Wo Trump recht hat

Donald Trump und Vladimir Putin auf der Joint Base Elmendorf-Richardson, Anchorage, Alaska Foto: Benjamin D Applebaum Lizenz: Gemeinfrei


Bei allem berechtigten Nein zum Putin-Trump-Plan zur Beendigung des Kriegs gegen die Ukraine: Für die Abwehr der russischen Aggression sind in erster Linie die Europäer verantwortlich. Sie tragen auch die Hauptschuld daran, dass die Ukraine sich nun zwischen Selbstaufgabe und alleine Weiterkämpfen entscheiden muss.

Stammt der 28-Punkte-Plan, der die Ukraine faktisch zur Kapitulation zwingen soll, direkt aus dem Kreml, oder haben Abgesandte von US-Präsident Donald Trump daran mitgewirkt? Diese Frage, die am Wochenende nach widersprüchlichen Signalen aus Washington die Gemüter erhitzte, ist im Grunde müßig. Denn dass Trump kein übermäßiges Interesse hat, sich für das Überleben

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Weltklimakonferenz: Absteiger sind kein Vorbild

Protest gegen den Arbeitsplatzabbau bei Thyssenkrupp in Duisburg Foto: Laurin

Vor allem einige kleine Inselstaaten unterstützten auf der Weltklimakonferenz die Forderung von Staaten der Europäischen Union mit Deutschland an der Spitze nach einem verbindlichen Fahrplan zum Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl. Die meisten Länder Afrikas und Asiens folgten nicht der EU, sondern China und den Golfstaaten, die im Gegensatz zu Deutschland und Europa für Entwicklung und Wirtschaftswachstum stehen. Kaum jemand mag wie Deutschland enden.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich Europa darauf konzentriert, der Lehrmeister der Welt zu werden. Statt vor der Welt mit technologischen Innovationen zu brillieren, sich auch militärisch als Macht zu präsentieren und den Wohlstand der eigenen Bevölkerung zu steigern, ging es dem Rest der Menschheit auf die Nerven: Man forderte weltweit einen grünen Umbau der Wirtschaft, versuchte, strenge Digital- und KI-Regeln durchzusetzen

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Der Westen unterschätzt die Gefahr des globalen Islamismus

Marko Martin in Israel Foto: Privat Lizenz: Copyright

Unterschätzen die Bürger freiheitlicher Demokratien die Gefahr des Islamismus? Wer davor warnt, wird reflexhaft als „antimuslimischer Rassist“ angeprangert. Das erinnert an die oftmals vergeblichen Warnungen vor dem Stalinismus im 20. Jahrhundert. Der Schriftsteller Marko Martin spricht im Interview über das Gemeinsame der Dissidenten von damals und heute. Von unseren Gastautoren Ellen Daniel und Michael Miersch.

Frage: Du hast mehrere Bücher über die antitotalitären Intellektuellen des 20. Jahrhunderts geschrieben, die den Nationalsozialismus bekämpften, ohne dem Stalinismus auf den Leim zu gehen. Dein essayistisches Werk ist voller Bezüge auf Menschen wie Manés Sperber, Alice Rühle-Gerstel, Melvin Lasky, Hans Sahl, Elisabeth Fischer-Spanier. Die meisten davon sind in Deutschland ziemlich unbekannt. Wie kamst du zu diesem Lebensthema? 

Marko Martin: Mich hat immer interessiert, was nicht Teil des Kanons war und ist. Kurz gesagt: Ludwig Marcuse anstatt Herbert Marcuse, Czesław Miłosz anstatt Jean-Paul Sartre. Interessanterweise gibt es nämlich gerade im progressiven Bereich eine geradezu pfäffische Kanonisierung, da werden bis heute die immergleichen Namen aufgefahren – Brecht, Adorno etc. Nachdem ich im Mai 1989 als neunzehnjähriger

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COP30: Das Ende der Träume vom grünen Stahl

Arbeiter am Hochofen Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-F079044-0020 / Lizenz: CC-BY-SA 3.0


Die Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém hat still und leise eines der wichtigsten industriepolitischen Projekte Europas zerstört: Die Idee, die heimische Industrie durch einen CO₂-Grenzausgleich zu schützen – und damit die Grundlage für „grünen Stahl“.

Es sind nur wenige Sätze in der Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz COP30, aber sie haben Sprengkraft:

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„Ich werde überleben. Weil ich leben will“

Eli Sharabi Foto: Foreign, Commonwealth & Development Office Lizenz: CC BY 4.0


Eli Sharabis literarischen Erinnerungen an seinen Überlebenskampf.
Von unserem Gastauor Roland Kaufhold. 

Eli Sharabi überlebte 491 Tagen Hamashaft. Bereits wenige Wochen später gibt er einem israelischen Sender, trotz der Bedenken seiner Ärzte, ein großes Interview, in dem er das Unvorstellbare erzählt, als Zeitzeuge. Das Interview wurde auch von Phoenix übernommen.

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