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Söhne Mannheims vor der Trennung?

Die Söhne Mannheims - wie sie sich wohl selbst sehen. (Foto:  Pat Loika/ Flickr/ cc-by-sa)
Die Söhne Mannheims – wie sie sich wohl selbst sehen. (Foto: Pat Loika/ Flickr/ cc-by-sa)

Seit knapp 20 Jahren jault sich der Männerchor „Söhne Mannheims“ durch die deutsche Chartlandschaft. Immer mit dabei: Frontheulboje Xavier Naidoo. Doch kommen seine Kollegen mit seinem Fame nicht klar? Droht gar eine Trennung der Boygroup? Und was sagt das Management von DJ Billy Davis?

11 Jahre. Im Musikbusiness eine halbe Ewigkeit. So lange ist das Nummer-Eins-Album „Zion“ der Söhne Mannheims her. Besser sah es bei Immer-mal-wieder-Frontmann Naidoo aus: Die letzten Alben immer auf Platz Eins, eigene Show auf VOX, und dann auch noch der Gewinn der „Goldenen Brettes vor dem Kopf“. Der Weg des selbsterklärten „Rassisten“ ist dabei gepflastert von obskuren Aussagen und der Ablehnung unserer Verfassung.

War es der Neid auf den Erfolg, der Wunsch auch einmal wieder ganz oben zu stehen, der nun auch ein anderes Mitglied der Söhne Mannheims dazu trieb, sich in Alhut-Gewässer zu begeben? Und wie wird Xavier reagieren? Duldet er in der Band einen Demokratiefeind neben sich? Was ist passiert?

In der VOX-Sendung „Meylensteine“ trifft – so die Pressestelle von VOX – Gregor Meyle „auf verschiedene Musiker und Bands, um mit ihnen ihre musikalische Karriere zu beleuchten und gemeinsam Musik zu machen. Genau darum ging es auch in der von Ihnen angesprochenen Folge, in der er auf Mitglieder der `Söhne Mannheims´ trifft.“

Darin zu sehen, DJ Billy Davis.

2015-07-08-Wach-auf-Deutsch„Wach auf, Deutschland“ steht da auf Billys Shirt – und Xavier schaut, als wollte er sagen: ‚Hey, ich trag doch sonst den coolen Stuff, der schon in der Bibel vorkommt.“

Wach auf, Deutschland. Hm. Woran erinnert das? Den ein oder anderen – und mich auch – sicherlich an „Deutschland, erwache.“ Wäre eindeutig rechtsextrem. Geht es auch eine Nummer kleiner? Ja, geht es. „Wach auf, Deutschland“ ist ein gern genommener Slogan in der „Truther„-Bewegung – jenem Haufen von Aluhüten, die von Lügenpresse schwadronieren, das Märchen vom besetzten Deutschland glauben und natürlich auch den ganzen Bullshit von Chemtrails, HAARP und und und – klar, die USA und Israel sind selbstredend für die auch doof.

Es gibt auch Religioten, die meinen dann sowas wie

Gott will sich Deutschland erbarmen. DAS LAND BEDARF DRINGEND EINER GEISTLICHEN ERWECKUNG

und finden in der Bibel (!)  auch die Aussage

Jesus liebt das deutsche Volk und will es heilen. (Joh. 3:16)

Welcher Ansatz auch immer tatsächlich zum Tragen kommt, keiner davon ist besonders appetitlich. Danach befragt betet VOX die bekannte Phrase runter:

Wenn Sie Nachfragen zur politischen Haltung der einzelnen Künstler haben, würde ich Sie nach wie vor bitten, sich direkt an die Künstler zu wenden.

Oha. Will man bei VOX vielleicht nichts sagen, weil ein Auseinanderbrechen der Boygroup an der Frage des T-Shirts droht? Fix nachgefragt beim Management der Söhne Mannheims – erst einmal nur zum T-Shirt, der Message und seinem Träger. Dabei wurde gefragt, ob dem „Mitglied der Band bewusst (ist), dass dieses T-Shirt aus einem zumindest verschwörungstheoretischen, demokratiefeindlichen, normalerweise sogar rechtsextremen Umfeld kommt?“

Das Management teilt mit, dass

der Träger des T-Shirts weder Verschwörungstheoretiker (ist), noch demokratiefeindlich und  schon gar nicht aus einem rechtsextremen Umfeld (kommt). Wie die Message von seiner Seite aus zu intendieren ist, wissen wir nicht und können deshalb auch keine Aussage dazu treffen.

