Matte Wetter, Teens & Pop-Musik

Die Zeche übervoll / Foto: OH Napoleon

 

Nicht nur Chris Roberts weiß: Man kann nicht immer 17 sein. Aber man kann  sich wenigstens noch mal anschauen, wie das früher eigentlich so gewesen ist.  Dazu besucht man am besten ein Konzert von Boyce Avenue. Im Rahmen ihrer Europa-Tour legten diese nämlich gestern einen Zwischenstopp in der Zeche Bochum ein. Ein Erfahrungsbericht:

Boyce Avenue waren da und die Teens hin und weg. Das Konzert der Manzano-Brüder in der übervollen Zeche Bochum war restlos ausverkauft. Dank gut gemachter Coverversionen, die sie über YouTube, Myspace & Co. veröffentlichten, haben Boyce Avenue mit ihrem Akustik-Pop-Rock weltweite Bekanntheit erlangt.

Die Halle der Zeche war bis zum Bersten gefüllt. Wohin man auch blickte: 16- bis 18-Jährige Teens, Teens, Teens. Die Diskokugel drehte sich und die Kids schwitzten, was die Poren hergaben. Die Luftfeuchtigkeit erreichte schnell einen grenzwertigen Bereich und plötzlich glich die Zeche einer Sauna. Erstickend wirkende Luft mit verringertem Anteil an Sauerstoff: Matte Wetter, fast wie bei der Arbeit unter Tage. Die ausliegenden Flyer wurden kurzerhand zu Fächern umfunktioniert, um dem angeschlagenen Kreislauf ein bisschen Entlastung zu verschaffen.

Ausverkauft und volles Haus

Die Support Band OH Napoleon macht Indie-Pop, musiziert eigentlich zu fünft, kam an diesem Abend jedoch als Trio. Sie spielten vor einem mindestens 800-Leute-starken Publikum, von dem sie begeistert empfangen wurden. Inhaltlich wurde in ihren Texten nicht allzu viel verhandelt. Man könnte sogar behaupten, sie hätten in ihren Songs nicht wirklich viel zu sagen. Aber was heißt das schon? Manchmal bewegten sich die Texte

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Liebe Christen oder – die Karfreitagsansprache eines Ungläubigen

Liebe Christen, liebe Gläubige,

heute ist Karfreitag. Aber nur für sie. Für mich ist es ein ganz normaler Wochentag. Nehmen sie das bitte nicht persönlich, denn ich glaube nun mal nicht an Gott. Ich wüsste also nicht, was es für mich heute zu trauern oder zu frohlocken gäbe. Geschweige denn mit anderen zusammen. Nicht dass ich ihnen ihren Feiertag miesmachen möchte. Im Gegenteil, denn s i e haben ja einen Grund dafür. S i e  glauben an Gott und folgen den Aufforderungen der Kirche aus Überzeugung, hoffe ich.

Ich allerdings bin davon überzeugt, dass es weder ein Gott noch einen Teufel gibt. Genauso wenig kann ich Gefühle wie Trauer oder Freude auf Zuruf mobilisieren. Sie kommen aus meinem Inneren und das hat seinen eigenen Rhythmus. Ich mag sie deswegen auch nicht vorspielen, wenn sie in Wirklichkeit nicht da sind. Wenn ich sie nicht wahrhaftig spüre. Ich lüge einfach nicht gerne. Ich mache den Menschen ungern etwas vor. Weder als einzelner noch in der Gruppe. Und ich müsste ihnen etwas vorspielen, wenn ich heute die Einkehr und die Selbstbesinnung an den Tag legen sollte, die der Karfreitag von den Christen verlangt.

Es ist ein schöner Tag. Die Sonne lässt schon die Wärme erahnen, die sie zu spenden fähig ist, wenn der Sommer in voller Kraft steht. Ich möchte nicht still sein, geschweige denn still sitzen, geschweige denn zuhause. Ich möchte raus, aufs Fahrrad und der Natur die Ehre erweisen. Auch meiner eigenen, denn mein Körper braucht das: Bewegung. Dafür hat ihn die Evolution gemacht. Wir Menschen sind zur Mobilität verurteilt. Wenn wir zu viel sitzen werden wir fett und träge. Wenn wir zu viel  nachdenken auch. Geist und Körper sind eine Einheit.

