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Die Saints sind der neue Favorit

Kein anderer Quarterback hat so viele Yards erworfen wie die Nummer 9 der New Orleans Saints, Drew Brees – hier beim Handout. Foto: Skeeze/Pixabay.com CC0 1.0

 

Von Mario Thurnes

Die Hälfte der regulären NFL-Saison ist vorbei. Die Kandidaten für die Playoffs zeichnen sich ab. Der amerikanische Sportsender ESPN sieht einen neuen Favoriten für den weltweit wichtigsten Football-Titel.

Der neunte Spieltag hat eines der bisher besten Aufeinandertreffen dieser Saison erlebt: Die New Orleans Saints besiegten zuhause die Los Angeles Rams mit 45:35. Gut möglich, dass die zwei Teams sich in den Playoffs wieder treffen. Im „Conference Game“, also dem Endspiel um den Titel in der NFC.

Der amerikanische Sportsender ESPN veröffentlicht jede Woche ein neues Ranking, welche Teams der NFL die Journalisten aktuell am stärksten bewerten. Vom dritten Spieltag an lagen die Los Angeles Rams in dieser Wertung vorne.

Mit Ndamukong Suh, Aqib Talib und Marcus Peters hatte sich die Franchise vor der Saison in der Defensive enorm verstärkt. Mit Brandin Cooks wechselte einer der besten Passempfänger der Liga in die Filmstadt. In Todd Gurley verfügt die Franchise über den aktuell erfolgreichsten Runningback der Liga. Der Saisonstart lief entsprechend: Mit 8:0 standen die Rams bereits vor diesem Spieltag mit einem Bein in den Playoffs.

Das Messen mit dem anderen NFC-Team der Stunde, den New Orleans Saints, zeigte aber einen Punkt auf: Die Rams verfügen in dem 24 Jahre alten Jared Goff zwar über einen Quarterback, der eine beachtliche Statistik vorweisen kann. Aber bei den Saints spielt Drew Brees. Der 39-Jährige gehört zu den vier Quarterbacks in der Geschichte der Liga, die über 500 Touchdown-Pässe geworfen haben. Außerdem hält er seit dieser Spielzeit den Rekord für die meisten erworfenen Yards.

Brees führte die Saints 2009 zum Super Bowl. Er selbst wurde im Finale zum wertvollsten Spieler gewählt. Solche Erfahrung spielt gerade in den entscheidenden Matches eine große Rolle und kann in den Playoffs – allesamt KO-Partien – zum entscheidenden Faktor werden.

Einen Vorgeschmack davon, wie das laufen kann, haben die Rams an diesem Sonntag erlebt: Die Saints gingen mit deutlicher Führung in die Pause. Danach kam aber die Angriffsmaschine aus Los Angeles ins Laufen. Doch Brees schaffte es, die Rams-Offensive längere Zeit vom Feld zu halten, so aus dem Takt zu bringen und selbst wieder zu punkten. Sodass der Sieg an New Orleans ging.

In der AFC haben sich die New England Patriots berappelt und gehören wieder zum Favoritenkreis – wie eigentlich immer. Sie waren mit 1:2 in die Saison gestartet. Das lag auch an Umbrüchen in der Offensive, vor allem aber an der Sperre des Lieblings-Passempfängers von Quarterback Tom Brady: Julian Edelman. Seit der zurück ist, klickt es vorne wieder bei den Patriots.

Allerdings sehen die Journalisten von ESPN die Kansas City Chiefs in der AFC vorne. Vor allem ihr 23 Jahre alter Quarterback Patrick Mahomes sorgt für Schlagzeilen. Sein Vorgänger, Alex Smith hat sich jetzt im Scherz geäußert, dass Mahomes sich in seinem Spiel zurück nehmen solle: „He’s making us all look bad“, lautete seine Begründung. Mit einer Bilanz von 8:1 sind die Chiefs aktuell das erfolgreichste Team der AFC.

Nicht aus den Augen lassen darf man die Pittsburgh Steelers. Die haben sich nach schwachem Saisonstart an die Spitze der AFC North gesetzt. Ein wichtiger Grund für die Steigerung: Runningback James Conner hat sich vom Problemspieler zum Leistungsträger der Steelers gemausert. Sollte jetzt noch der streikende Runningback Le‘Veon Bell zurückkehren, könnte die Offensive der Steelers zu einer Monstermaschine mutieren.

Schon abgeschrieben waren die Atlanta Falcons. Doch die haben nach drei Siegen in Folge wieder eine ausgeglichene Bilanz. Allerdings treten sie in der NFC South gegen die Saints an – sowie gegen die Carolina Panthers, die bei 6:2 stehen. Die Franchise um Quarterback Matt Ryan wird also eine starke Endphase brauchen, um es noch in die Playoffs zu schaffen.

Das gilt auch für den Titelverteidiger, die Philadelphia Eagles. Mit einer ausgeglichenen Bilanz sind sie nur Zweiter in der NFC East. Das würde momentan nicht für die Playoffs reichen. Mit den Saints, den Rams und dem Spitzenreiter der AFC South, den Houston Texans (6:3), haben die Eagles ein beinhartes Restprogramm. Daher wird für sie viel von den beiden noch ausstehenden Partien gegen den Spitzenreiter der NFC East abhängen, den Washington Redskins.


Die NFL ist in zwei Konferenzen aufgeteilt: Die AFC und die NFC. Diese bestehen wiederum aus jeweils vier Divisionen mit vier Teams. In die Playoffs ziehen die vier Sieger der Divisionen ein sowie die beiden Zweiten mit dem besten Ergebnis. Wobei auch ein Drittplatzierter das Playoff erreichen kann, wenn er ein besseres Ergebnis erzielt als die drei anderen Zweitplatzierten.

In der ersten Runde der Playoffs – der „Wildcard Round“ – spielt der drittbeste Divisionssieger einer Konferenz gegen den zweiterfolgreichsten Zweiten und der vierbeste Erste gegen den besten Zweiten. Die beiden besten Divisionssieger haben Freilose und steigen in der zweiten Runde der Playoffs ein. Die Playoffs bestehen jeweils aus einer KO-Partie, Heimrecht hat immer das Team, das in der regulären Saison das bessere Ergebnis holte. Die „Conference Games“ sind die Finale der Konferenzen, im Super Bowl trifft dann der Sieger der AFC auf den Sieger der NFC.

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