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Unter dem Banner des Scheichs

Zwei Demos, zwei Welten – Die antiisraelische Demonstration in Duisburg-Hochfeld sowie die pro-israelische Kundgebung auf dem Duisburger Dellplatz zeigen, wo der Unterschied zwischen den Anhängern und den Gegner Israels liegt: In der Fähigkeit zur Differenzierung.

Fotos: Frederik Görges

Scheich Yasin war kein angenehmer Zeitgenosse, und mit Frieden hatte er Zeit seines Lebens nicht viel im Sinn: Als Mitglied der radikalen Muslimbrüder  gründete Yasin den bewaffneten Arm der Hamas, brach mit Arafat, weil er mit Israel sprach und rief zum Mord an Soldaten und Zivilisten auf. Eine israelische Hellfire-Rakete beendete 2004 sein Leben.

In Duisburg feierte Scheich Yasin heute seine Wiederauferstehung. Trotz all der Reden, die den Frieden bemühten, die Sanftheit des Islams priesen und die Solidarität, die angeblich die Liebe der Völker ist, versammelten sich die gut 2000 Demonstranten am Markt in Hochfeld im kalten Winterregen hinter dem übergroßen Bildnis dieses finsteren, unversöhnlichen Kriegers.

Niemand störte sich daran: Weder die "Organisation for Human Dignity and Rights
Organisation für Würde und Rechte des Menschen e.V." kurz HDR, die zur Demo aufrief, noch die Mitglieder des Bündnisses Duisburg gegen Rechts und schon gar nicht die ganzen Sektierer unterschiedlicher K-Gruppen, die mit Reden und in Flugblättern sich an ihrer schlichten Sicht der Welt auf diesem tristen Platz in diesem tristen Viertel im tristen Duisburg berauschten: Israel ist der Kindermörder, mindestens so schlimm wie die Nazis, grausem und natürlich Mitglied einer ekelerregenden Bande von Verbrechern, zu den die EU, Deutschland und natürlich die USA gehören, die bekanntlich an jedem Verbrechen auf diesem Planten beteiligt sind. Und über allem lag immer wieder der Schrei Allah Uh Akbar. Er hallte von den Wänden der grauen Häuser wider, er gab ihnen die Kraft und die Stärke, die sie so gerne immer im Leben hätten.

Yasin, so wie er wollten viele der Demonstranten sein. Ein tapferer Kämpfer gegen Israel und den Imperialismus, der selbst angesichts des Todes nicht zurückwich. „Wir alle sind potentielle Scheich Yasins“ stand auf dem Plakat, und die gut 200 Hamas-Anhänger dominierten teilweise die Demonstration.  Kleine Kinder hielten blutige Puppen hoch und versuchten sofort traurig zu schauen wenn die Kameras liefen, Männer mit grünen Stirnbändern schrieen und weinten in die Kameras wie man es seit Jahrzehnten aus dem Fernsehen kennt, und im Regen wehten die Hamas-Fahnen gleich im Dutzend. Die Polizei ließ die Anhänger der in Deutschland verbotenen Terrorgruppe gewähren – „Deeskalation“, erklärte Duisburgs Polizeisprecher Roland van der Maat. Man werde eingreifen, wenn die Demonstration außer Kontrolle gerät.

Das geschah dann gut eine halbe Stunde später. Fünf junge Leute mit Basecaps und tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen stellten an der Ecke Wanheimer Straße/Liebfrauen-Straße die Friedensliebe und Toleranz der Demonstranten auf die Probe: Vor dem Schaufenster eines Juweliers mit magerem Angebot  hielten sie zwei Israel-Fahnen hoch. Sofort setzte sich die Masse in Bewegung, hob ein Pfeifkonzert an und gellten Schreie durch die Luft. Dann kamen die Knallkörper, die in vielen Taschen nur darauf warteten, als Zeichen des Friedens geworfen zu werden. Da konnten sie Yasin sein – mehrere hundert gegen fünf. Vergessen der Ruf, dass Israel ja feige sei, weil die Palästinenser ja so schwach wären. An der eigenen Stärke berauschte man sich willig, und die erste Reihe der Polizisten drohte unter dem Ansturm zu reißen.

