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„Unsere Toten“ -Wir leben wie wir leben wollen. Und deshalb wird das Sterben weitergehen“.
So die überschrift eines Leitartikels im SPIEGEL 17/2o15 S.14 von Jürgen Dahlkamp.
Dazu folgende Zitate aus dem Leitartikel:
1.
„Eines vorweg. Wir haben uns entschieden. Für die Insel. Unsere Trauminsel.“
Und zum Schluß:
2.
„…….daß wir unsere Trauminsel nicht untergehen lassen wollen. Wir haben uns nun einmal entschieden. Für uns. Alles andere ist Selbstbetrug.“
Zynisch?
Realistisch?
Jedenfalls ist der Inhalt des Leitartikels für mich ein Spiegelbild dessen, was exakt dem Denken, dem Wollen, dem Handeln der Mehrehitsgesellschaft in Deutschland und der sie repräsentierenden Politik entspricht
Jeder, der den Leitartikel liest, wird sich zu fragen haben, ob und ggfls inwieweit er tatsächlich bereit wäre, sich von dieser Traumnsel zu verabschieden.
Ich gehe deshalb davon aus, daß J.Dahlkampf recht behalten wird, wenn er im vorletzten Satz seines Leitartikels feststellt:
„Und so bleiben uns in der Flüchtlingspolitik auch künftig nur die Kompromisse, die uns kompromitieren, bleibt es bei den Toten, die den Pries dafür zahlen, dass wir unsere Trauminsel nicht untergehen lassen wollen“,
Und uns allen wird so zudem tagtäglcih bewußt, daß wir im Art.1(1)GG mit der Feststellung, daß die Würde des Menschen unantastbar ist, also die Würde aller Menschen, wider dem Bewußtsein der Mehrheitsgesellschaft „feierlich“, aber irreal, bestenfalls visionär die Verfassung eröffnet wird.
.
Uns allen wird damit auch tagtäglich bewußt, wie weit weg vom gesamtgesellschaftlichen Denken und Handell und insofern folglich von der konkreten Politik dasjenige ist, was substantiell christlich , was substantiell humanistisch wäre und wie fragwürdig damit substantiell all das ist, was sich christliche, was sich soziale/sozialistische Parteien auf ihre Banner geschrieben haben.
Eine solche Reflektion dessen, was ist, durch jedem selbst und durch die Gesellschaft insgesamtt, löst nicht die Flüchltlingsproblematik, könnte aber dazu beitragen, vom hohen Ross moralischer Selbstgewissheiten bei jedem Einzelnen,in der Gesellschaft insgesamt, in der Politik herunterzukommen und sich der Relativität der eigenen moralischen Positionierung stets bewußt zu sein.
Das löst die Flüchtlingsproblematik nicht. Das würde aber jedem Einzelen und damit der Mehrheitsgesellschaft allzeit ein schlechtes Gewissen bescheren. Wäre das dann zugleihch eine Chance, das gesellschaftspoltische Ziel einer Bestandserhaltung der Trauminsel EU/Deutschland irgendwann in Frage zu stellen?
Ich glaube das nicht.
Die Demo in Köln, Ausdruck eines schlechten Gewissens durch sehr, sehr wenige Demonstranten?-Immerhin und erfreulicherweise-.
Ohne Chance, daß – mit oder ohne solche Demonstrationen- über neue Kompromisse zur Lösung dringendster aktueller Probleme in der Flüchtlingsproblematik hinaus eine Diskussion über den „Stauts der Trauminsel EU/Deutschland“ eröffnent werden könnte?
Ich meine:
Ja, so ist das..
#1:
Jetzt müsste man natürlich ersat einmal Einigkeit darüber erzielen, welche „Trauminsel“ nun eigentlich gemeint ist?
Die „Trauminsel“ in der immer mehr Menschen als geringfügig Beschäftigte ihr Leben führen müssen, oder die „Trauminsel“ wo immer mehr Menschen aufgrund ihrer Tätigkeit der Altersarmut entgegensehen?
