„Die größte Wurst des Sommers – danach müssen Gina und Lisa erstmal in die Traumatherapie.“ So bewirbt Atze Schröder derzeit bei Youtube eine Grillwurst der Firma Wiesenhof.
Schröder spielt damit auf die Vergewaltigungsvorwürfe des Models Gina-Lisa Lohfink gegen zwei Männer an. Im Netz kursiert ein Video, in dem Lohfink (ohne Erfolg) immer wieder „Nein“ und „Hör auf!“ sagt. Offenbar weiß Schröder, dass Lohfink in den Augen vieler seiner Fans, aufgrund ihres Lebensstils als Model, selbst Schuld ist wenn sie vergewaltigt wird. Das nutzt er für seine Figur des Ekelmachos Atze Schröder gerne aus. Schröder macht Lohfink in seinem unappetitlichen Werbeclip (erneut) zum Opfer. Wiesenhof-Kunden sollen sich in ihrer albernen Geilheit auf die Schenkel klopfen. Zwanzig Zentimeter lang sei die Wurst, sagt Schröder, „kein Wunder dass die Frauen Schlange stehen, wenn ich zum Grillen einlade“.
In Deutschland ist die Decke der Zivilisation dünn und der Humor flach. Deshalb kann es hierzulande auch berühmte Komiker geben, die sich einen albernen Namen geben und eine Perücke aufsetzen – und damit dann große Hallen füllen.
Update:
Schröder hat mittlerweile mit einer Erklärung auf seiner Facebookseite reagiert:
Being a pacifist is hard business these days…
Es ist ja wohl eher eine mutmaßlich vorgetäuschte Vergewaltigung als eine mutmaßliche Vergewaltigung.
Musste erstmal gucken wer diese Lohfink überhaupt ist, habe ihren Namen zwar in den letzten Wochen öfters gehört, konnte sie aber nirgends einordnen
Die Werbe-Strategie zeigt Erfolg. Medien berichten. Jetzt kenne ich das Produkt auch.
@Hapi Ja, das sieht die Staatsanwaltschaft ja auch so (Prozess ist am Montag). Aber eigentlich ist die Sache doch klar, oder? Nein heißt Nein!
Aber darum geht's gar nicht. Schröder spielt hier mit der Gewalt- und Vergewaltigungsphantasie. Wie Lohfinks Fall letztlich rechtlich bewertet wird ist ihm doch egal.
@5: Warum Nein heißt Nein Blödsinn ist, kann man in der dieswöchigen Fischer-Kolumne der Zeit nachlesen.
Und eine Gewalt- und Vergewaltigungsphantasie könnte es man nur nennen, wenn es auch es auch eine Vergewaltigung war. Ansonsten spielt sich das in ihrer Phantasie ab. Schröders Äußerungen mögen ja geschmacklos sein, aber Ihre Vorwürfe halte ich für unbegründet. Sie passen aber wunderbar zur aktuellen hysterischen Empörungskultur.
Was stimmt denn nicht mit euch, sie sagt in dem Video ,,Nein" und ,,Hör` auf". Nein heißt Nein, alles andere ist eine Vergewaltigung.
@ HAPI
Ach Hapi. Ganz ohne Empörung gefragt: Was ist nicht sexistisch an der obigen Wurstwerbung?
Ansonsten ziehe ich vor Schröder den Hut. Er eiert nicht herum wie sie, sondern sagt was in einem solchen Fall zu sagen ist.
Das Video ist angeblich ein Jahr alt, wieso sollte es dann eine gewollte Anspielung auf die angebliche Vergewaltigung von Frau Lohfink sein?
Mit Sexismus hat das ganze nichts zu tun. Regelmäßig wird dieser Begriff völlig falsch verwendet. Bevor ihn jemand benutzt, sollt er/sie sich im Klaren sein wie die korrekte Definition ist.
Ansonsten finde ich den Spot absolut geschmacklos und ein Schlag in das Gesicht eines möglichen Opfers.
@ Felix Christians:
"In Deutschland ist die Decke der Zivilisation dünn und der Humor flach."
Zu diesem Blödsinn fällt mir nun gar nichts mehr ein. Außer, daß Sie vielleicht schlechte Geschichts- oder Deutschlehrer hatten …
Der Felix sollte mal in deutsche Keller gehen, damit er sieht, wie oft Deutsche lachen. Der hat doch keine Ahnung.
Mich würde in dem Zusammenhang ja mal interessieren was die Werbeagentur dazu sagt/denkt. Der Spot ist ja wohl schon mehrere Monate online. Wenn Atze Schröder nun meint, der Spot hätte nie veröffentlich werden sollen, wieso merkt man/er das erst jetzt? Warum hat er das denn nicht (intern?) schon vorher angemerkt? Wieso wurde der Spot denn damals überhaupt so veröffentlicht usw.. Irgendetwas passt da so doch noch nicht wirklich schlüssig zusammen…
Ich finde das ganze schrecklich.Frau Lohfing hat den nötigen Respekt verdient den jedes mögliche Vergewaltigungsopfer verdient hat.Respekt ist das was fehlt.
So ein Typ sollte einem nicht einmal eine Zeile wert sein. (Okay: eine Zeile aber nicht mehr)