Ein weiteres Platoon der in Duisburg stark präsenten Polizei warf sich zwischen die tobende Menge und die pro-israelischen Demonstranten, die sich bald darauf verschüchtert in der Liebfrauenstraße hinter der Israelfahne versteckten, sich von Reportern als Provokateure  und von jungen Muslimen als Juden, die in Hochfeld nichts zu suchen hätten und sowieso bald wie alle Juden gefickt werden bezeichnen lassen mussten. „Wir wollten ein Zeichen der Solidarität mit Israel setzen“, erklärte einer der Demonstranten "und zeigen, dass der Antisemitismus wieder auf dem Vormarsch ist." Die Reporter lachten und die jungen Muslime bedrängten die Polizei: Ob denn so eine Fahne überhaupt erlaubt sei, warum die denn überhaupt demonstrieren dürften und dass man ihnen die Juden ruhig überlassen solle. Das tat die Polizei  nicht: Sie schützen die pro-israelischen Demonstranten und brachten sie mit einem Polizeiwagen in Sicherheit.

Der Redakteur irgendeines Kommunistenblättchens (Gleichheit? Rote Fahne News?) gesellte sich zu den pöbelnden Jugendlichen und begann gleich mit der Agitation. Das seien gar keine richtigen Antifaschisten, sondern erbärmliche Spalter, belehrte er die aufgebrachten Jungmänner. Die hörten nicht zu und riefen lieber „Scheißjuden“, als der weiße Polizeiwagen die Israelfahnen und ihre Besitzer in Sicherheit brachte. Kurz darauf brach die HDR die Demo ab. Sie hatte ihre eigenen Leute nicht mehr im Griff.
Die Welt war in Hochfeld so einfach, wie der Stadtteil arm ist: Am Westen, an Israel war alles böse und verdammenswert. An der Hamas keinerlei Kritik zu üben. Die Solidarität zwischen den Völkern, die ja kein wenn und kein aber kennen darf, zeigte einmal mehr ihre verheerende Wirkung auf die Gehirnzellen.

Und dann war da die Demonstration auf dem Dellplatz, in dem Viertel in dem Duisburg ein wenig Urbanität ausstrahlt, in dem es Kneipen und Kultureinrichtungen und schöne Altbauten gibt. Gut 150 Menschen waren zusammen gekommen um für Israel zu demonstrieren. Sie taten es leise, fast fröhlich mit vielen israelischen und ein paar US-Flaggen und selbst gebastelten Schildern. Drei Redner bekam ich mit, bevor wir nach Hochfeld weiter zogen, und eine Rede war differenzierter als die andere. Die Hamas solle aufhören, die Palästinenser als Geiseln zu nehmen, auch die Menschen in Nahost sollten sich von der religiösen Vorherrschaft befreien und selbst bestimmt leben, sie sollten Demokratie erfahren. Die Hamas solle aufhören sich als Vertreter aller Palästinenser aufzuspielen, die Palästinenser ließen sich nicht über einen Kamm scheren. Sie hätten ein Recht darauf frei zu leben. Kritisiert wurden die deutschen Politiker, die sich mit radikalen Muslimen an einen Tisch setzen und sie so noch stärker aufwerten. Vor den Rechten wurde gewarnt:

Der Islamismus, so Michael Hähn, der als dritter Redner sprach, sei eine Gefahr für die Demokratie, und man dürfe dieses Thema nicht den Rechten überlassen: „Von den Konservativen bis zu den Linken muss es unter den Demokraten endlich eine offene Debatte um den Islamismus geben. Das Thema darf man nicht Gruppen wie Pro-NRW überlassen, die nicht nur gegen den Islamismus sind, sondern gegen alle Muslime, und das kann nicht unsere Position sein.“
Zitiert wurde ein Satz der ehemaligen israelischen Ministerpräsidentenin Golda Meir: „Wir verzeihen den Palästinensern, dass sie unsere Kinder töten. Wir verzeihen ihnen nicht, dass sie uns zwingen, ihre Kinder zu töten.“

Die Unterschiede zwischen den Demonstrationen in Hochfeld und im Dellviertel lagen weniger an den unterschiedlichen Positionen der Protagonisten, sie lagen in der politischen Kultur: Hier Differenz, Aufklärung und Entspanntheit – auch ein anti-israelisches Plakat in einem Fenster regte niemanden auf. Dort Hass, Simplifizierung und Fanatismus – nicht nur aus den Reihen der Muslime, sondern auch bei den unterschiedlichsten K-Gruppen.
Die Palästinenser sollten sich bessere Freunde suchen. Warum sollten das eigentlich nicht die Israelis sein? Irgendwann.

