
Google hat den Plan aufgegeben, ein Rechenzentrum bei Berlin zu bauen. Die Energiewende zerstört nicht nur die traditionellen Industrien, sondern auch die technologische Zukunft.
Habeck, Altmaier, Merkel, Schröder, Lindner, Scholz, von der Leyen, Trittin … Die Liste der Politiker, die mit großem Eifer in den vergangenen Jahren am wirtschaftlichen Abstieg Europas und Deutschlands gearbeitet haben, ist lang. Was man allerdings feststellen muss, ist, dass sie erfolgreich waren: Nirgendwo auf der Welt ist die Regulierungsdichte so hoch, werden Innovationen verhindert statt gefördert, Traditionsindustrien zerstört und das Aufkommen von Hochtechnologien blockiert wie in Europa. Und Deutschland, das sich an der Vorstellung berauscht, an seinem grünen Wesen solle die Welt genesen, ging in diesem Vernichtungsfeldzug gegen die Zukunft tapfer voran.
OpenAI führt KI-Agentensysteme ein, die den Nutzern viel Arbeit abnehmen und die Produktivität steigern können. Trotz Plus-Abo sind die GPT-Agenten für viele europäische Nutzer nicht verfügbar – als Reaktion auf die EU-Digitalregulierung. Den Preis des Brüsseler Paternalismus werden vor allem kleine und mittlere Unternehmen zahlen, die – im Gegensatz zu Großunternehmen – keine eigenen Agenten entwickeln können und darauf angewiesen sind, die von OpenAI bereitgestellten Systeme zu nutzen.
Aber das ist nur eine Kleinigkeit gegenüber einer sich abzeichnenden Entwicklung, die das Zeug hat, dem Standort Deutschland den Todesstoß zu versetzen. Nicht nur, dass die seit Jahrzehnten betriebene, dümmste Energiepolitik der Welt sich immer mehr zum Deindustrialisierungsbooster entwickelt hat – sie sorgt auch dafür, dass das Land zusehends von den Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, der wohl zurzeit wichtigsten Technologie, abgeschnitten wird.
Die Märkische Allgemeine und Datacenter Dynamics berichten darüber, dass Google seinen Plan, im Berliner Umland ein Rechenzentrum zu bauen, aufgegeben hat. Das Netz konnte die benötigte Leistung für ein KI-taugliches Rechenzentrum nicht bereitstellen. Das deutsche Stromnetz ist schon heute zunehmend nicht mehr in der Lage, Rechenzentren zu versorgen. Dazu kommt, dass der Strom in Deutschland teuer ist und die Produktion heruntergefahren werden soll, weil man hierzulande – im Gegensatz zu allen anderen Industriestaaten – davon ausgeht, dass der Energiebedarf sinkt. Allein wegen der stark wachsenden Zahl der Rechenzentren geht man überall sonst davon aus, dass der Energiebedarf stark steigen wird. Und während Google in Bullerbüland aufgibt, entwickelt der Kraftwerkshersteller Westinghouse in Zusammenarbeit mit dem Softwaregiganten in den USA neue Kernkraftwerke.
Googles Rechenzentrum ist ein Zwerg im Vergleich zu den Anlagen, an denen heute in den USA gebaut wird, die mehrere hundert Megawatt benötigen. Meta plant ein Rechenzentrum mit dem Strombedarf einer Stadt mit vier Millionen Einwohnern – wir bauen Windräder im Sauerland und hängen Solarpanele an die Balkone. Deutschland träumt davon, eine KI-Gigafabrik mit EU-Geld zu bauen, hat aber die Kontrolle über das eigentliche Rückgrat der digitalen Zukunft längst verloren: Energie für KI.
Die USA und China liefern sich einen Wettkampf um die KI-Dominanz. Wenn China ihn gewinnt, werden die Folgen für den Westen fürchterlich sein. Europa spielt in dieser Auseinandersetzung keine Rolle. An der Spitze der KI-Entwicklung finden sich keine europäischen Unternehmen. Während europäische Entwickler auf US-Modelle zugreifen können, fehlt es an kommerziell erfolgreichen Eigenentwicklungen. Und in Deutschland gibt es nicht einmal genug Strom, um die Rechenzentren zu betreiben, auf deren Servern das geschehen könnte.
