
Über den demokratischen Genuss industriell geprägter Ernährungskultur. Von unserem Gastautor Daniel Kofahl
Ich möchte mit einer persönlichen Anekdote beginnen. Sie liegt inzwischen über 20 Jahre zurück, besitzt jedoch einen festen Platz in meiner (Ess-)Biographie. Sie spielt in der Mitte der 1990er-Jahre und im Grunde handelt es sich sogar um eine Beichte, ein Geständnis. Ich muss circa 13 Jahre alt gewesen sein. Ein Alter also, in dem mein juveniles Rabaukentum bei Eltern und Lehrern nicht nur fröhliches Entzücken hervorrief. Meine Mutter, eine Italienerin und Meisterin in der Zubereitung köstlicher Speisen, war trotz all der Sorgen, die ich ihr seinerzeit machte, fürsorglich genug, mir jeden Morgen in aller Herrgottsfrühe ein Butterbrot als Schulverpflegung zuzubereiten. Dieses Butterbrot würde man heutzutage wohl mit Namen wie „Fitness-Vollwert-Gourmet-Stulle“ bewerben und im Straßenverkauf für mindestens 8,99 Euro an die „Bionade-Bourgeoisie“ verkaufen.