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David Schraven
Admin
15 Jahre zuvor

Es gibt nur eine Sache, die mich ein wenig stört. Dies ist die Stunde der Extremisten. Auch die der Antideutschen.

https://www.im.nrw.de/sch/414.htm

Ich schätze, die jungen Leute, die sich so hinter ihren Masken und Israelfahnen verschanzt hatten, gehörten zu den Antideutschen.

Grob gesagt sind die Antideutschen eine linksradikale Splittergruppe, die den deutschen Staat bekämpfen will.

Sie scheinen das Chaos zu lieben und suchen den Streit. Sie wollen eskalieren.

Frank aus Duisburg
Frank aus Duisburg
15 Jahre zuvor

Großes Kompliment für die Berichterstattung. Weiter so. Bin gespannt, wer noch so ausführlich, so nah dran und so objektiv berichtet. Ihr habt auf jeden Fall schon mal einen Standard gesetzt.

Die Schilderung, dass die HDR ihre eigenen Leute nicht mehr im Griff hatte, kann ich nur bestätigten. Ich stand zufälligerweise vor dem Theater Marientor, als verzweifelte HDR-Vertreter mit der Polizei diskutierten und nachfragten, wer denn, wenn es zu körperlicher Gewalt gegen die Pro-Israel-Demonstranten kommen sollte, mit Klagen und Strafanzeigen rechnen müsse. In Sichtweite stand gegen 17 Uhr das Grüppchen von etwa 20 frierenden Pro-Israel-Demonstranten, die von 14 berittenen Polizisten und geschätzten 100 Zu-Fuß-Polizisten geschützt wurden. Doch zu der befürchteten Auseinandersetzung kam es ja nicht mehr, weil die HDR-Demo dann doch aufgelöst wurde. Es zeigt aber, welche Radikalität die HDR an den Tag legt. Sogar Kleinkinder kamen mir mit den grünen Hamas-Stirnbänder entgegen und brüllten lautstark „Juden raus“ oder „Nieder mit Israel“. Hier werden schon Kinder in einer Atmosphäre des Hasses erzogen und instrumentalisiert. Zeitgleich erlebte ich aber auch bodenlose Ironie: Da fragte ich eine junge Türkin in Sichtweite der Pro-Israel-Demonstranten, warum sie ein rotes Hamas-Stirnband trägt, wenn es offizielle doch grün ist. Sie antwortete: Die grüne Farbe stünde ihr nicht. Was für eine Welt!

Arnold Voß
Arnold Voß
15 Jahre zuvor

David, ich bin erstaunt über deine Begrifflichkeit. Selbst wenn die jungen Träger der israelischen Flagge zu den sogenannten „Antideutschen“ gehört hätten . 5 Leute mit einer Fahne, die niemanden bedrohen, sind verdammt noch mal keine Provokation! Und wo, verdammt noch mal, liegt da die Eskalation, wenn ihnen die 400! fache Anzahl an Personen mit entgegengesetzter Meinung gegenüber stehen. Nur in der Tatsache ihrer Anwesenheit?

Willst du jetzt damit sagen, dass ich nicht mehr am Straßenrand einer Demonstration stehen darf, nur weil ich deutlich sichtbar eine andere Meinung als die Demonstranten habe und zeige? Ist ab jetzt z.B. das öffentliche tragen eines T-SHirts mit Davidstern oder eines Palästinensertuchs- egal wo in Deutschland – eine Aggression per se? Bist du jetzt damit einverstanden das der Mob (egal welcher politischen Coleur), den öffentlichen Raum in diesem Lande bestimmt?

Und glaube mir, ich würde dir genau dieselben Fragen stellen, wenn das eine proisraelische Demo gewesen wäre und dort 5 Leute mit einer großen propalästinensichen Flagge am Straßenrand gestanden hätten.

