Dorau, Donau und Adorno

Andreas-Dorau (c) TapeteRecords

Folgt man dem Wörterbuch, folgen Fluch und Flucht dicht aufeinander. Anders Andreas Dorau, den alle für Fred vom Jupiter halten, er hält seine Spur. Und schenkt dem Pop ein Gefühl, das majestätisch ist, das Dada-Gefühl, keineswegs harmlos. Am Freitag live bei urban urtyp, dem Indie-Format in der Christuskirche Bochum.

44 Jahre zurück, Diana Spencer heiratet Prince Charles, als „Fred vom Jupiter“ dazu kam, der Song, den Andreas Dorau mit 15 Jahren im heimischen Pfarrhaus in Hamburg geschrieben hat und der, genial brachial, beides war: völlig daneben und voll auf den Punkt. „Monarchie und Alltag“, Fehlfarbens epochales Wunderwerk, war gerade ein paar Monate alt, als Dorau der NDW – der Neuen deutschen Welle – die Krone aufgesetzt hat, die ihr fehlte, um punk- wie punktgenau abdanken zu können: Dorau und Diana, es wäre eine Geschichte für sich, Narzissen und Kakteen. Was eine andere Geschichte ist, die geht so:

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Ukraine: Merz macht einen Unterschied

Ukraine und Challenger 2 Panzer Foto: Ministry of Defence Lizenz: OGL v1.0


Kaum ist der neue Kanzler im Amt, bewegt er Beträchtliches für die Ukraine. Gemeinsam mit den wichtigsten europäischen Partnern und Trump macht der Druck auf Putin, endlich seine Waffen ruhen zu lassen und zu verhandeln. Und das wirkt.

Was war nicht Alles schon vor und während der Koalitionsverhandlungen, erst recht nach der Panne bei seiner Kanzlerwahl an Häme über Friedrich Merz ausgeschüttet worden. Wahlversprechen habe er gebrochen, und er sei gleich bei seinem Start gescheitert. Doch er ließ das an sich abperlen und legte einen Blitzstart in der Innen- und Außenpolitik hin: An den Grenzen wird wie von ihm angekündigt weitreichend kontrolliert und abgewiesen. Und binnen Tagen startete er eine neue Initiative zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Mit einigem Erfolg.

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„Autoritäre Akteure von rechts und links gewinnen an Boden“

Susanne Schröter Foto: Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die Ethnologin Susanne Schröter gehört zu den bekanntesten und meinungsstärksten Geisteswissenschaftlerinnen Deutschlands. Schröter warnt vor dem Vormarsch des politischen Islams und kritisiert eine Linke, die sich durch Wokeness und postmoderne Ideologie selbst ins Abseits stellt.

Die Bücher der Feministin sind Bestseller. In einem Vortrag in der Evangelischen Stadtakademie in Bochum betrachtet sie Deutschland nach der Ampel aus ethnologischer Sicht: Welche Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich daraus für Individuen, Gruppen und Institutionen, die zu einer positiven Entwicklung des Landes beitragen wollen?

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