Wie befreit man sich aus dem grünen Kopfgefängnis?

Die Letzte Generation in Aktion Foto: Letzte Generation Lizenz: Nicht benannt.


In der Bundesrepublik läuft so viel falsch, dass man als ihr Bewohner Gefahr läuft, Kopfschmerzen zu bekommen, vom ständigen Kopf auf die Tischplatte hauen, sich einem wahlweise der Magen umdreht oder man laut schreien möchte.

Doch das wird alles nicht helfen, solange eine relativ große, aber nicht mehrheitsfähige Gruppe das Denken und die Politik bestimmt. Die Frage, wie man sich aus diesem grünen Kopfgefängnis befreit, in dem ja ein großer Teil der Bundesbürger, viele ihrer Vertreter und auch Journalisten stecken, ist kaum zu beantworten. Zumal es dafür eine große Portion Selbstbewusstsein braucht, denn sobald man das Denkgefängnis verlässt, kann man mit Ärger rechnen und steckt in irgendeiner Ecke, in die man ganz bestimmt nicht reingehören möchte. Viele können sich eben nicht mehr vorstellen, dass es nicht nur den einen Weg der Grünen, sondern auch andere Wege gibt, das Leben auf diesem Planeten zu bewahren und in Wohlstand, Frieden und Freiheit zu leben. Denn auch Dutzende von Pressure Groups, auch NGOs genannt, sorgen dafür, dass sich dieses Denken verfestigt. Hier ein paar Gedanken zum Thema.

Atomkraftwerke werden abgeschaltet, obwohl klimafreundlich. Und obwohl der Strom wegen der erneuerbaren Energien und dem russischen Angriffskrieg sowieso schon viel zu teuer ist und die Industrie und ihre Arbeitsplätze gefährdet werden. Wohlstandsverluste sind eingepreist, es soll ja verzichtet werden. Stattdessen werden Kohlekraftwerke hochgefahren und es wird weiter abgebaggert. CO2-Abbau hört sich anders an. Erneuerbare Energien, inklusive der erforderlichen Stromnetze, sind noch längst nicht so ausgebaut, dass sie Kraftwerke ersetzen können. Was sie am Ende sowieso nicht tun werden, denn die Sonne scheint und der Wind weht nicht immer und speichern lässt sich dieser Strom sowieso nicht in ausreichendem Maße. Einmal davon abgesehen, was es bedeuten würde, in jedem Winkel der Republik Rotoren und Solarparks aufzustellen, die nach 20 bis 30 Jahren wieder entsorgt werden müssen. Ein gewaltiger Flächenfraß, den Kernkraftwerke nie verursachen könnten. Solaranlagen enthalten Kadmium und Blei, die Flügel der Windräder lassen sich nicht ohne Weiteres recyceln. Wie man all den Müll entsorgen will und wie viel Energie und Ressourcen für all das aufgewendet werden müssen, ist mir nicht klar, das Ausmaß dürfte aber gewaltig sein. Hinzu kommen Ideen, das Klima mithilfe von weniger Wachstum zu „retten“. Das bedeutet allerdings eine Entwicklung zurück in der Geschichte mit geringerem Einkommen und weniger Wohlstand. Warum die Gewerkschaften noch nicht ausgeflippt sind, bleibt mir ein Rätsel. Zeigt aber wie auch sie im grünen Kopfgefängnis sitzen.

Um diesen Irrsinn zu rechtfertigen, wird ein Horrorszenario vom Untergang der Welt an die Wand gemalt. Städte rufen den Klimanotstand aus und wundern sich, wenn Menschen durchdrehen und sich auf die Straße kleben. Wobei diese Klimakleber die Dreistigkeit besitzen, einfache Menschen zu nötigen, wenn sie zur Arbeit müssen oder sie ihr Kind zur Schule bringen. Einmal von den blockierten Rettungswagen abgesehen. Rechtfertigen tun sie ihr Handeln mit der ebenfalls dreisten Behauptung, dass bald die Menschheit aussterben würde, wenn nicht sofort gehandelt würde. Obwohl wiederum einige von ihnen der Meinung sind, dass es für diesen Planeten das Beste wäre, wenn es keine Menschen mehr gäbe, die sowieso alles nur kaputtmachen. Eigentlich eine inhumane Einstellung.

