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Update III: Vest, Fotografen, Content-Desk – Wo die WAZ streichen will

Januar 2013
WAZ 2013

Gerüchte über eine weitere Stelleneinsparungen bei der WAZ-Mediengruppe gab es seit Wochen. Heute kam es dann zu einem Treffen von Betriebsrat und Unternehmensführung und die ersten Infos sickern zur Zeit durch. Bülend Ürük, Chefredakteur des Mediendienstes Newsroom twitterte vorhin „Jetzt offiziell: WAZ entlässt 200 Mitarbeiter. Geschäftsführung ist Entscheidung „schwer gefallen.“

Gerade auch hat Karlheinz Stannies auf seinem Blog Charly & Friends diese Meldung bestätigt:

Unter dem Strich werden erneut rund 200 Stellen in NRW vernichtet. Im Redaktionsbereich (Zeitungen, ContentDesk, Anzeigenblätter) und Verwaltungsbereich (Anzeigen).

Die Liste ist lang. Am heutigen Mittwoch erfuhren die Betriebsräte die Details der neuen Kündigungswelle. Am Nachmittag gab’s eine Info im Intranet der WAZ-Mediengruppe, die ja inzwischen Funke-Gruppe heißt: Die Entscheidung, uns von Personal zu trennen, ist uns mehr als schwer gefallen.“ Begründet wird die Maßnahme mit „Umsatzrückgängen in Millionenhöhe“. Man müsse „jetzt handeln“ und mit der geplanten Kostensenkung „Freiraum für neue Produkte“ schaffen.

Die WAZ baut also erneut Stellen ab. Ein Konzept ausser massiven Einsparungen ist nicht zu erkennen. Einer der größten Verlagsgruppen Deutschlands taumelt orientierungslos wie ein angeschlagener Boxer durch das noch junge Jahr 2013.

Update:

Nach Newsroom-Bericht hat die WAZ Mediengruppe auch ihren Namen geändert und heißt nun Funke-Mediengruppe.

Neewsroom zitiert die Funke-Leitung:

 „Die Entscheidung, uns von Personal zu trennen, ist uns mehr als schwer gefallen und wir möchten Ihnen versichern, dass wir so sozialverträglich wie nur möglich handeln werden. Wir wissen, was das für die einzelnen Mitarbeiter und ihre Familien bedeutet und haben uns diesen Entschluss lange überlegt. Die Mitarbeiter sind die Säulen eines Unternehmens, und wir schätzen die Arbeitsleistung jedes Einzelnen. Doch wir müssen uns der Realität stellen: Der starke Wettbewerb, der signifikant einbrechende Anzeigenmarkt und die erodierenden Auflagenzahlen deutscher Tageszeitungen führen auch bei unserer Mediengruppe zu Umsatzrückgängen in Millionenhöhe.“

Hier zum Newsroom-Text.

Update II:

Uns liegen nun Informationen über die Streichungspläne der WAZ vor. Wegfallen wird die Vest-Ausgabe, die große Teile des Kreises Recklinghausen abdeckt und ein Ersatz für die Lokalteile sein sollte. Ein Konzept das nie aufging und nun wohl beendet wird-

24 Stellen sollen im Bereich des Content-Desks wegfallen.

Übel sieht es auch für die Fotografen aus: Jede zweite Stelle im Fotopool soll wegfallen.

Update III:

Wir haben uns bei der Funke-Mediengruppe zur Zukunft der NRZ erkundigt und wollten wissen, wie viele Stellen dort wegfallen und ob die bereits in den angekündigten 200 Stellen enthalten sind. Hier die Antwort:

„Die Zahl der NRZ-Mitarbeiter ist in den 200 Stellen enthalten. Die genauen Einzelmaßnahmen werden nun mit den jeweiligen Betriebsräten besprochen. Bei der NRZ ist aber nur eine geringe Zahl an Mitarbeitern betroffen.“

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Quo Vadis WAZ
Quo Vadis WAZ
11 Jahre zuvor

Wozu braucht man Redakteure, Journalisten? Machen wir doch überall Zeitungen ohne Redakteure…. gibt doch genug Bürgerreporter, die alles für umme machen.
🙁

Robin Patzwaldt
11 Jahre zuvor

Und auch heute bitte etwas an die ebenfalls betroffenen Kaufleute aus dem Bereich Verwaltung dort denken. 🙂

https://www.ruhrbarone.de/die-zeitungskrise-betrifft-auch-kaufleute/

Robin Patzwaldt
11 Jahre zuvor

Zum Wegfall der Vest-Ausgabe: Nun erstaunt es mich auch nicht mehr, dass der Schaukasten der WAZ am Marktplatz in Waltrop, der auch auf dem Bild dieses Artikels hier oben abgebildet ist, seit Monaten nicht mehr instand gesetzt wurde…

Marcus Drang
Marcus Drang
11 Jahre zuvor

Gibt es jetzt ein Meinungsmonopol im Vest ???
na ja für dir 400.000 Bürger – ist der WAZ doch egal – oder ?

