Werbung

Grand Prix: and the Losers are – Gottschalk, Jauch und Bohlen

Klar: Lena war toll, das Lied OK und man wird Nicole in Zukunft im Rahmen von Grand-Prix Rückblicken seltener sehen. Aber Lenas Grand-Prix-Sieg wird weitere Auswirkungen haben. Er verschiebt das Machtgefüge im deutschen Fernsehen.

Wie viele andere bin ich jetzt noch müde. Ich war auf einer Grand-Prix-Party. Zum ersten Mal in meinem Leben. Der Eurovision Song Contest interessiert mich normalerweise ungefähr so sehr wie die Bossel-WM. Gestern war das anders. Es war eine schöne Party, alle haben sich mit Lena gefreut und über die weissrussischen Schmetterlinge gelacht.

Aber fast alle mit denen ich mich unterhalten habe, freuten sich auch noch über etwas anderes: der gestrige Abend war eine Niederlage für das Trash-TV. DSDS und Dieter Bohlen haben an Einfluss verloren. DSDS wird in Zukunft so etwas sein wie Big Brother mit Gesang. Raab hat gezeigt, wie man mit Qualität und Respekt erfolgreich sein kann.

Aber auch Thomas Gottschalk und Günther Jauch wissen seit gestern abend, dass im TV-Show-Bereich nun Stefan Raab das Maß aller Dinge ist: Raab hat zahlreiche TV-Formate entwickelt – von der Wok-WM bis „Unser Star für Oslo“. Er hat den Zombie-TV-Event Grand-Prix in den vergangenen zwölf Jahren erneuert. Guildo Horn war nur sein erster Streich.

Es steht endgültig fest: Die Zeit von Gottschalk und Jauch läuft bald ab. Im Fernsehen kommt keiner mehr an Raab vorbei.

PS:

Ich hoffe, dass Lena bald wieder die Sachen singt, die ihr wirklich gefallen. Wie „The Bird and the Bee“. Und ich hoffe, dass sie wieder mehr tanzt. Gestern hat sie viel zu wenig getanzt!

PPS:

Danke Andi. 🙂

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
25 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Detlef Obens
13 Jahre zuvor

Prima Artikel, Stefan! Hättest ja zu meiner GP-Party kommen können! Und ich teile Deine Analyse. Hat echt Spaß gemacht und mich mal die lust-und humorlosen Linken in NRW vergessen lassen….! Aber es kommt ja noch ne Zeit nach Lena! 😉

Andi
Andi
13 Jahre zuvor

(to) loose: losbinden, freimachen, befreien
(to) lose: verlieren, verwirken, einbüßen
Toulouse: Stadt in Südfrankreich

😉

trackback

[…] benutzt hat. Zwei Artikel, die mir in diesem Freudentaumel besonders gut gefallen haben, sind: – Grand Prix: and the Losers are – Gottschalk, Jauch und Bohlen – Null Punkte aus Israel (bitte bis zum Ende lesen), Tipp via Twitter Geschrieben von Dirk […]

Perik O'Loso
13 Jahre zuvor

Wenn man mal sehr übertrieben hochrechnet, dann war das nicht nur der Anfang vom Ende des Trash TV, sondern natürlich auch der Anfang eines neuen bürgerlichen Standesdünkels. „Unsere“ weiße, deutsche Abitur-Lena ist natürlich tausendmal besser als die Asis aus dem DSDS-Migrantenstadl. Endlich können „wir“ Gebildeten diesen geschminkten südländischen „Isch“-Ischen und Kuranyi-Lookalike-Prolls Paroli bieten! Wenn das jetzt nicht mal zum Bürgerkrieg führt. Ich setze douze points.

