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Erspart uns den Winter der großen Widersprüchlichkeiten!

Geht in Deutschland im Winter das Licht aus? Archiv-Foto: Franz-Christian Müller

Die Stimmung in Deutschland trübt sich gerade mächtig ein. Egal, ob man dazu öffentliche Meinungsumfragen verfolgt, oder aber nur einmal mit ein paar Nachbarn und Bekannten spricht, viele Leute sind von Tag zu Tag übellauniger. Das liegt einerseits an den jetzt schon auf breiter Front stark steigenden Preisen, andererseits aber auch an dem, was sich da gerade bedrohlich vor uns aufzubauen droht.

Vor und liegt, da sind sich eigentlich alle Experten einige, ein Winter, wie in Deutschland schon lange nicht mehr erlebt hat. Wer gedacht hätte, nach zwei nervigen Corona-Wintern hätten wir das Schlimmste vorerst einmal überstanden, der scheint sich getäuscht zu haben. Uns drohen Energieknappheit und offenbar sogar Blackouts, dazu Privat- und Firmeninsolvenzen. Und das, in einem wohl zuvor so nicht für möglich gehaltenen Maße.

Dass das die Stimmung im Lande stark eintrübt ist klar. Und dennoch hat man den Eindruck, dass vielen die Ernsthaftigkeit der Lage bisher noch gar nicht wirklich bewusst zu sein scheint. Denn mit dem Ärger über stark gestiegene Preise und einen dadurch sinkenden Lebensstandard ist es längst nicht getan. Uns drohen im Endeffekt Verteilungskämpfe und wutentbrannte Debatten darüber, wo und wie konkret gespart werden soll.

Von Wirtschaftsminister Robert Habeck seit Wochen immer wieder zu hören, wie und wo man sparen soll, mag inhaltlich richtig sein, wirklich nachvollziehbar und konsequent ist das so aber nicht. Kürzer zu duschen und die Wohnung weniger zu heizen, früher das Licht auszuschalten usw. sind Ratschläge, die grundsätzlich immer ihren Sinn haben, wenn es ums Energiesparen geht. Viele bemühen sich seit Jahren darum. Um aus Umweltschutzgründen oder aber weil sie dadurch schlicht Geld sparen möchten. Nicht jeder findet solche Aufforderungen für sich persönlich sinnvoll. Auch das ist klar.

Was die Sache jedoch derzeit noch zwiespältiger macht, das sind die offenkundigen Widersprüche, die sich schon in wenigen Wochen in unserer Gesellschaft noch deutlicher auftun werden, wenn die dunkle Jahreszeit erst einmal begonnen hat.

Lasse ich mir wirklich vorschreiben, wie lange und wie oft ich mich wasche bzw. dusche, wie warm es in meinen Räumen ist, wann ich an meinem Ladenlokal das Licht ausschalte, wenn zum Beispiel gleichzeitig Fußballspiele mit Flutlicht durchgeführt werden, oder aber in Dortmund der Weihnachtsmarkt mit seinem Anziehungsmagneten, dem riesigen Weihnachtsbaum mit seiner intensiven und weit sichtbaren Beleuchtung durchgeführt werden?

Die Spartipps werden vielen Zeitgenossen noch schwerer ans Herz zu legen sein, wenn die Leute noch deutlicher erkennen, dass andernorts noch immer sinnlos Energie verpulvert wird. Und solche Beispiele wird es auch dann noch zahlreich geben. Ich persönlich gehe hier zum Beispiel seit Monaten an Schulen und öffentlichen Gebäuden vorbei, wo selbst am helllichten Tag stundenlang die Außenbeleuchtung brennt, wo für jedermann offensichtlich Energieverschwendung stattfindet, die niemanden zu interessieren scheint.

Da fällt es einem teilweise schwer ernst zu bleiben, wenn man davon liest, dass die Städte aktuell intensiv über Sparkonzepte diskutieren. Wenn nicht einmal die derzeitige Strom- und Energie-Verschwendung ernsthaft bekämpft wird, wie soll das plötzlich in wenigen Wochen ganz anders sein? Glaubwürdig sind solche Ankündigungen deshalb nicht.

Spätestens im November bekommen wir hier also wohl eine noch deutlich frostigere Stimmung, als das dies die Jahreszeit an sich schon mit sich bringt. Und auch dann erst, werden die Preiserhöhungen auf dem Energie- und Lebensmittelsektor bei vielen so richtig durschlagen. Erst heute hörte ich zum Beispiel von einer Supermarktmitarbeiterin hier bei mir am Ort, dass sie dort in der Vorweihnachtszeit noch einmal mit einer kräftigen Preiserhöhungswelle in der Vorweihnachtszeit rechnen. Das hätten die dortigen ‚Chefs‘ ihren Mitarbeitern schon mitgeteilt.

Großflächige Stromausfälle, Widersprüche in der Energiesparfrage und klamme Haushaltskassen bei Privatleuten und Firmen drohen uns über etliche Monate. Daran zweifelt eigentlich keiner mehr.

Die Bundesregierung sollte wirklich alles in ihrer Macht stehende tun, um wenigstens dafür zu sorgen, dass wir ausreichend Energiereserven haben, um uns diese Verteilungskämpfe über den Sinn und Unsinn von Flutlichtspielen, Weihnachtsmärkten und Hallenkonzerten etc. weitestgehend zu ersparen.  Ansonsten droht uns nämlich tatsächlich schon bald eine Art ‚Wutwinter‘, wie ihn die Extremisten in diesem Land schon lange herbeireden wollen. Und das kann ja nun wirklich nicht im Sinne unserer Gesellschaft sein…

 

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Walter Stach
Walter Stach
1 Jahr zuvor

Robin,
Basis aller Meinungen, aller Wünsche, aller Kritik, aller Forderungen – an die Gesellschaft insgesamt, an die Politik, an die Wirtschaft, sollte jedermanns Bewußtsein bilden, daß Deutschland sich im Krieg befindet -wirtschaftlich -sh. u.a.die sog. Sanktionen – und militärtiscch!i-.

Welche Folgen dieser Krieg – auch für Deutschland -noch haben wird -über die gegebenen und voraussehbaren hinaus- weiß niemand -wirtschaftlicch, sozial, für das gesamte sog.freiheitlich-demokratische-soziaöe Rechtsstaatsystem weiß niemand.

„Patentlösungen“, risikofreie, Lösungen ohne Nebenfolgen—–? Die gibt es nicht.

Walter Stach
Walter Stach
1 Jahr zuvor

Gas-Stromabschläge für September:

Robin,
habe so eben meinen Kontoauszügen entnommen, daß E.ON für September sowohl für Gas als auch für Strom „einen Abschlag“ hat abbuchen lassen. „Haut uns“ nicht um, aber……..
Dss betrifft unser eigengenutztes Wohnhaus, also ist kein Dritter (Mieter) betroffen..

Wenn Gleiches für „unser kleines vermietetes Haus“ kurzfristig passieren wird. geht das dann letztendlich zu Lasten der Mieter.. Und dann…..????

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