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Energiewende erklärt in drei Zahlen für Ruhrgebietler

Geschlossene Solarzellenfabrik in Gelsenkirchen

Die Energiewende ist eine komplizierte Sache. Die wohl größte Umverteilung von Geld von unter nach oben seit der Abschaffung der Leibeigenschaft weiß mit großen Zahlen zu beeindrucken. Aber wir das so ist – gerade wir Ruhrgebietler haben mit großen Zahlen, vor allem wenn sie Geld betreffen, ja unsere Probleme. Wir haben ja nix. Die Hauptabteilung Statistik und Zahlen dieses Blogs hat sich rangesetzt und mal alles für Ruhrgebietler umgerechnet.

Von 2000 bis 2013 wurde allein die Solarenergie in Deutschland mit 111 Milliarden Euro subventioniert. Sagte Manuel Frondel vom RWI-Essen und dem glauben wir mal, weil er ein kluger Kopf ist. 111 Milliarden Euro –    dafür bekommt man 44,4 Milliarden Pils im Intershop. Ok, Krombacher, aber immerhin.

Die, völlig unsinnige, Subventionierung des Steinkohlebergbaus kostete zwischen 1997 und 2006 29,9 Milliarden Euro. Also drei Milliarden im Jahr. War also deutlich preiswerter als der Öko-Quatsch.

Immerhin: 2/3 dieses Geldes, unter uns Pfarrerstöchtern mal grob gerechnete 74 Milliarden Euro, flossen direkt nach China. Das ist natürlich gut, weil so in Deutschland keine Fabriken gebaut werden mussten, um Solarzellen zu produzieren, gegen die dann Grüne und irgendwelche Bürgerinitiativen protestiert hätten.

 

 

 

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Fransker
Fransker
6 Jahre zuvor

Was für ein populistischer, einseitiger und unsinniger Beitrag.

Erstens: Für die 111 Mrd wird nur eine Quelle genannt, der geglaubt wird, weil "Manuel Frondel vom RWI-Essen" ein "kluger Kopf" ist. Dabei nicht erwähnt wird, dass das RWI nicht nur massiv von RWE gefördert wird, sondern auch weitere Verknüpfungen zum Beispiel zu Thyssen Krupp bestehen. (Quelle: Lobbycontrol https://lobbypedia.de/wiki/Rheinisch-Westfälisches_Institut_für_Wirtschaftsforschung).
Für die 29,9 Mrd gibt es als Quelle den Wikipediaartikel einer Steinkohlefirma… Braunkohle wird komplett ausgeblendet.
Steinkohle erzeugte 2016 nur noch 17% des Energiemix, Braunkohle 23.1% . Die Erneuerbaren schon 29,5%.

Zweitens: Die Erneuerbaren Energien sind eine neue Technologie, klar dass zum Aufkommen grundsätzlich mehr gefördert werden muss, die Kosten pro kwh sinken jährlich massiv.

Drittens: Die Erneuerbaren sind eine Zukunftstechnologie während Kohlesubventionen in eine endliche Technologie gehen.

Viertens: Hier mal eine andere Quelle zu den Subventionen: Laut FÖS wurde die Steinkohle von 1950 bis 2008 mit 330,7 Mrd. Euro (ohne Hinzurechnung externer Kosten) gefördert. Ja, die Studie ist von Greenpeace beauftragt, aber wer oben einzig mit dem RWI argumentiert, kann daran wenig kritisieren, oder? Und glauben Sie mir: Swantje Küchler und Bettina Meyer sind sehr kluge Köpfe! http://www.foes.de/pdf/2010.10_FOES_Foerderungen_Strom_Atom_Kohle_Vergleich.pdf

