Essen: Linke Gruppen gegen Islamismus – für emanzipatorische Religionskritik

Foto: BgA Duisburg
Foto: BgA Duisburg

Bombenanschlag von Islamisten in Essen – Deutschland schweigt weitgehend. Es war heute an linken Gruppen aus dem Ruhrgebiet, spontan gegen Islamismus und Terror zu protestieren. 40 Menschen nahmen an der Kundgebung auf der Porschekanzel teil, die erst am Freitagabend angemeldet worden war.

Mehrere Redner erklärten sich solidarisch mit den Betroffenen des Terrorismus, sprachen sich darüber hinaus aber auch für eine entschiedene Religionskritik aus. Aufgerufen hatte die antifaschistische Kampagne No More »LIES«, die sich schon seit längerem gegen die Koranverteilungen von Salafisten in Fußgängerzonen engagiert. Zumindest einer der mutmaßlichen Täter vom vergangenen Wochenende soll im Umfeld der LIES-Aktionen radikalisiert worden sein. Die Teilnehmer versammelten sich unter roten Fahnen und zeigten Transparente gegen Islamismus, Terrorismus und Rassismus. Zwischenfälle gab es nicht.

Zur Stunde findet zudem noch die – schon seit längerem geplante – Prozession der vom Terror betroffenen Sikh-Gemeinde am Stadion statt. Laut Beobachtern vor Ort haben sich Essener Bürger nicht in nennenswerter Zahl angeschlossen.

Essen: Antifaschistische Kundgebung gegen Salafisten am Samstag

Nach dem Anschlag auf den Sikh-Tempel will die Kampagne „No more »Lies«!“ am Samstagmittag in der Essener Innenstadt gegen Islamismus demonstrieren. Die Versammlung wurde am heutigen Nachmittag aufgrund der neuesten Ermittlungsergebnisse angemeldet. Den Erkenntnissen zufolge ist zumindest ein mutmaßlicher Täter im Umfeld der Lies!-Stände radikalisiert worden, die an Samstagen auch in der Essener Fußgängerzone aufgebaut werden.

In der Ankündigung der Kampagne heißt es: „Als antifaschistische Gruppen aus Essen und dem Ruhrgebiet wollen wir uns mit unserer Kundgebung mit den Opfern des islamistischen Terrors solidarisieren und deutlich machen, dass die Gewalt und Hasspropaganda der Salafisten ein Angriff auf alles ist, wofür wir als Antifaschisten stehen und kämpfen.“

In der Kampagne „No more »Lies«!“ wirken unter anderem linke Gruppen aus Essen, Duisburg, Dortmund und Bochum mit. Die Kundgebung soll um 12 Uhr beginnen – voraussichtlich auf der Porschekanzel.

Köln: Der türkische Bürgerkrieg kommt näher

Die EU hat die Türkei erst kürzlich zum sicheren Drittstaat erklärt, um Geflüchtete in das Land abschieben zu können – dabei steht die Türkei an der Schwelle zum Bürgerkrieg zwischen Erdoğans AKP und den Kurden. Mehr und mehr erreicht der Konflikt auch deutsche Straßen. Gestern trafen unter anderem in Köln beide Parteien aufeinander. Es gab Verletzte und zahlreiche Festnahmen. Die Polizei hatte die Lage nicht immer im Griff.

Foto: Sebastian Weiermann
Foto: Sebastian Weiermann

Auf Seiten der türkischen Nationalisten hatte man mit bis zu 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet – es kamen höchstens 500. Unter ihnen waren Islamisten und auffällig viele junge Männer, einige mit rechtsradikalen Symbolen der Grauen Wölfe, aber auch das Konterfei Atatürks war zu sehen. Zu viel des Pluralismus war einigen Teilnehmern aber offenbar ein Plakat mit antifaschistischer Aussage – es wurde kurzerhand zerbrochen und entsorgt. Nicht zu sehen waren diesmal die Kutten des noch relativ neuen rechtsradikalen Rockerclubs „Turan“, dessen Mitgliedern vor zwei Wochen in Duisburg randaliert hatten.

Die Polizei verschaffte den Rechten Gehör

An der prokurdischen Gegenkundgebung am Hauptbahnhof nahmen etwa ebenso viele Menschen teil. In den Straßen rund um den Aufmarsch der Türken waren aber dutzende weitere Gegendemonstranten unterwegs, darunter auch einige Antifaschisten ohne Migrationshintergrund. Auf der Turiner Straße kam es zum ersten Zwischenfall, als der Aufzug der patriotischen Türken – viele mit Symbolen der rechtsextremen MHP – die Seitenstraße Unter Krahnenbäumen passieren wollte. Prokurdische Aktivisten griffen die Demo mit Pyrotechnik an und zerrten Müllcontainer auf die Straße. Die Polizei setzte Pfefferspray ein und trieb die Angreifer in die Seitenstraßen. Immer wieder riefen die Nationalisten „Die Märtyrer sterben nie“. Offiziell hatten sie ihren Zug als „Friedensmarsch“ deklariert, aber schon kleinste Gruppen weit entfernter Gegner führten zu aggressiven Ausbrüchen.