So richtig etwas gegen diese Personen wird nicht unternommen, denn diese Gruppe soll ja angeblich den Klimawandel bremsen. Wie sie das machen, bleibt allerdings ihr Geheimnis, denn durch Ordnungswidrigkeiten und Straftaten begehen und anderen Menschen gehörig auf den Nerv fallen, wird der Planet nicht kälter. Und selbst wenn sich die Regierung von ihnen erpressen lassen sollte, würde die Erderwärmung munter weiter gehen, denn in anderen Ländern hat man ganz andere Pläne und Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke kann man nicht einfach sofort abstellen, da sonst das Stromnetz kollabieren würde. Eine totalitäre Ideologie, denn es geht um nichts anderes als Leben und Tod von 8 Milliarden Menschen, wobei das Tierreich gerne dazu genommen wird. Nach dieser Ideologie sind die Aktivisten noch harmlos, wie es die Berichterstattung einiger Medien gerne darstellt. Parlamente, die eigentlichen Vertreter der Bürger, sind da nur noch Ballast. Selbst die Räte-Idee, die böse in die Hose gegangen ist, wird wieder aufgewärmt. Wie überhaupt der Kapitalismus schuld sei an Klimawandel und Naturzerstörung und deshalb ein „Systemwechsel“ notwendig wäre. Ob damit das Ende der Demokratie oder irgendein Sozialismus gemeint ist, ist nicht ganz klar. Bisher ist aber das Gegenteil zu beobachten. In den westlichen Wohlstandsländern geht es der Natur und den Menschen, die ja Teil der Natur sind, am besten. Und im realexistierenden Sozialismus hat man die Natur munter zerstört und kräftig zum Klimawandel beigetragen, ohne dass es den Menschen merklich besser gegangen wäre. Es ist ja auch logisch, denn nur reiche Länder sind in der Lage, etwas für Natur und Umwelt zu tun. Wer um sein tägliches Überleben kämpft, hat dafür gar nicht die Möglichkeiten.

Einer der Lieblingsbegriffe in diesem Zusammenhang ist der Lobbyismus. Böse Unternehmer bzw. „gierige Kapitalisten“ würden sich unerlaubter Weise in die Politik einmischen und mit ihrem Geld bzw. „Profit“ die Politiker dazu bringen, Entscheidungen gegen Mensch und Natur bzw. Klima zu treffen. Nun ist das durchaus schon vorgekommen, allerdings ist es in demokratischen Rechtsstaaten nicht systemisch. Und die Regierungen in marktwirtschaftlich organisierten Ländern arbeiten ganz offen mit der Industrie und anderen Unternehmen zusammen, um für gute Arbeitsplätze und Wohlstand zu sorgen. Aber sich auch zu überlegen, wie dabei so wenig wie möglich die Natur belastet wird. Die Pressefreiheit und die Unabhängigkeit der Justiz machen es möglich, dass finstere Machenschaften meist aufliegen. Aber andersrum wird es nicht als Lobbyismus wahrgenommen, wenn grüne Unternehmen und Gruppen Einfluss auf die Politik nehmen. Wie weit dieser Komplex schon gediehen ist, zeigen die jüngsten Beispiele wie Viessmann und die Korruptionsaffäre in Habecks Ministerium. Da geht es mittlerweile um sehr viel Geld, das man abgreifen kann. Und so sehen diese grünen, smarten Geschäftstypen auch aus. Von den alten, zotteligen Bewegungsgrünen mit ihrer Sand-im-Getriebe-Haltung und Stricknadeln ist nicht mehr viel übrig. Es geht jetzt um Milliarden. Die Grünen sind schon längst nicht mehr niedlich, innovativ oder Korrekturpartei.