Oder etwa die Art von „Trauminsel“, von der aus deutsche Touristen jederzeit in Gefahrengebiete reisen wollen, in der Erwartung das sie im Ausland ähnlich geordnete Bedingungen vorfinden werden – und wenn dem nicht so ist, dass der Staat sie jederzeit wieder freikauft und wieder aus dem Schlamassel holt?
Genausowenig können sich diese Leute vorstellen, dass Flüchtlinge, die sich aus wirtschaftlichen Gründen auf gefährlichen Wegen ihren Fluchtweg wählen, auch selbst Verantwortung für ihr Leben übernehmen sollten. Staatliche Rundumsicherheit verführt zur Schuldzuweisung an alle anderen, nur nicht zur Verantwortlichkeit bei den Betreffenden selbst.
Aber so ist der Begriff „Trauminsel“ natürlich nicht gemeint – er soll wohl eher Schuldgefühle bei uns hervorrufen – möglicherweise sogar besonders bei den „kleinen Leuten“, die ja auch besonders gerne Spenden leisten, auch wenn es ihnen selbst nicht gerade glänzend geht….
Ja,ja, Nancy,
und so -im Sinne der unter -2-aufgeworfenen Fragen- wird weiterhin in Deutschland, in der gesamten EU gedacht und diskutiert werden: „Wir leben eben wie wir leben. Das Sterben wird zur Kenntniks genommen. Es wird weitergehen.“
Es geht mir nicht darum, „Schuldgefühle“ hervorzurufen.
Es geht mir darum, aus Anlaß des Leitartikels von J.Dahlkamp im SPIEGEL und anhand der dort von Dahlkampt geäußerten Meinung zu fragen, ob und inweiweit wir
(weil wir „weiterhin leben wollen wie wir leben“ und das auch angesichts des Sterbens von Flüchtliknge substantiell nicht zu hinterfragen bereit sind)
alltäglich dokumentieren, wieweit weg wir sind -der Einzelnen, die Gesellschaft, die Politik- von alldem, was das höchste Ideal unserer Verfassung ist,nämlich weit weg sind vom Bekenntnsi zur unantastbaren Würde aller Menschen und von alldem, was zu den Idealen von Christentum und Humnanismsu gehört.
Wenn ich mich das frage, kann ich selbstverständlich nicht erwarten, daß sich jedermann diese Frage stellt. Und, das habe ich versucht deutlich zu machen, ich träume nicht einmal darum, daß sich diesbezüglich an unserem Denken und Handeln substantiell etwas ändern wird, weil wir “ leben wollen wie wir leben“ und folglich. das Sterben von Flüchtlinge uns von diesem Prinzip nicht abhalten wird.
Ob die Trauminsel EU/Deutschland oder „die Festung EU“ langfristig in der Lage sein wird, dem Ansturm von Flüchtlingen stand zu halten, wenn sie millionenfach vor der Tür stehen, erscheint zumindest fraglich. Es mag ja sein, daß die Trauminsel, die Festung EU/Deutschland sich irgendwann und skrupellos mit allen ihren militärischen Mitteln unbd Möglichkeiten gegen den Flüchtlingszustrom erfolgriech wehren wird
und dabei massenweise Tote in Kauf zu nehmen bereit ist und so gewährleistet sein könnte, daß „wir weiterhin leben können wie wir leben“ und daß dieses zugleich für die Menschen, für die Gesellschaft,für die Politik als kompatibel gilt mit ihrem Verständnis von der unantastbaren Würde aller Menschen, als kompatibel gilt mit Grundprinzipien des chrisltichen Glaubens, mit den humanistischen Idealen.
Ja, Nansy, es kann also durchaus so sein, daß selbst angesichts eines solchen Szenarios Gesellschaft und Staat keinerlei Anlaß sehen werden, sich selbstkritisch zu hinterfragen, ob und inwieweit sie sich nur dem Scheine nach, weit weg von der Lebneswirklichkeit, der Unantasbarkeit der Würde aller Menschen verpflcihtet haben.
