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Was kann der BVB von Marco Reus in Zukunft noch erwarten?

Marco Reus (rechts). Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Bei den Fußball-Bundesligisten läuft gerade die Vorbereitung auf die in zwei Wochen beginnende Saison 2020/21. Coronabedingt hört und sieht man diesmal von den Protagonisten vergleichsweise wenig. Einerseits sind Zuschauer bei den Vorbereitungsspielen aktuell noch immer die Ausnahme, andererseits hat die Pandemie das Koordinatensystem der Gesellschaft gerade insgesamt gehörig verschoben. Profifußball ist in diesen Tagen selbst für viele Hardcore-Fans halt längst nicht mehr so wichtig, wie er ihnen noch bis zum März erschien.

Trotzdem produziert die Liga natürlich auch weiterhin Schlagzeilen und Diskussionen. Beim BVB beschäftigt die Fans zum Beispiel das nahende Comeback von Kapitän Marco Reus, der am morgigen Montag sein Comeback nach sieben Monaten Verletzungspause geben soll.

So berichten die Ruhrnachrichten zum Beispiel gerade mit einer gewissen Vorfreude: ‚Nach sieben Monaten Zwangspause wird Marco Reus am Montag gegen Sparta Rotterdam sein BVB-Comeback geben.‘

Für die Kollegen ist das offenkundig mit einer gesteigerten Erwartungshaltung verbunden. Mir stellt sich in Anbetracht des nahenden Comebacks gerade eine ganz andere Frage: Was kann der BVB sich von Marco Reus in Zukunft eigentlich noch erwarten?

Verstärkt der verletzungsanfällige Offensivspieler die Mannschaft der Schwarzgelben wohl überhaupt noch? Kann er den BVB sportlich dauerhaft besser machen? Ich habe inzwischen gehörige Zweifel daran.

Zu häufig fiel Reus in den vergangenen Jahren verletzt aus. Immer wieder musste er über Monate hinweg ersetzt werden. Mir fehlt inzwischen der Glaube daran, dass Reus dauerhaft fit bleiben und die Mannschaft auf dem Feld und abseits des Platzes anführen kann.

Wenn er fit ist, dann kann Reus Weltklasse sein. Aber wann war er das zuletzt denn wirklich mal über einen Großteil einer Saison? Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern.

31 Jahre alt ist Reus inzwischen. Im Laufe seiner Karriere verbucht Transfermarkt.de für ihn lediglich 279 Einsätze in der 1. Liga. Bei diesen gelangen ihm 127 Tore und 80 Vorlagen. Das ist zweifelsohne ein toller Wert, in Anbetracht der vergleichsweise wenigen Spiele.

Was hätte dieser Mann alles erreichen können, wenn sein Körper robuster gewesen wäre. So aber bleibt für Reus lediglich der Titel im DFB-Pokal 2017 mit dem BVB. Und auch damals musste er auf Krücken zur Siegerehrung humpeln, hatte er sich doch selbst im damaligen Endspiel gegen Eintracht Frankfurt (2:1) wieder verletzt.

Wichtige Turniere für die Nationalmannschaft, entscheidende Beiträge für den BVB beim Kampf um Meisterschaften, all dies sucht man in der Vita des Kickers weitestgehend vergeblich.

Immer wieder erlitt Reus in den wichtigen Momenten seiner Karriere gesundheitliche Rückschläge.

Jetzt startet er erneut, nach sieben Monaten Zwangspause, in ein weiteres Comeback. Mir fehlt inzwischen der Glauben daran, dass der Offensivspieler die kommende Saison mit den Borussen wird einigermaßen unbeschadet durchspielen können.

Der Kader des BVB ist hochkarätig besetzt und die Mitspieler werden dem alternden Kapitän seinen Stammplatz streitig machen wollen. Mit nicht allzu schlechten Chancen, wie ich aus Reus‘ Sicht befürchte.

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird auch die kommende Runde nicht das Jahr des Marco Reus werden, auch wenn ich mir und ihm das wünschen würde. So schön es also auch ist, dass er wieder einsatzfähig ist, größere Wunder sollte man sich beim BVB von der Rückkehr des Kapitäns besser nicht erwarten. Die Gefahr, dass in nicht allzu ferner Zukunft eine weitere Enttäuschung folgt, ist in Anbetracht des fortschreitenden Alters und der gesundheitlichen Vergangenheit des Nationalspielers, schlicht zu groß.

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[…] Schere innerhalb der Liga als zusätzlicher Brandbeschleuniger auswirken wird. Bayern und der BVB werden die Pandemie, ebenso wie RB Leipzig, in jedem Falle […]

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[…] Monaten bekannt und wurde wiederholt diskutiert. Auch in der Öffentlichkeit. Führungsspieler wie Marco Reus und Mats Hummels haben immer wieder geäußert, dass es auch dem Kader intern inzwischen klar sei, […]

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