Seit Allerneuestem wird über Heizungen diskutiert. Jahrelang wurde den Menschen die Gasheizung geradezu aufgequatscht. Saubere und günstige Energie hieß es und in der Tat hat sich die Luft in den Großstädten verbessert, die Kohleheizungen und Allesbrenner verschwanden. Aber jetzt hat man versäumt, den Bundesbürgern die Wärmepumpentechnologie zu erklären, als besonders umweltfreundlich und kostengünstig auf lange Sicht. Immerhin gibt es staatliche Hilfen. Nun sollen die in der Anschaffung teuren Geräte auf einmal aufgezwungen werden, obwohl kaum jemand weiß, was das eigentlich für Dinger sind. Um zu laufen, benötigen sie Strom, denn die Wärme kommt nicht von allein zustande. Wie dieser Strom zurzeit produziert wird, ist bekannt und ob er ausreicht, wenn mehr E-Autos unterwegs sind und mehr Wärmepumpen aufgestellt werden, ist die große Frage. Außerdem müssen sie außerhalb der Häuser montiert werden und machen störende Geräusche. Ich wohne in einem Altbaugebiet und wüsste nicht, wo ich das Gerät aufstellen könnte. Da die Apparate draußen stehen und der Witterung ausgesetzt sind, halten sie sicherlich keine 20 Jahre, wie behautet. Gas wird aber nach wie vor noch in großen Mengen gebraucht, denn Kernkraft gibt es nicht mehr. Dafür hatten sich die Vorgängerregierungen an die russischen Imperialisten verkauft. Nun kommt das Gas aus anderen Diktaturen oder als LNG, dass in den USA durch Fracking gewonnen wird. Dass es jede Menge davon in Deutschland gibt und gefördert werden könnte, wird kaum erörtert. Sollen doch die anderen sich ihre Finger schmutzig machen.

Die Verkehrswende soll dafür sorgen, dass die Autos statt mit Benzin mit Strom fahren. Wenn der Strom allerdings aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird, ist der Gewinn gleich null. Hinzu kommen wilde Verkehrskonzepte in den Städten, die den Autofahrern das Leben schwer machen sollen. So werden Fahrradbügel oder irgendwelche Holzmöbel aufgestellt, um den Parkraum zu verringern, egal ob das sinnvoll ist oder nicht. Da wo es sinnvoll wäre, gibt es nicht genügend Bügel und Bänke. Hauptsache, es geht gegen Autos. Im Übrigen trifft das ebenso die E-Karossen, denen viel zu wenig Ladestationen zur Verfügung gestellt werden. Die Fahrradfahrer werden geradezu benutzt, um die Autos zu bekämpfen. Das zeigt sich ganz besonders an der Planung von Radwegen, die so angelegt werden, dass Fahrbahnen verengt oder einspurig werden, ohne dass das überhaupt nötig wäre. Für die schon vom Corona-Lockdown gebeutelten Einzelhändler in den Citys ein weiterer Todesstoß, denn die Bürger fahren dann in die Einkaufszentren an die Ränder der Städte, wo es ausreichend Parkplatz gibt, der nicht mal was kostet. Dementsprechend verwahrlosen Innenstädte. Überall sieht man jetzt geschlossene Läden.

Der Klimaschutz, den wohl die meisten Menschen für sinnvoll erachten, ist zur Ideologie geronnen und wird für alles und jedes missbraucht. Autos sollen mit dieser totalitären Argumentation zum Verschwinden gebracht werden, das Essen wird infrage gestellt, denn der Verzehr von Fleisch sei klimaschädlich, Fliegen ist böse, da ebenfalls klimaschädlich. Heizen und sogar warm Duschen ist nicht gut. Es soll mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren werden. Ein Witz, wenn man auf dem Land wohnt. Wo das endet, ist nicht absehbar. In Bremen hat man die sogenannte Brötchentaste abgeschafft, was ein kurzes Einkaufen ohne Parkplatzgebühr ermöglichte. Und wie ein hart schaffender Bauarbeiter zu seinem Arbeitsplatz kommen soll, ist nicht geklärt, soll der mit dem Fahrrad bei Kälte und Regen 20 Kilometer hin und zurück radeln?

Ein schlechtes Gewissen ist Teil der Logik und auch die Angst, in der Klimahölle zu enden, ist ein entscheidender Baustein. Das erinnert stark an die Zeit vor der Aufklärung, als die christlichen Religionen und die von ihr gestützten Mächte, die Menschen klein hielten. Wobei wir beim Thema postmoderne Ideologien wären, die diese Entwicklungen auf ihre ganz eigene Weise stützen. Dazu aber mehr beim nächsten Mal.

