtes Gedankengut, organisierte Nazis und rechte Gewalt einsetzen, kriegt man Geschichten zu hören, bei denen die Polizei eine eher unrühmliche Rolle gespielt hat.

Die Polizei ist in Dortmund leider zu oft Teil des Problems und nicht teil der Lösung gewesen.

Dazu gehört auch, dass ich noch nie verdachtsunabhängig kontrolliert worden bin. Das ist für einige Freunde von mir ziemlich unvorstellbar, weil die fast jede Woche mal ihre Papiere zeigen müssen. Und jetzt dürfen alle raten wie diese Freunde wohl von der Polizei optisch eingestuft werden können.

trackback

[…] veröffentlichten wir einen Gastkommentar von Kim Ben Freigang von der Pressestelle der Dortmunder Polizei zu den Geschehnisse am 25. Mai und […]

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Lieber Herr Freigang,

damit sich Ihr Bild von gewählten und trotzdem rechtsextremen Dortmunder Ratsmitgliedern vielleicht etwas korrigiert und erst danach festigt, sei Ihnen ein sehr aktueller SpiegelTV-Beitrag über den neuen „Ratsherren“ „SS-Siggi“ Borchardt (der in diesem Beitrag lieber „SA-Siggi“ gerufen werden möchte) herzlichst empfohlen:

https://www.spiegel.tv/filme/ss-siggi/

@HuWutze
@HuWutze
9 Jahre zuvor

Ich muss Herrn Freigang in einem widersprechen bzw. eher mal feststellen: Warum hat denn der Verfassungsschutz nicht Wind davon bekommen, das die Rechten sich formiert haben? Oder die Polizei selbst? Hätte man doch ahnen können, dass da etwas im Busch ist? Weshalb ist ausgerechnet der Verfassungsschutz wenige Minuten vor dem eintreffen der Rechten verschwunden? Ich weiß, Polizeit ist nicht der Verfassungsschutz. Aber hier hätte etwas mehr direkter Kontakt sicher nicht schlecht getan.

Aber sei es drum, die Polizei hat meines Erachtens nach richtig gehandelt und ist völlig zu unrecht an den Pranger gestellt worden. Ich kann nicht alles wiedergeben, bei Nachfrage kann ich es jedoch gern tun.

Die „Linken“ haben es einige Zeit vorher gewusst, das ihre Lieblingsgegner zum Rathaus unterwegs sind. Oder wie soll man die Tatsache verstehen, das 2-3m² große Transparente mit „Nazis raus“ bei einer Wahlparty dabei sind? Ist das jetzt schon die Standard-Ausrüstung für solcherlei Events?

Meinen Informationen zufolge hat man genau 35 Minuten vor den Angriff der Rechten zuerst mal die linken Kumpels der Antifa zusammen getrommelt. Die Polizei braucht man dabei nicht, ist sie es doch die Truppe, die ausgerechnet dabei stört wenn man den „Lieblingsfeind“ bekämpfen will.

Weder die Linken, noch die Antifa noch sonst wer, ist daran interessiert den Ursachen den Boden zu entziehen. Man setzt lieber auf Polemik und „Aktionen“, die am Ende nichts bringen.

Diese sogenannten „Wutbürger“ haben es geschafft den Rechten die Öffentlichkeit zu geben, die sie haben wollen. Und wenn ich nicht irre wird das in Zukunft genau so weiter gehen. Lernresistenz und Verbohrtheit in Verbindung mit Scheuklappen. ..

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#16 | @HuWutze:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/verfassungsschutz-fremdenfeindliche-gewalt-in-deutschland-nimmt-zu-a-975908.html

Die Zeiten des Verschweigens, Verdrängens, Relativierens und Verharmlosen von Nazi-Auftreten und Nazi-Straftaten sind mittlerweile auch in Dortmund vorbei, da können Sie sich mit Ihren angeblichen „Informationen“ noch so sehr in den Vordergrund schreiben wollen.

@HuWutze
@HuWutze
9 Jahre zuvor

@Klaus, was willst du mir damit sagen? Meinst du es genügt Nazis an jeder Ecke anzuschreien? Denkst du es reicht aus zu sagen: „Ja, es gibt ein Problem mit Nazis“? Denkst du etwa es macht auf lange Sich hin Sinn Sitzblockaden zu initiieren oder Gegendemos? Natürlich ist es eine Facette dessen, was man gegen diese Rassisten machen muss, ganz ohne Zweifel. Jedoch besteht in der Zwischenzeit das Problem, das man sich auf diese Mittel als alleiniges Mittel beschränkt!

