Größte Unzufriedenheit mit den Schulen in Nordrhein-Westfalen

 

Historisches Klassenzimmer im Museum Kevelaer | Foto: peter Hesse


Die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind besonders unzufrieden mit ihren Schulen, in Baden-Württemberg und in Bayern dagegen sind sie besonders zufrieden. 

Das geht aus dem ifo Bildungsbarometer 2023 hervor, für das die Bundesrepublik in sieben Regionen aufgeteilt wurde. Demnach vergeben nur 20% in Nordrhein-Westfalen die Note 1 oder 2 für ihre Schulen, in Baden-Württemberg sind es 30% und in Bayern sogar 41%. Umgekehrt vergeben nur 19% in Baden-Württemberg die Noten 4, 5 oder 6, in Bayern sind es 22%, in NRW aber 29%. „Das sind erhebliche Unterschiede“, sagt der Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, Ludger Wößmann.

Als besonders großes Schulproblem wird überall der Lehrkräftemangel gesehen. Dies sehen zwischen 74 (Bayern) und 82% (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) der Befragten so. Unzureichend sanierte Schulgebäude beklagen zwischen 47 (Bayern) und 66% (Nordrhein-Westfalen). Lernrückstände durch Corona empfinden zwischen 58 (Bayern) und 66% (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) als ernsthaftes Problem.

Bei der Benotung liegen die anderen vier Regionen, zu denen das ifo Institut jeweils mehrere Länder zusammengefasst hat, knapp unter dem deutschen Durchschnitt mit 27% für Note 1 und 2. Diese Zahl liegt bei jeweils 26% in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg und in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland und bei jeweils 24% in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen und in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Auch die Werte für die schlechtesten Noten 4, 5 oder 6 liegen in diesen Regionen nahe am deutschen Durchschnitt von 24%.

In allen Regionen befürworten über 80% deutschlandweit einheitliche Abschlussprüfungen in den verschiedenen Schulabschlüssen. In den meisten Regionen befürwortet eine absolute Mehrheit von 54-61% auch, das Grundgesetz zu ändern, so dass bildungspolitische Entscheidungen grundsätzlich von der Bundesregierung statt den Bundesländern getroffen werden. Lediglich in Bayern (44% dafür, 42 dagegen) und Baden-Württemberg (46% dafür, 36 dagegen) ist die Meinung dazu eher gespalten. Bildungspolitik ist für die große Mehrheit (78%) der Befragten wichtig für die persönliche Wahlentscheidung bei Landtagswahlen, ganz besonders in den östlichen Regionen.

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