Prof. Dr. Sahin Albayrak: „Wissenschaft muss bei Debatte über Zukunft des Industriestandorts Deutschlands gehört werden“

Sahin Albayrak, Leiter vom Dai-Labor

Am 10. Januar lädt Bundeskanzler Olaf Scholz zum ersten „Spitzentreffen der Strategieplattform der Automobil- und Mobilitätswirtschaft“ ein. Der Name ist klug gewählt. Um einen klassischen Autogipfel, wie es ihn früher gab, handelt es sich bei dem Treffen nicht. Neben den Vorstandschefs von BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen, Oliver Zipse, Ola Källenius und Oliver Blume, hat der Kanzler auch den Vorstandschef des Chip-Herstellers Infineon, Jochen Hanebeck, und den Deutschland-Geschäftsführer des Batterieherstellers Northvolt, Christofer Haux, eingeladen. Betriebsräte, Vertreter von Verkehrsinitiativen und mit Holger Klein von ZF Friedrichshafen sitzt auch der Chef eines bedeutenden Zulieferers mit am Tisch.

Continue Reading

Zusammenarbeit für die Mobilität der Zukunft: DAI-Labor der TU Berlin und Schaeffler bringen selbstfahrendes Auto auf Berlins Straßen – Erste Projektphase erfolgreich abgeschlossen

Sahin Albayrak, Leiter vom Dai-Labor


Das DAI-Labor der TU-Berlin entwickelt im Rahmen einer Forschungskooperation mit Schaeffler ein vernetztes, selbstfahrendes Fahrzeug. 

Im November 2022 wurde die erste Phase der Forschungskooperation erfolgreich abgeschlossen: Dabei übergab der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler dem DAI-Labor an der TU-Berlin einen von ABT elektrifizierten Transporter der Marke Volkswagen, den Schaeffler zuvor mit einem Drive-by-Wire-System ausgestattet und mit Kameras und Sensoren umgerüstet hatte. Damit erkennt das

Continue Reading

Albayrak warnt Volkswagen-Chef Blume: „Nicht die Zukunft aufs Spiel setzen“

Prof. Dr. Şahın Albayrak

Noch bevor Volkswagen an diesem Freitag seine ersten Quartalszahlen unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Oliver Blume vorstellt, hat sich der Konzern von der Software-Firma Argo AI getrennt. Die Wolfsburger waren im Kahr 2019 mit einer stolzen Summe von über 2,6 Milliarden US-Dollar in das Start-up eingestiegen. Jetzt soll kein Geld für die Entwicklung von Technik für autonomes Fahren in das amerikanische Unternehmen mehr fließen, berichten verschiedene Medien. „Der Ausstieg von Volkswagen aus dem US-Projekt darf nicht dazu führen, dass der Konzern sich gänzlich aus den Themenbereichen Digitalisierung und der Intelligentisierung, die beispielsweise für das autonome Fahren notwendig ist, zurückzieht“, warnt Sahin Albayrak, Professor an der Technischen Universität Berlin.

Albayrak, der als Koryphäe im Bereich Autonomes Fahren gilt, macht deutlich: „Die Automobilbranche steht vor dem größten Umbruch in ihrer Geschichte. Dabei werden Unternehmen gerade in diesen Feldern ihre Stärke zeigen müssen: Digitalisierung und Intelligentisierung werden darüber entscheiden, wer im Wettstreit überlebt. Volkswagen sollte daher in diesen Bereichen klug investieren und Know-How am Wirtschaftsstandort Deutschland stärken.“

„Gerichte dürfen nicht zum Hemmschuh der Digitalisierung und Automatisierung werden“

Prof. Dr. Şahın Albayrak

Ein klares Urteil hat heute der Bundesgerichtshof gesprochen und eine Klausel zur Fernabschaltung einer Autobatterie durch den Vermieter für unwirksam erklärt. Prof. Dr. Şahın Albayrak von der TU Berlin, Vorstandsvorsitzender und Gründer vom Innovationszentrum Connected Living sowie vom Zentrum für erlebbare Künstliche Intelligenz und Digitalisierung, lobt das Urteil, fordert von den Gerichten aber stetes Augenmaß.