Wären die ach so demokratischen Abgeordneten ihrer Pflicht nachgekommen, hätten sie die Polizei oder die relevanten Personen dazu im Rathaus ebenso informiert, wie die eigenen Gruppierungen. Wie gesagt, ist es zu Wahlpartys normal mit Transparenten zu erscheinen? Wohl eher nicht.

Es schließt sich nämlich eine weitere Frage an!
Welchen Dienst haben diese demokratischen Kräfte Dortmund (an)getan? Entschuldigung wenn ich solches Pseudo-Geschwafel nicht durchgehen lasse. Wo sind denn die Parteien gewesen um in der Bevölkerung dafür zu sorgen – „Ich muss wählen gehen“? Wäre die Beteiligung nur etwas höher gewesen, wäre keiner von diesen braunen Deppen im Rat!

Das schlimme an der Sache – JETZT – haben diese braunen Deppen die Aufmerksamkeit die sie haben wollen. Besser noch! Sie brauchen sich nicht mal mehr darum zu kümmern Aufmerksamkeit zu erhalten – Antifa und Co. werden sie ihnen Frei Haus liefern! Wie das geht, hat man zur Wahlparty sehr eindrucksvoll erkennen können! Jetzt berichtet sogar eine NY-T über Dortmund – BRAVO!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@@HuWutze:
Nochmal: Mit dem Verschweigen der braunen Spätpubertierer ist viel zu lange in Dortmund Einschlaf-Politik für Senioren gemacht worden, bloß um nicht das Unvermögen der ach-so-nazigegnerischen SPD-Genossen offenlegen zu müssen. Hier in der roten Lala-Herzkammer der SPD darf sich sowas wie NWDO oder Rechte oder SA-Siggi doch nicht breitmachen, das ist doch gegen SPD…:-((

Das Gleiche lief beim BvB über Jahrzehnte und nu hat auch dessen faule, verschwiegene Geschäftsführung die Quittung bekommen, dass Weggucken, Verschweigen und Verharmlosen zu einer stark erhöhten medialen Aufmerksamkeit führt – zurecht!

Und richtig – BRAVO, dass so langsam auch das Ausland auf unsere fetten Ignoranten-Ärsche aufmerksam wird.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Und um es nicht als Antwort, sondern vorab zu schreiben: Die ehemalige Arbeiter-Partei hat nur Schiss, die ehemaligen Arbeiter-Wählerstimmen an ihre ehemaligen Erzfeinde zu verlieren – die braunen Tendenzen in Kopp und Tat sind dort längst hof- und gesellschaftsfähig geworden, siehe eine Nordstadt-Hetmeier und Co.

Theo Rotzky
Theo Rotzky
9 Jahre zuvor

Herzzerfrischend wie sich hier mal wieder die reflexhaften Reaktionen einiger Foristen, in Form von sehr eindimensionalen Argumenten, Luft machen.

@Klaus: Danke für diese Sicht der Dinge. Die Kritik ist ja in dem Text, nach meiner Lesart, durchaus selbstreflektorisch geschrieben worden. Warum wusste die Dortmunder Polizei nichts von dem herannahenden Übel? Punkt.
Es ist aber billig und polemisch hier auf die „Bullen“ einzuprügeln, ja geradezu grotesk.
Ich habe in dem Text von Herrn Freigang nichts über eine Verhöhnung von Opfern rechter Gewalt lesen können. Die Polizei mag in der Vergangenheit Fehler gemacht haben, verstehe in diesem Gastbeitrag aber durchaus auch eine Art Handreichung.
Befürchte aber das dies der einen oder andere “ Sofarevolutionär“ aus diesem Forum nicht verstehen will bzw. kann. Ich empfehle von daher ebenfalls ein eingehenderes Studium der dunkelbraunen Vergangenheit unseres Landes…
Was die Veröffentlichung dieses Gastbeitrages angeht, so will sich hier der eine oder andere offensichtlich ls Politkommissar identifizieren. Von Dialektik und Meinungsfreiheit will man offensichtlich nichts gehört haben. Entlarvend!

Zu guter Letzt: Habe mal in der Schule was von Gewaltenteilung und dem Gewaltmonopol des Staates gelernt. Was nicht heißen soll, das man dem herrschenden System nicht auf die Finger schauen, oder eventuell auch mal hauen sollte. “ Do IT yourself“ zu rufen und im gleichen Atemzug nach der Staatsmacht zu schreien, erscheint mir durchaus pubertär. Was die Kritik des Extremismusbegriffes angeht, ja, nachvollziehbar. Diese Debatte ist hier aber über, es sollte darum gehen wie wir den Rechten gegenüber treten. Vor allem ihren Wählern!

Was Extremismus ang

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