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Merkel: Binnen einer Woche verdoppeln sich Neuinfektionen auf 28.000 pro Tag

Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel: Foto: CDU/Laurence Chaperon Lizenz: Copyright

Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet mit einer Verdoppelung der täglichen Corona-Neuinfektionen von heute rund 14.000 auf 28.000 binnen einer Woche – wenn die Kontakte nicht reduziert werden. Kann das wirklich sein? In so kurzer Zeit eine Verdoppelung? Ist das bloßer Alarmismus und Panikmache? Wir wollen wissen, seit wann sich die aktuellen Zahlen verdoppelt haben und wagen einen Blick zurück auf die Zahlen der letzten Wochen und Monate…

SPIEGEL Online meldet heute Nachmittag, dass die Bundeskanzlerin mit einer dramatischen Erhöhung der täglichen Neuinfektionen binnen Wochenfrist rechnet. Und zwar für den Fall, dass die Kontakte zwischen den Menschen nicht deutlich eingeschränkt werden. Dies habe sie den Ministerpräsidenten in der heuten Sitzung vorgerechnet.

Kann dies sein? Man wird täglich mit so vielen Zahlen und Statistiken bombardiert, sodass man leicht den Überblick verlieren kann, wie die Lage noch vor ein paar Tagen aussah. Wir werfen einen Blick zurück und fragen, seit wann haben sich die Zahlen das letzte Mal verdoppelt?

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat per Stand heute folgende Fallzahlen für Deutschland gemeldet:

Seit wann letzte Verdoppelung der Corona-Zahlen?

 

Ergebnis: Die Zahl der als akut Covid-19-infiziert gemeldeten Menschen hat sich innerhalb der letzten neun Tage verdoppelt. Deren Gesamtzahl hat sich binnen 67 Tagen um den Faktor zwei erhöht. Vor zehn Tagen befanden sich nur halb so viele Corona-Patienten auf Intensivstationen. Und von den heute über 10.000 Covid-19-Toten waren am 23. April noch die Hälfte am Leben.

Diese Zahlen zeigen, in wie kurzer Zeit sich die Fallzahlen verdoppelt haben. Der Grund: Die exponentielle Entwicklung der Pandemie in ihrer jetzigen zweiten Phase.

Fazit: Die Befürchtung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass wir innerhalb der nächsten Woche eine Verdoppelung der täglichen Neuinfektionen erleben werden, scheint nicht übertrieben zu sein. Die bisherige Entwicklung stützt ihre Sorge. Wir wollen hoffen, dass sie sich nach oben irrt.

 

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Helmut Junge
3 Jahre zuvor

Covid19 ist eine Krankheit mit langer Inkubationszeit. Und weil diejenigen, die heute angesteckt werden, erst in etwa 7 Tagen erste Anzeichen merken, werden die Krankenzahlen auch mindestens selbst dann noch ansteigen, wenn ein Lockdown erfolgreich ist. Ein simpler Zusammenhang. Aus den Zahlen vom letzten Lockdown im März kann man aber ablesen, daß der Pegel der Neuinfektionen nach 7 Tagen nicht etwa zurück geht, wie man hoffen könnte, sondern eine zeitlang auf diesem hohen Spitzenwert herumgeistert. Erst in 3 bis 4 Wochen liegt die Zahl der Neuinfektionen dann wieder auf dem jetzigen "niedrigen" Wert.
Man mußte ja unbedingt auf eine bundeseinheitliche Regelung warten. Um es mit anschaulichen Begriffen zu sagen, hat man, statt die kleinen Brandherde schnell zu löschen, gewartet, bis das ganze Land brennt. Dafür müssen wir jetzt büßen. Und in dem Punkt hat die Frau Merkel leider Recht.

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ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Wir sollten den PCR Tests weniger Aufmerksamkeit schenken und auch die Schwere der Erkrankung in Betracht ziehen und die ist derzeit garnicht schwer. Wir haben zum Glück nur 56% der Patienten wie im Frühjahr, als das Gesundheitssystem weit, weit von einer Überlastung entfernt war.

Klaus
Klaus
3 Jahre zuvor

@ ccarlton

hast du verstanden, was eine exponentielle Zunahme ist?

wenn es eine gibt, und sie nicht gestoppt wird, gibt es irgendwann auch die von dir so sehr vermissten schweren Verläufe in sehr großer Zahl …

ich verfolge hier seit einiger Zeit, wie du Corona gesund betest: was soll das?

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Ich gebe hier die Ist-Zahlen wieder, die jeder im DIVI Intensivregister und auf der Webseit des RND nachlesen kann. Wenn diese Zahlen weniger beunruhigend erscheinen als die Prognosen, sehe ich das Problem bei den Prognosen. Sie werden sich bestimmt erinnern, daß die Prognosen aus dem Frühling nicht eingetroffenen sind.

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

@#5 Zitat: "Sie werden sich bestimmt erinnern, daß die Prognosen aus dem Frühling nicht eingetroffenen sind."

Richtig, sind sie nicht. Sie werden sich bestimmt erinnern, dass es da allerlei Maßnahmen gegeben hat, _damit_ die Prognosen nicht eintreffen. Genauso, wie man jetzt sagt, dass die Prognosen nur dann eintreffen, wenn man nichts dagegen unternimmt.

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