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Siemens und die grüne Revolution

revolutionäre werbung auf spiegel online

Siemens hat sich in den Zeiten der Proteste gegen das ausgerufene Wahlergebnis im Iran eine besondere Werbung ausgedacht, möchte man meinen.

Ich habe unter der Werbung, die ich bei Spiegel online entdeckt habe, mal einen Artikel von Golem.de verlinkt. Dort wird aus dem Wallstreet Jounal zitiert, wie sich der Siemens-Konzern darum kümmert, den Herrschenden im Iran eine Technik zur Kommunikationskontrolle zu bieten.

Hinter diesem link hier versteckt sich eine etwas kritischere Betrachtung des Siemens- (und Nokia-) Engagements im Iran. Aber zu diesem Zeitpunkt und vor diesem Hintergrund mit "Antworten für die grüne Revolution" zu werben, während man durch eigene Technik dafür sorgt, dass die "grünen" Protestler im Iran nicht bzw. nur eingeschränkt kommunizieren können, das hat schon eine gewisse Arroganz.

 

Edit 23.06: Mittlerweile ist die Werbung von Spiegel-Online verschwunden und es lässt sich sogar hier ein langer Artikel über die Geschäftsbeziehungen deutscher Firmen mit dem Iran finden.

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sanktpauli
sanktpauli
14 Jahre zuvor

Hallo,

interessanterweise hat Spiegel online, anders als z.B. die Süddeutsche oder BBC, die Story um das eifrige Iran-Engagement von Nokia Siemens, um es dem Regime zu ermöglichen, elektronische Kommunikation zu bespitzeln, mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt. Hm. Naja, haben sie bestimmt nur übersehen. Dabei hing der Werbebanner direkt über den Wirtschafts-Links. Hätte sich doch so gut gemacht, thematisch.

Grüße,
sanktpauli

HansNase
HansNase
14 Jahre zuvor

Fr. Roth braucht mal wieder Wahlkampffutter, um die parteiinterne Linke zu besänftigen – und alle machen mit.

Fakt ist, dass ohne die Mobilfunktechnik von NSN die „Berichterstattung von unten“ – im übrigen die einzige Berichterstattung, die wir aus dem Iran haben, da alles andere staatlich zensiert ist – überhaupt nicht hätten. Und damit gar nicht wüssten, was im Iran passiert. NSN wird also für etwas beschimpft, dass genau das Gegenteil der Anschuldingungen bewirkt.
Zudem sind die Anschuldigungen haltlos, da die genannten Funktionalitäten gar nicht enthalten sind. Aber wen interessiert das schon…

Etwas weiter ausgeholt:
Amerikanische Präsidenten fangen gerne einen Krieg an, um das Volk zu einigen und innenpolitische Probleme zu übertünchen – und Fr. Roth macht eben Kapitalismusbashing, um die Partei zu einen.
Beides so billig, so durchschaubar und leider trotzdem so wirksam – weils die Leute einfach glauben und hören wollen. Und beides so falsch und unwahr.
Zum kotzen.

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