Man wird durchaus davon ausgehen können, so so wie unter -2-angesprochen-k, daß „man“
weiterhin mit sich selbst beschäftigt sein wird -mit Fragen nach dem gerechten Lohn, nach der Höhe einer ausreichenden Mindestrente, mit……….-.
Also:
Danach ist und danach bleibt jeder sich selbst der Nächste. Das gilt für den einzelnen Menschen, für Gesellschaften und Staaten.
Mir ging es lediglich darum, deutlich zu machen, daß es mich immer wieder verwundert, ja sogar ärgert, wenn wir, der Einzelne, die Gesellschaft, gesellschaftlich relevante Organisationen (wie die Kirchen, die Parteien, dike Gewerkschaften, wenn der Staat) den Eindruck erwecken, prinzipiell Gegenteiliges im Sinn zu haben und Gegenteiliges zu wollen, z.B. bei der Lösung der Flüchtlingsproblematik heute und morgen.
Ist das ohne Skrupel hinzunehmen, empfindet das niemand als eine für sich nur schwer zu ertragenden Last?
Also:
Ich habe auf den Leitartikel von J.Dahlkamp im SPIEGEL hingewiesen, weil er mich auf die o.a. skizzierten Gedanken gebracht hat und möglicherweise auch Andere nachdenklich sitimmen könnte.
Ich registriere die Selbstverständlichkeit, daß der Inhalt eines Leitartikels nicht jedermann nachdenklich stimmen kann und wenn überhaupt, dann kann das Nachdenken in verschiedene Richtungen führen.
Die letzten Schiffsunglücke forderten sehr viele Tote und erreichten im Einzelfall die Größenordnung der größten Schiffsunglücke. Dennoch handelt es sich nicht um tragische Unglücke, sondern um Transfers mit einem Risiko, das die Menschen eingehen, um in die EU zu kommen.
Hierbei ist zu beachten, dass es Berichte gibt, die auf die hohe Zahl der Toten auf den Weg zu den Starthäfen hinweisen. Ebenso ist es wohl auffällig, dass nur sehr wenig Frauen überhaupt das Mittelmeer erreichen. Die Schiffsunglücke sind also nur ein Teilproblem, und ich gehe davon aus, dass es im Vergleich zu anderen Teilen der Reise eher noch im niedrigen Risikobereich ist.
Wenn ich von diesen Migrationsbewegungen höre, kommen bei mir immer wieder Vergleiche mit den ersten Auswanderern nach Nordamerika auf und ich frage mich, welche Reisen wohl risikoreicher waren.
Es ist offen, wie diese Toten verhindert werden können. Eine Lösung, bei der die EU allen Menschen, die dauerhaft in der EU leben wollen, einen Transfer in die EU bezahlt und sie auch direkt mit allen Rechten und Pflichten aufnimmt, wäre ein Szenario, das jedem Menschen des Planeten alle Möglichkeiten unabhängig von seinen Voraussetzungen eröffnet. Er kann einreisen, muss es nicht, und es entstehen keine Kosten. Nach der Einreise hätte er alle Rechte und Pflichten.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie die Folgegesellschaft funktionieren sollte. Insbesondere ein Sozialstaat wäre nicht finanzierbar.
Aus meiner Sicht sollten wir ein Einwanderungsgesetz gestalten (Punktesystem) und uns sonst auf das Asylrecht und temporäre Unterstützung für Kriegsflüchtlinge etc. konzentrieren.
Wenn es um die aktuelle Situation im Land geht, verweisen hier viele Kommentatoren immer wieder auf die Chancen, die es in vielen anderen Ländern wohl eher gibt. Es ist also eigentlich erstaunlich, dass die EU zum Ziel der Flüchtlingsströme wird.
Ja, mir ist auch bekannt, dass viele Menschen bspw. vom Horn von Afrika nach Nordamerika auswandern.
Auf dem Weg nach Europa wird im Mittelmeer gestorben. Die EU-Migrationspolitik wird dennoch kaum gelockert. Die Flüchtlinge, ihre Angehörigen und Unterstützer müssen sich derweil selbst organisieren.
Dazu ein äußerst kluger Kommentar:
http://jungle-world.com/artikel/2015/17/51833.html