Dirk E. Haas
Dirk E. Haas
15 Jahre zuvor

Ging denn das Maß an Differenzierungsfähigkeit am schönen Dellplatz so weit, dass auch Kritik an der israelischen Regierung stattfand? Oder überließ man die notwendige Kritik am Handeln von Olmert, Barak und Co. jenen, die sich im tristen Hochfeld (der ?anderen Welt?) um die Jünger Yasins scharten?

Die Widersprüche und Irrationalismen der Palästinenser zu sehen und zu thematisieren, ist das Eine, was notwendig ist; genau so wichtig ist es, sich den inneren Widersprüchen Israels zu stellen ? und zwar gerade dann, wenn wie jetzt die israelische Politik wieder darauf hinausläuft, alle Israelis ums ?nationale Stammesfeuer? (Zuckermann) zu versammeln, anstatt endlich die Auseinandersetzungen innerhalb des Staates zu führen, die notwendig sind, um einem dauerhaften Frieden näher kommen zu können.

Nach all den vielen deutschen und ?antideutschen? Stimmen, die sich hier im Blog zu Israel und Palästina äußerten, noch einmal ein letzter Link zu einer israelischen Stimme:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/Aviv-Geffen-Israel-Gaza;art772,2707816

Auch wenn man die albernen Selbststilisierungen abzieht, bleibt ein Bild dieses Landes (und ein Bild aus diesem Land), von dem ich mir wünsche, dass es die hiesigen Freunde Israels endlich mal wahrnehmen.

Und diejenigen Freunde Palästinas, die sich redlich Frieden und einen palästinensischen Staat wünschen, sollten endlich zur Kenntnis nehmen, dass die Hamas die besten Verbündeten jener radikalen Siedler sind, die das von ihnen okkupierte Land nicht mehr hergeben wollen.

Torti
Torti
15 Jahre zuvor

Faschismus unter dem Deckmantel der Religion

Wer im Geschichtsunterrucht ein bisschen aufgepasst hat, den müssen die Parolen und das Auftreten der von islamistischen Gruppen im höchsten Masse beunruhigen.

Parolen wie “ Juden raus“ oder „Tod allen Juden“ finden sich genauso in der Rethorik der Nazis. Und sind in Deutschland zurecht als Volksverhetzung verboten. Ausser in Duisburg. Deesklationsstratgie darf nicht zur Komplizienschaft mit faschistoiden Bewegungen führen.

Wer sich mal Texte von islamistichen Gruppen ansieht und und darin Wörter wie „Islam“, „Allah“ und „Glaubensbrüder“ durch Arier, Führer und Volksgemeinschaft ersetzt, erschreckt sich.

Genauso hören sich Reden von Goebbels an.

Was mich besonders erschreckt ist, das es auf Seiten der angeblich gemässigter Muslime keinen Aufschrei der Empörung gegen solche Tendenzen gibt.

Aber wenn ich es recht bedenke, wie denn auch, wenn mehr als 95 % aller Muslime ausserhalb von Demokratien leben.

Dieser neue islamistischer Faschismus bedroht unsere Freiheit und Demokratie. Hoffentlich wachen alle auf bevor es zu spät ist.

Der Schoss ist noch fruchtbar aus dem das kroch….

Arnold Voss
15 Jahre zuvor

@ Dirk

Dirk, ich gebe ihnen grundsätzlich recht. Ich bitte jedoch auch ihrerseits festzuhalten, dass diese Auseinandersetzung in Israel schon deswegen länger und intensiver, wenn auch nicht mit dem ihnen und mir genehmeren Ausgang, verläuft als in Palästina. Und zwar schlicht deswegen, weil es sich um das einzige real demokratische Land handelt, was es am Golf gibt.

Ich bitte sie auch festzuhalten, dass der Dauerbeschuss der Hamas im, wie sie es sehr treffend sagen, stillen Bündnis mit den radikalen jüdischen Siedlern, die Demokratie in Israel immer mehr unter Druck setzt und die dortigen Falken immer größere Mehrheiten in der Bvölkerung finden lässt.

Und dass genau will die Hamas und deswegen hat sie ihren Beschuss Israels wieder (zum wievielten Mal eigentlich?) begonnen. Und deswegen gibt sie bis heute den/die gefangenen israelischen Soldaten nicht frei.