Fünftens: Die Kohleenergie hat erhebliche externe Kosten. Die Schäden an der Umwelt und an der Gesundheit trägt der Steuerzahler indirekt, hinzu kommen Vergünstigungen bei der Energiesteuer und die Befreiung von der Förderabgabe. Wieder laut FÖS (im Auftrag von Greenpeace Energie) betrugen diese externen Kosten bei der Steinkohle alleine in einem Jahr (2012) 12,4 Mrd Euro und die der Braunkohle 13,9 Mrd. Euro.
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/docs/publikationen/Studien/2013-08-19_Kurzanalyse_Zusatzkosten_konventionelle_Energien.pdf

amo
amo
6 Jahre zuvor

Hallo Stefan,

erst einmal wundere ich mich, warum Du mit dem Artikel im 2017 mit einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2014 daher kommst (NZZ macht es da ja nicht besser).
Leider ist Dir aber bei der Recherche ein grober Fehler unterlaufen.
Bei den 111 Mrd. € handelt es sich um die Förderzusagen (zu bezahlen in dem Zeitraum 2000-2033), nicht das Geld, das in den Jahren 2000 – 2013 geflossen ist.
Es sind aber auch nicht die Erlöse auf dem Strommarkt enthalten – von Vermeidung externer Kosten ganz zu schweigen – und daher nicht die Höhe der Subvention.
Zudem könnte ja mal ein kritischer Journalist mal untersuchen, in welchen Jahren welche Förderzusagen zugesagt wurde.
Nach der Beginn des EEG unter Rot-Grün waren die Summen noch sehr gering. In den letzten Jahren (2009-2013) wurde im Bereich PV durch die sinkenden Preise zu viel subventioniert, so dass entsprechend viel installiert wurde.
Sicher weißt Du am besten, welche Regierung da am Werk war und wer das zu verantworten hat.

Odo
Odo
6 Jahre zuvor

Der Wert der Einfuhren aus China ist frei erfunden und dazu noch sehr miserabel geschätzt. Der Anteil der Handwerksdienstleistungen und Planungslristungen müsste berücksichtigt werden. Hätte man erst heute ein Subventionsprogramm aufgelegt, würde die CO2-Einsparung bei gleich hohen Gesamtsubventionen viel größer sein, weil die Modulpreise faktoriell niedriger sind. Den Grünen die Alleinschuld für diese sehr ineffiziente Klimaschutzmaßnahme zuzuschieben ist unlauter. Die viel ineffizientere Lebensmittelverspritung und -verstromung ist Produkt konservativer Politik und darf nicht unerwähnt bleiben. Die Grünen wollten lediglich agraische Abfälle verwerten lassen und keineswegs riesige Ackerflächen der Nahrungsmittelproduktion entziehen.

thomasweigle
thomasweigle
6 Jahre zuvor

Wenn`s um Rotgrün geht, wird Herr Laurin zum Schnitzler der Ruhrbarone. Langsam wird`s lächerlich.

Helmut Junge
6 Jahre zuvor

Wer von den Gegnern dieses Artikels hat sich s hon einmal gefragt, woraus die Generatoren der moderneren Windkraftanlagen bestehen, wo das Element herkommt, und wie es gefördert wird.
wenndas dan geklärt ist, können wir über die ökologischen Fragen diskutieren. Und zwar ganz ohne Polemik.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
6 Jahre zuvor

Solange der gemeine Verbraucher immer noch auf die Lügen der Stromanbieter – vor allem denen der Stadtwerke – über deren angeblich so riesigen "Grünstrom"-Anteil reinfallen und die grünen Ex-Politikversager nach dem Abgang aus den Landtagen und Kommunen ihre Pöstchen beim lokalen Versorger finden, ist ja keine Not…

Gottseidank lässt sich das in der ebenso krachend gescheiterten Biogas-Industrie nicht so einfach verwirklichen, diese Gelder stinken ja schließlich nach Gülle.

