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Uni Duisburg-Essen: Bündnis fordert die Aberkennung der Ehrenprofessur für Hanan Ashrawi

Hanan Aschrawi Foto: Carsten Sohn Lizenz: CC-BY-SA-3.0

In einem offenen Brief haben Studenten der Universität Duisburg-Essen und das Bündnis gegen Antisemitismus vom Rektorat der Hochschule die Aberkennung der Ehrenprofessur von  Prof. Dr. Hanan Ashrawi gefordert. Die Studenten werfen Ashrwai vor, die Existenz jüdischer Flüchtlinge in Arabien ebenso geleugnet zu haben wie antsemitische Vorfälle in Arabien vor der Gründung des Israels. Hanan  Ashrawi war lange zeit für die PLO aktiv, legte allerdings ihre Ämter wegen der weit verbreiteten Korruption in der Palästinenserorganisation nieder.

Zum Thema PLO findet zudem heute im Djäzz in Duisburg eine Veranstaltung des Bündnis gegen Antisemitismus mit Sebastian Mohr und Tilman Tarach unter dem Teile  Zwischen Terror und Friedensnobelpreis statt.

Der Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Seit nunmehr fünf Jahren hat die Anglistin und prominente Politikerin der Palestinian Liberation Organisation (PLO) Prof. Dr. Hanan Ashrawi die Ehrung der Mercator-Professur inne, die einmal im Jahr an der Universität Duisburg-Essen für „Weltoffenheit“ und „Weitblick für die wichtigen Zeitfragen“ vergeben wird.[1] Anfang September veröffentlichte Frau Ashrawi mehrere Artikel in arabischen Zeitungen sowie einen längeren Kommentar in der Huffington Post, in denen sie wider jeder historischen Faktizität, die Ansicht vertrat, es hätte im Zuge der israelischen Staatsgründung keine jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten gegeben, sondern nur „freiwillige, zionistische Emigranten“. [2] Mehr als 800.000 arabische Juden erzählen jedoch eine andere Geschichte. Nämlich die von Pogromen, Mord und Vertreibung – auch bereits vor der Staatsgründung Israels. Frau Ashrawi, die vorgibt sich für Frieden und die Rechte von palästinensischen Flüchtlingen einzusetzen, verbreitet bewusst Lügen und Unwahrheiten und verdreht historische Tatsachen auf unerträgliche Art und Weise.

Sie ist natürlich nicht von ungefähr Mitglied einer Organisation, die ihre Ziele jahrzehntelang mit den Mitteln des Terrorismus zu erreichen versuchte – auch sie hält beispielsweise jüdische Siedler für „legitime Ziele palästinensischen Widerstands“.[3] Als führendes Mitglied der PLO ist sie mitverantwortlich für Verordnungen, die es sämtlichen Palästinensern unter Androhung der Todesstrafe untersagen, Land an Juden zu verkaufen. Für sie ist jede jüdische Präsenz in Israel „Besatzung“: Den jüdischen Staat dämonisiert sie als „Apartheid-Regime“.[4] Damit verhöhnt Frau Ashrawi den antirassistischen Kampf in Südafrika während der Apartheid.

Vor allem jetzt, da das Thema der jüdischen Flüchtlinge Ende September auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen besprochen werden wird, stehen auch wir in Duisburg, und vor allem an der Universität, in der Pflicht, uns zu den Ausfällen einer Person zu verhalten, mit deren Namen sich die Universität Duisburg-Essen in den vergangenen Jahren geschmückt hat.

Wir bitten Sie daher um eine Stellungnahme innerhalb der kommenden Tage und hoffen, dass Sie sich für eine nachträgliche Aberkennung der Ehrenprofessur einsetzen werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Studierende der Universität Duisburg-Essen und Mitglieder im Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg

 

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JoS
JoS
11 Jahre zuvor

Don’t feed the trolls – oh, zu spät.

Sören
Sören
11 Jahre zuvor

Das Bündnis gegen Antisemitismus Duisburg ist bekannt für seine Anti-Linke Hetze und hat es geschafft sich durch seine intriganter Art Politik zu machen selbst zu isolieren. Ich kann das BgA schon lange nicht mehr ernst nehmen. Ein Partner im Kampf gegen Antisemitismus ist es jedenfalls nicht. Schade! Duisburg hätte eine Initiative die sich gegen Antisemitismus engagiert und dabei nicht in neokonservativen Positionen, Nationalismus und linken Hass verfällt bitter nötig.

Schade das es ihnen durch Skandal Heischerei doch immer noch gelingt wahrgenommen zu werden.

Arnold Voss
11 Jahre zuvor

@ Sören

Ich wüsste eine prima Gegenmaßnahme. Schlagen sie die Professorin für den nächsten Adorno-Preis vor. Sie hat alle Voraussetzungen ihn zu bekommen.

Ach ja, ein Wissenschaftsboykott gegen die Universität Duisburg-Essen wäre auch ne klasse Sache. Das ist so links, linker gehts gar nicht mehr.

Peter
Peter
11 Jahre zuvor

Das sich hier nun die getroffenen Hunde des AStA und der Resterampe der Duisburger Linken zu Wort melden war irgendwie klar.
Inhaltlich hat niemand von ihnen etwas einzubringen. Geht auch nicht, denn dann müsste sich die linke Liste/SDS, JuSos und co. fragen, warum man auch vor 5 Jahren keine Einwände gegen die Preisverleihung hatte und warum man im Fall des SDS einen Norman Paech offensiv verteidigt. Zumindest müsste man mal klar Stellung beziehen, aber dann ist es ja eventuell vorbei mit dem Kuschelkonsens. Ich wünsche allen Langzeitstudenten und Freizeitmetallern und Hobbycampern jedenfalls noch viel Freude in hochschulpolitischen Debatten mit Bauer und co.

odobenus
odobenus
11 Jahre zuvor

Nicht durch intrigante Politik isoliert sich der Gegner des zeitgemäßen Antisemitismus, sondern durch die Kritik am antizionistischen/antisemitischen gesellschaftlichen Konsens. Dieser Konsens ist ein noch breiterer als der Nationalsozialistische Vernichtungskonsens. War damals die „Endlösung der Judenfrage“ weitestgehend unwidersprochen so ist es heute die „Endlösung der Israelfrage“.

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