Deswegen bleibe ich bei meiner Meinung. So lange die Hamas (egal ob gewählt oder nicht) in Gaza das Sagen hat, so lange wird es keinen Frieden zwischen Israel und Palästina geben. Das ist schlimm, aber das ändert leider nichts an den realen Verhältnissen am Golf.

David Schraven
Admin
15 Jahre zuvor

@ Arnold,

die Fahne war nciht die provokation, sondern die Art und Weise wie das gemacht wurde.

Vermummt, anonym, aggressiv.

Wie eben die Antifa bei den Demos damals, als die als schwarzer Block rumgelaufen sind. Nur statt der schwarz-roten Fahnen damals eben israelische.

Denen geht es eher um den Kick, um Sexyness und Coolness. Und irgendwie um das Gefühl, auf der richtigen Seite zu sein.

Schwierig Sache das mit den Antideutschen.

Arnold Voß
Arnold Voß
15 Jahre zuvor

@ Torti

Sie würden den Aufschrei der Empörung sofort hören, und zwar in der ganze muslimischen Welt, wenn sie das Wort Jude durch das Wort Muslime ersetzen und die gleichen Sätze an gleicher Stelle lauthals durch die Gegend brüllen würden. Das ist das eigentlich Infame an diesen Demostrationen.

Und sie würden fast die gleichen Leute, die jetzt greinend XXL Farbbilder von verstümmelten Kindern wie Trophäen durch Deutschland tragen, singend und tanzend sehen, wenn es die Hamas wäre, die Israel mit Flugzeugen bomdardieren und dort einmarschieren würden. Das ist die Verlogenheit dieser Demonstrationen.

Und das Schlimmste von allem ist, dass es einen fatalen, wenn auch zeitlich verschobenen Zusammehang zwischen den, den Hass ihrer Eltern nacheifernden Kindern, und den auf der Demonstration mitgetragenen Kinderfotos gibt. Wer so früh hassen lernt, ohne auch nur die Hintergründe seines Hasses begreifen zu können, der wird als Erwachsener nur schwer aus genau der Spirale von Gewalt und Gegengewalt herausfinden, die immer wieder zu den Kriegen führt, denen unausweichlich auch Kinder zum Opfer fallen.

Da fällt einem selbst das Mitleid schwer, dass alle die Menschen in Gaza, egal welchen Alters und welchen Geschlechtes verdienen, die wirklich und vor Ort unter diesem Krieg leiden müssen. Wer solche Unterstützer hat, der braucht keine Feinde mehr.

Ilan
Ilan
15 Jahre zuvor

Warum hast man Israel. Was haben die Israelis gemacht. Der israelische Staat wurde damals in der Wüste errichtet. Da gabs fast niemanden. Die Araber sind zu den Israelis gekommen und haben sie provoziert. Israel will in Frieden leben und hat kein Interesse am Töten. Wir haben niemals die Länder von anderen erobert. Sinai haben wir den Ägyptern geschenkt aber es ist ein jüdisches Land. Dort hat Mose gelebt und es sollte deswegen für uns sein. Aber trotzdem haben wir das gerne gegeben, damit wir und andere in Frieden leben. Unsere Urgrosseltern haben in dieser Region gelebt und wir hatten unseren Staat dort und unser Leben. Man muss es akzeptieren, wenn wir dort zurückkehren. Es ist unser Recht. Wir hindern auch niemanden daran, dort zu leben, wo sie einmal gelebt haben. Es stört uns nicht, wenn die Araber z.B. nach Andalusien zurückkehren und ein Kalifat dort errichten. Das geht uns nichts an. Wir möchten einfach den Frieden für uns und andere. In Israel leben die Araber unter uns und werden nicht benachteiligt. Sie sind im Parlament und können auch mal die Regierung führen. Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten. Diese Demokratie muss man schützen, mit allen Mitteln. Die Menschen in Gaza tun uns in Israel leid. Aber wir haben das für sie nicht bestimmt, dass sie so leiden. Das waren die Hamas. Sie tragen die volle Verantwortung für das Geschehen dort. Israel bat diesen Leuten immer das Land gegen den Frieden an aber sie haben das nicht angenommen. Israel ist breit für Rückzug aber dafür bracht man auch die Sicherheit.

