Große Rückschau zum „Blaues Rauschen“ Festival

Kunst in der Nähe von Avantgarde zeigt das „Blaues Rauschen“ Festival

Fast 10 Spielstätten in drei Städten, DJ-Sets, ein Hacklab, Hörstücke, Performances, Live-Coding, das Ganze mit einem prominenten diversen Line-up. Das sind die Eckdaten vom „Blaues Rauschen“-Festival. Heute Abend widmet sich die Sendung WDR 3 Konzert ab 20 Uhr fast zwei Stunden lang besonderen Klangerlebnissen aus dem letzten Jahr.

Für die vergangene und vierte Ausgabe hatte sich das Festival Blaues Rauschen in Esssen, Gelsenkirchen und Herne wieder viel vorgenommen: Verbindungen ziehen zwischen den oft isoliert agierenden Ruhrgebiets-Szenen, vor allem aber zwischen aktueller internationaler Klangforschung und Medienkunst aus der Region, zwischen traditioneller Elektronik und Künstlicher Intelligenz. Dabei gibt es aber weder ein Groove-Verbot, noch sind Melodien untersagt.

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Die Wagenknechte als Steigbügelhalter des Putinismus

Sarah Wagenknecht (Die Linke) im Bundestagswahlkampf 2021 (Foto: Roland W. Waniek)

Nadja Tolokonnikowa, geboren 1989, wuchs im sibirischen Norilsk auf. Nach dem Punk-Gebet, mit dem Pussy Riot die enge Verflechtung von Staat und Kirche in Russland kritisierten, wurde sie zu  zwei Jahren im Straflager verurteilt. Seit ihrer Freilassung engagiert sich die Polit-Aktivistin für menschlichere Bedingungen im russischen Strafvollzug. In ihrem Buch „Anleitung für eine Revolution“ (2016) schreibt sie unter Punkt 73.:

„Der eine besäuft sich tagtäglich, schießt sich völlig ab, der andere treibt viel Sport, isst Ananas und widmet sich der Gesichtsreinigung. Beide werden denken, dass der andere was falsch macht. Und wenn sie sterben und zu Gott auffahren, wird der beide streng ermahnen: ‚Ein ganzes Leben stand euch zur Verfügung, und Putin hockt immer noch im Kreml. Nur Scheiße habt ihr im Kopf. IST DAS OKAY, FRAGE ICH EUCH?‘

Habt keine Scheiße im Kopf. Stürzt Diktatoren!“

Nicht nur, dass sich seit der Veröffentlichung der Anleitung für eine Revolution nichts im Kreml geändert hat, vor einem Jahr hat Putin mit seinem Überfall auf die Ukraine bewiesen, dass er seinen Traum vom neuen Sowjetreich nicht begraben hat, sondern bereit ist,

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Schalke 04 braucht im Abstiegskampf klare Zuspiele

Der FC Schalke 04 steckt derzeit in einer Sackgasse | Foto: Peter Hesse

Die Bundesliga geht mit einem neuartigen Dreiklang in den neuen Spieltag, denn die Bayern, Union Berlin und der BVB stehen punktgleich an der Tabellenspitze. Dazu schwadronieren Thommy Junga und Peter Hesse über Ersatztorhüter, die letzten Niederlagen von Jürgen Klopp und das Engagement von adidas in Amerika. Und wie Schalke aus der Sackgasse im Tabellenkeller wieder herauskrabbeln könnte.

Peter Hesse: Nach 21 Spieltagen stehen die Bayern wie immer an der Tabellenspitze, aber die Dortmunder und Union Berlin stehen punktgleich dahinter auf Platz 2 und 3. Kriegen wir jetzt mal endlich wieder ein spannendes Saisonfinale ohne die übliche Dominanz des Münchener Rekordmeisters?

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Expressive Kunst aus Bochum von Rang Haider

Der Bochumer Künstler Rang Haider hier vor einem seiner Kunstwerke | Foto: Activ Campus

Der Bochumer Künstler Rang Haider ist bekannt für farbenfrohe und expressive Kunstwerke. Seine Gemälde reichen von ausdrucksstarken Landschaftsbildern – über kraftvolle, energiegeladene und in seinem sehr eigenen bunten Stil kreierten Portraits, bis hin zu abstrakten Werken, in welchen er sich von jeglichen Formen und Motiven löst und seinem Gefühl und seiner Intuition folgt. Am Freitag startet seine Ausstellung in Bochum. 

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Schirn in Frankfurt zeigt Niki de Saint Phalle

Die Kunsthalle Frankfurt zeigt in einer musealen Ausstellung wichtige Skulpturen von Niki de Saint Phalle vor pinkfarbenem Hintergrund und schwächelt bei Happening-Filmen und dem Tarotgarten.

Niki de Saint Phalle (1930-2003) zählt als eine der Hauptvertreterinnen der europäischen Pop-Art und Mitbegründerin des Happenings zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Vom 3. Februar bis zum 21. Mai beleuchtet die Schirn Kunsthalle Frankfurt das vielfältige Werk der französisch-amerikanischen Visionärin in einer umfassenden Ausstellung, die mit rund 100 Arbeiten einen Überblick über alle Werkphasen bietet. Die Schau beleuchtet das künstlerische Spektrum von den frühen Gemälden bis hin zu ihren großformatigen Skulpturen. Für die Präsentation konnte die Schirn bedeutende Leihgaben aus deutschen und internationalen Museen, öffentlichen wie privaten Sammlungen gewinnen und in Frankfurt zusammenführen.

