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Ruhrbarone-Reisewarnung für Mülheim an der Ruhr

CC BY-SA Open Street Map

Mülheim | Die Stadt am Fluss gilt traditionell – dank ihrer weltrekordverdächtigen Dichte an Baustellen, Einbahnstraßen und Politessen – als unbefahrbar. Ganz harte Mülheim-Überlebende wissen: Das war übertrieben. Bisher. 

Die Stadt und ihre Planer haben jetzt, in einem handstreichartigen Coupe, praktisch sämtliche Zugänge zur Innenstadt gekappt. Höchstens die Balkanroute ist ähnlich undurchlässig wie Mülheims Stadtmauern Baustellen. Mies: Oberhausener müssen dank des Neubaus der Thyssenbrücke unter Ihresgleichens bleiben (Ende offen). Eppinghofer Straße: Nur in eine Richtung befahrbar. Auerstraße: Gesperrt bis zum Winter. Ruhrstraße: gesperrt bis Sommer 2018. Dickswall/Tourainer Ring: Einspurig beziehungsweise gesperrt bis Winter 2018. Leineweber: Komplettsanierung in Planung. Kaiserstraße: Noch bis zum Winter beengt. Schulstraße: gesperrt. Und so weiter (32 insgesamt).

Wer alle Hindernisse überwindet, um in Mülheims folgerichtig belebter Innentadt zu flanieren (Leerstand mindestens 70 Ladenlokale), wird freilich gewisse Probleme bei der Parkplatzsuche haben. Beispiel Rathausplatz: Parkfläche neuerdings halbiert, dafür mehr Winzer- und Streetfood-Feste. Tiefgarage unter dem Rathausplatz: gesperrt. Aber! Aber die Stadt Mülheim hat auch Humor. In Gestalt ihrer „Klimainitiative“ lädt sie am 15. September zum PARK(ing) Day. „Die Mülheimer Klimaschutzinitiative will damit zeigen, dass öffentlicher Raum auch anders als für das Parken genutzt werden kann.“ 16 noch verbliebene öffentliche Parkplätze werden für einen Freitag (Sonntag wäre ja langweilig gewesen) umgewidmet. Zum Beispiel für „Singen statt Parken“, „Färben statt Parken“, „Grillen statt Parken“ oder auch „Stolpern statt Parken“.

Chapeau, Mülheim an der Ruhr, Stadt am Fluss, in dessen Hafen bislang fast nur Tretboote anlegen! Aber hey, warum eigentlich?! Besucherströme, ab in die Schlauchboote, nutzt den Seeweg!

– Für Mutti –

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Aquii
6 Jahre zuvor

Kahlschlag halt, es hätte die große Sternstunde der neuen "Ruhrbahn" werden können, aber es wurden ja schon zwei Straßenbahnlinien eingestellt und die U18 Richtung Essen sol mit längeren Taktzeiten verkehren. Die Stadtoberen wissen, wie die Bevölkerung gehalten werden kann. Und nein, ich rechne trotzdem nicht mit einer neuen Stadtmauer auf der Landseite…

ke
ke
6 Jahre zuvor

Warum soll man nach Mülheim fahren. OK die Supermärkte in Dümpten haben auf wenig Fläche viele Anbieter, aber sonst?
Auch im Rhein Ruhr Zentrum war ich seit gefühlten Jahrzehnten nicht mehr.

Drosten
Drosten
6 Jahre zuvor

Und nicht viel besser ist es im Moment nach Saaarn rein. Baustelle einspurig auf der Mendener Brücke (Stau), Baustelle Kreuzung Straßburger Allee Alte Straße, einspurig (Stau). Genauso kommend von der Stadthalle, also Kassenberg, Düsseldorfer Str. Die reinste Katastrophe.

Bebbi
Bebbi
6 Jahre zuvor

Würde nichts gemacht, würdet ihr doch auch jammern, oder?^^

Frank Harreuter
Frank Harreuter
6 Jahre zuvor

Komisch, seltsam, merkwürdig,… ich kann dies garnicht in Worten ausdrücken ! Das aus Gründen des "Rückbaues oder Abrisses" der Zubringer zur Konrad Adenauer Brücke noch immer kein Verantwortlicher mit seinem Privatvermögen und Lebenslanger Haft verurteilt worden ist !!!
Eine soo schöne Stadt mit zerstörter Infrastruktur , sucht seinesgleichen !
Wer ist verantwortlich für DIESE Sadtplanung ???

Alf
Alf
5 Jahre zuvor

Es wird vollkommen übertrieben. Mülheim an der Ruhr ist genauso gut zu erreichen, wie Düsseldorf oder Wuppertal. Allerdings habe ich immer Eindruck, Auswärtige wollen immer innerhalb des Innenstadtrings parken.

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