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Documenta: Offen und ehrlich antisemitisch

Ruangrupa, v.l.n.r. Ajeng Nurul Aini, farid rakun, Iswanto Hartono, Mirwan Andan, Indra Ameng, Daniella Fitria Praptono, Ade Darmawan, Julia Sarisetiati, Reza Afisina, 2019, Foto: Jin Panji/PR Documenta Lizenz: Copyright


Die gestern von dem Intendanten-Kollektiv Ruangrupa und zahlreichen Documenta-Teilnehmern veröffentlichte Erklärung bestätigt alle Kritiker der Kasseler Kunstshow.

Wenn Ruangrupa, dass für die Documenta15 zuständige Intendanten-Kollektiv sich in den vergangenen Monaten äußerte, gab es sich freundlich und offen. Immer wieder heiß es, man sei gekommen, um zu lernen und zu reden. Auf gar keinen Fall wolle man jemanden verletzten. Das alles war gute Öffentlichkeitsarbeit, wie man sie von international erfahrenen Kunstprofis erwarten kann. Mehr nicht.

Offener und ehrlicher ist hingegen die gestern von Ruangrupa und zahlreichen Documenta-Teilnehmern veröffentlichte Stellungnahmen auf eine Pressemitteilung des Gremiums zur fachwissenschaftlichen Begleitung der Documenta15. In der wurde den Ausstellungsmachern unter anderem vorgeworfen, dass die einseitig negative Darstellung Israels in mehreren Werken in offenen Antisemitismus umgeschlagen sei. Diese Erkenntnis war nicht neu. Aber nun wurde sie von dem Gremium bestätigt, das im August als Reaktion auf die Skandale bei der Ausstellung einberufen worden war.

Die unter der Überschrift „Wir sind wütend, wir sind traurig, wir sind müde, wir sind uns einig.“ Mittlerweile auf der Plattform e-flux veröffentliche Reaktion von Ruangrupa und seinen Unterstützern viel harsch aus: „Dieser Bericht“, ist da zu lesen, „stellt eine neue Grenze dar, die überschritten wird, und wir lehnen sie kategorisch ab: Diese Linie markiert eine rassistische Abweichung in einer schädlichen Struktur der Zensur.“ Dass sich in der Stellungnahme des Gremiums keinerlei rassistische Aussagen finden, stört die Autoren des Textes nicht. Der Rassismusvorwurf ist in diesen Kreisen die Standardreaktion auf Kritik, denn gemäß der postmodernen Ideologie sind der Westen und jeder „Weiße“ rassistisch, egal was gesagt oder getan wird.

Auch das Verhältnis zu Israel wird geklärt: „Die Frage ist nicht das Existenzrecht Israels; Die Frage ist, wie es existiert. Widerstand gegen den Staat Israel ist Widerstand gegen den Siedlerkolonialismus, der Apartheid, ethnische Säuberung und Besatzung als Formen der Unterdrückung einsetzt.“ Deutlicher könnte es eine Terroristengruppe auch nicht ausdrücken. Natürlich lehnt Ruangrupa die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance ab, auf die sich neben Deutschland gut zwei Dutzend demokratische Staaten geeinigt haben.

Ruangrupa und seine Unterstützer bestätigen spätestens mit dieser demaskierenden Erklärung alle Kritiker der Documenta15: Wer Anhängern der BDS-Kampagne, und zu denen zählen auch Ruangrupa-Mitglieder, deren Ziel in letzter Konsequenz die Vernichtung Israels ist, einlädt, eine Veranstaltung überlässt, holt sich Antisemitismus ins Haus. Und Hass und Verachtung für den Westen und die Demokratie gibt es als Extra obendrauf.

 

Mehr zu dem Thema:

Mit der gewohnten weinerlichen Arroganz reagieren die Documenta-Macher auf die Kritik des Experten-Gremiums

 

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Jens
Jens
1 Jahr zuvor

Ruangrupa hat die Maske endgültig fallen gelassen. Und das ist gut so.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
1 Jahr zuvor

„Documenta: Offen und ehrlich antisemitisch“
Nicht ganz, die Verlautbarung des Kollektivs ist von der „Ich bin kein Rassist, aber…“ Qualität, die wir auch sonst kennen. Vertreter dieser Meinungen halten sich tatsächlich für nicht vorurteilsgeleitet. Das hat viel mit gedanklicher Trägheit, Selbstüberschätzung, Selbstinszenierung und bullshit-bingo der Peergroup zu tun.

Ruangrupa ist demnächst abgehakt, die dafür verantwortlich sind, diese Einfaltspinsel eingeladen zu haben nicht. Aktuell wird man sich insbesondere mit dem Bürgermeister von Kassel und Fr. Roth beschäftigen müssen, um diesen zu einer Lernkurve oder zu einem Rücktritt zu verhelfen.
Den antisemitischen Dünnbrettbohrern im deutschen Kulturbetrieb ist zu signalisieren, lernt oder fliegt!

trackback

[…] Ein paar gute Artikel zum Nachlesen:– „Dort werden wir zuschlagen“: Das Massaker von München und seine Nachwirkungen– Eine Falafel oder Israels Sicherheit als deutsche Staatsräson– Iran: Mögliches neues Atomabkommen schlechter als die alte Vereinbarung?– „Dort werden wir zuschlagen“: Das Massaker von München und seine Nachwirkungen– Israel: 2022 bereits Hunderte von Terroranschlägen vereitelt– Ein absurdes Theater namens UNO– Documenta: Offen und ehrlich antisemitisch […]

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
1 Jahr zuvor

Daß nicht Ruangrupa unser Problem ist, sondern eher die verantwortlichen Hinterleute zeigt auch dieser Beitrag der JA:
https://juedischerundschau.de/article.2022-09.antisemitische-angriffe-auf-die-achse-des-guten.html?fbclid=IwAR1x3hdrMP78SZeisLZ5c9AH5CRgBZMxDrCV4HqSJ4vymMsXxGnM3wHt6Ak

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