Das alles ist kein Schicksal, es ist die Folge einer Politik, die von der Mehrheit über Jahrzehnte mitgetragen wurde und die, wenn man ehrlich ist, sich auch nicht mehr in absehbarer Zeit korrigieren lässt: Deutschland hat sich energiepolitisch auf einen Weg begeben, den es technologisch nicht mehr verlassen kann. Mit der Abschaltung der letzten Reaktoren wurden die Brücken zerstört, über die man auf den Weg einer rationalen Energieversorgung hätte zurückkehren können. Nun wird die Zukunft grün, arm – und irgendwann blaubraun. Denn Armut nährt Radikalismus.

Zitat:
„Dazu kommt, dass der Strom in Deutschland teuer ist und die Produktion heruntergefahren werden soll, weil man hierzulande – im Gegensatz zu allen anderen Industriestaaten – davon ausgeht, dass der Energiebedarf sinkt.“
Bzgl. des sinkenden Energiebedarfs, von dem „man“ angeblich ausgeht:
Ist damit Strombedarf gemeint, wie es die erste Satzhälfte nahelegt, oder Primärenergiebedarf?
Wenn Strombedarf gemeint ist, wäre es extrem überraschend, wenn jemand von dessen Sinken ausgeht, da doch eine stärkere Elektrifizierung vo Mobilität und Heizen absehbar ist.
Wenn dagegen Primärenergiebedarf gemeint ist, wäre es wiederum ziemlich unüberraschend, da Wärmepumpen und Elektromotoren nun mal so viel effizienter sind als fossile Heizungen und Verbrennungsmotoren, dass eine Elektrifizierung dieser Bereiche praktisch automatisch einen sinkenden Primäerenergiebedarf zur Folge hätte.
Eine der vielen offenen Fragen zu Behauptungen aus dem Artikel, die stärkere Erklärungen verdient hätten
@paule t: „Denn Energie soll nicht nur mit Wind und Sonne hergestellt werden, sondern auch weniger verbraucht werden: PwC geht davon aus, dass bis 2050 der Energieverbrauch in Deutschland von heute 2.390 Terawattstunden auf 1.380 Terawattstunden sinken wird.“
https://www.ruhrbarone.de/deutschland-wird-die-klimaneutralitaet-bis-2045-113-billionen-euro-und-seinen-wohlstand-kosten/248493/
Davon ab wird die Bundesregierung massiv Gaskraftwerke bauen, weil der Bullerbüstrom nicht planbar ist. Gas, Kohle oder Kernkraft – ohne regelbare Energie geht es nicht.Davon ab hat die Bundesregierung 2023mit das Energieeffizienz einen Degrothbooster beschlossen. Sie haben also allen Grund sich zu freuen: Dieses Land fährt grün-korrekt gegen die Wand. Glückwunsch!
https://de.wikipedia.org/wiki/Energieeffizienzgesetz_(Deutschland)#:~:text=Das%20Gesetz%20zur%20Steigerung%20der,Energiedienstleistungsgesetzes%20in%20Kraft%20getreten%20ist.
1. Auch in dem Zitat wird nicht klar, ob es sich um Primärenergie oder um Elektrizität handelt. Meine Frage wird also leider nicht beantwortet.
Und die Frage ist zentral: Wärmepumen sind m.W. um den Faktor 3 oder mehr effizienter als Verbrennungsheizungen, Elektromotoren in einer ähnlichen Größenordnung effizienter als Verbrennungsmotoren.
Wenn in diesen wichtigen Bereichen auf Elektrizität umgestellt wird, gäbe es zumindest in diesen wichtigen Bereichen natürlichen einen massiv sinkenden Primärenergiebedarf, aber ebenso klar einen steigenden Strombedarf.
Deswegen wäre es wichtig, zu wissen, was gemeint ist.
Und wenn Sie sich über diese Prognose echauffieren, sollten Sie das erklären können.
2. Sie sprechen davon, dass es ohne regelbare Energie nicht geht. Richtig. Dann nennen sie Kernkraft. Die ist aber gerade nicht im notwendigen Maß kurzfristig regelbar. Gebraucht werden also eher Speichertechnologien als die teure Kernkraft.
3. Nebenbei zeigt diese Meldung, dass Probleme beim Stromnetz und notwendige Investitionen eben nicht nur am Umbau zu erneuerbaren Energien liegen, denn hier liegt es ja offenbar am geplanten Verbraucher.
4. Warum sollte ich mich freuen, wenn das Land gegen die Wand fährt? Ich teile bloß Ihre apokalyptischen Vorstellungen beim Thema Wirtschaft nicht.