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Antifacamp: Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen und die Folgen

Das Antifaccamp im Exil macht weiter. Auch heute  finden mehrere Aktionen und Veranstaltungen statt. Unter anderem zum Thema 20 Jahrestag des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen.

August 1992: Ein wütender Mob greift Asylbewerber  in Rostock-Lichtenhagen an. Brandsätze werden geworfen, die Polizei braucht lange bis sie die Situation unter Kontrolle hat. Rostock-Lichtenhagen war ein Fanal: In den folgenden Monaten kam es zu zahlreichen Brandanschlägen in ganz Deutschland: Menschen starben unter anderem bei den Anschlägen in Solingen und Mölln.

Rostock-Lichtenhagen ist heute das Thema bei einer Veranstaltung des Antifacamps im Exil im Taranta Babu in Dortmund:

Rostock-Lichtenhagen, August 1992: Über mehrere Tage wütet ein rassistischer Mob aus “braven” Deutschen und organisierten Neonazis gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Flüchtlinge und ein Wohnheim ehemaliger vietnamesischer DDR-Vertragsarbeiter_innen. Steine und Molotov Cocktails flogen. Der Staat ließ die Brandstifter gewähren. Zynisch nutzten die großen Volksparteien das Pogrom, um die lang diskutierte Änderung des Artikels 16 zu vollziehen. Kurz gesagt: Die Abschaffung des Grundrechts auf Asyl.
Der Vortrag beleuchtet die Hintergründe und die mörderischen Folgen des Pogroms aus Sicht eines aktiven Antifaschisten aus dieser Zeit.

Zeitzeugenveranstaltung “Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen – 20 Jahre danach”

Dienstag, 28. August, 15.00 Uhr

Taranta Babu, Humboldtstr.44, 44137 Dortmund

 

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Amnesty Bochum
11 Jahre zuvor

Einen Tag später (Mittwoch, 29.08.) gibt es dazu auch eine Veranstaltung in Bochum, organisiert vom Jugendring Bochum, Amnesty International Bochum, ver.di und dem Bündnis gegen Rechts.
https://www.amnesty-bochum.de/
https://www.facebook.com/events/304416019656270/
https://www.bo-alternativ.de/2012/08/27/rassistische-kontinuitaeten-2/

Aus Maus
Aus Maus
11 Jahre zuvor

Ich habe noch immer eine Gänsehaut, wenn ich an diese Tage denke. Ich habe mich so für die Einwohner gefürchtet und für mich als (Ost-)Deutschen geschämt. Für mich war Rostock weitaus schlimmer als Solingen. Die klatschenden Leute und die Untätigkeit der Polizei, die Liveeventmentalität der TV-Stationen und der besoffene Mob haben mich da für einige Zeit zum Antideutschen gemacht.

Für mich ein weiterer und unschlagbarer Tiefpunkt nach den Helmut-Helmut-Rufen und den sich um Schokolade und Kaffee prügelnden Ossis kurz nach der Wende.

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