
Franz-Josef Overbeck Foto: Olaf Kosinsky Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Der Burgplatz vor dem Bischofssitz gehört zu den Kriminalitätshotspots Essens, die Fußgängerzone liegt gleich nebenan. Der Wohn- und Arbeitsplatz von Ruhrbischof Franz Overbeck hat nichts beschauliches und auch als Militärbischof ist der 57jährige regelmäßig an der Front. Krieg hält Overbeck, der als der intellektuellste der amtierenden katholischen Bischöfe gilt, für eine Tragödie, die Idee des gerechten Krieges lehnt er ab.
Wie unterscheidet sich ihre seelsorgerische Arbeit als Bischof des Ruhrbistums Essen von der Tätigkeit als Militärbischof?
Bischof Overbeck: Als Militärbischof bin überall dort tätig, wo Soldatinnen und Soldaten mit ihren Familien leben, arbeiten und ihren Dienst erfüllen. Die Militärseelsorge steht an ihrer Seite, gerade auch in der vielfach herausfordernden Situation eines Auslandseinsatzes. 20 Jahre lang waren wir in Afghanistan, wir sind in Mali, im Irak, in Litauen und auf dem Balkan. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger bieten an ihren Standorten im In- und Ausland immer eine Möglichkeit zum Gespräch, in dem ausschließlich die Sorgen und Nöte der Person zählen, vertraulich und unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung.