Suhrkamp Verlag verbietet Studententheater-Aufführung

Am 4. und 5. Juni sollte das Stück „Chaos“ des finnischen Autoren Mika Myllyaho am Musischen Zentrum der Ruhr-Uni aufgeführt werden. Daraus wird nichts: Der Suhrkamp-Verlag zog seine mündliche Zusage zurück.

Chaos fällt aus – der mittlerweile in Berlin ansässige Suhrkamp Verlag untersagte dem Studententheater der Ruhr Uni die Aufführung. Auch das der Autor des Stückes, Mika Myllyaho, damit einverstanden war, dass Chaos in Bochum gespielt wird, interessiert Suhrkamp nicht. Nach Angaben der Theatermacher bezeichnete der Verlag dieses Vorgehen als hinterhältig: „Über Ihr Vorgehen sind wir in höchstem Maße irritiert. Die Rechte an o. g. Text liegen beim Suhrkamp Verlag und sind über diesen einzuholen“.

Suhrkamp hat sich „rechtliche Schritte vorbehalten, sollte es zu einer nicht genehmigten Lesung oder Aufführung kommen.“

Update: Ralf Jäger, das LKA, Viagra und Photoshop

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) informiert sich über die Preise von illegalem Viagra aus dem Internet (Bildnachweis: Pressefoto Innenministerium NRW)
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) informiert sich über die Preise von illegalem Viagra aus dem Internet (Bildnachweis: Pressefoto Innenministerium NRW)

Photoshop ist eine tolle Sache. Aber man sollte nicht nur technisch gut damit umgehen können, sondern sich auch überlegen, was man damit macht.

Drei Männer schauen begeistert und lachend auf einen Monitor. Die drei sind NRW-Innenminister Ralf Jäger (Mitte), Klaus Kisters, Ermittler der Zentrale Internetrecherche (ZIR) (links) und Wolfgang Gatzke, Direktor des LKA NRW (rechts). Was auf dem Monitor in diesem Moment zu sehen war, wissen wir nicht. Vielleicht lustige Fotos von der Betriebsfeier oder ein schmutziger Witz über Hannelore Kraft. Was wir allerdings sehen können ist das, was via Photoshop etwas plump und nachträglich in den Monitor eingefügt wurde: Eine Shopping-Site für Viagra. Und Valium gibt es dort auch – wenn man sich von dem ganzen Sex-Stress erholen möchte.

Ich weiß ja nicht, was ich, wenn ich in der Pressestelle arbeiten würde, meinem Minister in den Monitor kopiert hätte. Aber ein offizielles Pressefoto, wo er und zwei hohe Polizeibeamten sich über die günstigen Viagrapreise zu freuen scheinen, wäre wohl nicht dabei herausgekommen. Was mit gestohlenen Reifen wäre doch auch ganz nett gewesen.

Update: Polizei veröffentlicht Bild von Viagra-Ralf

Im Landtag NRW sorgte das Bild von „Viagra-Ralf“ alias Innenminister Ralf Jäger (SPD) für ein großes Hallo. Nicht nur, dass die CDU die ganze Nummer peinlich für den Minister findet. Nöö. Noch besser: Die Polizei NRW hat das Bild in ihrem Magazin „STREIFE“ als Illustration für den Bericht „Immer mehr Täter tummeln sich im Netz“ verwandt. Herausgeber des Magazins: Das Innenministerium NRW. Also „Viagra-Ralf“ selber. 🙂

Gedruckt wurde folgendes Foto:

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) informiert sich über die Preise von illegalem Viagra aus dem Internet (Bildnachweis: Pressefoto Innenministerium NRW / 01.03.2011)
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) informiert sich über die Preise von illegalem Viagra aus dem Internet (Bildnachweis: Pressefoto Innenministerium NRW / 01.03.2011)

 

Das Magazin erschein unter dem Titel: „Chrash Kurs NRW“

Der Ruhrpilot

NRW: Rot-Grün entdeckt die Industrie…Der Westen

NRW II: Innenminister legt Bericht zu Loveparade-Unglück vor…Welt

NRW III: Sperranordnung gegen „bösgläubige“ Provider…Gulli

Ruhrgebiet: Juden für den StaatsanwaltDas schwarze Gold der RAG hat ausgedient…Handelsblatt

Gelsenkirchen: Neuer-Wechsel zum FC Bayern perfekt…Ruhr Nachrichten

Bochum: Teurer Verein für Leibesübungen (VfL)…BSZ

Bochum II: WM für 2,9 Millionen Euro…Ruhr Nachrichten

Bochum III: Heinz Eikelbeck verstorben…Der Westen

Dortmund: Wer folgt Burchardt in den Bundestag?…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Bundestags-Abgeordnete Ulla Burchardt (SPD) verzichtet auf Kandidatur…Der Westen

Duisburg: Initiative zur Abwahl von OB Adolf Sauerland kündigt heißen Sommer an…Der Westen

Duisburg II: Richter verbieten Obdachlosenheim…Der Westen

Essen: Mangelhafter Brandschutz auf Zollverein…WAZ-Recherche

Umland: Juden für den StaatsanwaltGrünes Licht für Moscheebau in Menden…Zoom

 

NRW-Innenminister Ralf Jäger: „Herr Dierkes hat keinen generellen „Israelboykott“ veröffentlicht.“

Ralf Jäger Foto: IM-NRW

Duisburg ist die einzige Großstadt Nordrhein-Westfalens, die von einem rot-rot-grünen Bündnis regiert wird. Und weil das auch in Zukunft so bleiben soll, ignoriert der Chef der Duisburger SPD, NRW-Innenminister Ral Jäger, beharrlich die Aufrufe zum Israel-Boykott von Linksfraktionschef Hermann Dierkes.

