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Hamas: Terror-Verharmloser an NRW-Schulen?

bsv_hamas

Bekanntermassen ist die Friedensbewegung die dümmste aller sozialen Bewegungen der vergangenen Jahrzehnte. Seit dem vergangenen Jahr haben Organisationen der Friedensbewegung  trotzdem einen Zugriff auf die Schüler in NRW und können ihre Sicht der Dinge darlegen. Zum Beispiel wie friedensfreundlich die Terrororganisation Hamas ist.

2012 war ein gutes Jahr für die Friedensbewegung. Nicht dass sie mehr Zulauf hatte als sonst – der Ostermarsch 2012 glich wie in jedem Jahr einem Treffen schlecht gekleideter Rentner, die ihre Umwelt über Lautsprecher mit den Klängen von Konstantin Wecker malträtierten. Aber  es gab einen politischen Erfolg. Mitglieder der Friedensbewegung erhielten einen Zugang zu den Schulen in NRW. SPD und Grüne haben das ermöglicht. Stolz, wenn auch ein wenig nörgelig, weil ja auch noch immer Bundeswehrsoldaten in Schulen zu sehen sind, verkündet die Seite „Friedensbildung NRW„:

Seit 2008 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen Bundeswehr und Schulministerium in Nordrhein-Westfalen. Diese Vereinbarung wurde 2012 geändert, um auch kontroverse und alternative Positionen zur Bundeswehr darzustellen.

Hier heißt es jetzt: „Jugendoffiziere der Bundeswehr können, wie auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Institutionen und Organisationen der Friedensbewegung, im Rahmen von schulischen Veranstaltungen Schülerinnen und Schüler über die zur Friedenssicherung möglichen Instrumente der Politik und die Aufgabenstellung der Bundeswehr informieren.“

Dennoch bleibt Kritik an der Einbindung der Bundeswehr in die Schule im Allgemeinen und im Besonderen daran, dass ein angebliches Gleichgewicht von Bundeswehr und Friedensbewegung ein tatsächliches Ungleichgewicht verschleiert.

Um Vertreter_innen der Friedensbewegung den Zugang doch zu erleichtern, hat das Ministerium einen Erlass u.a. zur Kostenerstattung herausgegeben.

Zu den Gruppen, die sich unter Friedensbildung NRW versammelt haben, gehört auch der Bund für Soziale Verteidigung (BSV). Auch der BSV kann also an Schulen in NRW seine Sicht der Dinge darlegen. Zum Beispiel über die Hamas. Die terrorisiert im Gaza-Streifen nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern beschießt Israel seit Jahren mit tausenden von Raketen.  Tote und Verletzte waren die Folge, die Bundesregierung hat für die Regionen Israel die an Gaza grenzen eine Reisewarnung ausgegeben. Die Hamas will Israel vernichten und tut alles um diesen Plan auch in die Tat umzusetzen. Der BSV schätzt die Hamas allerdings anders ein. Auf Facebook wird eine etwas ungewöhnliche Sicht auf die Hamas offengelegt:

Die Hamas ist natürlich nicht genuin „gewaltfrei“. Dennoch lässt sich ein Umdenken innerhalb der Hamas beobachten, das sich auch in verändertem Handeln niederschlägt. Die größte Veränderung hat sich bereits vor drei-fünf Jahren vollzogen, als die Hamas aufhörte den gewaltfreien Widerstand zu diffamieren und zu bekämpfen. Im November 2011 verkündete die Hamas einen Strategiewechsel (http://www.egyptindependent.com/news/hamas-considers-shift-non-violent-resistance-relocation-egypt) und hat auch kürzlich angesichts der Unruhen nach dem Tod von Arafat Jarada in israelischer Haft, nur zu gewaltfreiem Kampf aufgerufen. 

Alles in allem scheint mir die Formulierungen „bis in die Hamas“ hinein angemessen. Auch wenn die Hamas sich noch nicht offiziell vom gewaltsamen Kampf verabschiedet hat, sind die Veränderungen innerhalb der Hamas und ihrer Handlungen unübersehbar.