 

 

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nussknacker56
nussknacker56
1 Jahr zuvor

Klasse Artikel. Die Bewegung „Letzte Generation“ mit ihren zur Schau gestellten Märtyrerallüren hat bisher nur eines verursacht: Chaos, Zerstörung, Stärkung von antidemokratischen Ideen und vor allem jede Menge zusätzliche Emissionen. Kaum einer ihrer Vorschläge ist praktikabel und keiner davon trägt faktisch zu einer Verringerung der globalen Erderwärmung bei.

thomas weigle
thomas weigle
1 Jahr zuvor

@ nussknacker Wow. Chaos und Zerstörung durch ein paar Sitzblokaden bspw. Angesichts des Chaos und dem Grad der Zerstörung, die die ruSSischen Horden in der Ukraine verursachen, ist ihre Einordnung des Vorgehens der Letzten Generation ähnlich daneben wie der, den Palmer letzt in FFM. absonderte. Tja, und die Anwohner des Ahrtals bspw wären sicher heilfroh,könnten sie die Flutwellen,die absolutes Chaos und Zerstörung brachten,gegen ein paar Staus, verursacht durch die LG, einhandeln.
Wie hoch mag der Anteil der durch die LG verursachten Staus im jährlichen Staugeschehen ausfallen?

nussknacker56
nussknacker56
1 Jahr zuvor

@Thomas Weigle

Auf die Idee, den LG-Mist mit dem russischen Kriegsverbrechen gegen die Ukraine zu vergleichen und damit zu relativieren, muss man erst mal kommen.

Fakt ist, dass die LG nicht nur immer größere Spesen produziert, die der Steuerzahler begleichen darf – oder glauben Sie, die mittlerweile über 300.000 Überstunden alleine der Berliner Polizei wegen dieser Sorte von Aktivisten sei kostenneutral? Sie verursachen darüber hinaus immer umfangreichere Schäden an Straßen, an Denkmälern, in Museen usw. Und deren Blockaden gegen Berufstätige aller Schichten sind ein erster Geschmack ihres autoritären Gesellschaftsmodells. Das absolut Verrückte dabei ist, dass diese ganzen Aktionen nichts als zusätzliche Emissionen produzieren.

Die LG-Endzeitsekte ist eine antidemokratische Bewegung, das haben sie mir ihrem Vorschlag eines „Gesellschaftsrats“ sehr deutlich gemacht. Die Strukturen und die Finanzierung dieser Sekte sind dubios, sie radikalisieren sich immer mehr – auch weil ihnen viel zu wenig Widerstand entgegengesetzt wird. Wer sich immer mehr in den Wahn hineinsteigert, die Welt retten zu können, stellt sich damit eine brandgefährliche Selbstermächtigung aus, mit der man buchstäblich alles(!) rechtfertigen kann. Vorher werden eigene Anhänger, aber vor allem auch immer wahlloser ausgesuchte Teile der Gesellschaft als „Kollateralschäden“ in Kauf genommen werden müssen.

Man kann natürlich, wie Sie das tun, alles Mögliche mit immer noch Schlimmerem vergleichen, um damit Ersteres kleinzureden. Ich bin der Ansicht, solche Vergleiche verbieten sich von selbst.

der der auszog
der der auszog
1 Jahr zuvor

Wer sich die Aussagen des hier kommentierenden Lehrmeisters Weigle anschaut, wird sich 1. nicht darüber wundern, wenn sich Teile der Schülerschaft in Sachen Klimaprotest auf dümmste Art und Weise radikalisieren und 2. die Schüler in Deutschland immer weiter verblöden. Pisa lässt grüßen, nicht nur in Sachen MINT, sondern auch im Fach Geschichte.

Nicht nur die Relativierungen sondern auch die Bedeutung der SS-Runen in der Formulierung „RuSSische Horden“, erschließt sich nicht wirklich. Ein Teil der derzeit in der Ukraine eingesetzten russischen Soldaten ist nichts anderes als billiges Kanonenfutter, mit grenzwertigen Methoden rekrutiert, während in Nazideutschland niemand gezwungen wurde der SS beizutreten um Menschen in der Ukraine zu ermorden und in Vernichtungslager zu deportiern.

Aber Weigle wäre nicht Weigle, wenn nicht in jedem seiner Kommentar irgendwie Nazis, Russen oder am besten beides auf einmal vorkommen, selbst wenn es nur um die albernen Klimakleber der dümmsten Generation geht…
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Nichtsdestotrotz: Der Artikel ist verdammt gut. Mehr davon!

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