Grünes Museum Ruhrgebiet

Die Landesregierung will, dass die Route der Industriekultur zum UNESCO-Weltkulturerbe wird und der Regionalverband Ruhr (RVR) hofft auf den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“.  Selten klang eine Kapitulation vor den Problemen einer Region freundlicher.

Geht es nach dem Willen der Politiker im Land und im Ruhrgebiet, wird aus dem Revier in Zukunft ein grünes Museum: Die UNESCO soll die Route der Industriekultur zum Weltkulturerbe ernennen und das Ruhrgebiet will Grüne Hauptstadt Europas werden.

Beides sind nur PR-Aktionen, die im besten Fall nicht schaden, im schlimmsten Geld kosten und im übrigen nichts an den Probleme des Ruhrgebiet ändern.

Die Bewerbung als Grüne Hauptstadt Europas besteht aus der Zusammenfassung bereits vorhandener Projekte, die unter neuem Label vermarktet werden sollen. An  einer ökologischer Erneuerung der Region, beispielsweise durch den längst überfälligen Aufbau eines Nahverkehrssystems, wie es andere Region haben, hat niemand Interesse. Das könnte ja den Pfründen der Parteien schaden. Minderleister aus den eigenen Reihen werden traditionell gerne mit Pöstchen in den Nahverkehrsgesellschaften versorgt, Parteifreunde erhalten wohlklingende Aufsichtsratsmandate. Und so ist man im Revier auch weiterhin stärker auf das Auto angewiesen als in anderen Ballungsgebieten – Grüne Kulturhauptstadt will man trotzdem werden.

Auch der Wunsch weite Teile der Region zum Weltkulturerbe zu machen, entspringt der Unfähigkeit, Ideen zu entwickeln, was man mit den Flächen und Gebäuden wirtschaftlich sinnvolles anfangen könnte. Sind sie erst einmal

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Nachhaltig? Öde!

„Lesen sie diese Sonderbeilage!": Alnatura rettet die Welt. Foto: flickr/steffenz (CC BY 2.0)

Auf unserer WG-Toilette mache ich eine Entdeckung: Zwischen Jubiläums-Bildzeitung und Taz-Ausgaben vom Vorjahr liegt die Alnatura-Sonderbeilage „Nachhaltig leben“. Nicht, dass es mich persönlich schon mal in den Bio-Supermarkt verschlagen hätte, aber ab und zu wird einer meiner Mitbewohner schwach und kauft dort ein. Seltsame Sachen stehen dann manchmal auf dem Küchentisch.

Wie auch immer: Da das stille Örtchen bekanntlich stark dazu animiert, sich durchzulesen, was gerade griffbereit ist (Shampoo-Flaschen, Packungsbeilagen, Zahnpastatuben) schlage ich das Heft auf. Ich habe das Wort „nachhaltig“ noch nie so oft hintereinander gelesen, wie in dieser Publikation. Das „Gastvorwort“ kommt von dem Generalsekretär eines „Nachhaltigkeitsrates der Bundesregierung“, von dem ich bis dahin nicht wusste, dass er existiert. „Lesen sie diese Sonderbeilage! Kümmern Sie sich um die Nachhaltigkeit wie um sich selbst!“, schließt er sein Nachhaltigkeits-Plädoyer. Na gut – Aber wie?

Nachhilfe in „nachhaltig“ leben gibt mir dankenswerterweise eine Susanne S. Im Rahmen eines Gewinnspiels in dem Heft schildert die „Single-Frau aus Berlin“ für Alnatura chronologisch, wie ein „nachhaltiges Wochenende“ bei ihr aussieht. Sie beg

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Der Ruhrpilot

Medien: WDR TV “Tiere suchen ein Zuhause” statt OB-Stichwahl in Duisburg und uninformierte WDR 2-Nachrichten…Pottblog

NRW: CDU demoliert ihren neuen Chef…Post von Horn

Duisburg: Offener Brief an die CDU Duisburg…Xtranews

NRW II: WestLB geht – Portigon kommt…Ruhr Nachrichten

NRW III: Statt in den Knast als Pfleger ins Altenheim…Welt

NRW IV: Bei Blitzermarathon muss Verhältnismäßigkeit stimmen…Der Westen

Ruhrgebiet: 230.000 Besucher feiern „Extraschicht“…Die Glocke

Bochum: Betriebskosten Musikzentrum sind schlecht formuliert und obendrein zu teuer…Der Westen

Essen: Gastronomen fürchten Rauchverbote…Der Westen

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OB-Wahl in Duisburg: Ein paar Leute haben irgendwen gewählt

Sören Link (SPD) grinst. Mit 15 Prozent der Zustimmung aller Wahlberechtigten hat er Chancen OB in Duisburg zu werden.
Sören Link (SPD) freut sich

Heute fand die Stichwahl der OB-Wahl in Duisburg statt. Teilgenommen haben knapp 25 Prozent aller Wahlberechtigten. Gewählt wurde mit etwas weniger als 72 Prozent der Stimmen der paar Leute, die an der Wahl teilgenommen haben, Sören Link (SPD). Sören Link hat sechs Wahlversprechen abgegeben. Eins davon: „Sie rufen an, wenn Sie Dreck auf städtischem Gelände finden – 48 Stunden später ist der Dreck weg.“ Immerhin – der Mann hat sich große Ziele gesetzt. Was man sonst noch über ihn weiß? Innenminister Ralf Jäger ist sein Ziehvater und Link mag die Dire Straits und liest gerne „ein gutes Buch“. Duisburg blickt einer wunderbaren Zukunft entgegen.