Der halluzinierte Politikwechsel der Hamas sah so aus, dass im vergangenen Jahr die Israelische Armee eingreifen musste, um den dauerhaften Beschuss mit Raketen zumindest zeitweilig zu stoppen. Mittlerweile sind die Raketenangriffe auf Israel wieder aufgenommen worden.  Aber für den BVS sind es wahrscheinlich gewaltfreie Friedensraketen…

 

 

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Joel
Joel
10 Jahre zuvor

Und die Bundeswehr rekrutiert wahrscheinlich für den gewaltfreien Demokratieexport..

Ich find die Zitate vom BSV sehr vorsichtig und gewissenhaft formuliert und ich finde ebenfalls, dass sie nicht ausschließen, dass die damals scheinbar zu erkennende Entwicklung innerhalb der Hamas sich nicht auch wieder ins Gegenteil umkehren könnten.

Wir können unsere Schüler nicht zu Streitschlichtern ausbilden und dazu erziehen den Dialog als einziges Mittel zur Konfliktbewältigung zu verwenden und andererseits für eine Karriere bei der Bundeswehr werben. Das ist widersprüchlich.

Ebenfalls fehlt mir die Empathie, denn dass Menschen in Gaza UND Israel leiden steht außer Frage aber Ihr Beitrag scheint die Ursache für die Zustände einzig und allein auf die Hamas zu projizieren, dabei bedient sich Israel nicht weniger der Mittel der Provokation und der Gewalt. Zu einem Streit gehören immer Zwei.

tl:dr

> Bundeswehr an Schulen ist Mist.
> Die Behauptung der BSV verharmlost Terror ist Effekthascherei und nicht halten.
> Ihr Blogbeitrag ist einseitig, schuldzuweisend und verachtet den Frieden als ein hohes Gut welches wir alle anstreben sollten.

Joel
Joel
10 Jahre zuvor

Und ergänzend hätte ich sehr gern erklärt wieso die Friedensbewegung die dümmste aller sozialen Bewegungen der vergangenen Jahrzehnte ist? Ich bin zwar kein Aktivist aber trotzdem halte ich diese Behauptung für sehr gewagt. Zum einen da mir nichts davon bekannt ist und zum anderen, dass sie einen Ostermarsch als einziges repräsentatives Beispiel aufführen um ihr Statement in irgendeiner Weise zu untermauern. Willkommen im 21. Jahrhundert in denen ein Großteil der sozialen Bewegungen, Bestrebungen und Überlegungen nicht mehr auf der Straße stattfinden.

Unabhängig vom Aktionismus sollte man die Friedensbewegung von ihrer Ursache her betrachten.

Sich für Frieden zu engagieren kann unmöglich dumm sein..das Gegenteil zu behaupten schon.

Martin Niewendick
10 Jahre zuvor

@ 1: „Zu einem Streit gehören immer zwei“ Wow, das ist mal eine fundierte Analyse. Die alle Hintergründe und Ursachen ausblendet.

„Sich für Frieden zu engagieren kann unmöglich dumm sein“ Oh doch, und ob. Denn was die „Friedensbewegung“ anstrebt, ist Frieden um jeden Preis – also Friedhofsruhe (siehe Syrien). Bezeichnenderweise redet keiner von ihnen von „Freiheit“. Wie dumm die Bewegung ist, wird übrigens auch an ihrer Verschwörungskungelei deutlich, siehe zB den Deppen-Antiamerikanismus oder auch die Chemtrailerei: https://www.ruhrbarone.de/etwas-serioeser-bitte/

Joel
Joel
10 Jahre zuvor

Ich habe nie den Anspruch erhoben, dies als fundierte Analyse geltend zu machen aber der Wahrheitsgehalt im Bezug auf die Situation in Israel ist dann doch wohl offensichtlich und da ich den Blogbeitrag für einseitig befinde halte ich diesen erfahrungsgemäß selten verkehrten Einwand für durchaus angebracht.

Es gibt nicht die eine Friedensbewegung mit dem einen Gesamtziel in sofern sollte man sich damit zurück halten einzelne Strömungen, Artikel oder ähnliches herauszupicken und auf eine fiktive Gesamtbewegung übertragen denn dadurch wird jeder Mensch in eine Schublade gesteckt, der Frieden prinzipiell für ein erstrebenswertes Gut hält und der gewaltfreie Methoden zur Konfliktbewältigung immer Vorrang gewährt.