Arnold Voß
Arnold Voß
15 Jahre zuvor

@ David

Das jemand sich angesichts dieser aggressiven Meute so kleidet, dass er nicht wiedererkannt werden kann, dass kann ich gut nachvollziehen. Das Jugendliche die Einnahme einer klaren und eindeutigen politischen Position (mit einem klaren und eindeutigen Gegner) in der Regel als emotionaler und identitätsstiftender (sprich sexy und cool) empfinden als Erwachsene ist auch nicht verwunderlich. Aber wenn sie wirklich so aggressive waren die du sagst, dann magst du letztlich recht haben. Ob es sich allerdings wirklich um „Antideutsche“ handelte, wage ich zu bezweifeln.

Am letzen Wochenende (10/11 Januar) hat der Gründer der „Antideutschen“, Jürgen Elsässer (Mitarbeiter von „Neues Deutschland“), laut Taz Berlin auf dem diesjährigen Rosa-Luxemburg-Kongress zur Bildung einer Art nationalbolschewistischen Volksfront aufgerufen. Sie will, wie der dort anwesende Taz-Journalist geschrieben hat, die Linke und die Rechte bis hin zu Teilen der bewaffneten Organe, des Verfassungsschutzes, des deutschen Unternehmertums bis hin zu antsemitischen Verschwörungstheoretikern mobilisieren.

Seine beiden Mitaktivisten sind ein ehemaliger Bundeswehr- und eine ehemaliger NVA-Offizier. Die NPD soll dabei außen vor bleiben, macht aber schon zusammen mit der rechtsextremen Postille „Junge Freiheit“ Reklame für Elsässers Initiative. Nicht nur rechtsextremistische Funktionäre samt Bodygards sondern auch ein Roady der Duisburger Band „Diebandbreite“ wurde auf dem Kongress gesichtet. (Taz Berlin 12.Januar s.1)

Arnold Voß
Arnold Voß
15 Jahre zuvor

@ Ilan

Was ist das jetzt wieder wieder für eine ultraorthodox-religiöse Story. Weil unsere Ur- hoch N Großväter hier mal gelebt haben, gehört jetzt alles uns. Der Staat Israel wurde da gegründet, wo es schon ein bewohntes Land gab. Und dort lebten zur Zeit der Staatsgründung eine ganze Menge Nichtjuden.

Keine Frage, die, die sie hier religiös versimpelt „Araber“ nennen, haben den Juden, als sie ihren Staat gründen wollten, mit nichts weniger als ihrer Totalvernichtung, sprich mit einem zweiten Holocaust, gedroht. Es war ihr gutes Recht, sich dagegen mit allen Mitteln zu wehren. Und dieses Recht haben sie auch heute noch.

Aber daraus jetzt das auch noch das Recht abzuleiten, das z.B. Jerusalem nur den Juden gehört bzw. die Juden Land zu verschenken hätten, weil dort früher Moses gelebt habt, also ihnen gehört hat, das ist völkerrechtlicher Unsinn, sprich einzig und allein religiöser Orthodoxie geschuldet.

Nach dem Motto: Sollen doch die „Araber“ wieder ihr Kalifat in Spanien errichten, wir kriegen dafür unseren Gottesstaat im vormaligen Judäa. Und natürlich sind wir dann alle ganz friedlich und schon gar nicht am Töten interessiert. Waren wir ja noch nie.

Lesen sie mal einfach dass alte Testament, den Koran oder den Talmud und sonstige religiöse Schriften aus dieser Zeit so durch. Soviel Töten und massakrieren kriegen sie nicht mal in einem der blutrünstigsten Horromovies der Neuzeit zu sehen respektive zu lesen.

Glauben sie die Spanier hätte jetzt Spaß an einem muslimischen Kalifat, nachdem sie sich gerade mal ein paar Jahrzehnte von der ultrakatholischen Franco-Diktatur befreit, ihre Frauen ihre Gleichberechtigung und das ganze Land eine prosperierdende Demokratie bekommen hat.

Beim Lesen ihres Textes und so manch andere in den letzten Tagen, egal ob von muslimischer, christlicher oder jüdischer Seite, habe ich mir immer nur eine Frage gestellt: Wer schützt Gott eigentlich vor seinen Gläubigen?