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Der Ruhrpilot

Adolf Sauerland

Duisburg: SPD-Fraktionschef wirft OB Sauerland Spaltung der Stadt Duisburg vor…Der Westen

Essen: 30 Grabsteine auf jüdischem Friedhof beschmiert…Der Westen

Dortmund: Polizei will Neonazi-Feier „beaufsichtigen“…Antifa Union

Bottrop: ArcelorMittal kauft letzte RAG-Kokerei…Handelblatt

Debatte: Sarrazin bleibt SPD-Mitglied…Rot steht uns gut

Stadtplanung: Reiche im Zentrum, Arme am Stadtrand?…DF

Bundeskartellamt: Freie Software schützt den Wettbewerb…Netzpolitik

Einwanderung: Mimmos Utopie…Magdeburger Nachrichten

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Wie sieht das Ruhrgebiet 2050 aus?

Perry Rhodan sucht in Wanne-Eickel nach Gucki dem Mausbiber.

Ein Freund von mir arbeitet an einem Science Fiction. Er soll im Ruhrgebiet spielen. Und gestern haben wir uns darüber unterhalten, wie das Ruhrgebiet 2050 aussieht.

Und ich sagte: Leerer. Nicht leer, aber leerer. Mal grob geschätzt weniger als vier Millionen Einwohner. Was ja immerhin noch eine ganze Menge ist – aber mehr als eine Million weniger als heute. Wir haben uns dann gefragt, wie das dann so aussieht. 40 Jahre – rückwärts kann ich das gerade einmal überblicken: Ungefähr vor 40 Jahren machte in Gladbeck die Zeche zu, auf der mein Opa gearbeitet hat. Arbeitslosigkeit war im Ruhrgebiet trotzdem noch kein so großes Problem – insgesamt gab es in ganz Deutschland weniger als eine Million Arbeitslose. Es gab auch keinen Leerstand. Und viel weniger Autos als heute. Man konnte aber die Wäsche nicht raushängen weil es noch Rus in der Luft gab und am  Samstag stank es bei uns in der Straße oft nach faulen Eiern. Die Begründung dafür die niemanden aufregte: „Die Veba lässt ab…“ Ach so: geheizt wurde natürlich mit Kohle. Im Winter roch es überall nach verbrannter Kohle. Für mich der Geruch nach Kindheit.

Und in 40 Jahren? Sieht es dann in weiten Teilen so aus wie heute in Duisburg Bruckhausen – vergammelte, leerstehende Häuser die auf den Bagger warten? Oder wird das Ruhrgebiet zu einer Parklandschaft mit ein paar kleineren Städten ab und an. Werden die Pumpen abgestellt, die dafür sorgen, dass das nördliche Ruhrgebiet wegen der Bergsenkungen  nicht zu einer großen Seenplatte wird? Oder wird es so sein wie heute, nur etwas mieser? Was meint ihr.

 

 

Osterküche: Der Metthase

Ein Hase kurz vor der Zubereitung Foto: Consuela76 Lizenz: CC 2.0
Ein Hase kurz vor der Zubereitung Foto: Consuela76 Lizenz: CC 2.0

Ostern – ein Familienfest. Besuch kommt. Und der will satt werden. Mit einem Metthasen kein Problem.

Der Hase ist ein alter Freund des Menschen. Kinder mästen ihn gerne beim Spiel im Garten und groß ist die Freude, wenn Meister Lampe dann eines Tages auf den Tisch kommt. Zum Beispiel zu Ostern, dem Fest, das ganz im Zeichen des Hasen steht. Ostern ohne einen Hasen auf dem Tisch? Für viel unvorstellbar. So unvorstellbar, das in schlechten Zeiten die Menschen gerne auch mal eine Katze als Hasenersatz serviert haben – den berühmten Dachhasen.

Doch wie soll der Mümmler zubereitet werden? Mit Mett natürlich. Dafür erwerben wir einen Hasen, gerne schon tot und ausgenommen und ein gutes Pfung (500 Gramm) gemischtes Hackfleisch. Das wird dann zusammen mit zuvor glasig gebratenen Zwiebeln und ein wen Speck in der Pfanne gebraten. Ist alles fertig ab durch den Po in das Langohr. Das wird dann mit etwas Fett eingerieben, nach Geschmack Gewürzt und kommt bei 200 Grad zwei Stunden in den Backofen.

Und was gibt es dazu? Pommes – die können auf ein separates Backblech am Ende der Garzeit in den Ofen geschoben werden.