Achim
Achim
10 Jahre zuvor

Die Hamas ist die regierende Kraft im Gazastreifen.
Nach der allgemein anerkannten Staatsrechtslehre benötigt ein
Staat:
1)Ein Staatsgebiet
2,)Eine Staatsgewalt
3.)Ein Staatsvolk

Die Existenz eines Staatsgebietes „Gazastreifen“ ist
unstrittig.
An der von der Hamas ausgebübten Gewalt gibt es keinerlei Zweifel.

An der Schaffung eines „Staatsvolkes von Gaza“ arbeitet auch
und gerade die israelische Regierung, denn sie schiebt „Gazauntertanen“ aus
der Westbank in den Gazastreifebn ab, auch wenn dies möglicherweise
zu einer politischen Verfolgung führt.

Die Herrschaft der Hamas wird noch Jahrzehnte dauern.
Die örtlichen Vertreter der Hamas werden die Direktiven der Hamasführung im „prowestlichen“ Katar befolgen.
Irgendwelche Verhandlungen mit der Hamas über den
Frieden sind daher durchaus angebracht, wobei die Verantwortlichen natürlich
den fundamentalen Unterschied zwischen einem dauerhaften
Frieden und einem maximal zehnjährigen Waffenstillstand
„Hudna“ verstehen sollten.
Aber die Israelis sind ja nicht dumm…

Die Verharmlosung der Hamas erfolgt üblicherweise durch die westlichen
Regierungen.

Die Friedensbereitschaft der Hamas wird üblicherweise in der Friedensbewegung kontrovers diskutiert.
Christliche Friedensgruppen sehen dies ganz anders
als sälulare Friedensgruppen, die da eher religionskritisch sind.

Ich zitiere da mal nur teilweise einen hohen Friedensfunktionär, dessen Namen ich „um des lieben Friedens willen“ lieber nicht nennen mag.

„Die (Name einer explizit christlichen Gruppe – also nicht der BSV) arbeiten da mit den übelsten Islamisten zusammen“

Ich sag ma:
„Religion ist heilbar“
„Auch Islam ist heilbar“

In der Praxis beruht der innere und äussere Frieden auf der
Welt häufig auf einer Vernachlässigung
von religiösen „Mordspflichten“.

Im übrigen unterrichten die Freunde der Hamas dank der
von der CDU/CSU durchgesetzten flächendeckenden Einführung
des islamischen Religionsunterrichtes bald an allen deutschen Schulen in den wesrlichen Bundesländern.

Danke Herr Schäuble!

Achim

Björn Kunter
10 Jahre zuvor

Wer soll hier eigentlich gedisst werden?

Der Bund für Soziale Verteidigung, der als Fachverband für gewaltfreie Alternativen zum Militär gewaltfreie Bewegungen unter anderem in Syrien unterstützt und aus der Perspektive der Friedensfacharbeit natürlich auch Veränderungen im Verhalten von Gewaltakteuren beurteilt (wie der Hamas).

oder geht es um eine imaginierte Friedensbewegung, der vorgeworfen wird sich zu Syrien nicht zu äußern und politisch irrelevant zu werden?

oder geht es um das Netzwerk Friedensbildung, in dem sich Organisationen versammeln, die Alternativen einer gewaltfreien Friedensarbeit in Schulen dem militärischen Sicherheitsdenken der Bundeswehr gegenüberstellen wollen.

Wer sich ein reales Bild über den Bund für Soziale Verteidigung machen will, sollte sich nicht auf einen von hunderten (eher nebnsächlichen) facebook Einträgen stützen (und mit einem bunten Misch anderweitiger Zitate und Beobachtungen anderer Gruppen vermischen) sondern doch wenigstens zwei, drei weitergehende Quellen heranziehen.

Z.B.: zu Syrien: https://www.soziale-verteidigung.de/news/meldungen/neues-infoblatt-zu-syrien/ und https://www.soziale-verteidigung.de/news/meldungen/kommentar-zum-syrien-aufruf-von-adopt-a-revolution-und-medico-international/

zur Vision des BSV: https://diefreiheitsliebe.de/frieden/die-friedenswende-sicher-leben-ohne-militar

Die friedenspädagogischen Materialien, mit denen der BSV demnächst wirklich an Schulen gehen will, werden wir Anfang Mai ebenfalls online stellen. Vielleicht können die Ruhrbarone diese dann ja untersuchen und besprechen, ob sie den Vorwurf dann auch noch aufrecht erhalten wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Björn Kunter
Geschäftsführer BSV

Martin Böttger
Martin Böttger
10 Jahre zuvor

Aus dem Bund für Soziale Verteidigung die Hamas zu machen, ist schon ein bestaunenswertes polemisches Kunstwerk binären Denkens. Gut zum Anheizen von Konflikten, weniger zum Anregen von Denkprozessen. Prozessdenken wäre sowieso besser, jedenfalls wenn man Konflikte sinnvoll bearbeiten will.

