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Wo kommen wir her? Es ist möglich, dass sich in gewissen Regionen „mehr fusskranke Flüchtlinge ansiedeln“

faroer

Dass Menschen über Generationen an einem Ort leben, ist eine Ausnahme. Bei fast allen von uns kann man das mit einem einfachen Blick in die Familiengeschichte erkennen. Nur drei Generationen zurück bis zu den Urgoßeltern – das Wissen um deren Geschichte ist in den meisten Familien noch vorhanden – und wir erkennen, dass wir selbst von Zugewanderten abstammen, wenn wir nicht schon selbst unseren Wohnort mehrfach gewechselt haben. Vielleicht sind Eure  Vorfahren ja vom  Land in die Stadt gewandert, von Pommern ins Ruhrgebiet oder von Nordhessen nach Frankfurt.  Bei viele werden auch Wurzeln in der Türkei haben, in Griechenland oder Spanien. oder Wurzeln in Italien, Polen und Bayern. Wir sammeln diese Wanderungsgeschichten und veröffentlichen sie.

Migration ist nicht die Ausnahme, sie ist die Regel. Wir müssen uns alle nur daran erinnern. Helft uns dabei mit. Schickt Eure Geschichte – gerne mit Foto an info@ruhrbarone.de

Es ist möglich, dass sich in gewissen Regionen „mehr fusskranke Flüchtlinge ansiedeln“

Meine Mutter war eine geborene Oehlwein (Nein, hat nichts mit Wein und Öl zu tun und im Alt-Dänischen wird jenes Oehl eher Ohl geschrieben mit einem Querstrich im O, Vin bedeutet Freund), bedeutet eigentlich alter Freund (jener Ehrentitel vergab Karl der Große einmal, was von Sprachforschern genauso dokumentiert ist (WDR, Köln). Vermutlich hat jener Mann den Ehrentitel zum Nachnamen genommen, die ursprünglich von den Färöer Inseln kamen und später in der Region der Ostsee ansiedelten.

Die Mutter meines Großvaters Oehlwein kam aus einer jüdischen Familie Hanff (Verwandte von mir sind auf den Stolpersteinen „verewigt“). Da ich Nachfahrin aus der Nebenlinie bin, interessiert es die Stolperstein-Verleger nicht, was an die Verwandten dazu meinen.
Die Vorfahren (de Riedmatten, später Riedmatter) meiner Mutter kamen aus der franz. Schweiz (Wallis, Sion) und aus Bischmisheim, Familie Schmeer (heute in Saarbrücken eingemeindet).
Besonders jene Familie aus Bischmisheim hat mindestens  fünf  verschiedene Schreibweisen. Ihr Ursprung liegt mehr oder weniger im Dunkeln, eventuell wollten sie nicht, dass man erkennt, das sie von zwangsgetauften Juden abstammen. Eleonora Clara Gräfin von Hohenlohe und Gleichen (verehelicht mit dem Grafen Gustav Adolph von Nassau-Saarbrücken) siedelte soviele Bürger an, wie möglich, da durch 30jährigen Krieg, Pest und div. Epidemien die Region fast menschenleer war. Die Nazis, bes. Gestapo, hatten ihre eigene Version, woher der Name Schmeer kommt. Heut noch bes. bei Yad Vashem (sogar in der Datenbank werden die div. Schreibweisen vorgeschlagen: Schmer, Schmehr, Schmierer, Schmirer). Eigentlich brauchten die damaligen Nazis relativ lange, da die Familie meiner Urgroßmutter Schmeer geschrieben wurde, also zweimal ein E.
Der Autor Karl Rug hätte bei Arisierung (er war ein Verwandter von mir in einer Nebenlinie) evtl. Chancen gehabt 22 Grundstück, drei Häuser zu erben oder von den Nazis zu erhalten (historisch wird er als Pfarrer der Bekennende Kirche gewertet, was aber öfters bestritten wurde).

Teilweise hat jene Familie (Schmeer Schmierer, ineinander hinein geheiratet. Ganz am Anfang hat ein Vorfahre Laferré (Hugenotte, franz. Marshall) eine jener bischmisheimer Schmeer (Name wurde immer mehr angepasst, ursprünglich Schmierer) eingeheiratet (erst durch die heutige Medien ist mir der Nachname der Hugenotten bekannt).

Meine Urgroßmutter wurde durch jene Verwandtschaften in der Nazi-Zeit nach den Nürnberger Rassegesetzen Volljude. Nur durch die Hilfe eines Pfarrers der Bekennenden Kirche, konnte vermieden werden, dass sie und ihre zwei Kinder (Ein Kind meine Großmutter mütterlicherseits) in das KZ kamen.

Mein Vater heißt Müller (sein Großvater kam aus einem kleinem Ort bei Münster). Warum auch immer, sie waren nie Müller, also jenes Handwerk übte die Familie nie aus. Ursprünglich kam die Familie aus Holland. Die Gründe, warum sich ein Vorfahren von van Wirtz sich zu Müller umbenannte sind uns nicht bekannt (unter normalen Umständen hätten wir keine Kenntnis davon).  Jener Ahnherr zog wieder in einen Krieg und hinterlegte eine Kiste mit wertvollen Schmuck treuhänderisch der holländischen Krone). Die Krone versuchte zwei mal ernsthaft, dass Vermögen an die Erben auszuteilen, was nie gelang. Nur so erfuhren wir, von der seltsamen Namensänderung.

A. Müller

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