Schlemmen mit den Ruhrbaronen:

Leichte Sommerküche – Das Mett-Hähnchen…Klick

FÜR EINE TÜTE VOLL WURST – SHOWDOWN AM PRICKINGS-HOF…Klick

Der Ruhrpilot

RWE: Atomgegner stürmen RWE-Versammlung…Der Westen

RWE II: Atom-Boss in der Strategiefalle…Spiegel

RWE III: Dortmunds OB Sierau im Aufsichtsrat…Ruhr Nachrichten

NRW: 30 000 Arbeitsmigranten aus Osteuropa erwartet…RP Online

Bochum: Religiöser Call-Center Mitarbeiter verliert Job…Ruhr Nachrichten

Bochum II: Semesterstartparty gebührenfrei…Bo Alternativ

Bottrop: Dirt bike-Strecke in Grafenwald ist nun legal…Der Westen

Dortmund: Grünen-Chef Krüger soll Aufsichtsratsposten abgeben…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Sicherheitsdienst soll Diakonie vor Roma aus Bulgarien schützen…Der Westen

Duisburg: Korruptionsvorwürfe gegen Behinderten-Beauftragte in Duisburg und Firma Ilis…Der Westen

Essen: Strahlenschutz erfordert Hunderttausend Jahre Sicherheit…Der Westen

Gelsenkirchen: Bayern-Ultras kündigen „Nachruf“ gegen Neuer an…Welt

Debatte: Ist die Welt reiffür eine Einheitssprache?…Netzpolitik

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Ai Wei Wei: China wirbt in Duisburg – Diskurs als Propaganda

Der chinesische Künstler Ai Wei Wei ist seit Wochen verschwunden. Das chinesische Regime hat ihn am 3. April wegen angeblicher Wirtschaftsverbrechen festgenommen. In Duisburg kann man nun mit den freundlichen Gesichtern der chinesischen Diktatur reden – auch über Ai Wei Wei.

Die Konfuzius Institute sollen weltweit für die chinesische Kultur werben – und für die Politik der Unterdrückung in der größten Diktatur der Welt. Und das China unter der Führung der Kommunistischen Partei nach wie vor nichts anderes als eine brutale Diktatur ist, kann man an dem Schicksal der Künstler Ai Wei Wei sehen. Der ist seit dem 3. April verschwunden. Festgenommen wegen angeblicher Wirtschaftsverbrechen. Deutsche Politiker fordern, wie viele Menschen auf der Welt, seine Freilassung. Vor wenigen Tagen kam es auch in Deutschland zu Protesten gegen seine Verhaftung.

Sind die auch in Duisburg geplant? Noch nichts davon gehört. Aber  zwei gute Gelegenheiten gegen das kommunistische Regime in China zu demonstrieren gibt es in den kommenden Tagen. Und zwar im Konfuzius Institut der Uni. Konfuzius Institute sind so etwas wie die Diktaturen Variante der  Goethe Institute. Sie sollen weltweit für die chinesische Kultur und Sprache werben – und Propaganda für das Regime machen.

Heute zum Beispiel: Da hält Dr. Jiang Feng, Gesandter-Botschaftsrat der chinesische Botschaft aus  Berlin, einen Vortrag zum Thema „Das chinesische Bildungsideal“. Ob dazu auch die Verhaftung von bildenden Künstlern gehört? Ort des Vortrags: Konfuzius-Institut Metropole Ruhr, Bismarckstraße 120,  Duisburg       Raum: Kora 3.

Oder am 2. Mai, wenn Yu Keping, Professor an der Beijing Universität und wohl einer der einflussreichsten Intellektuellen Chinas über das Thema „Democracy in China: Opportunity or Challenge?“  referiert. Ein Essay von ihm zum Thema Demokratie kann man in der Zeit nachlesen. Der Tenor:

Wir bauen zur Zeit ein sozialistisches, modernes, starkes Land chinesischer Prägung. Für uns ist die Demokratie daher umso mehr eine gute Sache. Sie darf nicht fehlen. Die marxistischen Klassiker haben bereits gesagt, dass es keinen Sozialismus gibt ohne Demokratie.

Wie gut das mit der Demokratie im Sozialismus funktioniert durften ja schon ein paar Millionen Menschen in den Lagern der verschiedenen sozialistischen Diktaturen erfahren. Und nun wohl gerade auch Ai Wei Wei. Der Vortrag Yu Kepings findet am 2. Mai ebenfalls im Konfuzius-Institut Metropole Ruhr statt.