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Documenta: Die Linie der BDS-Unterstützer ist stabil

Ruru-Haus der Documenta in Kassel Foto Jonas Dörge


Es ist nicht absehbar, ob der Documenta-Skandal Konsequenzen haben wird. Es wird debattiert statt gehandelt und wie erwartet baut Kulturstaatsministerin Claudia Roth keinen wirklichen Druck auf.

Nachdem das Bündnis gegen Antisemitismus Kassel (BgA) und in der Folge zahlreiche Medien seit Januar darüber berichtet hatten, wie groß der Einfluss von Anhängern der antisemitischen BDS-Kampagne auf die Documenta 15 ist, kam es, wie es kommen musste: Antisemitische Bilder wurden auf der nordhessischen Kunstshow präsentiert, Filme, in denen antisemitische Terroristen gefeiert wurden, in den Kinos der Stadt gezeigt. Die Aufregung war groß, doch passiert ist seitdem nichts: Weder wurden die Verantwortlichen in Kassel entlassen noch wurde der wirtschaftliche Druck auf sie erhöht. Es gibt keine Boykottaufrufe, es kam nur zu zwei schwach besuchten und vom BgA veranstalteten Kundgebungen und das Thema ist mittlerweile dabei, aus den Medien zu verschwinden. Die Documenta-Debatte scheint nicht mehr als ein Feuilleton-Streit zu sein, bei dem sich die meisten Medien zum Glück gegen Antisemitismus stellten, der aber ansonsten ohne Folgen bleibt.

Das ist kein Zufall und war vorhersehbar. Als im November vergangenen Jahres Claudia Roth zur Kulturstaatsministerin gekürt wurde, war klar, dass die BDS-Anhänger Grund zur Freude hatten. Als eine von wenigen demokratischen Abgeordneten stimmte Roth 2019 gegen die BDS-Resolution des Bundestages, in welcher der BDS als antisemitisch bezeichnet und gefordert wurde, seinen Anhängern staatliche Unterstützung zu entziehen. Mit Andreas Görgen holte sich Roth dann einen Ministerialdirektor ins Haus, bei dem sich die Initiative GG 5.3 Weltoffenheit, der Zusammenschluss von Kulturfunktionären, die sich gegen den Bundestagsbeschluss stellten, in ihrem Manifest für fachlichen Rat bedankt hat.

Roth setzt auf Kommunikation. Ein paar an den Spiegel durchgestochene E-Mails sollten zeigen, dass sie sich schon zu Beginn des Jahres sorgenvoll an die Documenta-Leitung gewandt hat. Doch all das ist nicht mehr als geschickte Öffentlichkeitsarbeit. Politiker werden dafür bezahlt zu handeln, genau das tun Roth und ihr Sidekick Görgen nicht. Der Verdacht liegt nahe, dass es ihnen mehr darum geht, unbeschadet aus der Krise zu kommen als gegen Antisemitismus vorzugehen. Dass diejenigen, die man in Deutschland als Intellektuelle und Künstler bezeichnet nicht aktiv werden, zeigt nur ein weiteres Mal, aus was für Elendsgestalten dieses Milieu zu einem großen Teil besteht. Wahrscheinlich werden viele von ihnen den Documenta-Skandal gar nicht mitbekommen haben, weil ihr Köpfe tief im Hintern von Putin steckten und sie damit beschäftigt waren, in Deutschland gegen die demokratische Ukraine zu agitieren.

Die BDS-Anhänger halten die Linie. Sie finden sich in der Bundesregierung und den vom Steuerzahler üppig ausgestatten Kulturinstituten und sitzen den Antisemitismus auf der Documenta aus, der für sie ja nicht skandalös, sondern das Ergebnis der Kunst, die sie sich wünschen.

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Klaus Wiese
Klaus Wiese
1 Jahr zuvor

Die antisemitischen Vorfälle bei der Dokumenta 15 muss konsequenzen haben

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