Dem Fraktionsvorsitzenden der Duisburger Linkspartei, Hermann Dierkes, kann man vieles nachsagen. Dass er ein Mann ist, der seine Ansichten verleugnet, nicht:

„Wir müssen mutig die Wahrheit verbreiten. Wir dürfen es nicht länger zulassen, dass im Namen des Holocaust und mit Unterstützung der Bundesregierung derart schwere Menschenrechtsverbrechen begangen und geduldet werden. Jede und jeder kann z.B. durch den Boykott von israelischen Waren dazu beitragen, dass

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Update: Angeklagt wegen Nazi-Aufkleber überkleben

Landgericht Bochum Foto: Stadt Bochum

Die Staatsanwaltschaft Bochum scheint nicht ausgelastet zu sein. Heute findet in Bochum ein Prozess gegen eine junge Frau statt, die Naziaufkleber überklebt hat.

Sie gehören in vielen Städten zum Stadtbild: Naziaufkleber auf Stromkästen, Masten und Häuserwänden. In Bochum findet heute ein Prozess gegen eine junge Frau statt, die Naziaufkleber überklebt hat. Sie pappte Aufkleber mit dem Spruch “Hier wurde Nazipropaganda überklebt. Faschistische Strukturen zerschlagen. Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus und Sexismus angreifen. Für eine befreite Gesellschaft”  über die Nazisticker.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihr nun eine „unerlaubte Veränderung des Erscheinungsbildes” der Stadt Bochum vor. Und ich der Staatsanwaltschaft Bochum, dass sie meine Steuergelder verschwendet.

Update:

Die Richterin hat das Verfahren eingestellt. Aber es gab keine Freispruch. Das hat zur Folge, dass die junge Frau ihre Anwaltskosten selbst tragen muss. Wird sie aber nicht tun müssen, da zahlreiche Gruppen in Bochum zugesichert haben, ihr finanziell zu helfen. Die Gerichtskosten trägt die Staatskasse. Wenn die Bochumer Staatsanwaltschaft während eines akuten Langeweileanfalls also künftig Minesweaper oder Solitär spielen würde, wäre das eine günstigere Alternative als solche Verfahren auf den Weg zu bringen.

Bericht über den Prozess auf Bo-Alternativ.

 

 

 

BoDo im Juni: „Arm gegen ärmer?“

Heute erscheint die Juni-Ausgabe des Straßenmagazins BoDo. Und die sollte man auch wieder kaufen.

Und BoDo sollte man nicht nur kaufen, weil das Magazin Obdachlosen eine Chance gibt, etwas Geld zu verdienen, sondern weil es auch ein gutes Stadtmagazin ist. Punkt. Und folgende Themen findet Ihr nach der Ankündigung der Bodo-Macher in der Juni Ausgabe:

Wenn es warm wird, schwindet jedes Jahr das Verständnis dafür, wie hart das Leben auf der Straße ist, die Mainstream-Medien suchen sich „ihren Obdachlosen“ traditionell zu Weihnachten. Die Kunstaktion „Unbehaust – 100 Zelte Kunst“ macht am ersten Juliwochenende unter anderem auf dieses

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Der Ruhrpilot

Bohrturm Foto: ExxonMobil

NRW: Umstrittene Erdgas-Bohrungen – Behörden unterbesetzt…Ruhr Nachrichten

NRW II: Minister Jäger spielt Gegenteiltag…WAZ-Recherche

NRW III: Minister Jäger weist Kritik zurück…RP Online

NRW IV: Gewerkschaft will Azubi-Übernahmen erzwingen…RP Online

NRW V: Homo-Ehe bei Steuern gleichstellen…Der Westen

Ruhrgebiet: Die fünf Knackpunkte beim Streit um Datteln…Der Westen

Ruhrgebiet II: Freie Fahrt für Fahrräder…taz

Ruhrgebiet III: Der Arbeitsmarkt im Ruhrgebiet ist zweigeteilt…Der Westen

Bochum: 1800 Arbeiter müssen Opel  verlassen…Ruhr Nachrichten

Essen: Razzia verscheucht Dortmunder Wanderhuren vom Strassenstrich…Der Westen

Essen II: SPD und CDU fordern Grillverbot…Der Westen

Duisburg: Krefelder Kanzlei Vauth bekam auch Empfehlung von CDU-Ratsherr Enzweiler…Der Westen

Duisburg II: Gebag hat offensichtlich mehr finanziellen Druck als sie zugibt…Der Westen