Wutbürger und Wutpunkte: Blitzender Populismus

Am kommenden Dienstag werden an 3142 Stellen in NRW während des zweiten Blitz-Marathons  Autofahrer gejagt. Tausende Bürger gaben begeistert den Hilfs-Sheriff.

Am Dienstag findet in NRW der zweite Blitz-Marathon statt. An 3142 Stellen wird die Polizei die Autofahrer kontrollieren, 2.673 wurden von Bürgern vorgeschlagen – die Pressestelle des Innenministerium erfand für sie den Begriff „Wutpunkte“.

Die Erfolge des ersten Blitz-Marathons waren, was die Verkehrssicherheit betrifft, eher kläglich: 17.200 Autofahrer wurden kontrolliert – 250 verloren ihren Führerschein. In Zahlen offenbart sich die ganze Lächerlichkeit der Aktion:

3,77% waren zu schnell.
0,0673% ohne Gurt
0,0548% droht ein Fahrverbot
0,0068% waren berauscht und
0,00175% mussten den Lappen abgeben

Ein voller Erfolg war die Aktion vor allem für Innenminister Ralf Jäger. Es war seine Neuerfindung. Zuvor war Jäger eher

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Der Ruhrpilot

NRW: Das Ruhrgebiet soll Museum werden…Post von Horn

NRW II: Linke hat eine neue Spitze…RP Online

Bochum: Ein hölzernes Autobahnkreuz für den Westpark…Der Westen

Dortmund: Märchenhafte Stimmung bei Ruhrhochdeutsch Gala…Der Westen

Duisburg: OB-Stichwahl in Duisburg: Link gegen Lensdorf…Ruhr Nachrichten

Essen: Politik streitet sich über Sportanlage im Krupp-Park…Der Westen

Umland: Schickedanz-Prozess beginnt im Dezember…Der Westen

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Europameisterschaft: Fußballflucht quer durchs Revier – Ein Protokoll

Wenn mich später jemand fragt, wo ich das Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft erlebt habe, kann ich umfassend Auskunft geben. Ich habe im Bus gesessen und in der Bahn. Ich habe versucht, diesem Spiel zu entgehen, im öffentlichen Nahverkehr.

20:48 Uhr. Der Bus ist pünktlich. Die UEFA ist es nicht. Als der SB 20 den Busbahnhof verlässt, fängt das Viertelfinale in Warschau gerade an. Die Verbindung zwischen Recklinghausen und Herne ist die einzige Strecke, mit der die Vestische Straßenbahnen AG Gewinn erzielt. Mögen die Straßen menschenleer sein, der Gelenkbus ist es nicht. Er muss schon nach hundert Metern einen Umweg nehmen, der Wall ist gesperrt für das Public Viewing. Busse haben zum Glück kein Autoradio. Unter den Fahrgästen dominiert die U20. Männer mit Migrationshintergrund, MMH. Gibt es die Abkürzung schon? Spätestens jetzt. Neulich hörte ich im WDR-Fernsehen erstmals das Fachkürzel MILF. Ich sitze also im Gelenkbus mit Menschen, die sich wohl auch deshalb nicht für die EM interessieren, weil ihre Herkunfts-Nationalmannschaft erst gar nicht dabei ist.

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Rap und Politik – von linker Gesellschaftskritik zu bürgerlichem Spießertum

Der Berliner Rapper Bushido absolviert ein Praktikum beim schwäbischen CDU-Abgeordneten Christian Freiherr von Stetten. Neulich wurde er gar auf der Besuchertribüne im Bundestag gesichtet. Eigenen Angaben zufolge will Bushido eine eigene Partei gründen und das Amt des Oberbürgermeisters von Berlin anstreben. Die Verknüpfung von Rap und Politik ist derweil nicht neu. Schaut man sich allerdings die Anfänge des (politischen) Raps in Deutschland an, scheint es in den letzten Jahren eine hundertachtzig-Grad-Wende gegeben zu haben.

„Wie kommt es, dass du (…) als Immigrant / sogenannter Ausländer konstant hast einen schlechten Stand? / Zum Beispiel Artikel 12 Bundeswahlgesetz / sorgt dafür dass du bei der Wahl zu Hause sitzt / zum Beispiel Artikel 3 Staatsangehörigkeitsgesetz / der deine Rechte genauso verletzt“. So rappten es 1994 die Deutschrap-Pioniere der Heidelberger Rap-Gruppe Advanced Chemistry. Der Song „Operation § 3“ und andere Stücke, wie etwa der legendäre Aufschrei „Fremd im eigenen Land“, gaben denjenigen eine Stimme, die gerade in der Nachwendezeit in Deutschland gefährlich und prekär lebten. Asylheime brannten, „Ausländer“ wurden gejagt, unverhohlener Rassismus und Nationalchauvinismus hatten Konjunktur. Gruppen wie Advanced Chemistry, aber auch Anarchist Academy und später die Absoluten Beginner ergriffen Partei für die „Gastarbeiter“ und ihre Nachkommen. Rap und Politik – seit jeher eng miteinander verwandt, mal explizit, mal implizit. Immer aber schwang die Kritik an eklatanten Missständen in Staat, Polizei und Gesellschaft mit. Und heute?

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