„Ich nehme es Ihnen nicht übel, dass Sie Jude sind“

Menachem Amitai Foto: Hartung-Gorre Verlag

Menachem Amitai ist ein in Freiburg lebender Psychoanalytiker. Im Alter von 86 Jahren hat er eine spannende, kurze Lebensgeschichte vorgelegt, die ich mit großer innerer Anteilnahme gelesen habe. Von unserem Gastautor Roland Kaufhold

Dass der Autor Jude ist lässt sein Name vermuten. Dass sein Leben in Deutschland, wohin der 1938 in Tel Aviv Geborene mit 17 Jahren auswanderte, nicht frei von Komplikationen ist, ist naheliegend.

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Ruhrtriennale-Chef Van Hove schon wieder in Erklärungsnot

Ivo Van Hove Intendant der Ruhrtriennale 2024-2026 (c) Thomas Berns, Ruhrtriennale


Auch unter ihrem neuen Intendanten, Ivo van Hove, kommt die Ruhrtriennale nicht aus den Negativschlagzeilen heraus.

Ivo van Hove sollte als Intendant die Ruhrtriennale zurück auf die Erfolgsspur führen. Das Festival, das van Hove in den kommenden drei Jahren leiten wird, startet am 16. August in der Jahrhunderthalle Bochum mit der Premiere der Produktion „I Want Absolute Beauty“. In der Inszenierung des Intendanten wird Sandra Hüller Songs der Sängerin und Songwriterin PJ Harvey singen. Doch van Hove steht

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Minutenschreck (8): The Ritual

Im Wald da sind die Irren und ihr Gott. (Symbolbild: Sebastian Bartoschek/ Midjourney)

Loki. Ist eigentlich kein Marvel-Charakter. Hat ein paar Kinder. Die sind nicht alle cool. Und ein weiteres ist in diesem Folk-Horror unterwegs.

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Warum es keine gute Idee von Ullstein ist, “Hillbilly-Elegie” von J.D. Vance aus dem Programm zu nehmen

J. D. Vance Foto: Gage Skidmore Lizenz: CC BY-SA 2.0


Der Ullstein Verlag hat “Hillbilly-Elegie” von J.D. Vance aus dem Programm geworfen.

Der Spiegel berichtet, dass sich der Ullstein-Verlag in der vergangenen Woche dafür entschieden hat, den Lizenzvertrag mit J.D. Vance nicht zu verlängern und entsprechend keinen Nachdruck zu liefern. Als maßgeblicher Grund dafür wird der politische Wandel des Autors angeführt: „“Zum Zeitpunkt des Erscheinens”, so der Verlag, “lieferte das Buch einen wertvollen Beitrag zum Verständnis des

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Der Geschmack der Freiheit: „Naturcalvinismus hat dem Gaumen noch nie ein Wohlbehagen beschert“

Ute Cohen Foto: Raimar von Wienskowski Lizenz: Copyright


Die Berliner Journalistin und Autorin Ute Cohen nimmt in ihrem Buch „Der Geschmack der Freiheit“ ihre Leser mit auf eine Reise durch die Küchen Europas seit der Französischen Revolution.

Vor der Französischen Revolution war das mit dem Essen auch in Frankreich eine ziemlich einfache Sache: Einige wenige, vor allem Adelige, stopften alles in sich hinein, was ausgefallen und teuer war. Der Rest war meistens froh, wenn er abends nicht hungrig ins Bett gehen musste. Gegessen wurde zu Hause, entweder in einem kleinen Bauernhaus, einem Zimmer in einer der Städte oder im Schloss. Sich Gedanken darüber machen

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Sich fördern lassen von der AfD? Die Kultur, der Betrieb, das bisschen Hass

Roßmarkt Frankfurt aM Januar 2024 by conceptphoto.info cc 2.0

Der Kulturbetrieb nennt sich gern „Die Vielen“, er will nicht wirklich, was er fordert: eine Brandmauer zur Höcke-Partei.

Entschieden lehnen sich Kulturakteure dagegen auf, dass staatliche Mittel gebunden werden könnten daran, Judenhass zu wehren und nicht zu fördern. Eine Klausel gegen Antisemitismus, heißt es, sei „Gesinnungsprüfung“. Wäre es anders, stünde eine Klausel gegen die antisemitische AfD zur Diskussion? Eine ohne Prüfung, ohne Ankreuzen, ohne Zwang? Nur dass, wer Fördermittel empfängt, aus freien Stücken erklärte, er nähme keinen Cent entgegen, wenn den die AfD mitbeschlossen hätte? Es wäre eine öffentliche Selbstverpflichtung, die klarstellte, dass sich die Brandmauer zur AfD nicht allein durch Parlamente zieht, auch durch die Kulturlandschaft. Den AfD-Anteil aus einer Fördersumme herausrechnen ist schnell getan, er entspricht den AfD-Stimmen im zuständigen Kulturausschuss. Mit dem nicht verausgabten Geld ließen sich Projekte stärken, die Judenhass bekämpfen „in allen seinen Formen“. Ist das realistisch? Beispiel: „DIE VIELEN“

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