Martin Niewendick
10 Jahre zuvor

Der grüne MdB Sven Kindler hat die Hamas in einem (sehr lesenswerten) Nahost-Reisebericht gut beschrieben: „Die Hamas ist eine islamistische und antisemitische Partei mit einem bewaffneten, terroristischen Arm (…)“. https://www.sven-kindler.de/2013/04/truebe-perspektiven-fuer-palaestina

Frank
Frank
10 Jahre zuvor

@Joel: Warum setzt sich die „Friedensbewegung“ nur gegen Regierungen von Staaten ein, die unsere Werte teilen? Ich habe von ihr auf dem Ostermarsch z. B. nichts gegen die Drohungen aus Nordkorea gehört.

discipulussenecae
discipulussenecae
10 Jahre zuvor

Wie ideologisch verbohrt und voreingenommen die Jungs und Mädchen sind, zeigen wie immer die Formulierungen: „Jugendoffiziere der Bundeswehr“ vs. „Vertreterinnen und Vertreter anderer Institutionen und Organisationen der Friedensbewegung“ …

Bundeswehr so kurz und schlecht. Und Offizierinnen gibt es da natürlich nicht. Geht ja auch nicht. Weil: Bundeswehr = böse = männlich.

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

@Joel #1

Zitat: „(…)Wir können unsere Schüler nicht zu Streitschlichtern ausbilden und dazu erziehen den Dialog als einziges Mittel zur Konfliktbewältigung zu verwenden und andererseits für eine Karriere bei der Bundeswehr werben. Das ist widersprüchlich.(…)“ Zitat Ende

Genau das ist der Denkfehler, dem den gesamte Friedensbewegung leider noch immer so stur wie ignorant anhängt: Daß man jeden Konflikt durch „Dialog“ beenden kann.
Der Konflikt in Ex-Jugoslawien ist nicht beendet worden durch einen wie auch immer gearteten Dialog, sondern durch den Nato-Einsatz, der von der Friedensbewegung bis heute als „Völkerrechswidriger Angriffskrieg“ diffamiert wird.
Auch das Horrorregime der Khmer Rouge ist seinerzeit nicht durch „Dialog“ beendet worden, sondern durch eine millitärische Intervention, ebenso wie der schreckliche Bürgerkrieg in Sierra Leone.
Es ist heute erwiesen, daß durch eine Aufstockung der UNO-Truppen 1994 in Ruanda den Völkermord verhindert hätte – wodurch nicht nur den Tutsi in Ruanda, sondern auch dem Menschen im Kongo eine Menge Unheil erspart geblieben wäre, im Falle Kongo wird das Unheil inzwischen mit 4 Mio Toten beziffert!

Pazifist zu sein ist eine feine Sache, aber zu glauben, als Pazifist automatisch moralisch überlegen zu sein, ein Irrtum.
Es wird von der Friedensbewegung gerne vollmundig die deutsche Geschichte bemüht, die es angeblich verbietet, millitärische Mittel einzusetzen.
Allerdings vergessen diese Zeitgenossen, daß es eine millitärische Intervention war, die Deutschland von den Nazis befreit hat. Der Verdacht liegt nahe, daß ein einigen Kreisen die Tatsache, daß die Deutschen sich nicht selbst befreien konnten, noch immer nicht verknust wird und deshalb die Synapsen im Gehirn bei gewissen Themen falsch klicken.
Man könnte von der deutschen Geschichte – wenn man die denn unbedingt bemühen möchte – nämlich auch lernen, daß man auf keinen FAll KZ-ähnliche Lager und Völkermord dulden darf.

