
Nachdem aufgedeckt wurde, dass es kranke und nicht halbverhungerte Kinder waren, die auf den Titelseiten einschlägiger Zeitungen abgebildet wurden, läuft die Rechtfertigungsmaschinerie der Medien auf Hochtouren. Das ZDF schreibt darüber, dass die Hilfsorganisationen unter Druck stehen, da die Echtheit der „Hunger-Bilder“ angezweifelt und deren Glaubwürdigkeit infrage gestellt werden.
Auch der Stern kommt mit einer Richtigstellung daher. Man erfährt, dass das Titelbild der aktuellen Ausgabe nicht Mohammed, den Jungen mit Hypoxie-Syndrom und der Cerebralparese, zeigt, sondern einen anderen Jungen. Auch dieses Bild kommt von Anadolu, der staatlichen türkischen Propagandamaschine Erdogans. Ich schrieb hier darüber.
Diese Quelle wird vom Stern nicht infrage gestellt. Sie ist für den Stern womöglich eine völlig normale Quelle, die nicht weiter geprüft werden muss. Auch der herzerweichende Text, der sich auf das Bild des behinderten Mohammed bezog, wurde mit einem Hinweis auf seine Erkrankung ergänzt. Schaden genug hat er ja bereits angerichtet. Und ich frage mich diesbezüglich: Wie viele werden diese langweilige Richtigstellung lesen? Die Geschichte der ergriffenen Mutter hatte sicher mehr Leser.
In der FAZ schreibt Cihan Çelik, ein Lungenfacharzt, der auch Mukoviszidose-Patienten behandelt: „Das Leid in Gaza ist real.“ Er hält die ganze Diskussion für unethisch. Und ja, natürlich hat er recht, dass in einem Kriegsgebiet ein Mukoviszidose-Patient oder ein Kind mit einem Hypoxie-Syndrom und gleichzeitiger Cerebralparese nicht optimal versorgt werden kann – besonders dann, wenn Nahrungsknappheit herrscht. Eindrücklich dazu ist die Geschichte von Osama, der von Israel vor Wochen schon zur Therapie nach Italien geschickt wurde und nun bei entsprechender medizinischer Behandlung deutlich besser aussieht.
Man könnte die Diskussion um diese Bilder nun eigentlich beenden. Das Problem ist nur, dass gerade solche Bilder – ob sie nun echt oder Fälschungen oder mit fehlendem Kontext – auf den Titelseiten und in Leitartikeln von Medien mit großer Reichweite veröffentlicht werden. Sie machen nicht nur falscherweise Israel allein verantwortlich, sondern verlängern auch den Krieg. Das alles verlängert das Leid – und nun im Prinzip auch den Hunger, der dort so eindringlich angeprangert wird. Denn der Druck der Weltöffentlichkeit, die politischen Zugeständnisse von Macron oder Starmer und letztendlich auch das größtmögliche Leid der Gazaner dienen nur einem: der Terrororganisation Hamas, die durch ihre unmöglichen Forderungen die Verhandlungen in Katar zum Scheitern gebracht hat.
Filipp Piatov hat „8 Fakten über den Gaza-Hunger, die niemand hören will“ zusammengefasst und ausführlich und plausibel erläutert:
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Die Hamas kann die Not in Gaza jederzeit beenden
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Das Verhalten des Westens verlängert den Krieg
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Israel hat Zivilisten und Terroristen trotz des Krieges versorgt
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Israel will nicht Gazas Zivilisten aushungern
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Hamas missbraucht Essen für Terror
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Hamas freut sich über Hunger
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Israel hat schwere Fehler begangen
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Niemand scherte sich um hungernde Geiseln
Einer davon betrifft Israel, die anderen nicht. Die anderen sieben Fakten werden von vielen Medien ausgeblendet. Und das ist das Problem.
Michaela Dudley erklärt auf ihrem Blog, wo das Problem der Hungersnot wirklich liegt. 90 % der Hilfslieferungen werden in Gaza abgefangen und geplündert. Ihre Quelle? Die UNO selbst. Wie sie treffend zusammenfasst, enthüllen die UNO-Daten ein „fatales Scheitern der internen Verteilung“. Israel wollte das unterbinden, aber das ist leider nicht gelungen. Die Propaganda der Medien sorgt nur dafür, dass es noch schlimmer wird. „Israel am Pranger, während die Täter lachen“, schreibt Dudley treffend.
Vergessen wird bei all der realen Not, die in Gaza herrscht, dass die Hamas der einzige Player ist, der davon profitiert, wenn Israel von der Weltgemeinschaft unter Druck gesetzt wird. Deshalb werden der Krieg und die Hungersnot unnötig in die Länge gezogen. Journalisten sollten das erkennen. Aber viele wollen das gar nicht. Die Stimmungsmache gegen Israel verlängert den Hunger – aber sie erhöht die Verkaufszahlen.

[…] Öffi-Berichte sind Antisemitismus-Förderung– Kommentar: Falscher Humanismus– Stimmungsmache gegen Israel verlängert den Hunger– Kommentar: Dreiste Anmaßung– Die Entwaffnungslüge: Wie Medien mit Hamas-Narrativen […]