
Warum wählen Menschen mit Migrationsgeschichte seltener? Eine mögliche Antwort auf diese Frage liefert jetzt eine Studie von Politikwissenschaftlerinnen und -wissenschatlern der Universität Duisburg-Essen und Bamberg: Entscheidend ist nicht die Herkunft, sondern der politische Lebenszyklus. Das politische Leben verläuft in Phasen, die das Verhalten prägen: das Elternhaus und die dortigen Vorbilder, die politische Bildung in der Schule oder Diskussionen im Wahlkampf. Deutsche mit Migrationsbiografie erleben diese Phasen oft unter anderen Bedingungen. Sie sammeln insgesamt weniger aktivierende Erfahrungen, was schließlich zu einer geringeren Wahlbeteiligung führt.
Ein Beispiel aus Duisburg macht das deutlich: Viele Befragte berichteten, dass ihre Eltern sich wenig für Politik interessieren. Dabei zeigt die aktuelle Studie auch: Wenn diese Gruppen aktiv umworben werden, reagieren sie ähnlich interessiert und beteiligungsbereit wie Menschen ohne ausländische Wurzeln. Mit einfacher und lebensnaher Information ließen sich solche Menschen erreichen, die bisher außen vor geblieben sind, folgert das Forschungsteam.
Unter https://www.tandfonline.com/