Das Management weiss also, dass Davis nicht demokratiefeindlich ist – aber es weiss nicht, wie das T-Shirt zu verstehen ist. Gelungene Krisenkommunikation sieht anders aus. Da drängt sich doch folgende Nachfrage auf: Auf welcher Grundlage kommt das Management zur  Einschätzung den T-Shirt-Tragenden betreffend, wenn man ja nicht weiss, wie seinerseits die Message intendiert ist?

Eine Antwort auf diese Nachfrage steht seit dem 14. Juli aus.

P.S.: Die Sache mit der Trennung und so weiter und so fort war natürlich in diesem Artikel nicht ernst gemeint. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, dem Irrsinn eine humorvolle Prise mit zu geben, dass demokratiefeindliche Darsteller und Parolen im Fernsehen geduldet werden – solange sie nur ordentlich Zuschauer vor die Flimmerkiste locken, während Feinde der Demokratie parallel dazu geflüchtete Menschen bedrohen und ihre Wohnungen anzünden.
Vielleicht ist mir der humorvolle Teil nicht ganz gelungen. Sorry dafür.
Aber mir ist auch irgendwie immer weniger nach Lachen zumute.

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Andreas Braun
Andreas Braun
8 Jahre zuvor

Ein herrlich substanzloser Artikel.

Thomas N.
Thomas N.
8 Jahre zuvor

Hallo!

Kauft Euch doch mal ein paar "ß". Danke. 🙂

Rainer Möller
Rainer Möller
8 Jahre zuvor

Ich frage mich immer, was Bartoschek et alii eigentlich meinen, wenn sie jemandem wie Naidoo die "Ablehnung unserer Verfassung" vorwerfen. Wer sind "wir"?
Meine Verfassung kann ich klar definieren. Es ist die altmodische freiheitliche Demokratie, deren Wesenskern das Recht auf Opposition war.
Über Bartoscheks Verfassung wüsste ich ja gern Genaueres; allerdings bin ich da nicht im positiven Sinn neugierig. Wenn ich mal raten darf, geht es um ein "Wertesystem", das irgendwann machtmäßig durchgesetzt worden ist und daher nie wieder in Frage gestellt werden darf.

Julia
Julia
8 Jahre zuvor

@Sebastian Bartoschek:

[ ] Du hast den Unterschied zwischen Grundgesetz und Verfassung verstanden.

Roland Tluk
Roland Tluk
8 Jahre zuvor

Der einsmal hofierte scheinbare "Vorzeigemigrant" wird zum Bösen erklärt, weil er die richtigen Fragen stellt.

Ich bin Bundesdeutscher mit preußischen Wurzeln und bekenne mich für meine Heimat. Denn nur sie ist meine Heimat. Und nur sie und nichts anderes. Aber als Deutscher ist man im besetzten Land nicht frei, denn sobald die eigene Souveränität und das Recht auf Mitbestimmung im politischen System eingefordert wird, wird sofort mit der "Nazikeule" auf einen eingedrescht.

In diesen Land existiert keine freie Gesellschaft und schon gar nicht eine Demokratie. Jeder Bürger hat Angst vor Repression, wenn er seine Auffassung unter Echtnamen öffentlich äußert.
Alleine das diese Angst existiert hat die Freiheit in der Gesellschaft bereits getötet.

Das sieht man besonders ausgeprägt zur Thematik "illgale Einwanderung". Was wird nicht medial gelogen, geheuchelt, Kampagnenjournalismus betrieben und die Auffassung der Mehrheitsbevölkerung einfach übergangen.
Gerade da zeigt sich, wer Diener und Lakai im Regime ist und wer nicht.

Aber glauben die Anhänger der Unterdrückung tatsächlich, dass dieses Unrechtsystem dauerhaft aufrechterhalten werden kann? Die unaufhaltbare Internetreformation wird die Wendung bringen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

"Die unaufhaltbare Internetreformation wird die Wendung bringen."

Ich schreibe offen mit Klarnamen, du sollst mich nun "großer Reformator" nennen. Knie nieder, Aluhut-Träger!!

Roland Tluk
Roland Tluk
8 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann

Solange sie wie Herr Kauder es aktuell von den sogenannten "Abweichlern" verlangt, im Gleichschritt mit der Führung laufen, wird Ihnen sicher für Ihre Dienste auch ein Preis verliehen.
Sollten jemals auf die Idee kommen, die Fassaden zu hinterfragen, dann seien Sie achtsam.

Gruß

Muriel
8 Jahre zuvor

Ich würde mich als Verfassungs- und Demokratiegegner ja schon freuen, nicht dauernd mit solchen Leuten in einen Topf geworfen zu werden. Aber ich schätze, wie man sich bettet, so liegt man.

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