Geht doch: Polizei erlaubt Demonstration in Dorstfeld

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Eine von der „Antifaschistischen Union Dortmund“ (AUDO) für den 28. März angemeldete Demonstration zum Gedenken an Thomas „Schmuddel“ Schulz darf nun doch die ursprünglich angemeldete Route zum größten großen Teil laufen. Dies bestätigte die Polizei gestern Nachmittag überraschend den Anmeldern.

„Es wäre auch ein fatales Zeichen in Richtung der Neonazis gewesen, wenn antifaschistischer Protest in Dorstfeld unsichtbar geblieben wäre. Es ist zudem schade, dass die Polizei diesen erst dann möglich macht, nachdem öffentlicher Druck aufgebaut wurde“, kritisiert Michael Laskowiak, Pressesprecher der AUDO.

Die Polizei hatte zunächst in Kooperationsgesprächen deutlich gemacht, dass diese Strecke so nicht möglich sei und die Demonstration nicht den Wilhelmplatz passieren dürfe. Als Grund gab sie an, dass der Schutz der Versammlung, auch wegen eines parallel stattfindenden Naziaufmarsches der Partei „Die Rechte“, nicht ausreichend gewährleistet werden könne und zudem die Gefahr einer Eskalation drohe.

Frühstück für Dortmund

Ursula Gather Foto: Gert-Martin Greuel Lizenz. CC.20
Ursula Gather Foto: Gert-Martin Greuel Lizenz. CC.20

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Der Ruhrpilot

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Eil: Nazi-Mob dreht in Eving frei

Nach einer Kundgebung im Dortmunder Stadtteil Eving konnte sich eine Gruppe von 50 Nazis ohne Polizeibegleitung in Richtung der örtlichen Flüchtlingsunterkunft absetzen. Erst versuchten die Nazis Gegendemonstranten anzugreifen, dies wurde allerdings durch die Polizei verhindert. Dann liefen die Nazis in Richtung der Asylunterkunft. Die Polizei begleitete die Gruppe nicht sondern blieb an der örtlichen Polizeiwache stehen. Auch Hinweise von Bürgern, dass die Nazis auf eine Flüchtlingsunterkunft zu laufen wurden von den eingesetzten Polizeibeamten ignoriert. Sätze wie: „Ich kenne mich hier nicht aus“ fielen.

Offensichtlichzogen die Nazis nicht vor das Heim. Und wurden nach einiger Zeit von der Polizei eingekesselt. Gegen 21:30 Uhr wurde eine Kundgebung an den Katharinnentreppen in der Dortmunder Innenstadt angemeldet. Dort wollen die Neonazis gegen „Polizeiwillkür“ protestieren.

Die Polizei Dortmund war an diesem Abend nicht in der Lage eine Nazi-Kundgebung in Eving ausreichend zu bewachen. Die nächste Blamage für die Soko Rechts liegt auf dem Tisch. Es wäre in Eving leicht gewesen die Nazis zu bewachen, auf den Rückweg in die U-Bahn zu schicken und sich den neuerlichen Skandal zu ersparen. Langsam stellt sich die Frage ob die Polizei Dortmund nicht in der Lage oder nicht gewillt ist bekennenden Nationalsozialisten ihre Grenzen aufzuzeigen. Der mangelhafte Einsatz an diesem Abend lässt für die geplante Großdemonstration der Nazis am kommenden Wochende übele Befürchtungen zu.

Wir berichten weiter

Update:

Den Nazis gelang es nicht eine Kundgebung in der Innenstadt durchzuführen. Einerseits hatten viele von ihnen Platzverweise bekommen, andereseits standen Nazi-Gegner bereit um den Neonazis einen unangenehmen Empfang zu bereiten.

An dieser Stelle beenden wir die aktuelle Berichterstattung. Auch dieser Tag sollte ein Nachspiel haben in der „Unendlichen Geschichte“ um Neonazis in Dortmund.

 

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‚Mach einen #StrichDurchVorurteile‘


Der deutsche Fußball setzt an diesem Wochenende ein sichtbares Zeichen für Vielfalt und Respekt. Ausgehend von der Bundesliga-Stiftung haben der Profifußball und der Deutsche Fußball-Bund die Integrationsinitiative des deutschen Fußballs ins Leben gerufen.
Mit der Unterstützung von mehr oder weniger prominenten Kickern soll durch diverse Aktionen in den Stadien so ein Beitrag zur besseren Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in diesem Lande geleistet werden.

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Marc-Uwe Kling, Michael Krebs und Julius Fischer haben »Viel Schönes dabei«

Foto Veranstalter „Zeche Carl“

Marc-Uwe Kling ist ein deutscher Liedermacher, Kabarettist, Kleinkünstler und Autor aus Stuttgart, Michael Krebs ein deutscher Kabarettist aus Schwäbisch Hall und Julius Fischer ein deutscher Slam-Poet, Kabarettist und Autor aus Gera.

Und weil gemeinsam alles immer schöner ist, sind die drei nun vom 24.03. – 05.06.2015 zusammen auf Tour.

Auf »Viel Schönes dabei« Konzert-Tour wohlbemerkt und sie haben eine Band mit im Gepäck und ihre größten Hits und viele neue Songs.

Am 29.4.2015 werden sie in der Essener Weststadthalle ab 20 Uhr auf der Bühne stehen und alle weiteren Termine und die Ticktes dazu gibt es hier.