Man kann die Dinge allerdings auch ganz pragmatisch angehen: Jedes Land der westlichen Welt mußte sich in den vergangenen 70 Jahren gelegentlich fragen, ob es z. B. an einer Blauhelmmission der UNO teil nimmt. Außer natürlich Deutschland, jedenfalls bis zum Fall des Eisernen Vorhangs. Und mir scheint, daß man sich in D sehr kommod in der „Sonderrolle“ eingerichtet hat. Mit Friedfertigkeit hat das nix zu tun.
Ein Land wie Kanada z. B. hat sich bis 1989 an jeder (!) UNO-Mission beteiligt – ohne daß irgendjemand, der noch ganz bei Trost ist, Kanada als aggressiv oder (um den abgelutschten Begriff zu nennen) imperialistisch bezeichnen könnte. Es gibt also eine gewisse Berechtigung für eine Armee und sogar sinnvolle Aufgaben, die sie erfüllen kann.
Mir gefallen die Abenteuer-Urlaub-Werbe-Videos der Bundswehr auch nicht.
Aber pauschal gegen Millitär zu sein und fleißig Plakate mit der Parole „Soldaten sind Mörder“ *) hoch zu halten, trifft den Nagel neben dem Kopf.

In D ist eine breite Diskussion überfällig, unter welchen Umständen millitärische Intervention gerechtfertigt ist, und zwar ohne irgendwelche dümmlichen Parolen wie „Deutschlands Freiheit wird am Hindukusch verteidigt“, aber auch ohne „Frieden schaffen ohne Waffen“

*) Allen, die so gerne das Tucholski-Zitat verwenden empfehle ich, sich mal den ganzen Weltbühne-Artikel durchzulesen, in dem der Satz fällt. Man gebe dazu bei Google „Der bewachte Kriegsschauplatz Kurt Tucholski“ ein. Das dürfe die Dinge ein wenig zurechtrücken.

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

@Frank #10

Da war auch nix zu hören von Assad, oder Bashir, der seit 10 Jahren in Darfur morden läßt.

Vor allem war da nix zu hören und zu sehen von FRONTEX, von denen die Friedensbewegung anscheinend noch nie gehört hat, obwohl die seit Jahren im Verdacht stehen, die Außenpolitik der EU tatsächlich auf unverantwortliche Weise zu millitarisieren, und zwar ohne daß jemals eine Debatte im Bundestag darüber gelaufen wäre, geschweige denn eine Kontrolle der Aktionen oder auch nur im Ansatz eine nachträgliche Aufarbeitung fragwürdiger Vorfälle statt fände.

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

Vor einigen Jahren ist mir ein interessantes Buch in die Hände gefallen: „Die Zivilisierung des Krieges“ von Michael Ignatieff, in dem das Problem behandelt wird, unter welchen Umständen eine millitärische Intervention gerechtfertigt ist, bzw., da man nicht in alle Konflikte eingreifen kann, wann eine Intervention tatsächlich zwingend geboten ist.

Sehr interessan auch: „A Problem from Hell“ von Samantha Power, das sich kritisch mit der Tatsache auseinandersetzt, daß die USA sich bei Interventionen gegen Völkermord (Armenien, Holocaust, Kambodscha, Kurden im Irak, Ruanda, Bosnien) auffallend zurück gehalten haben und wenn überhaupt, erst sehr spät eingegriffen haben.
Auch sehr interessant: Das Buch gibt es bisher nicht auf deutsch.

discipulussenecae
discipulussenecae
10 Jahre zuvor

@Puck #12: Ein sehr kluger Beitrag! Danke!

Thomas Auer
10 Jahre zuvor

Ihr habt schwer einen an der Waffel.

Simplifikanten sagen:
Bekanntermassen ist die Friedensbewegung die dümmste aller sozialen Bewegungen der vergangenen Jahrzehnte.
Deppen fügen sogar noch „gute“ Gründe an, wieso man/frau ohne Rücksicht auf Verluste rumballern kann und darf, wenn nicht gar muss.
Das Ganze verquickt man/frau dann am besten noch mit Hamas, Al Quaida…(leck mich am Arsch) und heraus kommt:
Alles prima: Lasst uns bomben, alles für die „gute“ Sache.