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Bekannter Antisemit muss in den Knast

Begi (r.) bei der Neonazi-Demo am 25. Mai 2019 in Dortmund. Foto: Jennifer Marken Lizenz: Copyright


Endlich. Nach acht Jahren regelmäßiger „Israelkritik“, Shoahrelativierung und – leugnung ist hiermit vorerst einmal Schluss. Der iranischstämmige ehemalige Kölner Taxifahrer Reza Begi wurde am 14.2. vom Amtsgericht Tiergarten in Berlin wegen neun Fällen von Volksverhetzung zu einer Haftstrafe von 14 Monaten ohne Bewährung verurteilt. Von unserer Gastautorin Jennifer Marken.

Der sendungsbewusste Begi, den manche wegen seines „schrillen“, emotionalen Auftretens als „krank“ zu entpolitisieren versuchen, blickt, als Erbe der antisemitischen „Kölner Klagemauer“, auf eine zumindest achtjährige Karriere als überzeugter Shoahleugner zurück. Bei einem Prozess gegen die überzeugte Shoahleugnerin und hafterfahrene Naziikone Haverbeck hatte er im Dezember 2020 vor laufender Kamera gegenüber dem Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus zum wiederholten Male den Holocaust öffentlich geleugnet: „Ich halte (den) Holocaust für eine Lüge. Es ist eine Lüge!“ Weder „der Zentralrat der Juden“ noch „irgendwelche Politiker, Wissenschaftler, Historiker“ hätten eine Antwort auf die Frage gegeben, wo sich denn der Holocaust ereignet habe. „War Auschwitz ein Vernichtungslager oder war Auschwitz ein Arbeitslager? Das ist eine offene Frage“, sagte Begi im Gerichtssaal in die Kamera.

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Viele Innenstädte im Ruhrgebiet sterben – In Waltrop kann man gerade gut erkennen warum!

Es gibt immer mehr Leerstände in der Waltroper Innenstadt. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Viele Innenstädte im Ruhrgebiet machen, wie viele hier aus ihrem eigenen Alltag sicherlich wissen,  gerade eine sehr schwere Zeit durch. Da bildet auch das 30.000-Einwohner Städtchen Waltrop im Kreis Recklinghausen, in dem ich lebe, keine Ausnahme. Immer mehr Leerstand ist auf Seiten der Ladenlokale in der Fußgängerzone zu verzeichnen. In den vergangenen Jahren haben wir uns damit hier im Blog der Ruhrbarone  schon häufiger beschäftigt.

Auch der Wochenmarkt, vor Jahren noch einer der attraktivsten im gesamten Ruhrgebiet, schlittert derzeit in eine deutlich erkennbare Krise. Viele Markthändler sind in den vergangenen Jahren ersatzlos verschwunden. Gründe dafür gibt es sicherlich viele. Das geht von der Konkurrenz der Lebensmittel-Discounter bis hin zu den vergleichsweise unattraktiven Arbeitszeiten und Verdienstmöglichkeiten der Marktbeschicker.

Wer kürzlich neu hinzukam, war (sowohl auf der Seite der Geschäfte als auch auf der der Markthändler) im Vergleich zum Angebot der Vorgänger, häufig  nur  von minderer Attraktivität bzw. Klasse (Stichwort 1-Euro-Shop).

Die generelle Abwärtsbewegung wurde im Laufe der vergangenen Jahre von immer mehr Zeitgenossen beobachtet, und soll nun offenbar auch (endlich) von der Lokalpolitik entschlossen bekämpft werden. Doch das scheint komplizierter als gedacht, denn erhebliche Widerstände tun sich dabei auch von unerwarteter Seit auf: den Händlern selber.

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Bohren & Der Club of Gore spielen an Rosenmontag in der Christuskirche

Bohren & der Club kommen Rosenmontag nach Bochum

Seit 1992 forscht die Band Bohren & der Club of Gore in einem Feld zwischen Filmmusik, Horror-Jazz, Ambient-Sounds und einem melancholischen Dauer-Vibe. Ihre Rosenmontags-Auftritte in der Christuskirche haben schon Tradition, am Montag läuten sie in Bochum wieder die fünfte Jahreszeit ein.  

Im Winter 2000 spielten Bohren im Café der Bochumer Discothek Planet, heute ist das eine komplett andere Lage. Bohren spielen in der Christuskirche – noch gibt es ein paar Tickets. Die Nachfrage nach der Band, die wie keine zweite Langsamkeit und Melancholie zum Markenzeichen gemacht hat, ist groß. 

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Benefizkonzert für die Erdbebenopfer

Das heftige Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat bereits über 20.000 Menschen das Leben gekostet. Vor Ort herrscht unfassbare Not, schreckliches Leid. Unmenschliche Zustände, die kaum zu ertragen sind. Angesichts dieses grausamen Elends haben sich Till Hoheneder & Die Rockafellers, die Münsteraner Sängerin Ilona König und ihre Band sowie Julian Sokolewski aka DJ JUF-X spontan entschlossen, ein Benefizkonzert für die Erdbebenopfer zu veranstalten.

Am 3.3.2023 findet also um 20:00 Uhr im Café des Kurhaus Hamm ein Benefizkonzert für die Erdbebenopfer statt. Der Eintritt beträgt 20,- Euro, die Kosten werden dank der Mitwirkenden & Sponsoren so geringgehalten, dass mindestens 80% oder mehr der Einnahmen offiziell gespendet werden können.

Ein besonderer Dank geht vorab schon mal an Tom Bartsch und Dominik Senz für die Hilfe bei der technischen Betreuung. Daniel Cadez, Till Lewerentz und ihre Mitarbeiter stellen das Kurhaus-Café und den Getränke-Service zur Verfügung.

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