Fred
Fred
13 Jahre zuvor

Lena hat gewonnen – die ARD verloren

Ich glaube auch, daß sich die Gewichte im TV verschoben haben. Allerdings mit dem Verlierer ARD. Wenn ich mir heute die distanzlose Dauer-Berichterstattung über den Sieg anschaue, ärgere ich mich maßlos.
Die Jubelfeier aus Hamurg am Samstag war schon schlimm, weil eine Stunde lang von allen Interviewpartnren nur erzählt wurde, wie toll doch der Auftritt war. Jede Art von Analyse: Fehlanzeige. OK geschenkt. Freudetaummel. Schließlich muß auch niemand gucken. War eh schon spät.
Aber am Sonntag war der Overkill in der ARD. Es fing damit an, daß sogar der Chefredakteur des WDR meinte mit ein paar Worten über Lena den Presseclub einleiten zu müssen.
Aber eine Dreiviertelstunden-Sondersendung am frühen Nachmittag: „Wir warten auf Lena“ vom Flughafen war des guten zu viel. Nicht nur, daß dort für die unbedarfte ein roter Teppich und ihr der Ministerpräsident zu Füßen liegt.
Die Stelle, an der die ARD verloren hat, folgt als Lena den Teppich betritt. Der Moderator vergißt ab dieser Stelle, ob er Berichterstatter oder Beteiligter ist. Offensichtlich ist er eher privater Freund von Raab und geriert sich nun auch so gegenüber Lena, die natürlich aufgrund ihrer UNerfahrenheit im Show-Geschäft bgierlich nach bekannten Gesichertern sucht. Wir hören live auf dem Sender, so entscheidende Dinge wie, wer wieviel Farbe im Gesicht hat. Auch wenn dieser unsägliche Moderator von Pro Sieben gestellt wurde, ist dieser Verstoß gegen die Friedrich-Regel: „Mache dich nie mit einer Sache gemein, sei sie auch noch so gut“ der ARD zuzurechnen. Und daß nicht nur, weil Verantwortliche des Senders seit Tagen die hervorragende Zusammenarbeit betonen. Auch, weil sie versucht, eine in diesem Genre unerfahrene Co-Moderatorin zu stellen, die versucht mit ihrem Kollegen mitzuhalten und ihm an belanglosen Äußerungen kaum nachsteht, dafür sich aber noch nicht ganz so geschickt sich den Interviewpartnern an den Hals zu werfen.
Aber vielleicht übt die ARD ja schon mal dafür, falls künftig die Rundfunkgebühren an die Quoten gebunden werden. Spätestens dann hat die ARD gegen das Internet verloren. Ihre Glaubwürdigkeit hat schon heute, mit der Lena-Mania deutlich gelitten.

PS: Bevor díe Antworten in diese Richtung gehen: Ich habe auch die Show gesehen und mich ganz national mitgefreut. Nur halt nicht über die Berichterstattung.

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

Durch den Europa-Sieg einer offensichtlich sehr begabten Newcomerin aus „gutem Hause“ werden doch nicht die weniger, die Trash-TV und/oder Dieter Bohlen mögen. Was ist überhaupt gegen ein bedarsfgerechtes Medienprogramm, egal für welches Haus, zu sagen.

Niemand muss den „TV-Schmutz“ der anderen anschauen. Niemand muss am Ballermann der anderen Urlaub machen. Es ist offensichtich Platz genug für alle.

Und über wen sollte man denn noch ablästern, wenn wir uns wieder alle beisammen durch das Beisammenprogramm quälen müssten. Da bekämen wir doch direkt vom Nebenmann/frau eins auf´s Maul. Nicht umsonst liegen Fankurven nicht nebeneinader sondern einander gegenüber.

trackback

[…] Freude pur! ARD, ZDF und die privaten Sender ändern und ergänzen ihre Programme, weil die Deutschen dies wollen, weil sie sich einfach mal freuen wollen! Weil sie soinst, nach solchen Wochenenden immer wieder spüren, wie trist und troslos Deutschland, besonders politisch, sonst sein kann. […]

trackback

[…] Die Ruhrbaron haben hier auch eine schöne Einschätzung […]

Alex
Alex
13 Jahre zuvor

‚von der Wok-WM bis “Unser Start für Oslo”‘

Die Show hieß aber „Unser Star für Oslo“ 🙂

Patrizia
Patrizia
13 Jahre zuvor

oh, oh … total cool, ultra-chic und sowas bourgeoise
zum Freudentränchen weinen 🙂

Horst Schulte
13 Jahre zuvor

Auch Lena wurde gecastet. Schon vergessen? Dass sich dieses frische, neue „Produkt“ besser vermarkten ließ, ist schön. Nicht nur für die, die damit ihr Geld verdienen – auch für uns Zuschauer.

Klar, man darf diese Alternative zu DSDS als Bereicherung empfinden. Keine Frage. Im Spiegel war zu lesen:

Das Gegenmodell zu den Menowins, die auf der Bohlen-Galeere ihrer Resteverwertung entgegenrudern.