Ihr seid manchmal so erbärmlich. *kopfschüttel*

Und die Pazifisten – herausgegriffen aus einer Demo (willkürlich?!) sind quasi immer die Blöden….^^

Haha

LG
Thomas

Thomas Auer
10 Jahre zuvor

Und damit mein vorheriger Kommentar nicht (un)willentlich falsch interpretiert wird:
Allein der Opener für den Artikel ist mehr als tendenziös und weist direkt eine gewisse Richtung an:
Pazifist = blöd
Krieg nicht immer schlecht = Pazifist blöd
Pazifist = Hamas-Unterstützer

Nennt man das Qualitätsjournalismus?
Von einzelnen Kommentaren ganz zu schweigen.

Frägt
Thomas

Christian Wee
Christian Wee
10 Jahre zuvor

Was Stefan Laurin zur Friedensbewegung geschrieben hat, ist noch viel zu milde formuliert.

Der einzige Zweck der Friedensbewegung besteht darin, sich für Diktatoren und Terrorbanden einzusetzen, damit diese weiter ungestört ihre Bevölkerung ermorden, vergewaltigen und foltern können.

So geschehen bspw. in Mali und Lybien, wo Frankreich glücklicherweise das Morden der Islamisten bzw. des Regimes unterbunden hat, was den „Bund zur sozialen Verteidigung“ nicht gefiel:

https://www.soziale-verteidigung.de/news/meldungen/kommentar-zur-situation-in-mali/

https://www.soziale-verteidigung.de/news/meldungen/gegen-jegliche-gewalt-erklaerung-zu-libyen-2/

Auch tritt die Friedensbewegung, so auch der „Bund zur sozialen Verteidigung“, für das Recht des Irans auf atomare Bewaffnung und gegen Sanktionen gegenüber den Mullahs ein:

https://www.soziale-verteidigung.de/fileadmin/images/international/news/iran-erklaerung.pdf

Die Friedensbewegung und der „Bund zur sozialen Verteidigung“ setzt also das fort, was die Väter begonnen, nur diesmal beteiligen sie sich nicht selbst am Holocaust, sondern geben nur passive Unterstützung aus der Ferne für ein Regime, das den nächsten Holocaust plant.

Erfolg hätte die Friedensbewegung auch fast schon einmal gehabt. Als Israel 1972 im Jom-Kippur-Krieg kurz vor der Auslöschung stand, untersagte die sozial-liberale Koalition unter Willy Brandt Waffen über deutsche Häfen nach Israel zu transportieren, bot aber humanitäre Unterstützung, falls Israel den Krieg verlieren würde.
Dass im Falle einer israelischen Niederlage die Bevölkerung vor ihrer Auslöschung stand und steht interessierte und interessiert die Friedensbewegung damals wie heute nicht.

Die Friedensbewegung ist für Juden, sowie für alle Menschen, die in ihrer Heimat wegen ihres Glaubens, ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung usw. verfolgt werden, weit gefährlicher als irgendwelche Neonazis- die schlagen ab und zu mal jemanden zusammen, töten vielleicht auch Einzelne, sie schaffen aber kein Klima in der die Weltgemeinschaft und besonders Deutschland wegsieht, wenn ganze Städte ausradiert, Hunderttausende getötet werden und Millionen flüchten müssen.

In meinen Augen ist die Friedensbewegung ein ekeleregender, widerlicher Haufen.

heplev
10 Jahre zuvor

@Joel (ganz oben): “ Zu einem Streit gehören immer Zwei. “
Ja, ist das so? Ich erlebe immer wieder, dass jemand ganz friedlich in Ruhe gelassen werden will, aber von einem Streithammel getriezt und malträtiert wird. Wenn man Joel folgt, dann ist der Maträtierte genauso schuldig wie der Malträtierer. Der Spruch ist also völliger Blödsinn.
Und das dann auch noch als „Argument“ für die „Friedensbewegung“ herbeizuziehen, zeigt die ganze Verblödung der friedensbewegten Wolkenkuckucksheimer.

Harald
Harald
10 Jahre zuvor

Zitat vonm Ghandi:
„Während Hindus, Sikhs, Christen, Parse und Juden gemeinsam mit einigen Millionen Anhängern aniministischer Religionen, alle miteinander in relativer Harmonie koexistieren konnten, gab es eine Religion, die keine Kompromisse schließen konnte und abseits stand vom Rest: der Islam“

Achim
Achim
10 Jahre zuvor

#10 | @Frank

Ein gewaltfreier Widerstand kann sich (fast) nur gegen die
eigene Regierung richten.