Continue Reading
Werbung

Brasilien: Inflation wird über Bolsonaros Schicksal entscheiden

Während sich der Wahlkampf für die brasilianischen Präsidentschaftswahlen intensiviert, scheint eine Niederlage des Amtsinhabers Jair Bolsonaro plötzlich nicht mehr so sicher zu sein.

Bolsonaro und sein Hauptherausforderer, Luiz Inacio Lula da Silva, haben Anfang der Woche, weniger als sechs Wochen vor der wichtigsten Wahl Lateinamerikas, in getrennten Medienauftritten ihre Positionen dargelegt. Lula, der linke ehemalige Präsident, der in allen Umfragen weit vorne liegt, sprach über den Handel und die Rolle der Industrie in der brasilianischen Wirtschaft und unterstützte freie Wahlen im benachbarten Venezuela, wobei er die traditionelle Unterstützung seiner Partei für das sozialistische Regime abschwächte.

Doch es war Bolsonaro, der mit seiner mäßigenden Haltung überraschte. Bolsonaro, der Wolfim Schafspelz?

In einem seiner seltenen Interview mit der meistgesehenen Fernsehsendung des Landes – wie sein US-amerikanischer Seelenverwandter Donald Trump zieht er es vor, über soziale Medien zu kommunizieren – versuchte der kämpferische rechte Präsident auf die Brasilianer zuzugehen, versprach, das Wahlergebnis zu akzeptieren und spielte die Auseinandersetzungen mit dem Obersten Gerichtshof herunter.

Die Tatsache, dass die Aussichten für die größte Volkswirtschaft der Region etwas weniger düster sind, stärkt Bolsonaro und untergräbt Lulas Attraktivität. Die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie seit sieben Jahren nicht mehr, und die Nachfrage wurde durch ein milliardenschweres Hilfsprogramm der Regierung angekurbelt.

Dieses Geld, das seit diesem Monat an die Wähler fließt, könnte Wirkung zeigen: Eine Umfrage vergangene Woche zeigte, dass Bolsonaro den Abstand zu Lula von 26 Punkten im Dezember auf 15 Prozentpunkte verringert hat.

Nur wenige würden auf einen Sieg Bolsonaros inmitten der weit verbreiteten Armut wetten, die durch die galoppierende Inflation angeheizt wird. Dennoch haben Steuersenkungen dazu beigetragen, die Kosten für Benzin und Kochgas zu senken, auch wenn die Preise für einige Grundnahrungsmittel wie Milch immer noch stark ansteigen.

Die Frage ist, ob die Maßnahmen der Regierung die Wähler bis zur erwarteten Stichwahl am 30. Oktober beeinflussen können.

So oder so scheint die Inflation und nicht sein desaströser Umgang mit der Corona-Pandemie der Schlüssel zu Bolsonaros Schicksal zu sein.

Obst und Gemüse: Getir plant Ausbau von Frischesortiment

Gemüse Foto: Euro Slice Lizenz: CC BY 2.0


Die „Lebensmittelzeitung“ hat sich in ihrer aktuellen Ausgabe mit dem Schnell-Lieferdienst Getir beschäftigt. „Wir  glauben an Frische, Frische ist die Zukunft“, erklärt Getirs Einkaufschef Ben Hulme.

Ben Hulme, 34, verfügt über viel Erfahrung in der Branche, für ihn steht fest: „Der Kunde, der Obst und Gemüse kauft, hat die größten Warenkörbe.“ Daher soll das Frischesortiment deutlich ausgebaut werden. Laut „Lebensmittelzeitung“ dürfe ein Warenkorb allerdings nicht schwerer als 25 Kilogramm werden, das sei die Zuladungsgrenze der E-Mopeds. Wer mehr aus dem über 2000 Produkte umfassenden Angebot bestellt, wird von mehreren so genannten „Ridern“ beliefert. Bei seiner Expansion in Deutschland profitiert Getir von seiner Erfahrung im Heimatmarkt Türkei; dort ist das Unternehmen in allen 81 Provinzen präsent.