Ilan
Ilan
15 Jahre zuvor

Ich denke, Gott ist auf unserer Seite. Wir sind sein auserwähltes Volk. So steht es mindestens in unserem Buch, an das wir glauben. Der Staat Israel gehört zwar uns aber dies hat uns die westliche Welt geschuldet. Oder will man die Juden wieder verbrennen? Ich bin nicht orthodox. Ich bin ein normaler Jude. Ich bin kein Politiker und kann die Worte nicht beschönigen wie andere machen. Auch wenn es damals Araber gegeben hätte, dann waren sie auch daran schuld, dass sie mit der Gründung unseres Staates nicht einverstanden waren. Antisemitismus war und ist unter Arabern sehr verbreitet. Leider nicht nur unter Arabern, wie man sieht bzw. liest.

Roman
15 Jahre zuvor

?Was ist das jetzt wieder wieder für eine ultraorthodox-religiöse Story. Weil unsere Ur- hoch N Großväter hier mal gelebt haben, gehört jetzt alles uns. Der Staat Israel wurde da gegründet, wo es schon ein bewohntes Land gab. Und dort lebten zur Zeit der Staatsgründung eine ganze Menge Nichtjuden.
[?]
Aber daraus jetzt das auch noch das Recht abzuleiten, das z.B. Jerusalem nur den Juden gehört bzw. die Juden Land zu verschenken hätten, weil dort früher Moses gelebt habt, also ihnen gehört hat, das ist völkerrechtlicher Unsinn, sprich einzig und allein religiöser Orthodoxie geschuldet.?

Etwas Selbstreflexion wäre angebracht. Warum gehört Deutschland dem deutschen Volk? Weil es sich hier angesiedelt hat und hier lebt. Warum erheben Juden Anspruch auf Jerusalem? Weil Jerusalem über Jahrtausende den Kern der jüdischen Identität bildete und auch noch heute bildet, weil schon immer Juden in Jerusalem lebten und auch heute leben. Reiche und Herrscher kamen und gingen, doch Jerusalem war durchgehend von Juden bewohnt. Somit haben Juden das Recht in Jerusalem zu leben.

Worum es hier eigentlich geht ist die Frage nach einem Staat, also unter welcher Verwaltung ein bestimmtes Gebiet stehen sollte. Wenn sich Menschen im Westjordanland ansiedeln, dann mag es problematisch sein, denn es soll einmal palästinensisches Land werden. Doch wenn, wie kürzlich geschehen, Juden Häuser von Arabern erwerben, dann muss ihre Sicherheit dort garantiert werden. Es kann nicht sein, dass das künftige Palästina verbrieft ein judenfreies Palästina werden soll.

Was die Sinai-Halbinsel angeht, so haben sie die Aussage falsch verstanden. Die Israelis verfolgen die Strategie ?Land gegen Frieden?, so haben sie die Sinai-Halbinsel an Ägypten zurück gegeben und den Gazastreifen an die arabische Bevölkerung. Historisch und völkerrechtlich könnten nach genauerem Betrachten diese Gebiete zu Israel gehören. Wer einen anderen Staat angreift büßt oft Grenzgebiete ein, das sollte man gerade als Deutscher immer vor Augen haben.

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[…] zu gehen. Ob Berlin oder Gladbeck – in zahlreichen Städten liefen Demonstranten hinter Hamas-Fahnen her, hörte sich Allah ist groß Rufe an und verteilten Flugblätter. Das dabei immer […]

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[…] Mitte Januar 2009 in Duisburg-Hochfeld unter dem Totenbanner eines Häuptlings der Hamas zu einer antiisraelischen Demonstration auf, die wegen Tumulten abgebrochen werden […]

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[…] demonstriert werden wie gegen die Politik jedes anderen Landes. Was wir erleben werden ist eine antisemitische Protestwelle, wie während des letzten Gaza-Krieges.  Und das bevor wir genau wissen, was heute Nacht geschah […]

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[…] treffen und Solidarität mit Israel zeigen. Ein riskantes Unterfangen: Demonstranten die in der Vergangenheit eine Israelfahne zeigten, wurden aus Pro-Palästinensischen Demonstrationen angegriffen. Sich gegen […]

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