Der israelische Friedensfreund kann z.B. aus Protest
gegen die militärische Durchsetzung der Siedlungspolitik
den Kriegsdienst in der israelischen Armee verweigern.

Der palästinensische Friedensfreund kann z.B._ aus
Protest gegen den militärischen Kampf gegen die
israelische Siedlungspolitik ein passendes Grundstück
an die israelische Siedlerbewegung verkaufen.

Die Friedensbewegung richtet sich immer gegen die
Kriegstreiber im eigenen Land.

Die verwerfliche nordkoreanische Aufrüstung ist kein Thema für die
Friedensbewegung, da deutsche Rüstungsexoprte nach
Nordkorea nicht zu erwarten sind.

Die vertwerfliche saudische Aufrüstung ist ein hema für die
Friedensbewegung, da es deutsche Rüstungsexporte nach Saudiarabien gibt.

Möglicherweise macht es hier noch jemanden glücklich,
ich sage mal:

Die Hamas ist islamfaschistisczh.
Die Nordkoreaner sind völlig durchgeknallt.

Aber auch wenn am nächsten Wochenende
4 Millionen Friedensfreunde mit dieser Meinung
vor dem Brandenburger Tor demonstrieren würden.

Na und…

Achim

Dr. Nathan Warszawski
10 Jahre zuvor

Seit 2008 darf die Bundeswehr in den Schulen Nordrhein-Westfalens für ihre Ideen und um Nachwuchs werben. Der gefühlten Gerechtigkeit wegen ist es seit 2012 auch Friedensbewegungen erlaubt, ihre gegensätzlichen Positionen zur Bundeswehr in NRW-Schulen zu propagieren.

Während die Bundeswehr Teil des demokratischen deutschen Staates ist und sich deshalb an die demokratischen Regeln hält, sind Pazifisten nur ihrem Gewissen verantwortlich.

Nun gibt es bekanntlich unter klerikalen Friedensbewegungen solche, die den Ideen des Terrorismus nahe stehen. Durch Vertrag mit dem NRW-Schulministerium ist diesen Pazifisten die Verbreitung terroristischer Anschauungen in Schulen gestattet.

Um Friedensbewegten den Zugang zu Schulen zu erleichtern, hat das Schulministerium eine Kostenerstattung-Verordnung für Pazifisten erlassen.

https://numeri249.wordpress.com/2013/04/26/terrorversteher-in-nrw-schulen/

Achim
Achim
10 Jahre zuvor

BTW:
Die Schule hat natürlich auch noch einen allgemeinen
pädagogischen Bildungsauftrag.
Wenn die Schüler zum Militär gegen und
„ihr Leben wegwerfen“. dann hat die Schule versagt.
Die Schule hat unabhängig vom
„staatstragenden Militär“ zu arbeiten.
Ein abschreckendes Beispiel findet sich in
Landog Scherzers „Der Erste“ wo die örtlichen
Gunktionäre und Lehrer „Quotenvorgaben“ für
die Verpflichtungen von Schülern zu den „bewaffneten Organen“ zu
erfüllen haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Landolf_Scherzer#Werk

Achim

Puck
Puck
10 Jahre zuvor

@Harald # 20

Kann sein, daß Ghandi das gesagt hat, das war aber vermutlich vor der Unabhängigkeit Indiens, die er nur um 4 Monate überlebt hat.

Sofort nach Abzug der Briten kam es im Zuge der Teilung in Indien und Pakistan zu unvorstellbaren Grausamkeiten zwischen den religiösen Gruppen, und Hindus beteiligten sich nicht weniger daran als Moslems.

Torsten
Torsten
10 Jahre zuvor

„Bekanntermassen ist die Friedensbewegung die dümmste aller sozialen Bewegungen der vergangenen Jahrzehnte.“

Wer so filigran argumentiert, sollte die Keilschrift wählen.

„Der halluzinierte Politikwechsel der Hamas sah so aus, dass im vergangenen Jahr die Israelische Armee eingreifen musste, um den dauerhaften Beschuss mit Raketen zumindest zeitweilig zu stoppen.“

Die Likud-Partei hätte es nicht besser formulieren können.

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