Cannabis: Der Mythos vom liberalen Amerika

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Kiffer Foto: David Shankbone (Ausschnitt) Lizenz: CC BY 3.0


Die Legalisierung von Cannabis, wie Anfang des Jahres im US-Bundesstaat Colorado, macht eine Gesellschaft nicht automatisch liberaler, findet Sean Collins. Der Zeitgeist ist paternalistisch, und wer bei diesem Thema „Legalize it“ ruft, befürwortet bei anderen Themen oft Verbote. Von unserem Gastautor Sean Collins

Anfang letzten Jahres hat Colorado als erster US-Bundesstaat den Verkauf von Haschisch und Marihuana legalisiert. Das ist recht bemerkenswert, wenn man sich vor Augen führt, dass seit dem frühen 17. Jahrhundert Verkaufsbeschränkungen für diese Droge bestanden haben und in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts spezifische Verbote eingeführt wurden. Selbst der mit der Hippie-Ära der 1960er Jahre zunehmende Gras-Konsum der urbanen Mittelklasse hatte – bis heute – nicht für die Aufhebung der entsprechenden Gesetze ausgereicht.

Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte man das Thema Cannabis-Legalisierung noch nicht auf dem landesweiten politischen Radar. Heute wird plötzlich prophezeit, es werde sich von Colorado aus über das ganze Land verbreiten und dabei ein riesiges „Neu-Amsterdam“ erschaffen (wobei die Regelung in Colorado erheblich liberaler ist als die in Amsterdam). [1]

Die US-Medien berichteten in ihrer überwiegenden Mehrheit positiv über die Eröffnung von Cannabis-Läden in Colorado, wobei die Fernseh-Reporter sich eines augenzwinkernden Tones nach dem Motto „Wow, kaum zu fassen“ befleißigten, wenn sie Gras-Käufer interviewten. CNN vertiefte sich gar in die feineren Details für potentielle Hanfgourmets [2], und stellte von all den Sorten, die die Händler in ihren Läden feilbieten, den „Merlot des Grases“ besonders heraus. Die Resonanz scheint nahezulegen, dass sich mehr geändert hat als nur ein Gesetz: Der

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Lovecraft in Mönchengladbach

Mönchengladbach – Die Sonne verfinstert sich, die Sterne stehen günstig, die großen Alten brechen aus den Welten zwischen Räumen hervor. IA! IA!
Mehr dazu gibt es heute beim „Lovecraft-Abend“ im Ladenlokal, Eickener Strasse 14, Mönchengladbach. Beginn: 19.30 Uhr Ende: vielleicht ja nie?

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Update: Dortmund: Polizei untersagt Gedenken an Opfer rechter Gewalt in Dorstfeld

2005 wurde der Punk Thomas „Schmuddel“ Schulz von dem Dortmunder Neonazi Sven Kahlin im U-Bahnhof Kampstraße/Dortmund mit Messerstichen ins Herz ermordet
2005 wurde der Punk Thomas „Schmuddel“ Schulz von dem Dortmunder Neonazi Sven Kahlin im U-Bahnhof Kampstraße/Dortmund mit Messerstichen ins Herz ermordet

Dortmund arbeitet eifrig daran, seinen Ruf als Nazi-Hochburg Westdeutschlands zu festigen. Eine Demonstration zum Gedenken an den am 28. März 2005 von dem Neonazi Sven Kahlin erstochenen Thomas „Schmuddel“ Schulz darf nicht durch den Stadtteil Dorstfeld führen, in dem viele Nazis wohnen.

Grund dafür ist die Einschätzung der Polizei, dass wegen eines zeitnah stattfindenden Naziaufmarsches mit anschließendem RechtsRock Konzert, mit einer Eskalation zu rechnen sei. Die Polizei Dortmund sieht sich selbst nicht in der Lage, die Demonstration und ihre Beamten an dem Tag schützen zu können.

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Rechtspopulistische Parteien in Europa: Nutznießer der Krise?

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Die Krise in Europa hat neben den bekannten Erscheinungen, wie Armut und Sozialabbau, auch zu einem Erstarken von rechten bis offen rassistischen Parteien geführt. Die erschreckenden Wahlerfolge des Front National in Frankreich und der Alternative für Deutschland machen deutlich, dass es wieder salonfähig geworden ist Rechte Lösungsansätze anzubieten. Die Ursachen der Krise werden mitunter rassistisch erklärt. Auch neue Phänomene, wie Pegida schwimmen in diesem Fahrwasser, wenn tausende Menschen gegen den vermeintlichen Untergang des Abendlandes demonstrieren. Sie sind nur ein Teil des rassistischen bürgerlichen Engagements, von dem auch die AFD profitieren kann.

In der Veranstaltungen wollen wir die Erfolge der rechten Parteien und Bewegungen diskutieren. Wir wollen auch fragen, ob ein direkter Zusammenhang zwischen der Finanz- und Wirtschaftkrise und dem Erstarken dieser Parteien besteht und welche Rolle die Mittelschicht dabei spielt.

Sebastian Friedrich, Berlin, Aktivist und Publizist. Im Januar 2015 erschien „Der Aufstieg der AfD: Neokonservative Mobilmachung in Deutschland“

Montag, 23. März,  19.30 Uhr, Soziales Zentrum, Josephstraße 2 Bochum