Unser alter Ruhrbaron-Kollege David Schraven hat für den Carlsen-Verlag einen Comic geschrieben und der Hamburger Zeichner Vincent Burmeister hat ihn illustriert. Ich hab das Stück jetzt in der Hand. Seit ein paar Tagen ist der Comic erhältlich.
Und? Mir gefällt der Comic – obwohl ich sonst kein Comic-Leser bin. Die Zeichnungen sind opulent, die Geschichte ist abgefahren, spannend, überraschend.
Worum geht es? Nun: Im März 1980 versank im norwegischen Ekofisk-Feld die Bohrinsel „Alexander Kielland“ während eines Orkans mitten in der Nordsee; das Unglück forderte 123 Opfer. David erzählt jetzt unter dem Titel: „Die Wahre Geschichte vom Untergang der Alexander Kielland“ eine Story, wie es hätte sein können. Dass der Grund für die Katastrophe vielleicht nicht im Sturm lag, und auch nicht in einer Weltverschwörung, wie sie manche vermuten, sondern vielleicht in einer Liebesgeschichte, die völlig aus dem Ruder lief. Eine Enttäuschung mündet in Eifersucht und schließlich in Mord.
Vincent Burmeister hat diese fiktive Bohrinsel-Story klasse in Szene gesetzt. Der Sturmumtoste Stahlgigant wird grausam lebendig. Dabei ist der Comic keine dieser Sprechblasen-Friedhöfe, sondern die Geschichte wird in ungewöhnlichen Bildern aus einer ungewöhnlichen Ich-Perspektive erzählt. David erzählt zurückhaltend, sparsam und cool. Zusammen mit den Bildern von Vincent kriegt das Ganze ein irres Eigenleben.
„Die Wahre Geschichte vom Untergang der Alexander Kielland“ ist Davids erster Comic.
Gemeinsam mit Vincent arbeitet er aktuell für den Carlsen-Verlag schon an einem zweiten Stück. Diesmal geht es um eine andere wahre Geschichte. Was genau, will er noch nicht verraten.
Der Kielland-Comic ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
Hier gibt es das:
„Die Wahre Geschichte vom Untergang der Alexander Kielland“
Carlsen Verlag
Hardcover / 30,1 x 22,5 cm
64 Seiten ab 14 Jahren
ISBN 978-3-551-73052-7