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Aufmärsche türkischer Nationalisten in Dortmund und Köln

Türkische Nationalisten am 26. März in Duisburg Hochfeld (Foto Sebastian Weiermann)

Bundesweit wollen heute türkische Nationalisten und Rechtsradikale für die Politik der AKP auf die Straße gehen. Im Ruhrgebiet trifft es Dortmund, aber die größte Demo ist in Köln geplant. Mit dem Twitter-Hashtag #koeln1004 sind auch einige Ruhrbarone rund um den Dom unterwegs.

Bei Aufmärschen türkischer Nationalisten kam es bereits vor zwei Wochen in Duisburg zu Ausschreitungen. Rechtsradikale Rocker griffen in Hochfeld Gegendemonstranten und ein kurdisches Geschäft an. Auch in Köln stehen die Kuttenträger vom Turan e.V. auf der Unterstützerliste. Außerdem werden Nationalisten und AKP-Anhänger sowie rechtsradikale Graue Wölfe erwartet. Deutschen Medien wird die Demonstration als „Friedensmarsch“ verkauft – das türkische Motto klingt anders: „Alles für das Vaterland – Märtyrer sterben nicht“.

Der Aufzug der Nationalisten sammelt sich ab 15 Uhr auf dem Ebertplatz und zieht nach 16 Uhr über die Turiner Straße zum Roncalliplatz, wo bis 18 Uhr eine Abschlusskundgebung angemeldet ist. Im nördlichen Bereich des HBF-Vorplatzes ist ab 15 Uhr eine Gegenkundgebung angemeldet. Kurdische Verbände, Antifagruppen und der Koordinierungsrat gegen Antisemitismus rufen zu Protesten auf. Für die Polizei könnte es unübersichtlich werden: Neben dem Marsch der voraussichtlich 5000 Nationalisten findet auch ein Fanmarsch zum Derby des FC statt.

Wuppertal: Event der palästinensischen Terrorszene mit neuem Veranstaltungsort

Leila Chaled (2006)

Am kommenden Samstag wird in Wuppertal der nationalistische „Tag des Bodens“ gefeiert. Ursprünglich sollte die palästinensische Familienparty in der Upsalla Kinderwelt (einem Indoor-Spielplatz) stattfinden. Nach unserer Berichterstattung mussten sich die Veranstalter nach etwas neuem umsehen. Gefunden haben sie den Festsaal der Taverne Zorbas in der Berliner Straße.

Am aggressiv ausgerichteten Programm der Fete hat sich nichts geändert. Noch immer wird mit dem britischen Israelhasser Abdel Bari Atwan und der Top-Terroristin Leila Chaled als Stargästen geworben. Leila Chaled ist führendes Mitglied der PFLP, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird. Auch Kinder unter 12 Jahren haben ausdrücklich Eintritt zur Veranstaltung.

In Mönchengladbach ist am Samstag ebenfalls eine nationalistische Feier geplant, während eine ähnliche Veranstaltung in der Dortmunder Nordstadt als „Frühlingsfest“ deklariert ist.

Jan Böhmermann: Der gute Deutsche

Eike Geisel
Eike Geisel

Die geläuterten Deutschen sind die wahren Vernichtungsgewinnler – und sie sind „on the rise“. Wir ahnten es schon als MIA endlich „neues deutsches Land“ betreten wollten. Aber noch niemand hat Auschwitz als Gründungsmythos des neuen Deutschland so schamlos und humorlos in vier Minuten zusammengefasst wie Jan Böhmermann. Sein Lied „Be Deutsch“ sollte Grund genug sein den Morgenthau-Plan doch noch umzusetzen.

Zweierlei habe Auschwitz bewiesen, schrieb einst Eike Geisel: Das man die Vernichtung veranstalten könne, und dass sich das Verbrechen langfristig auszahle – in Exportquoten und eben auch in Kultur. Man muss nur die Lektion verstanden haben. Jan Böhmermann hat verstanden. Er ruft nicht nur zum Aufstand der anständigen Deutschen gegen rechte Nestbeschmutzer, er will sie (und ihre Sandalen, HAHA) auch aller Welt aufdrängen: „Guten Tag, die wahren Deutschen sind da“. Trotz und vor allem wegen Auschwitz: „Vertraut unserem teutonischen Sachverstand“. Been there, done that, American voters! Am deutschen Wesen soll mal wieder die Welt genesen. 

