Die SPD ist in allen westdeutschen Regionen drittstärkste Kraft

Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans Foto: Olaf Kosinsky Lizenz: CC BY-SA 3.0 de

CDU/CSU bleibt mit großem Abstand vor Grünen und SPD auf Platz 1 / Vor dem Hintergrund einer stark steigenden Zahl von Corona-Infizierten verändert sich die politische Stimmung in Deutschland weiterhin nicht. Das größte Vertrauen setzen die Bundesbürger im RTL/ntv-Trendbarometer nach wie vor in die Union, die mit 16 Prozentpunkten vor den Grünen und 21 Prozentpunkten vor der SPD stärkste politische Kraft bleibt. Gegenüber der Vorwoche gibt es nur zwei minimale Veränderungen – einen Zuwachs von einem Prozentpunkt bei der FDP und einen Rückgang von einem Prozentpunkt bei der Linke.

Wenn jetzt der Bundestag neu gewählt würde, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 36 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), Grüne 20 Prozent (8,9%), SPD 15 Prozent (20,5%), AfD 9 Prozent (12,6%), Linke 7 Prozent (9,2%), und FDP 6 Prozent (10,7%). 7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen entspricht mit 23 Prozent in etwa dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

Kanzlerfrage: Söder 37, Habeck 19, Scholz 14 Prozent / Bei einem Dreikampf um das Kanzleramt zwischen CSU-Chef Markus Söder, dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz und Grünen-Chef Robert Habeck würden sich die Deutschen derzeit am ehesten für Söder entscheiden. Der Christsoziale gewinnt gegenüber der Vorwoche zwei Prozentpunkte, Scholz und Habeck verlieren je einen Prozentpunkt. Wenn die Deutschen ihren Kanzler direkt wählen könnten, würden sich momentan demnach 37 Prozent für Söder, 19 Prozent für Habeck und 14 Prozent für Scholz entscheiden. 30 Prozent würden keinen der drei wählen.

Union auf dem Land, Grüne in den Städten stark / 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die politischen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland immer noch sehr deutlich. Die etablierten Parteien (Union, SPD, FDP und Grüne) würden im Westen zusammen derzeit von 80, im Osten jedoch nur von 59 Prozent derjenigen, die zur Wahl gehen, gewählt. AfD und Linke kommen im Osten zusammen auf 34, im Westen aber nur auf 13 Prozent.

Bei einer Analyse der Daten von über 41.000 zwischen April und Oktober 2020 im Rahmen des RTL/ntv-Trendbarometers befragten Wahlberechtigten zeigen sich zudem große Unterschiede bei den Parteipräferenzen zwischen dem ländlichen Raum und den Großstädten. So würden CDU und CSU in kleinen Ortschaften Westdeutschlands (unter 5.000 Einwohner) derzeit von 43 Prozent der Befragten gewählt, in westdeutschen Metropolen (über 500.000 Einwohner) jedoch nur von 30 Prozent. Dennoch sind die Unionsparteien in allen Regionen Westdeutschlands stärkste Kraft, gefolgt von den Grünen. Die Grünen würden derzeit in westdeutschen Metropolen von 24, in kleinen Gemeinden von 18 Prozent gewählt. Die SPD ist in allen westdeutschen Regionen drittstärkste Kraft, mit einem Anteil von 12 Prozent in den kleinen Gemeinden und 18 Prozent in den Metropolen. Die Linke kommt in Westdeutschlands Metropolen auf 10, auf dem Land auf 5 Prozent. Bei der AfD ist es umgekehrt: auf dem Land wird die „Alternative“ von 10, in den Metropolen von 5 Prozent gewählt.

Auch in Ostdeutschland ist die Union stärkste politische Kraft, allerdings mit einem niedrigeren Stimmen-Anteil: In kleinen Städten und Gemeinden erreicht die CDU 33, in den Großstädten über 100.000 Einwohner 26 Prozent. Die AfD ist mit Anteilen von 19 und 20 Prozent in den Städten und Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern die zweitstärkste politische Kraft in Ostdeutschland. In den Großstädten unter 500.000 Einwohnern schneidet die Linke besser ab als die AfD (19 gegenüber 16 Prozent), in den beiden ostdeutschen Metropolen (Dresden und Leipzig) liegen die Grünen mit 19 Prozent vor der AfD (18%).

Die SPD rangiert in den meisten Städten und Gemeinden Ostdeutschlands auf dem vierten Rang, in den beiden ostdeutschen Metropolen kommt sie mit 10 Prozent hinter CDU, Grünen, AfD und Linke nur auf Platz 5.

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Yilmaz
Yilmaz
4 Jahre zuvor

Früher war ich SPD-Wähler, als es dort noch wählbare Menschen mit einer Vision gab. Schröder hat damit begonnen wichtige Säulen des Sozialstates einzureißen und heute ist die ehemals große Partei nur noch Steigbügelhalter ohne Saft und Kraft, Hauptsache man ist noch in der Regierung. Der Gedanke an eine Zusammenarbeit mit den Linken, einzig um wieder in einer Regierung zu sein, ist ein Grund für mich diese Gruppierung, Partei mag ich sie im Moment nicht mehr nennen, derzeit nicht zu wählen. Wer sich eine solche Führung wählt, dem scheint es egal zu sein, wohin die Richtung geht…

Helmut Junge
4 Jahre zuvor

Ich kenne viele Leute, die "Früher" SPD gewählt hatten. In meiner Famile alle. Die wußten auch genau warum. Deren Nachkommen wissen das meist nicht, und die Kandidaten wissen auch nicht warum.

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