Rantanplan, Freitag, 15. Juli, 20.00 Uhr, Gebäude9, Köln
Die Debatte um Layla – Humorvoll, wie eine eitrige Zahnwurzelentzündung

Nach Würzburg nun also auch Düsseldorf. Bevor es zu einem unerträglichen Skandal kam, ist den Verantwortlichen der Rheinkirmes aufgefallen, dass der Nr. 1 Hit Layla (schöner, jünger, geiler!) in völlig überspitzter Form klischeehaft mit dem Thema Prostitution und Sex umgeht. Dass Layla eigentlich ein Transvestit ist, geschenkt. Das Drama nahm bereits seinen Lauf. Selbstverständlich blieb nur ein Ausweg: Die Notbremse. Ein direktes Verbot, verbunden mit der Stellungnahme, wie entsetzt man doch sei. Das Herz eines jeden völlig verklemmten, charismatischen, amerikanischen Landpredigers kann nun Frieden finden.
Documenta: Charles Esche, Findungskommissar, und die Salon-Antisemiten vom BDS

„Der Kampf gegen den Antisemitismus“, hat Claudia Roth (GRÜNE) dem Kulturausschuss des Bundestages bekannt, „muss so global sein wie der Antisemitismus selbst.“ Der Satz der Staatsministerin ist falsch formuliert – Antisemitismus ist global, muss aber nicht – und dennoch richtig, die hessische Kulturministerin Andrea Dorn, ebenfalls GRÜNE, hat ihn gleich nachgesprochen. Klarer Lernerfolg, grüne Kulturpolitik trifft auf eine Szene innerhalb der Welt der Kunst, die schon länger daran arbeitet, eine „globale Poesie“ zu entwickeln und eine passend modulierte „globale Politik“. So formuliert es einer ihrer Vordenker, Charles Esche, graue Eminenz im Kassler Wald, in den er die Documenta gelockt hat. Jetzt steht der Wald schwarz und schweiget, niemand, der sich aus den Büschen traute, auch Esche nicht, der neulich noch gemeint hat, wer BDS nicht auf die Bühne hole, die antisemitische Hetzkampagne, der betreibe „racial profiling“. Hier ein Versuch, sich vorzutasten in eine Gedankenwelt, in der sich alles um Israel dreht, Israel aber keine Rolle spielt, Palästinenser eh nicht, Esche sehr wohl. Etwas gruselig, das Ganze, eine BDS-Geisterbahn, man findet wieder heraus, viel Spaß.
Vor vier Jahren, am 12. Juli 2018, präsentierte die Kassler Documenta, weltweit geachtete Ausstellung für zeitgenössische Kunst, die Mitglieder der Findungskommission, deren Aufgabe es war, die kuratorische Leitung der kommenden Documenta und also deren grundsätzliche Ausrichtung zu bestimmen. Maßgeblich beteiligt an der Findung der Findungskommission: Sabine Schormann, generös verhinderte Generaldirektorin. Einer der acht von ihr gefundenen Findungskommissare: Charles Esche, britischer Staatsbürger aus einer DDR-deutschen Familie, der sich – so stellte ihn die ZEIT 2011 einem deutschen Publikum vor – „in den achtziger Jahren enttäuscht von den radikalen Linken abwandte und sich in die Kulturszene stürzte“. Für ihn, so die ZEIT, müsse Kunst „vor allem eines leisten: Provokation. Kunst dürfe nicht dem Kapitalismus ‚als Mittel der Ablenkung des Widerstands von angemesseneren Aktivitäten dienen‘“.
The Pighounds live in Dortmund
The Pighounds, Donnerstag, 14. Juni, 20.00 Uhr, Subrosa, Dortmund
Update Documenta: Vertreter Hessens haben eine Aufsichtsratssitzung beantragt, Kassels OB wird in Kürze den Termin bekannt geben

Die von antisemitischer Kunst geprägte Kasseler Documenta soll offenbar über die Sommerpause gerettet werden.
Hatte Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) noch vor wenigen Tagen eine Sondersitzung des Aufsichtsrates der nordhessischen Kunstshow angekündigt, mochte sie auf Anfrage dieses Blogs weder erklären, ob sie eine solche bereits beantragt, hat noch ob und wann die Sondersitzung stattfinden wird. Es könnte durchaus sein, dass diese vor der Sommerpause der Kasseler Stadtverordnetenversammlung und des hessischen Landtags nicht mehr zustande kommt, die in knapp zwei Wochen beginnen.
Slime-Sänger Tex Brasket spielt Solo-Show am Dortmunder U

Stell dir vor, du müsstest Campino bei den Toten Hosen oder Farin Urlaub bei den Ärzten als Sänger ersetzen. Das ist das Los, was Tex Brasket gerade bei der Band Slime erlebt. Mit seiner entschiedenen Performance hat er der Band ein neues Leben geschenkt. Sein Lebensweg war selbst nicht einfach – er ist Waisenkind, der irgendwann als Erwachsener im Drogen-Wahnsinn in die Obdachlosigkeit gerutscht ist. Doch aus jedem Schlamassel hat er sich immer wieder selber herausgezogen. Nun kommt er am 20. Juli mit einer Solo-Show nach Dortmund und spielt dann am Dortmunder U.
Herr der Fliegen

Lebewesen sind Lebewesen. Hund, Pferd, Katze, Maus, Fliege. Manche behaupten, der Affe stamme vom Mensch ab. Lebewesen stehen unter Schutz. Eigentlich. Von unserem Gastautor Olaf Müller.
Jäger und Förster helfen das Gleichgewicht zu erhalten. Vegetarier sind aus vielen Gründen Vegetarier. Auch zum
Zugezogen Maskulin live in Düsseldorf
Zugezogen Maskulin, Mittwoch, 1. Juli, 20.00 Uhr, Zakk, Düsseldorf
Die Warsteiner Event Hall in Dortmund-Hörde stellt ihren Betrieb ein

Was als vielfältige Eventhalle geplant war, ging leider nicht auf – zwei Jahre Corona sowie gestiegene Energie- und Betriebskosten hinterlassen zu viele Fragezeichen, so dass die Warsteiner Event Hall im Dortmunder Ortsteil Hörde nun geschlossen wird.
Reisesommer 2022: Wie wir lernten, wieder genügsam zu werden – Ruhrbarone sucht Eure Storys

In den Sozialen Netzwerken gibt es die kleinen Spaßvideos von Familien, in denen Väter schon früh Morgens mit gepackten Koffern auf ihre Kinder warten, obwohl der Flug erst am späten Nachmittag den Flughafen verlässt. Der Spaß aus den Videos ist Realität, Familien reisen aus Furcht vor dem Chaos am Flughafen inzwischen immer öfter sogar acht Stunden eher an, damit sie die Maschine pünktlich erreichen.
Der Reisesommer 2022, vor dem Urlaub herrscht die Angst.