Duisburg: Der nächste unbewohnte Riese in Hochheide…Der Westen

Umland: Juden für den Staatsanwalt..Tapfer im Nirgendwo

Medien: WAZ über Superdesk-Pläne…Pottblog

EHEC/HUS: Blut(plasma) spenden hilft Leben retten…Pottblog

Debatte: Verschont uns mit dem Tugendstaat…Zeit

Debatte II: Neupositionierung der Grünen in der Zeit des schwarzen Atomausstiegs…Spiegelfechter

Debatte III: Die Konsequenzen aus dem Freispruch des Kachelmann…Isis

Treffen: 2. Weltkongress der Hedonistischen Internationale…Netzpolitik

Zensur: Innenminister Ralf Jäger klagt gegen David Schraven

Ralf Jäger Foto: IM-NRW

NRW Innenminister Ralf Jäger (SPD) ist in Not – und versucht kritische Berichterstattung zu unterbinden.

Es sieht nicht gut aus für NRW-Innenminister Ralf Jäger: Durch Zwangsspenden gekaufte Ratsmandate, dubiose Auftragsvergaben, Spenden an die SPD von einer Anwaltskanzlei, die Aufträge zugeschanzt bekam – alles Vorwürfe, die gute Gründe sind, zurückzutreten. Und eine gute Arbeit von David Schraven, der die Geschichte zusammen mit dem Rechercheteam der WAZ aufgedeckt hat. Doch David und die WAZ haben jetzt Ärger: Jäger will mit einer einstweiligen Verfügung verhindern, dass weiterhin  kritisch über ihn berichtet wird. In dem Schriftstück der Kanzler Redeker, Sellner, Dahs, das uns über den Landtag erreichte,  soll David unter anderem verboten werden weiterhin zu sagen, dass Jäger seine Aussage vor dem Innenausschuss korrigieren musste – was er jedoch tat. Mit einem Brief. Die Begründung allein für diesen Teil der einstweiligen Verfügung ist hanebüchen:

Jäger versucht durch Wortklaubereien zu retten, was nicht zu retten ist. Er sei nach „privaten Kontakten“ gefragt worden, sagt er, deswegen habe nicht, wie David schrieb, von „privaten Treffen“ geredet. Und aus der nachträglichen Korrektur wird eine „vorsorgliche ergänzende Information“. Jäger will die Berichterstattung über sich kontrollieren – anstatt an der Aufklärung mitzuwirken. Und das tut er auf eine so hilflose und erbärmliche Weise, das man schon fast Mitleid mit ihm bekommen kann. Mal schauen wie lange Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sich Jägers unwürdiges Spiel noch anschaut. Hoffentlich nicht mehr allzu lange.

David Schraven war Mitgründer dieses Blogs und ist Herausgeber des Ruhrbarone-Magazins.

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Datteln IV: Vertragsbruch der Grünen

Die Grünen haben sich nicht an die Vereinbarung mit der SPD gehalten und heute nicht der Regionalplanänderungsverfahrens zur Fortführung des Kraftwerksstandorts in Datteln zugestimmt.

Damit haben die Grünen im RVR klar die mit der SPD getroffene Vereinbarung gebrochen, sich an dem Ergebnis des Kment-Gutachtens zu orientieren. Das Kment-Gutachten musste von Eon in Auftrag gegeben und bezahlt werden – den Gutachter haben allerdings SPD und Grüne ausgesucht. Nur weil das Ergebnis nicht das war, was sich die Grünen gewünscht hatten, gaben Sie dem Druck ihrer Basis nach. Was wäre los gewesen, wenn das die SPD gemacht hätte? Wenn die Sozialdemokraten für die Weiterführung des Verfahrens gestimmt hätten, obwohl das Gutachten zu einer anderen Empfehlung gekommen wäre? Noch in den vergangenen Tagen haben die Grünen immer betont, dass sie sich an die Vereinbarung halten werden. Im Ausschuss, als den Worten Taten folgen mussten, haben sie es nicht getan. Bei einer wichtigen industriepolitischen Entscheidung, der wohl wichtigsten, die der RVR in den vergangenen Jahren fällte, war die SPD auf die Stimmen der Opposition angewiesen. Mit den Grünen – das ist die Erkenntnis – geht gute Laune Politik. Geht  Radwegebau. Und natürlich  kann man auch trefflich mit ihnen Pöstchen schieben. Aber wenn es für sie unangenehm wird, knicken sie ein – wissend, dass auch dies ohne jede Folgen für das Projekt selbst bleiben wird. Symbolischer Wohlfühlprotest ohne Wirkung.

Minister Jäger und der Eid

Wow. NRW Innenminister Ralf Jäger will laut „Der Westen“ beeiden, dass er keine Briefumschläge aus der Kanzlei des Krefelder Rechtsanwalts Vauth entgegen genommen hat. Blöd für Jäger: Ein Bote will beeiden, dass er Jäger genau solche Briefumschläge überreicht hat. Als Politiker sollte Jäger vorsichtig mit Eiden umgehen. Er wäre nicht der Erste, bei dem ein Eid das Ende der Karriere einläutete.