 

Bereits im Herbst will das Start-up den ersten Franchise-Store in Berlin eröffnen. Karthik Harith, General Manager von Getir, erklärte zu den Plänen des Unternehmens: „Wir denken Nahversorgung neu. Der Laden um die Ecke wird bei der Versorgung der Bevölkerung in den nächsten Jahren eine immer größere Rolle spielen. Genau das werden unsere Franchisestores bieten: attraktive Produkte, eine exzellente App, kurze Lieferzeiten, und am Counter steht der Eigentümer des Ladens, der selbst im Viertel wohnt.“

Getir gilt als das wertvollste Start-up der Türkei. Im Juli 2021 expandierte das Unternehmen nach Hamburg und Berlin. Heute bietet es seinen Service auch in Dortmund, Düsseldorf, Köln, München und Nürnberg an, weitere Standorte sollen folgen. Zum Führungsteam von Getir Deutschland gehören laut dem Handelsregistereintrag am Amtsgericht Charlottenburg Karthikeyan Srinivasan Harith, Turancan Salur sowie Alexander Steinbrecher; Head of Govermental Relations sowie Head of Communications ist Sven-Joachim Irmer.

Getir ist nach eigenen Angaben in erster Linie ein Technologieunternehmen, das in den Bereichen Einzelhandel und Logistik tätig ist. Es wurde 2015 von Nazim Salur (Gründer von BiTaksi, der führenden Taxi-App der Türkei), Serkan Borancili (Gründer von GittiGidiyor, das 2011 von eBay übernommen wurde) und Tuncay Tutek (Ex-PepsiCo- und P&G-Führungskraft in Europa und dem Nahen Osten) gegründet.

Auf Onlinelehre reagiert der Körper anders

Viele Studien haben gezeigt, dass Menschen Onlinelehre anders empfinden als Präsenzlehre. Ob der Körper auch einen Unterschied erlebt, haben Bochumer Forschende untersucht.

Moderater Stress kann das Lernen fördern. Ob er in gleichem Maße bei Onlinelehre wie Präsenzlehre auftritt, haben Forschende der Ruhr-Universität Bochum untersucht. Sie maßen verschiedene physiologische Parameter bei Studierenden, die entweder digital oder in Präsenz einen Anatomie-Kurs absolvierten. Obwohl die Kurse mental gleichermaßen fordernd waren, zeigte die Online-Gruppe einen signifikant geringeren physiologischen Erregungszustand. Die Ergebnisse beschreibt ein Team um Morris Gellisch und Prof. Dr. Beate Brand-Saberi in der Zeitschrift „Anatomical Sciences Education“, online veröffentlicht am 29. Juli 2022.

Stress beeinflusst Lernprozesse

Physiologischer Stress äußert sich zum Beispiel in erhöhten Werten des Stresshormons Cortisol, verminderter Herzratenvariabilität und einer erhöhte Herzrate. „Es ist bekannt, dass Stress starken Einfluss auf Lern- und Gedächtnisprozesse und auch auf das Aufrechterhalten der Aufmerksamkeit hat“, sagt Morris Gellisch. Und zwar nicht nur negativen Einfluss. Ein moderater physiologischer Erregungszustand wirkt positiv, wenn er zeitlich im Kontext der Lernaufgabe auftritt.

„Bislang wurden die Unterschiede zwischen Präsenz- und Onlinelehre häufig mit Fragebogenstudien untersucht, in denen subjektive Parameter wie Motivation oder empfundener Stress erhoben wurden“, schildert Gellisch. „Da Lernen aber eine klare physiologische Komponente besitzt, hat sich die Frage aufgedrängt, ob es hier ebenfalls Unterschiede gibt.“

Anatomie-Kurs digital und in Präsenz

Die Forschenden analysierten daher die Herzratenvariabilität und die Speichel-Cortisol-Konzentrationen von 82 Studierenden während eines Anatomie-Kurses. Dieser fand als Blended-Learning-Veranstaltung statt: Die Studierenden waren in Gruppen eingeteilt, und für jede Gruppe folgte auf einen Online-Kurstag ein Präsenz-Kurstag. An jedem Kurstag gab es somit eine Gruppe, die im Histologiesaal Präsenzunterricht erhielt, und eine weitere Gruppe, die das gleiche Unterrichtsgeschehen zeitgleich online verfolgte. An einem repräsentativen Kurstag maßen die Forschenden die Herzratenvariabilität mit speziellen Sensoren über die gesamte Kurszeit von 120 Minuten. Außerdem nahmen sie zu Beginn, nach 60 Minuten und zum Ende des Kurses Speichelproben. Die Studierenden, die über eine Videoplattform teilnahmen, führten die Messungen mit den gleichen Materialien und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung selbst durch.