PS im Schaukasten an der Wolly gibt es auch die WAZ Unser Vest – Noch

Walter Stach
Walter Stach
11 Jahre zuvor

Das Meinungsmonopol des Bauer-Verlages(Marl) für das Lokale im Kreis Recklinghaussen, das bereits jetzt de facto besteht, wird nun endgültig und ausnahmslos -sh.sog.Vest-Teil-manifestiert zu Gunsten der Lokalausgaben des Bauer-Verlages, sh. Recklingh.Zeitung, Dattelner-Morgenpost, Waltroper-Zeitung usw.

Folgen dieses Meinungsmonopoles durfte der Leser des Lokalen bereits jetzt regelmäßig feststellen anhand der oft sehr einseitige Berichterstattung,die häufig weniger das Ergebnis gründlcher Recherche war als vielmehr die Wiedergabe vorgefaßter Meinungen und die sichtlich bestimmt war von dem Willen der Redaktionen vor Ort, konseuqent -und beinahe um jeden Preis- die vom Verleger und der Chefredaktion im grundsätzlichen, aber auch zu konkreten kommunalen Themen vorgebene „Marschrichtung“ einzuhalten.

Die Folgen dieses Meinungsmonopoles waren zudem wahrnehmbar, wenn man über Jahre die stets sinkende Qualität der Kommentare kritisch gewürdigt hat
, und zwar nicht nur im politischen Teil, sondern eben auch in den der Lokalausgaben zu den örtlichen Belangen.

Und all das läßt sich jetzt folgenlos d.d.Bauer-Verlag fortsetzen, denn im Lokalbereich fällt nunmehr das letzte Restchen von Konkurrenz -sh.sog.Vest-Teil- weg.

Die Chancen für die Ruhrbaronen wachsen!
Vielleicht, Stefan Laurin, gibt es neben demnächst bei den Ruhrbaronen nicht nur für DO einen „extra Platz“, sondern auch für das Vest-Recklinhausen;denkt ‚mal darüber nach.

trackback

[…] einst bundesweit als Modell ausposaunte Desk muss also deutlich Federn lassen – von 21 bis 24 Stellen am bislang recht ordentlich besetzten Tisch ist die Rede. Es heißt, Beobachter aus dem angeblich […]

trackback

[…] den Ruhrbaronen und Charly and Friends gibt es Details – dort erfährt man dann auch, wo beispielsweise […]

Robert
Robert
11 Jahre zuvor

In der WAZ stand heute der Schnee würde nicht liegen bleiben, weil im März der Boden dafür schon zu warm wäre.

Die WAZ entlässt jetzt 200 Mitarbeiter, weil die Auflage sinkt.

Mao aus Duisburg
Mao aus Duisburg
11 Jahre zuvor

Erst zieht sich die WAZ de facto aus Dortmund zurück. jetzt auch noch das Scheitern im Kreis Recklinghausen – Und trotzdem feiert sich die WAZ morgen wieder an den Kiosken als „Zeitung des Ruhrgebietes“.
Damit muss aber Schluss sein. Ich spreche hiermit der WAZ diese Bezeichnung ab. Die WAZ ist auf dem besten Weg, eine Schrumpfzeitung zu werden für einen (kleinen) Teil des Reviers, für Essen, Bochum und Duisburg. Mehr nicht.

Simone
Simone
11 Jahre zuvor

Ich hoffe dann belästigt die Funke-Mediengruppe mich nicht mehr mit einer täglichen kostenlosen Altpapierzeitung der WAZ in meinem Briefkasten!

Martin Schmitz
Martin Schmitz
11 Jahre zuvor

Einfach die Artikel durch Anzeigen ersetzen. Ist genauso interessant und bringt mehr Kohle rein. (Ironie aus)

Martin Murphy
Martin Murphy
11 Jahre zuvor

Sparen war noch nie eine Strategie, ein solcher Schritt ist immer nur eine Notoperation. Was fehlt ist der Blick nach vorne, da sehe ich von den Eigentümern keine Antworten. Schade um das Blatt.

Martin Böttger
Martin Böttger
11 Jahre zuvor

@13
Schätze das Ehepaar Grotkamp („Funke-Gruppe“) hat sich beim Kauf der Anteile der Familie Brost schwer verhoben. Nun passiert das Übliche, um es andere ausbaden zu lassen.
Die WAZ-Konzernführung hat schon immer ignoriert, dass sie eine große Verantwortung für das Ruhrgebiet und seine Stukturkrisen trägt. Sie haben sich immer geweigert, in Journalismus von bundesweiter Relevanz zu investieren, und stellen heute die „Avantgarde“ des Aussterbens der Holzmedien. Nicht nur wehrlos, sondern verstärkend gliedern sie sich ein in den demografischen Wandel, in dem das Ruhrgebiet ja nun wahrlich bundesweite Spitze ist.
Was für ein Unternehmergeist unserer einheimischen Oligarchen und Milliardäre!

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