Komisch, hatten wir nicht gerade hier das Thema, dass mit Menschen respektvoller umgegangen werden sollte? Für ein paar Sänger/innen mehr ist in diesem Land hoffentlich noch Platz. Tolerant sind bekanntlich „Gutmenschen“. Und wer will das heute schon sein?

anon
anon
13 Jahre zuvor

Ach, ist hier grad Korrekturlesen angesagt?
Dann steuer ich auch noch zwei dazu: „Boßler“ und „weißrussischen“ 😉

trackback

[…] und Erniedrigungen á la Dieter Bohlen auskommt, Stefan Laurin von den Ruhrbaronen hat das nochmal ganz gut auf den Punkt gebracht: […] der gestrige Abend war eine Niederlage für das Trash-TV. DSDS und Dieter Bohlen haben […]

trackback

[…] von Horst Schulte am 30. Mai. 2010 in Gesellschaft • 1 Leser 0CommentsShareDigg DiggBegeisterung produziert Übertreibung. SpOn schreibt: Das Gegenmodell zu den Menowins, die auf der Bohlen-Galeere ihrer Resteverwertung entgegenrudern. Quelle: This is so crazy! | [Gregel Dot Com] Aber fast alle mit denen ich mich unterhalten habe, freuten sich auch noch über etwas anderes: der gestrige Abend war eine Niederlage für das Trash-TV. DSDS und Dieter Bohlen haben an Einfluss verloren. DSDS wird in Zukunft so etwas sein wie Big Brother mit Gesang. Raab hat gezeigt, wie man mit Qualität und Respekt erfolgreich sein kann. Quelle: Grand Prix: and the Losers are – Gottschalk, Jauch und Bohlen | Ruhrbarone […]

firehorse
13 Jahre zuvor

Ist das ein Thema hier?

Habe diese Seiten durch Zufall entdeckt und bin leicht schockiert: Raab!

Ob nun Gottschalk, Jauch oder Raab – letzteren konnte ich in der HH Szene vor seinen „Erfolgen“ kennenlernen – bleibt sich völlig egal.

Und wer diesen Song(blabla Satellite) und den Gesang(?) auch noch toll oder großartig fand, der hat noch kein Tonstudio von innen gesehen.

Bla Bla Satellite ist fast der gleich Müll wie die letzten hundert Jahre – da müsste ich erst meine verstorbene Großmutter befragen – auch getrallert wurde: https://www.songtextemania.com/satellite_songtext_lena_meyer_landrut.html

Mich verwundert in diesem Land/Welt allerdings nichts mehr…

Dieter Carstensen
13 Jahre zuvor

Lena kann weder singen, noch tanzen!

Eine Beleidigung für jeden an Musik interessierten Menschen, solche Piepsstimme auch noch als Kunst zu bezeichnen!

Ein durch die Medien hochgepuschtes kleines Mädel von Stefan Raabs Gnaden.

Wir sind Papst, wir sind Weltmeister, wir sind Lena!

Ist doch immer dieselbe Masche der Medien.

Von der Kleinen redet in einem Jahr doch kein Mensch mehr.

trackback

[…] Grand Prix: and the Losers are – Gottschalk, Jauch und Bohlen (Ruhrbarone) – Für Stefan Laurin von den Ruhrbaronen ist der Eurovision Song Contest der Beginn einer Machtverschiebung im deutschen Fernsehen. […]

Horst Schulte
13 Jahre zuvor

Was es doch für miese Miesmacher in Deutschland gibt. Außerdem sind wir -jedenfalls im Fußball- noch kein Weltmeister 🙂

Angelika
Angelika
13 Jahre zuvor

`Sie kann ja gar nicht singen. Sie kann ja gar nicht singen. Sie kann ja gar nicht…‘ hier gesungen nach der Melodie ‚Alle Vögel sind schon da…‘ …

trackback

[…] 3. Kann man davon ausgehen, dass Stefan Raab nun Narrenfreiheit im Fernsehen hat? […]

Stefan Pieper
13 Jahre zuvor

„Die Heroisierung des Durchschnittlichen gehört zum Kultus des Billigen!“
(Th.W. Adorno, Kulturindustrie)

trackback
13 Jahre zuvor

APOKALPSE NOW: Ölpest, Lena, Köhler, WM, Krisen…

Dieser Artikel ist interessant – deshalb haben wir einen Trackback unserem Blog hinzugefügt….

observant
observant
13 Jahre zuvor

Raab, Qualität? Lena, Qualität? Wok-WM, Qualität? Der Kabarettist Dr. Satori ist da irgendwie anderer Meinung. Man lese mal hier:
https://www.pseudolus.de

Werbung