Thomas Siepelmeyer
6 Jahre zuvor

An Herrn Laurin kann man in den letzten Jahren die Regression der Kant'schern Lehre von der Aufklärung sehr schön am Subjekt studieren, zur (Fast-) Vollendung in diesem Artikel gebracht (man weiß ja nicht, was noch kommt): der Wieder-Eingang des Menschen in seine selbstverschuldete Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Die Leitung des Laurin'schen Verstandes hat offensichlich völlig der Neo-Liberalismus Reagan'scher und Westerwell'scher Prägung übernommen.

Leider hat Herr Laurin immer noch fast den gleichen Musikgeschmack wie ich, aber man kann hoffnungsfroh auf die Zeit blicken, wann sich das ändert und er uns die Helene und diese Silberlocke anpreist – mir fallen die Namen gerade nicht ein. Wie mein Musikgeschmack wird sich aber auch meine Zustimmung zur Energiewende nicht mehr ändern, dafür bin ich zu alt und stehe schon kurz vor der Probeliege auf'm Friedhof, wie unser alter Lateinlehrer sagte.

Detlev Winkler
Detlev Winkler
6 Jahre zuvor

Bei pfiffigem Einsatz der zur Verfügung stehenden Subventionen hätte man doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können :-)!

Die TAZ schrieb vor einiger Zeit dazu:

Saufen für den Regenwald: Seit zehn Jahren will Krombacher mit Hilfe des WWF die Umwelt schützen, es ist die erfolgreichste Öko-Imagekampagne:

Näheres:

http://www.wwf.de/zusamme…/krombacher-klimaschutz-projekt/

Da müsste mal wer nachrechnnen, aber wahrscheinlich wären da gleich sämtliche Klimaschutzziele bis 2050 nebenbei erledigt worden.

Thorsten Stumm
6 Jahre zuvor

@Fransker, Amo, Odo
Die ganze Energiewende sollte, der Trittin hat es versprochen, jeden nicht mehr als eine Kugel Eis im Jahr kosten…..
Warum zu dieser Lüge eigentlich kein Wort…..

Fabian
Fabian
6 Jahre zuvor

@Thorsten
Der Herr Trittin hat an der Energiewende aber relativ wenig mitgewirkt. Die Probleme der Energiewende muss man wohl eher der Frau Merkel "anhängen".
Das mit den Kosten hätte man auch anders hinkriegen können, indem man bspw. den AKW-Betreibern nicht erst Laufzeiten verspricht, und dann in einer Nacht-und-Nebel-Aktion seine Meinung umschmeißen und durch überhastete und daher schlechte Planung unnötige Kosten verursachen.

Außerdem ist dieser Artikel völliger Unsinn. Wenn das Ruhrgebiet nicht Jahrzehnte lang diese Entwicklungen verschlafen und weiterhin auf die Montanindustrie gesetzt hätte, hätte man von diesen Entwicklungen profitieren können, statt jetzt rumzujammern.
Das mit der Umverteilung verstehe ich auch nicht. Durch die Energiewende wird doch dezentralisiert, RWE und andere Konzerne verlieren Marktmacht z.B. an Bürgergenossenschaften (gerade im ländlichen Raum). Dadurch wird doch in die andere Richtung umverteilt.

Fabian
Fabian
6 Jahre zuvor

Danke für die Antwort, ich muss gestehen, von der (ehemaligen) Solarindustrie im Ruhrgebiet wusste ich bisher kaum etwas.
Dennoch hat das Ruhrgebiet viel zu lange an der Montanindustrie geklebt, seit dem Ende des Wirtschaftswunders geht es der ja mehr schlecht als recht. Die Diversifizierungsstrategien setzten zu spät und oberflächlich ein, es wurde zu viel Industrie und zu wenig F&E angesiedelt.
Jetzt stellt sich mir nur die Frage? Ist die Energiewende aus Sicht des Autors generell Blödsinn, oder würde er sich nur eine andere Umsetzung (z.B. mehr Protektionismus) wüschen? Dass wir unsere Gesellschaft dekarbonisieren müssen, sollte jeder begriffen haben …

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