
Die seit Jahrzehnten bestehenden deutschen Zweifel am Fortschritt fasst niemand so schön in Worte wie der Soziologe Andreas Reckwitz. Besser macht es das nicht.
Irgendwann in den 70er Jahren hat Deutschland den Glauben an den Fortschritt verloren. Seit über 50 Jahren wird jede neue Technologie skeptisch beäugt, die mit ihr verbundenen Risiken ausführlich dargelegt und die Chancen heruntergespielt. Allenfalls im gesellschaftlichen Bereich wird Fortschritt nur von wenigen kritisch gesehen: Die Ausweitung des Wahlrechts, ein immer großzügigeres Sozialsystem, die Emanzipation von Minderheiten und die weitgehende Öffnung der Grenzen werden von vielen begrüßt und sind längst nicht mehr nur Anliegen von Liberalen und Linken.