Die physiologische Erregung war während des Online-Kurstags signifikant vermindert. Das zeigte sich in geringeren Cortisol-Konzentrationen, geringerer sympathischer Aktivität und erhöhter parasympathischer Aktivität. Die beiden letzten Werte lassen sich aus der Herzratenvariabilität ableiten und sind ein Maß für die Anspannung: An Online-Kurstagen waren die Studierenden entspannter.

Fragebogendaten zusätzlich ausgewertet

Zusätzlich zu den physiologischen Werten ermittelte das Team mit Fragebögen auch subjektiv empfundene Parameter, etwa wie viel Freude die Kursteilnahme machte. Ein Ergebnis: Eine erhöhte Aktivität des sympathischen Nervensystems korrelierte mit erhöhter Freude während der Präsenzlehre. Diese Korrelation fand sich nicht in der Online-Gruppe.

Richtlinien für Minijobs aktualisiert

Ab Oktober 2022 kann im Minijob mehr verdient werden. Eine wichtige Hilfe für die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sind die sogenannten Geringfügigkeits-Richtlinien. Darin zu finden sind alle Informationen über das Versicherungs-, Beitrags- und Melderecht bei Minijobs. Die neuen Richtlinien können ab sofort kostenlos auf der Website der Minijob-Zentrale heruntergeladen werden.
Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung haben die Geringfügigkeits-Richtlinien aufgrund der anstehenden Änderungen im Bereich der Minijobs überarbeitet. Ab Oktober 2022 gilt für Minijobs eine neue Verdienstgrenze von 520 Euro im Monat. Neu ist auch, dass die Verdienstgrenze zukünftig dynamisch ist und sich am Mindestlohn ausrichtet. Das bedeutet, dass sich die Verdienstgrenze künftig immer erhöht, wenn der Mindestlohn steigt. Ab Oktober 2022 beträgt der gesetzliche Mindestlohn 12 Euro pro Stunde.

Werbung

Durchschnittlich 23,5 Schülerinnen und Schüler je Klasse an Grundschulen in NRW

Durchschnittlich 23,5 Grundschülerinnen und Grundschüler lernten im Schuljahr 2021/22 gemeinsam in einer Klasse. Die sog. Klassenfrequenz lag damit auf dem Niveau des Schuljahres 2020/21. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Schulanfangs in NRW mitteilt, kamen an Grundschulen im Schnitt jeweils 15,7 Schülerinnen und Schüler auf eine Lehrkraft (Vollzeitlehrereinheit); im Schuljahr davor hatte dieser Wert bei 15,8 gelegen.

Die landesweit niedrigsten Klassengrößen an Grundschulen gab es im Schuljahr 2021/22 in Hallenberg (19,1) im Hochsauerlandkreis, in Kall (19,3) im Kreis Euskirchen und in Horstmar (19,4) im Kreis Steinfurt. Die höchsten Grundschulkassengrößen wurden für Datteln (26,1) im Kreis Recklinghausen, Monheim am Rhein (25,9) im Kreis Mettmann und Herne (25,9) errechnet.

Beim expandierenden Schnell-Lieferdienst Getir: Mehr Verantwortung für Sven-Joachim Irmer


Noch mehr Verantwortung für Sven-Joachim Irmer (48): Der in Regierungs- und Unions-Kreisen bestens verdrahtete gebürtige Lübecker hat bereits am 18. Juli 2022 noch mehr Verantwortung beim türkischen Einhorn Getir übernommen. Getir ist unter anderem auch in Dortmund vor Ort.
Dem expandierenden Schnell-Lieferdienst dient Irmer in der Berliner Zentrale jetzt nicht nur als Head of Govermental Relations Germany, sondern auch als Head of Communications  Germany. Das meldet das immer bestens informierte Politbriefing, der werktägliche, unabhängige Newsletter für Politik und Wirtschaft. Politbriefing von Capital Beat.
Continue Reading