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Update: Islamistischer Hassprediger wechselt nach Absage von Duisburg nach Essen

Tarik Ibn Ali
Tarik Ibn Ali

Update: Wie die WAZ meldet, hat die Massjid Ar-Rahman-Moschee in Duisburg-Marxloh den islamistischen Hassprediger Tarik Chadlioui aliasTarik Ibn Ali ausgeladen. Aber der hat schon einen anderen Ort für seinen Auftritt gefunden und wird Ostersonntag in Essen-Steele verbringen, die die Essener Antifa-Z meldet:

„Am kommenden Sonntag, dem 27. März, tritt der international bekannte islamistische Prediger Tarik Ibn Ali in einer Moschee in Essen-Steele auf. Ihm werden Verbindungen zu den Attentätern von Paris nachgesagt.

Am kommenden Wochenende wird Tarik Chadlioui, besser bekannt unter seinem Pseudonym Tarik ibn Ali, für ein mehrtätiges Seminar das Ruhrgebiet bereisen (1). Der islamistische Prediger verfügt laut Recherche der englischen Tageszeitung „Daily Mail“ über langjährige Kontakte zu der mittlerweile verbotenen salafistischen Organisation
Millatu Ibrahim (2). Derselben Gruppe gehörte auch der im syrischen Bürgerkrieg gefallene Islamist und Rapper Denis Cuspert alias „Deso Dogg“ an (3). Darüber hinaus soll Tarik Ibn Ali, der als einer der führenden Köpfe des inzwischen ebenfalls verbotenen belgischen Islamisten-Netzwerks „shariah4belgium“ gilt, maßgeblich an der Radikalisierung eines der Pariser Attentäter beteiligt gewesen sein, die im November vergangenen Jahres 130 Menschen getötet hatten (4).

Der Auftritt von Tarik Ibn Ali am kommenden Sonntag ist nicht sein erster Besuch im Islamischen Kulturzentrum „Uthman Ibn Affan“ auf der Bochumer Landstraße in Essen-Steele: Er war dort bereits im Jahr 2013 für eine Predigt eingeladen worden, die Organisatoren sind sich also bewusst, mit wem sie es zu tun haben (5). Die Sprecherin der Antifa Essen Z, Tessa Kuijer, dazu: „Radikale Islamisten sind ohne jeden Zweifel offen menschenfeindlich. In ihrer religiös verbrämten Weltanschauung ist weder für Gleichberechtigung, sexuelle Selbstbestimmung noch für Meinungs- und Religionsfreiheit Platz. Imame wie Tarik Ibn Ali verbreiten Hass gegen alle, die nicht in ihr verqueres Weltbild passen. Solchen Einstellungen gilt es den Kampf anzusagen.“

Update Ende

Die Massjid Ar-Rahman-Moschee in Marxloh war schon des öfteren in den Schlagzeilen, zuletzt sollte im November Pierre Vogel auftreten. Schon mehrfach war das Gebäude an der Feldstraße Ziel polizeilicher Durchsuchungen. Am kommenden Wochenende ist in der Moschee ein islamistisches Wochenendseminar geplant. Dazu sind auch radikale Prediger eingeladen, die mit den Anschlägen vom 13. November vergangenen Jahres in Paris in Verbindung gebracht werden.

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Wuppertal: Terrorpropaganda zwischen Spaceland und Jump City

Leila Chaled (2006)
Leila Chaled (2006)

Am 9. April will der ‚Koordinationskreis der palästinensischen Vereine und Gemeinden NRW‘ ein Familienfest in der Upsala Kinderwelt in Wuppertal feiern – Anlass ist der nationalistische „Tag des Bodens“. Als Stargast ist Leila Chaled angekündigt. Chaled gilt als Top-Terroristin, seit sie 1969 und 1970 an Flugzeugentführungen teilnahm. Sie ist führendes Mitglied der PFLP, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird.

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Köln: Bizarre Rechtfertigung der Alten Feuerwache

"Knife Intifada": Ein Kommando der DFLP zeigt den Hitlergruß
„Knife Intifada“: Ein Kommando der DFLP zeigt den Hitlergruß

Trotz breiter Proteste von Antifa bis Jusos fand am Samstag die Party für die Terrororganisation DFLP in den Räumen der Alten Feuerwache Köln statt (Ruhrbarone berichtete). Die DFLP ist unter anderem für ein Massaker verantwortlich, bei dem mehr als 20 israelische Schulkinder getötet wurden. Der Verein Bürgerzentrum Alte Feuerwache Köln e.V. veröffentlichte eine Stellungnahme als Reaktion auf die Kritik an der Veranstaltung. Der absurde Text zeigt, dass die Feuerwache durchaus weiß wer da in ihren Räumlichkeiten feiert – mehr noch, es bestehen offenbar schon seit Jahrzehnten Verbindungen in die Terrorszene.

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